Thermische
Solaranlagen - Hinweise & Kriterien
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Einflussgrößen
bei solaren Kombianlagen auf die anteilige erzielbare Energieeinsparung |
Ausgangssituation
Die Tendenz zu solaren Kombianlagen
(Trinkwassererwärmung + Heizung) ist steigend.
Für ein typisches EFH besitzen sie eine
Kollektorfläche mit Flachkollektoren (FK) zwischen ca. 10 und 20 m² und
ein Speichervolumen zwischen 0,7 und 1,5 m³.
Die erreichbare Verringerung des
Gesamtenergieverbrauchs (Heizung und WW) liegt damit bei ca. 20 bis 30%.
Bei Anlagen nur zur solaren Trinkwassererwärmung lag der
Energiepreis (solare Wärmepreis) bei ca. 0,12 bis 0,13 €/kWh (Stand 2004, ohne
Förderung).
Eine deutliche Senkung (z. B. 50%) ist natürlich mit größeren
Kollektorflächen und Speicherkapazitäten erreichbar.
Wo liegen aber die Grenzen?
Gibt es noch bessere und effektivere Möglichkeiten zur
Ertragssteigerung?
Vom Testzentrum für Solaranlagen (TZS) am Institut für
Thermodynamik der Uni Stuttgart wurden schon 2004 Untersuchungen an einem
typischen EFH zum Einfluss der Kollektorfläche und des Speichervolumens auf
die Ertragssteigerung mit Simulationsrechnungen durchgeführt.
Einbezogen wurde auch der Einfluss beim Einsatz innovativer
Speicherkonzepte (Vakuumdämmung, Latent- und Sorptionsspeicher).
Randbedingungen für die Simulation (TZS):
EFH Standort Würzburg, Wohnfläche 128 m², Süddach 45°,
Heizwärmebedarf 71 kWh/m²a (9090 kWh/a), VL/RL 50/30°C,
Trinkwarmwasserbedarf 200 l/d (3.590 kWh/a)
-> Gesamtwärmebedarf 12.680 kWh/a,
Öl-/Gaskessel η = 85% -> Energiebedarf = 12.680 kWh/a : 0,85 = 14.918 kWh/a.
Bewertungsmaßstab fsav
jährliche anteilige Energieeinsparung in % durch die Solaranlage
(Deckungsgrad)
|
Lösungsansätze
Das Ziel einer Weiterentwicklung bei Kombianlagen sollte eine
deutliche Steigerung des solaren Deckungsanteils bei etwa konstanten solaren
Wärmepreisen sein, also ein Schritt von der solaren Heizungsunterstützung
hin zu einer fossil oder erneuerbar unterstützten Solarheizung sein.
Dazu bieten sich verschiedene Lösungen an:
1. Vergrößerung der bisherigen Anlagentechnik
Die einfachste Möglichkeit zur Erhöhung des solaren
Deckungsanteils mit der bisher eingesetzten Anlagentechnik ist eine
Vergrößerung der Kollektorfläche und entsprechend größerer Speicher.
Vorteil: Verwendung von bekannten Komponenten.
Nachteil: Deutliche Zunahme der der Überhitzungsprobleme im
Sommer.
Um dem etwas entgegenzuwirken müssten Kollektoren verwendet
werden, deren Ertrag den Bedarf angepasst ist, z. B. durch spezielle
Reflektoren.
2. Vergrößerung der Speicherkapazität
Ein höherer Deckungsanteil erfordert größere
Speicherkapazitäten.
Wird weiterhin Wasser als Speichermedium eingesetzt, ist eine
Vergrößerung nur in Verbindung mit einer verbesserten Wärmedämmung sinnvoll.
3. Einsatz anderer Speichermedien und Technologien
Z. B. Verwendung von Medien mit Phasenwechsel
(Latentwärmespeicher) oder auch thermochemische Speicher
(Sorptionsspeicher).
