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Letzte Bearbeitung: 22.01.2012 21:42     IBS HEIZUNG/ SOLARANLAGEN/ SOLARTHERMIE

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Solarkollektoren - Typen, Merkmale und Anwendungen.

Funktionsprinzip, Kollektorwirkungsgrad, Wärmeertrag, Montagesysteme, Vakuum-Röhrenkollektoren, Heatpipe-Kollektoren, Flachkollektoren, Solarabsorber, Luftkollektoren, Speicherkollektoren

Grundlagen Solarkollektoren

Wärmeertrag von Kollektoren (Jahresenergieertrag)

Der Jahresenergieertrag (in kWh/m²a), die Qualität und  die Preise der angebotenen Flach- oder Vakuumröhrenkollektoren sind sehr unterschiedlich.

Entscheidend für die Auslegung und die Effektivität einer Solaranlage sind u. a. der Jahresenergieertrag des gewählten Kollektors bzgl. des jeweiligen Standortes, sowie die richtige Dimensionierung des Solarspeichers und des Solarwärmetauschers.

 

Eine objektbezogene Berechnung des Jahresenergieertrages ist zu empfehlen, vor allem um das Preis-Leistungsverhältnis der verschiedenen Anbieter durchschaubar zu machen und um die Effektivität der Anlage nachweisen zu können.

Der Jahresenergieertrag von Röhrenkollektoren pro m² Kollektorfläche für Messstandort Würzburg liegt je nach Hersteller und Typ bei 500-800 kWh/m² a.

Flachkollektoren liegen bei ca. 300-550 kWh/m² a.

 

Kollektoren mit Erträgen < 300 kWh/ m² a sind für klimatische Verhältnisse in Deutschland weniger gut geeignet. Durch ihren einfachen und sehr preisgünstigen Aufbau werden sie vorwiegend für südliche Klimaverhältnisse eingesetzt.

 

Zu beachten ist, dass auch mit einer leistungsschwachen Solaranlage immer ausreichend Warmwasser zur Verfügung steht, da die Solaranlage mit der Heizungsanlage verbunden ist. Die Energieeinsparung ist damit aber wesentlich geringer.

Kollektorwirkungsgrad und Wärmeertrag

Funktionsprinzip

Der Wirkungsgrad gibt an, welcher Anteil der auf den Kollektor auftreffenden Sonnenenergie in nutzbare Wärme umgesetzt wird.

 

Er ist abhängig von der Stärke der Sonnenstrahlung, der Umgebungstemperatur des Kollektors und der Temperatur des Wärmeträgers. Da sich diese im Einsatz ständig ändern, ist der Wärmeertrag einer Anlage wesentlich wichtiger.

Der Solarkollektor sammelt durch Absorption die Wärme der Sonnenstrahlung und überträgt diese auf ein Transportmedium, z. B. die Solarflüssigkeit (Wasser-Glykolmischung).

Für unterschiedliche Anwendungen sind verschiedene Bauformen von Solarabsorbern und -kollektoren entwickelt worden. Die bekanntesten sind Flachkollektoren, Vakuumkollektoren und Solarabsorber.

Montagesysteme

Kollektorpreise

Flachkollektoren können auf ein Schräg- oder Flachdach (Aufdachmontage) oder in das Dach (Indachmontage) montiert werden.

Für die Indachmontage sollten nur qualitativ hochwertige Montagesysteme verwendet werden.

 

Mit Vakuum-Röhrenkollektoren ist eine Indachmontage nicht möglich.

Eine Solaranlage muss nicht unbedingt auf ein Wohnhausdach. Es gibt viele Möglichkeiten, z. B. Garage, Carport, Gestell zu ebener Erde im Garten etc.

Entscheidend für den Preis der Kollektoren ist die Leistung und die verwendeten Materialien. Hier gibt es große Unterschiede am Markt.

 

Für die Leistungen gibt es eindeutige Herstellerangaben.

Bei den Materialien und die damit verbundene Haltbarkeit ist es für den Laien schwierig, evtl. gemachte Angaben nachzuvollziehen.

Alterung von Kollektoren

Flachkollektoren unterliegen auch einem gewissen Alterungsprozess, der stark von der Qualität abhängt.

Die Leistung vermindert sich im Laufe der Jahre mehr oder weniger.

Das ist bei älteren Kollektoren gut zu beobachten. Wenn die Kollektoren verfärbt oder angelaufen sind, kann die Leistung schon mal bis zu 50% sinken.

Bei hochwertigen modernen Kollektoren ist der Leistungsabfall wesentlich geringer.

Kollektortypen

Vakuum-Röhrenkollektoren (VRK)

Die Zukunft der solaren Prozesswärmetechnik (90 °C) liegt grundsätzlich in der Röhrentechnologie.

Bei Temperaturunterschieden ab ca. 40 K übertreffen selbst die einfachsten Röhrenkollektoren jeden Flachkollektor im direkten Leistungsvergleich.

 

Der Absorber ist von einer evakuierten Glasröhre umgeben. Die Wärmeverluste sind dadurch extrem gering und die gewonnene Energie größer.

