Thermische Solaranlagen - Neuheiten |
Neues
vom deutschen Solarspeichermarkt
(Quelle: IKZ HAUSTECHNIK 5/2008)
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Kompaktheit und technische
Detailverbesserungen |
Kompakte Bauweise im Trend
Zur Vereinfachung der Montage haben viele Hersteller die
Solarstation und die Regelung direkt am Speicher platziert und z. T. auch in
einer durchgängigen Verkleidung angebracht (z. B. Vitocell 100 U).
Der Trend zu kompakten Einheiten ist auch beim Kombispeicher
festzustellen.
Neue, platzsparende Modelle mit integrierter Pumpenbaugruppe
gibt es z. B. bei Pro Solar, Schüco, De Dietrich Remeha.
Beim Oecosun von Oertli ist auch das Ausdehnungsgefäß für den
Solarkreis im Vorbau enthalten.
Optimierung im Detail
Zusätzlich zur Kompaktheit gibt es die verschiedensten
technischen Verbesserungen und Optimierung im Detail:
Für den Lowflow-Betrieb* ausgelegte Speicher (Coax) haben den
Vorteil, dass auch bei geringer Sonnenstrahlung die nötige Temperatur für
das Brauchwasser erzeugt werden kann (Wärmeverluste sind dabei etwas höher
als beim Hihgflow mit 40 bis 60 l/h m²).
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*) Frostschutzlösung fließt langsam mit 10 bis 20 l/h m²
durch Kollektorkreis.
Consolar hat beim Coax die Wärmetauscherfläche durch eine
besonders enge Wicklung vergrößert und nahe der Behälterwand angeordnet.
Somit entsteht zwischen Rohrwendel und Außenwand ein
Kamineffekt und somit eine hohe Strömungsgeschwindigkeit des erwärmten
Speicherwassers. Dadurch soll sich eine gute Schichtung im Speicher
ausbilden.
Lösung mit zwei übereinander angeordneten
Solarwärmetauschern (z. B. Perfektsun und Powersun von Oertli ). Damit
kann die Sonnenwärme ja nach Einstrahlung eingeschichtet werden.
Die Drainback-Solaranlage Secusol von Wagner schützt
in Stagnationsphasen die Solaranlage vor den hohen thermischen Belastungen
durch die heißen Kollektoren.
Wenn die Anlage still steht, fließt das Fluid aus dem
Kollektorkreis komplett in den extra dafür dimensionierten Wärmetauscher im
Speicher.
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Integrierter Wärmeerzeuger
und Vielfalt bei Kombianlagen |
Integrierter Wärmeerzeuger
Eine weitere Möglichkeit bieten Geräte, die neben Speicher
und Solarstation, auch einen Wärmeerzeuger enthalten (z. B. Solvis,
Vaillant, Viessmann, De Dietrich Remeha, Junkers).
Der Wärmeerzeuger ist in d. R. ein Gasbrennwertgerät, es gibt
aber auch Kombinationen mit Ölbrennwertgerät oder Wärmepumpe.
Z. T. eignen sich die Anlagen je nach Speichergröße und
Art (Kombi- oder Pufferspeicher auch zur solaren Heizungsunterstützung
Neu ist auch das Aquasystem (Solarkreis mit Wasser
befüllt) mit integriertem Gasbrennwertkessel von Paradigma für die solare
Trinkwassererwärmung.
Vielfalt bei Kombianlagen
(Heizungsunterstützung)
Kombispeicher enthalten sowohl Trinkwasser als auch
Heizungswasser.
Das Trinkwarmwasser wird entweder in einem innenliegenden
zweiten Tank gespeichert (Tank-in-Tank) oder in einem innenliegenden
Wärmetauscher (z. B. Edelstahl-Wellrohr-WT) bereitet. |
Bei der Lösung mit Pufferspeicher wird das Trinkwasser
über eine externe Frischwasserstation mit Plattenwärmetauscher erwärmt oder
es wird ein Trinkwasserspeicher eingebunden (Zwei-Speicher-Lösung).
Ein neuer Speicher (Wikosol Twin) mit einem koaxial
aufgebauten Wärmetauscher kommt von Wikora.
Der koaxiale Aufbau soll einen effektiven Wärmeübergang
gewährleisten (Vorteile einer Frischwasserstation aber keine Nachteile wie
Steuerung und Stromkosten für zusätzliche Pumpe).
Bei den Tank-in-Tank-Systemen bieten nur wenige Hersteller
Neuerungen an (z. B. Rehau).