Quelle: SBZ 12/2004, Autor Dipl.-Ing. H. Drück,
Leiter TSZ, Uni Stuttgart
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1. Energieeinsparung bei Einsatz von
konventionellen Speichern |
1.1. Einfluss von Puffervolumen und
Kollektorfläche |
Annahmen:
Randbedingungen s. o., zusätzlich wassergefüllte Pufferspeicher zwischen 1 m³ und 100 m³,
ITW-Randbedingungen bei Ac = 5 m² Flachkollektoren (FK) mit 485 kWh/a,
Standort Würzburg, 300 l-Trinkwasserspeicher.
Simulationsergebnisse:
Die anteilige erzielbare Energieeinsparung (Heizung + WW)
durch größeres Pufferspeichervolumen ist relativ gering.
Zu große Speichern in Kombination mit zu kleinen
Kollektorflächen wirken sich sogar negativ aus (z. B. Puffer > 60 m³ mit 10 m²
Kollektorfläche).
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Generell sinnvoll sind in d. R. Einsparungen ab 50%!
Speichervolumen |
1
m³ |
10 m³ |
20 m³ |
40 m³ |
60 m³ |
80 m³ |
100 m³ |
Kollektorflächen (FK) |
anteilige Energieeinsparungen
fsav ca. |
10 m² |
28% |
29% |
30% |
30% |
30% |
28% |
27% |
20 m² |
32% |
40% |
42% |
44% |
46% |
47% |
48% |
40 m² |
38% |
52% |
65% |
60% |
64% |
66% |
70% |
70 m² |
45% |
65% |
68% |
73% |
78% |
83% |
87% |
100 m² |
45% |
73% |
77% |
83% |
87% |
90% |
93% |
|
1.2. Einfluss von Kollektorfläche,
Pufferspeichervolumen und zusätzliche Optimierungsmaßnahmen |
1.2.1. Einfluss von Kollektorfläche und
Puffervolumen
Annahmen: dito 1.1.
Simulationsergebnisse:
Die anteilige erzielbare Energieeinsparung in Abhängigkeit
von der Kollektorfläche ergibt, dass bereits bei einem Puffervolumen
von 1 m³ in Verbindung mit sehr großen Kollektorflächen schon ca. 50%
anteilige Energieeinsparungen erzielt werden können.
Ein deutlicher Einfluss > 50% ergibt sich aber erst in Kombination
mit größeren Speichergrößen.
Speichervolumen |
0,45 m³ |
1,0 m³ |
10 m³ |
30 m³ |
60 m³ |
100 m³ |
Kollektorflächen (FK) |
anteilige Energieeinsparungen
fsav
ca. |
10 m² |
24% |
25% |
25% |
28% |
28% |
28% |
20 m² |
32% |
35% |
40% |
43% |
45% |
47% |
40 m² |
38% |
42% |
53% |
56% |
63% |
68% |
70 m² |
41% |
46% |
64% |
72% |
78% |
86% |
100 m² |
42% |
50% |
73% |
81% |
85% |
93% |
1.2.2. Einfluss von Kollektorfläche,
Puffervolumen und zusätzlichen Optimierungsmaßnahmen
Annahmen: dito 1.1.
Optimierungsmaßnahmen:
- Einsatz eines verlustfreien Speichers mit U = 0 W/m²K *
normaler Speicher U = 0,2 W/m²K
- Vakuumröhrenkollektor (VRK),
ITW-Randbedingungen, 588 kWh/m²a
*) U = Wärmedurchgangskoeffizient
|
Simulationsergebnisse:
Durch eine bessere Wärmedämmung als auch leistungsstarke
Vakuumröhrenkollektoren lassen sich schon bei moderaten Anlagengrößen
ab ca. 25 m² VRK (oder 35 m² FK) in Kombination mit 10 m³ Speichervolumen
anteilige Energieeinsparungen > 50% erreichen.