Sie eignen sich für die solare Warmwasserbereitung und besonders für Heizungsunterstützung auch im Winter bei Sonne oder diffuser Strahlung.

 

Nach der Anbindung an den Sammler unterscheidet man:

 

Nassanbindung

Vorteil: Bessere Wärmeübertragung an den Kollektorwärmetauscher.

Nachteil: Beim Wechsel der Röhre muss die Solarflüssigkeit teilweise entleert werden.

 

Trockenanbindung

Vorteil: Keine Entleerung notwendig.

Nachteil: Etwas schlechterer Wärmeübergang am Wärmetauscher.

 

Nach der Bauform unterscheidet man bei Vakuumröhrenkollektoren in:

 

1. Direkt durchströmte Vakuum-Röhrenkollektoren

Die Wärmeträgerflüssigkeit wird durch Kupferrohre geleitet, die wärmeleitend mit dem Absorber verbunden sind.

 

2. Heatpipe Vakuum-Röhrenkollektoren (indirekt durchströmt)

Unter dem Absorberblech ist ein mit einer Flüssigkeit gefülltes Verdampfungsrohr (Heatpipe) angebracht.

 

Bei Sonneneinstrahlung verdampft zunächst die Flüssigkeit und gibt am oberen Ende der Röhre an einen Wärmetauscher die Energie an die Wärmeträgerflüssigkeit ab und kondensiert wieder. > Funktionsschema

 

Bei einigen Herstellern ist zum Schutz gegen Überhitzung in der Röhre vor dem Wärmetauscher ein Thermoventil > Bild eingebaut.

Heatpipe Kollektoren sind die leistungsstärksten und auch die teuersten Kollektoren.

Schwachstelle ist die Haltbarkeit des Vakuums. Das Puffervolumen sollte sehr reichlich dimensioniert werden.

 

Weiterentwicklungen (Beispiele)

- Vtosol 200-T von Viessmann, Kurzbeschreibung:

  Absorberfläche 2 und 3 m² je Modul, drehbare Röhren,

  trockene Anbindung, kaum Stagnationsprobleme, Doppelrohr-WT,

  Besonderheit: benötigt keinen Mindest-Neigungswinkel.

3. CPC- Vakuumröhrenkollektoren

(CPC=Compound Parabolic Concentrator)

Sie bestehen aus zwei konzentrisch angeordneten Glasröhren, die als Thermoskanne ausgebildet sind.

 

Das Vakuum zwischen beiden Glasröhren befindet sich im Gegensatz zu den früheren Typen ausschließlich innerhalb des Glasverbundes, und ist somit besser vor dem Eindringen von Luft geschützt, da Spannungsrisse durch unterschiedliche Material-Ausdehnungskoeffizienten nicht mehr auftreten können.

Die Absorberfläche ist hier als selektive Beschichtung auf der Oberfläche der inneren von zwei Glasröhren aufgetragen.

 

Bei dem Vakuumröhrenkollektor CPC liegt die Vakuumröhre vor einem CPC-Spiegel (Parabolspiegel), der vor allem bei diffuser Strahlung (gestreutem Licht) die Leistung deutlich erhöht.

 

Der CPC-Vakuumröhrenkollektor (wie auch andere VRK-Systeme) kann auch mit Wasser als Wärmeträger (statt Glykol-Wassergemisch) betrieben werden (Aqua-System), das viele Vorteile gegenüber dem herkömmlichen chemischen Frostschutzgemisch bietet.

Das Aqua-System wird bei Paradigma schon seit 2003 eingesetzt.

 

Die Glykol-Wasser-Mischung hat bei 40 °C eine 12 % geringere Wärmekapazität und eine 38 % geringere Wärmeleitfähigkeit.

 

Außerdem hat sie im Vergleich mit Wasser die 3,8-fache Viskosität, was eine so kleine Reynoldszahl ergibt, dass die Kollektoren überwiegend bei ungünstigerer, laminarer Strömung arbeiten müssen.

 

Entsprechend steigt der Druckverlust enorm an auf bis zu 385 % im Vergleich mit Wasser als Wärmeträger, was zu höherem Pumpenstromverbrauch führt.

Zu tieferen Temperaturen hin werden die Verhältnisse immer ungünstiger.

 

Vorteile Aqua-System:

- einfache, direkte Anbindung an das hauseigene Wärmenetz

- spart teuere Aggregate (WT, Entlüfter, Ventile, Pumpen, Misch-

  und Regeltechnik

- Voraussetzung für den Einsatz eines ertragsoptimierten und

  dadurch kleinen Speichers

- erspart einmalige und laufenden Kosten für das Frostschutzmittel

- senkt Kosten und Dauer von Inbetriebnahme und Reparaturen

- sichert lange Lebensdauer bei nahezu gleich bleibender Leistung

- beseitigt alle Risiken durch thermischen Stagnation und

- minimiert die laufenden Wartungs- und Verbrauchskosten

Flachkollektoren

Speicherkollektoren

Der Absorber besteht in d. R. aus schwarz (Schwarzchrom) oder blau (Titanoxyd) beschichteten Kupferblech mit in d. R. mäanderförmig angeordneten Kupferrohr zum Abtransport der Wärme auf der Rückseite.