Um die Durchmischung im Trinkwassertank beim Zapfen zu
mindern, wird hier ein modifiziertes Kaltwassereinlaufrohr verwendet.
Dadurch wird die Zapfmenge ohne Nachheizung um bis 10%
erhöht.
Rehau setzt Trinkwasserblasen nur im oberen Speicherbereich ein (schlanke,
tiefgezogene Trinkwasserbehälter sind wegen der Trinkwasserhygiene und den
geringen Zapfvolumen ungünstiger).
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Frischwassersysteme stark im
Trend |
Tendenzen
Der relativ kostengünstige Kombispeicher mit
Trinkwasserblase (Tank-in-Tank) war lange Zeit das meistverkaufte System (z.
B. von Rehau, Vaillant, Stiebel Eltron, Elco), aber mit sinkender Tendenz.
Ab 2007 haben aber die Kombispeicher mit innenliegenden
Trinkwasserwärmeübertrager (aus Edelstahl-Wellror oder Kupferrippenrohr)
kräftig zugelegt (z. B. bei Consolar, GPO Tec Solartechnik, Tisun, Rapido,
Rotex etc.).
Eine steigende Zahl von Herstellern (z. B. Wolf, Sonnenkraft,
Brötje etc.) bieten auch Systeme mit Puffer und Frischwasserstation
an oder will es ins Sortiment mit übernehmen (Rehau).
Bisher wird das System überwiegend bei größeren Anlagen
eingesetzt (Ausnahme Sonnenkraft).
Trinkwasserhygiene und geringe Verkalkung
bei Frischwasserstationen
Durch das minimale Volumen des Trinkwassers im Wärmetauscher
ist die Legionellengefahr sehr niedrig.
Die Verkalkung ist auch bei hartem Wasser gering. Eine
Regelung verhindert, dass die Temperatur in der Station über 65°C steigt.
Außerdem kühlt sich das Wasser im inneren des Platten-WT schnell wieder
ab. |
Evtl. Kalkablagerungen können bei der Wartung durch Ausbau
und Reinigung des Platten-WT relativ einfach beseitigt werden.
Verkalkung bei Kombi- und
Warmwasserspeichern
Hier kann die Temperatur im Speicher weit über 65°C ansteigen
(sofern der Solarregler sie nicht begrenzt).
Von einigen Herstellern wird aber die Verkalkungsgefahr mit
verschiedenen Begründungen abgeschwächt:
Bei Buderus/Bosch Thermotechnik (Kombispeicher mit
innenliegenden Wellrohr-WT) sorgt die Rohrwand mit ihrem Wellenprofil für
starke Verwirbelung beim Wasserdurchfluss. Die Anlagerung von Kalk wird
dadurch erschwert.
Bei Tank-in-Tank-Speichern
funktioniert das nicht. Der Kalkschlamm setzt sich in der Trinkwasserblase
ab und muss bei sehr hartem Wasser jährlich entfernt werden (z. B. mit
Nassstaubsauger).
Experten von Rehau empfehlen allerdings, die max.
Speichertemperatur bei Kombi- und Warmwasserspeichern auf 60 °C zu
begrenzen. Der Verlust an solarer Deckung sei nicht so gravierend.
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Speicherabmessungen |
Dämmstärken |
Speicherabmessungen
Bei der Höhe versuchen die Hersteller bei den gängigen Größen
unter 2 m und beim Durchmesser unter 0,8 m zu bleiben (ohne Dämmung).
In der Wahl des Verhältnisses Durchmesser zu Höhe bei großen
Puffer- und Kombispeichern sind die Hersteller beschränkt.
Bei den Warmwasserspeichern allerdings, kann zwischen schmal
und hoch (z. B. Duosolar von Flamco) oder breit und niedrig (z. B. Aqua 290
von Paradigma) gewählt werden. |
Unterschiedle gibt
es bei den Dämmstärken. In d. R. ist eine dickere Dämmung die bessere.
Die Dämmstärken
liegen zwischen 80 und 120 mm.
Die Dämmung des Korpus ist genauso wichtig wie die Dämmung
der Füße und der Rohranschlüsse.
Das Dämmmaterial besteht in d. R. aus PU-Hart- oder
Weichschaum.
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Schichtung |
Mehr oder weniger große Unterschiede gibt es besonders bei
den technischen Details.
Kombi- und Pufferspeicher verfügen meistens über
Schichtladesysteme.