Speichervolumen/
Kollektortyp |
1
m³ + FK |
10 m³ + FK |
30 m³ + FK |
10 m³
+ VRK |
U-Wert (W/m²K) |
0,2 |
0 |
0,2 |
0 |
0,2 |
0 |
0,2 |
Kollektorflächen |
anteilige Energieeinsparungen
fsav
ca. |
10 m² (FK/VRK) |
26% |
27% |
26% |
30% |
26% |
39% |
37% |
20 m²
(FK/VRK) |
35% |
36% |
40% |
43% |
42% |
55% |
48% |
30 m²
(FK/VRK) |
40% |
41% |
47% |
51% |
51% |
62% |
57% |
40 m²
(FK/VRK) |
42% |
43% |
53% |
56% |
57% |
68% |
64% |
70 m²
(FK/VRK) |
48% |
49% |
64% |
68% |
71% |
79% |
88% |
100 m²
(FK/VRK) |
50% |
51% |
50% |
73% |
80% |
89% |
88% |
1.2.3. Einfluss von Reflektorgeometrie bei VRK
auf die Stagnation
Annahmen:
Vergleich von VRK mit herkömmlichen Reflektordesign (A)* zu VRK mit
optimierter Reflektorgeometrie (B) bei einer Kollektorfläche von 35 m².
*) z. B. CPC-Spiegel
Simulationsergebnisse:
Stagnationszeit bei (A) 1.550 h/a
Stagnationszeit bei (B) 295 h/a
-> Durch VRK mit optimierter Reflektorgeometrie als auch
durch große Speichervolumina kann die Stagnation im Sommer stark beeinflusst
werden.
Auf die anteilige erzielbare Energieeinsparung hat die
Reflektorgeometrie nur geringfügigen Einfluss: (A) 41%, (B) 38%.
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2. Energieeinsparung bei Einsatz von
innovativen Speichertechnologien |
Speicherart
|
Wasserspeicher |
Latentwärmesp.
|
Sorptionssp.
|
Speichervolumen |
1 m³ |
10 m³ |
1 m³ |
5 m³ |
1 m³ |
10 m³ |
U-Wert (W/m²K) |
0,2 |
0 |
0,2 |
0 |
- |
- |
- |
- |
Kollektorflächen |
anteilige Energieeinsparungen
fSAV
ca. |
10 m² FK |
27% |
28% |
30% |
39% |
28% |
28% |
30% |
37% |
20 m² FK |
34% |
35% |
40% |
42% |
37% |
46% |
40% |
60% |
30 m² FK |
39% |
40% |
47% |
50% |
42% |
53% |
44% |
63% |
40 m² FK |
42% |
43% |
57% |
56% |
47% |
60% |
48% |
67% |
50 m² FK |
44% |
45% |
58% |
61% |
50% |
65% |
53% |
68% |
70 m² FK |
48% |
49% |
65% |
68% |
57% |
73% |
67% |
73% |
100 m² FK |
50% |
51% |
73% |
75% |
63% |
80% |
63% |
75% |
Annahmen:
Analog 1.1.; zusätzlich statt 300 l-Trinkwasserspeicher ein
750 l-Kombispeicher; idealisiert angenommenes effektiv wirksames
Speichervolumen bei Latentwärme- und Sorptionsspeichern, d. h. die
tatsächlichen Volumina können um den Faktor 2 größer sein (WT,
Kondensatbehälter etc.).
Bei den Wasserspeichern wird unterschieden in Speicher mit konventioneller
Wärmedämmung (U = 0,2
W/m²K) und mit Vakuumdämmung (U
= 0
W/m²K)
Simulationsergebnisse:
Beim Einsatz von Latentwärme- und Sorptionsspeichern ist
bereits ab 1 m³ Speichervolumen zzgl. 750 l-Kombispeicher und
Kollektorflächen von ca. 45 bis 50 m² (FK) eine anteilige erzielbare
Energieeinsparung fSAV ≥ 50% möglich.
Bei Einsatz eines konventionellen Speichers wäre hierfür ein
Speichervolumen von 10 m³ und 35 m² FK erforderlich.