 

Der Absorber wird mit sehr lichtdurchlässigem Sicherheitsglas abgedeckt. Zur Minimierung der Wärmeverluste ist auf der Rückseite eine Wärmeisolierung angebracht. Das ganze wird durch einen Rahmen zusammengehalten.

 

Flachkollektoren sind in d. R. langlebige und ausgereifte Produkte mit einem sehr guten Preis-/ Leistungsverhältnis und eignen sich für die solare Warmwasserbereitung und z. T. zur Heizungsunterstützung.

Der Ertrag ist bei Kälte oder diffuser Strahlung geringer.

> Bild

Kollektor und Warmwasserspeicher bilden eine Baueinheit. Durch die einfache Funktionsweise können Solarpumpe, Steuerung, Wärmetauscher und Solarkreisleitungen entfallen.

 

Der Speicherkollektor wird direkt in die Warmwasserversorgungsleitung eingebunden.

 

Anwendung besonders in südlichen Ländern mit hoher Sonneneinstrahlung.

Solarabsorber

1. Anwendung Schwimmbaderwärmung

Solarabsorber sind durch ihren einfachen und preiswerten Aufbau und einen Temperaturbereich von ca. 24 bis 30°C für die Schwimmbaderwärmung im Sommer sehr geeignet.

Sie werden direkt vom Poolwasser durchström.

 

Sie müssen im Gegensatz zu verglasten Kollektoren sehr große Wassermengen (je nach Poolgröße im Schnitt 40 bis 50 m³) auf relativ niedrige Temperaturen (ca. 24 bis 30°C) erwärmen.

Der Pool ist dabei der Wärmespeicher.

 

Arten

- Plattenabsorber

 aus Polyethylen Kunststoff (HDPE)

 

- Rohrabsorber

aus schwarzen Kunststoffrohr, UV- Chlor- und temperaturbeständiges (-45 bis 130°C) Solar-Polypropylen  (z. B. mit gewellter Oberfläche)

 

- Kunststoffmatten

mit fest miteinander verbundenen Röhrchen

 

- Absorber aus Gummischläuchen

 

Systemkosten

Diese sind relativ niedrig (z. B. ca. 75 €/m² bei einer 500 m²-Anlage).

 

Größe der Absorberfläche

Sie sollte zwischen 50 und 80% der Schwimmbeckenoberfläche liegen, um eine Temperaturerhöhung von ca. 6 bis 10°C zu erreichen.

Faustformeln*:

1. Ausrichtung Süd, 30° Neigung

1.1. Freibad ohne Abdeckung -> Kollektorfläche = Wasserfläche

1.2. Freibad mit Abdeckung -> Kollektorfläche = 0,5 x Wasserfläche

1.3 Hallenbad -> Kollektorfläche = Wasserfläche

 

2. Bei nicht optimaler Himmelsrichtung ist die Fläche zu vergrößern

2.1. Nach Osten -> ca. 1,5-mal größer

2.2. Nach Westen -> ca. 1,3-mal größer

2.3. Flach (ohne Neigung) -> ca. 1,1-mal größer

2.4. Senkrecht (ohne Neigung) -> ca. 1,5 bis 2-mal größer

*) Quelle: IKZ-HAUSTECHNIK 12/2011; www.roos-system.com

Ertrag

Der solare Ertrag liegt im Sommer je nach Standort bei ca. 250 bis 350 kWh/m².

 

Betriebskosten

bestehen zum großen Teil nur aus dem Stromverbrauch der Umwälzpumpen.

Dazu kommen noch die Kosten für die Wasseraufbereitung (Filterwechsel, Chemie etc.).

Nach z. B. ca. 4 Jahren kann sich eine Anlage schon rechnen.

 

2. Anwendung Eisanlagen

Weniger bekannt ist die Anwendung von Absorber-Matten für Kunsteisbahnen.

Hier werden modifizierte Absorber am Boden verlegt und mir einem -10 bis -7°C kalten Frostschutz-Wassergemisch durchströmt und so eine Eisfläche erzeugt.

Solar-Luftkollektoren und Hybridkollektoren

Solar-Luftkollektoren

lassen sich über ein Kanalsystem gut in Lüftungsanlagen und Luftheizsysteme einbinden. Über Zusatzelemente ist auch Warmwasserbereitung möglich.

 

Sie sind ähnlich aufgebaut wie Flachkollektoren. Anstelle einer Wärmeträgerflüssigkeit wird Luft erwärmt, die mittels Ventilator durch die Absorberkanäle im Kollektor geleitet wird.

Bei voller Strahlung ist eine Temperaturerhöhung der Luft um bis zu 40°C möglich.

 

Hybridkollektoren

Kombination von Solar-Luftkollektoren mit einem PV-Modul.

 

Der Strom wird bei autarken Systemen in d. R. zum Antrieb des im Kollektor eingebauten Ventilators verwendet.

Für wesentlich mehr Informationen stehen wir Ihnen mit einer persönlichen Fachberatung jederzeit gerne zur Verfügung.

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