Neben einen oder besser zwei übereinander liegenden Solar-WT
(z. B. Oecosun von Oertli), werden häufig Schichtlanzen eingesetzt.
Beim Puffer Uni-Solar R hat Nau den bisherigen Glattrohr-WT
gegen einen effektiveren Rippenrohrsolar-WT ersetzt.
Damit kann die Schichtlanze sehr schmal ausgeführt werden und
das ganze Volumen des Speichers steht für die Schichtung zur Verfügung.
Viessmann hat 2007 auch Kombispeicher mit Edelstahlwellrohr
und neue Puffer mit und ohne Schichtladeeinheit auf dem Markt gebracht. |
Der Hybrid von Sailer schichtet nicht nur die Solarwärme
sondern auch den Rücklauf der Frischwasserstation ein.
Solution aus Österreich setzt beim KSX zwei Solar-WT und eine
Schichtvorrichtung für den Heizkreisrücklauf ein.
Neben der Solaranlage und einem Kessel kann auch noch von
einer dritten Wärmequelle (z. B. Kaminofen mit Wassertasche oder
Holzvergaserkessel) in den KSX eingespeist werden.
Ähnliche anspruchsvolle Lösungen (Einbindung von drei
unterschiedlichen Wärmequellen) bieten schon länger auch andere innovative
Hersteller aus Österreich (z. B. IDM).
Bei den deutschen Herstellern musste man bei vergleichbaren
multivalenten Heizsystemen mit Holzkessel bisher lange suchen. |
Speicher für Wärmepumpen mit
Solarunterstützung |
Solar unterstützte Wärmepumpensysteme sind zunehmend gefragt.
Der Hybrid-WP von Sailer wurde speziell für die Kombination
der Solarkollektoren mit einer Wärmepumpe entwickelt. Die WW-Bereitung
erfolgt über eine Frischwasserstation.
Die 1.200 l-Version hat eine ovale Grundfläche für enge
Türen.
Der Allstor von Vaillant ist für die Kombination mit
Pelletkessel, Wärmepumpe oder BHKW konzipiert.
Die Solarwärme wird über eine Schichtladeeinheit eingespeist.
Ein Cu-Rippenrohr-WT ist optional und kann bei Bedarf von
außen über einen Flansch in die Schichtladeeinheit eingesteckt werden. |
Forstner Speichertechnik (Österreich) bietet schon seit 4
Jahren Wärmepumpenspeicher an.
Da die WP sehr große Massenströme benötigt, setzt man zur
Verhinderung der Durchmischung spezielle Schichtenweichen im Speicher
ein.
Die Vielfalt der Solarspeicher ist also da. Sei es je nach
Kundenwunsch für die Standard-WW-Solaranlage für den 4-Pers.-Haushalt, die
Kombination Wärmepumpe mit Solar oder das komplexe multivalente Heizsystem
mit Holzkessel.
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Faszit für Endverbraucher,
Installateure und Planer |
Die große Vielfalt und Verbesserungen im Detail bei den
Speichern sind grundsätzlich sehr positiv zu bewerten, aber machen die
Auswahl auch nicht gerade einfacher.
Dem technisch gut informierten Endverbraucher macht es
aber fast unmöglich, ohne fachliche und neutrale Hilfe, den für ihn
optimalen Speicher bzw. die optimalen Speicherdetails zu finden.
Die große Frage: Welche Details sind wichtig und auf was
könnte man auch gut verzichten? Oder was ist sein Geld wert?
Die Hersteller stellen natürlich kleine Details besonders
interessant heraus, aber auch um sich vom Mitwettbewerber abzugrenzen. |
Die Installateure werden es sich in d. R.
verständlicherweise einfach machen, sie bieten ihr System an, welches
sich in der Praxis "schon immer gut bewährt hat".
Verantwortungsvolle und gründliche Planer haben es da
bei der Auswahl der vielen schönen technischen Speicherdetails schon
wesentlich schwerer.
Von den meisten Herstellern sind kaum genaue Informationen
über den Nutzen der Detailverbesserungen zu bekommen, vor allem um bei
Vergleichen zu anderen Herstellern die Vorteile plausibel nachvollziehen und
auch entsprechend bewerten zu können.
Am Ende ist der Nutzen für den Kunden entscheidend! |
Latentwärmespeicher zum
Speichern von Wärme und Kälte
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Technologie Latentwärmezellen
(Beispiel PowerTank)
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Das von PowerTank eingesetzte Phasenwechselmaterial (PCM)
minimiert die Auskühlungsverluste und speichert bis zu 4 mal mehr Wärme als
in einem vergleichbaren Wasserspeicher.