Im Vergleich zu Latentwärme- und Sorptionsspeichern werden
beim Einsatz von Wasserspeichern größere Volumina benötigt.
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3. Solare Wärmepreise, energetische
Amortisationszeit |
Solare Wärmepreise
Die Bewertung von Solaranlagen nach der Wirtschaftlichkeit
ist sehr schwierig, da diese sehr stark von der Preisentwicklung der
fossilen Energieträger (Öl/Gas) abhängt und auch alternative innovative
Speichertechnologien noch nicht die erforderliche Marktrelevanz erreicht
haben (kleine Stückzahlen -> relativ hohe Preise).
Annahmen:
Analog 1.1.; Für die solaren Wärmepreise inkl. MwSt (€/kWh) wird ein
durchschnittlicher (ohne Einsparungen durch Förderung und Eigenleistungen) und ein
günstiger
(mit Einsparungen) Wert angegeben. Annuität: Zinssatz 4%, Lebensdauer 20
Jahre.
Außerdem wurden Preise kostengünstiger Anbieter zu Grunde gelegt.
Preisstand 2004.
Beim günstigen Wert ist zu beachten, dass im Vergleich zu 2004 inzwischen
die Fördermittel (2010) wieder reduziert wurden!
Energetische Amortisationszeit
Das ist die Zeit, die die Anlagen benötigen, bis durch sie
soviel Energie eingespart wurde, wie zu ihrer Herstellung, Transport,
Betrieb und Installation benötigt wurden.
Interessanter für den Betreiber ist allerdings die
wirtschaftliche Amortisationszeit, die wesentlich länger ist und eindeutige
Aussagen zur Wirtschaftlichkeit der Anlage zulässt.
Annahmen:
Grobe Abschätzung nur für Anlagen mit Wasserspeichern und FK!
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Simulationsergebnisse:
Bei Anlagen mit einer anteiligen erzielbaren
Energieeinsparung fSAV = 50% fällt der solare Wärmepreis mit 1 m³
Speichervolumen und 35 m² VRK mit 0,38 €/kWh/0,18 €/kWh am günstigsten aus.
Die energetischen Amortisationszeiten liegen deutlich unter
der zu erwarteten Lebensdauer der Anlagen.
Speicher-
volumen |
Kollektor-
fläche/Typ |
fsav |
solarer Wärmepreis
(2004) |
energetische
Amortisation
(2004) |
durchschnitt |
günstig |
0,45 m³ |
10 m² FK |
25% |
0,19 €/kWh |
0,06 €/kWh |
2 Jahre |
0,45 m³ |
20 m² FK |
32% |
0,27 €/kWh |
0,09 €/kWh |
- |
1 m³ |
10 m² VRK |
32% |
0,25 €/kWh |
0,09 €/kWh |
- |
100 m² FK |
50% |
0,69 €/kWh |
0,24 €/kWh |
5,2 Jahre |
35 m² VRK |
50% |
0,38 €/kWh |
0,18 €/kWh |
- |
10 m³ |
35 m² FK |
50% |
1,27 €/kWh |
0,38 €/kWh |
4,2 Jahre |
22 m² VRK |
50% |
1,33 €/kWh |
0,41 €/kWh |
- |
30 m² |
28 m² FK |
50% |
1,12 €/kWh |
0,35 €/kWh |
6,5 Jahre |
18 m² VRK |
50% |
1,13 €/kWh |
0,38 €/kWh |
- |
100 m² VRK |
94% |
1,05 €/kWh |
0,41 €/kWh |
- |
100 m² |
100 m² FK |
93% |
1,32 €/kWh |
0,53 €/kWh |
8,4 Jahre |
|
Zusammenfassung |
Zur gegenwärtigen Situation ist es immer noch
kostengünstiger, die Kollektorfläche zu vergrößern statt einen größeren
Speicher einzusetzen.
Bzgl. der solaren Wärmepreise ist zu erkennen, dass es zu
durchaus "moderaten Kosten" heute schon möglich ist, ca. 50% des benötigten
Wärmebedarfs durch Solarenergie zu decken.