Dadurch wird die Energieeffizienz deutlich erhöht.
Der Nutzen des eingesetzten Energielieferanten (Sonne, Holz
etc.) verdoppelt sich.
Einzelne Latentwärmezellen mit direkter Durchströmung werden zu einem Latentspeicher
verschaltet.
Ein Ausdehnungsgefäß für den Latentspeicher wird nicht
benötigt.
Bivalente Latentwärmezellen
werden zur effizienten Speicherung von Wärme und
Kälte eingesetzt.
PowerTank Latentwärmezellen mit einem
Wärmeübertragungsbeschleuniger (ca. 25% größere Wärmeleitfähigkeit) sind hybrid einsetzbar!
Anwendung
- Solarenergieanlagen, Öl-Gas- und Biomasseheizungen
- BHKWs und Biogasanlagen
- Wärmepumpenanlagen
- Stirlingmotoren, Brennstoffzellen
- Abwärmesysteme, Gebäudekühlung, Wärmetransport
Kosten (Beispiel)
5 Standardzellen* (Höhe 1,80 m) ohne Regelung ca. 3.000 €
Regelungstechnik (Volumenstromregelung) ca. 1.500 €
*) entspricht ca. 1000 l Wärmespeicher mit Wasser |
Ausführungen
Schmelzenthalpie
Latentwärmezellen können individuell mit verschiedenen
Schmelzenthalpien angeboten werden.
Ein oder zwei Wärmetauscher
PowerTank bietet Wärmezellen mit einem oder zwei
Wärmetauschern an.
Wärmezellen mit einem WT werden überwiegend in
Systemen eingesetzt, in denen keine Solaranlage geplant ist.
Wärmezellen mit zwei WT werden überwiegend in
Systemen mit Solarenergie oder Gegenstromverfahren oder ähnlicher
Wärmetauschverfahren eingesetzt.
Zellenhöhe
Die Höhe der einzelnen Zellen können dem Kundenwunsch
angepasst werden. (Standardhöhe 1.800 mm). Die
Latentwärmezellen können auch liegend eingebaut werden (z.B. in
Kniestöcken).
Spezielle Latentwärmezellen
sind z. B. für den Einsatz in Wärmepumpen- und
BHKW-Systemen geeignet.
Die PowerTank Hochtemperaturzelle wird in der
Industrie eingesetzt oder überall dort, wo Temperaturen bis 220°C
gespeichert werden sollen.
Trinkwarmwassererzeugung
PowerTank Latentwärmezelle als Frischwasserzelle für die Trinkwassererwärmung
(bivalenter Brauchwasserspeicher entfällt somit)
Quelle: Powertank GmbH |
Kombi-Wärmespeicher aus
GFK, der durch fast jede Tür passt
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Bei
Platzproblemen für die Einbringung und Aufstellung (geringe Raumhöhe, kleine
Türen etc.) bieten sich zerlegbare große Multifunktionsspeicher aus
glasfaserverstärkten Kunststoff (GFK) an.
Die Außenhülle
wird auf einer Rolle angeliefert. Deckel, Boden und Wärmetauscherpaket
werden einzeln in den Raum transportiert und dann montiert.
Der Speicher
verfügt je nach Einsatzbedingungen über Heizungs-, Brauchwasser- und Solarwärmetauscher.
Der
Brauchwasser-WT arbeitet vollhygienisch als Durchlauferhitzer.
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Eine
Sonderausführung des Heizungswärmetauschers ermöglicht den Anschluss einer
weiteren Wärmequelle (Holzkessel etc.)
Daten
Inhalt in
Liter: 1.200, 2.100, 2.800, 3600, 4.600, 6000, 7.800 ... bis 41.000 l.
Durchmesser mit
Isol.: 1,20, 1,50, 1,70, 1,90, 2,20, 2,50, 2,70 m
bis 7.800 l
Höhe mit
Isolierung: 1,95 m bis 7.800 l; 3,60 m bis 41.000
l.
Quelle: HAASE)
Auslegungshinweis
Für die richtige
Auslegung (Wärmekapazität, Speicherzeit) ist das gegenüber Standardspeichern
zwangsläufig ungünstigere Durchmesser-Höhenverhältnis zu beachten (schmale
und hohe Speicher haben eine etwas bessere Schichtung)!
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Für
wesentlich mehr Informationen stehen wir Ihnen mit einer persönlichen
Fachberatung jederzeit gerne zur Verfügung.
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