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Die kostengünstige, effiziente und ökologische Speicherung
von Wärme ist eine der Schlüsseltechnologien für die weitere Entwicklung der
Solarthermie.
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Betriebsverhalten und Probleme von Solaranlagen
|
Problem Stillstandszeit |
Maßnahmen |
(Quelle: Dipl.-Ing. T. Krause,
SBZ15/16-2003)
Besonders bei Anlagen zur Heizungsunterstützung treten im
Sommer zeitweise Stillstandszeiten mit hohen Stillstandstemperaturen
bis 200°C auf, die eine Belastung der Anlage zur Folge haben.
Höchste Systemdrücke und damit Temperaturbelastungen treten
an klaren Tagen mit wechselnder Bewölkung auf.
In der Praxis kann es zu folgenden Problemen kommen, die
stark vom Anlagentyp und weiteren Faktoren abhängig sind:
1. Verstopfungen im Kollektor, Verengung der Rohrquerschnitte
(reversible Auflösbarkeit von Korrosionsschutz-Inhibitoren auf Salzbasis ist
bei hohen Stillstandstemperaturen nicht mehr gewährleistet). Damit
verringert sich die Kollektorleistung.
2. Öffnen des Überdruckventils trotz einer richtigen Auslegung
des Ausdehnungsgefäßes
3. Kondensationsschläge
4. Frühzeitige Alterung des Wärmeträgers und dadurch verursachte
Ablagerungen
|
Um die Belastungen für die Anlage so gering wie möglich zu
halten, sind vom Hersteller, Planer und Installateur Fachkenntnisse über die
genauen Vorgänge beim Stillstand erforderlich.
Auf die folgenden Punkte ist zu achten:
1. Kollektorverschaltung (seriell statt parallel)
2. Abfluss der Flüssigkeit aus allen Absorberbereichen frei nach
unten durch Schwerkraft (Anschlüsse von unten)
3. Wahl des Systemdruckes
4. Dimensionierung des Ausdehnungsgefäßes
5. Art der Leitungsführung von wärmebeaufschlagten Absorber-
oder Sammlerrohren (Länge der horizontalen Rohre, Rohrsenken)
6. Auswahl und Zusammensetzung des Wärmeträgermediums, Maßnahmen
zur Vermeidung zu früher Alterung
7. Anordnung der Rücklaufgruppe
8. Speicheraufstellung (nicht oberhalb der Unterkante
Kollektoranschluss)
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Typische Installationsfehler |
Luft im Solarkreis |
Veränderter Wärmeträger |
Häufigster Fehler ist das Spülen und Befüllen mit
ungeeigneten Pumpen über einen zu geringen Zeitraum.
Geeignet sind Pumpen mit großen Volumenströmen und hohen
Druckdifferenzen.
Die Folgen sind u. a. schwankende Systemdrücke, Geräusche des
Leitungssystems und Leistungseinbusen aufgrund des schlechten Wärmeübergangs
in den Kollektoren.
Ergänzt wird dieser Mangel durch falsch platzierte (nicht am
höchsten Punkt) sowie ungeeignete (automatische) Entlüftungssysteme.
(Quelle: Christian Keilholz3)
|
Ein hohes Temperaturniveau der Anlage (bei Kollektoren mit
Stillstandstemperaturen >240°C), unfachmännische Befüllung, unzulässiges
Nachfüllen mit Wasser und undichte Leitungen führen zu einer erhöhten
Alterung des Wärmeträgers.
Die Folgen sind u. a. Abnahme der Frost- und
Korrosionssicherheit, was sich im optischen (Braunfärbung) und chemischen
(Reduzierung des Frostschutzes und des ph-Wertes <7) Verhalten zeigt.
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Mangelhafte Fühlermontage |
Wärmeverluste durch Fehlzirkulation |
Solaranlagen arbeiten bei allen Steuer- und
Regelungsvorgängen mit geringen Temperatur-Schaltdifferenzen von wenigen
Kelvin.
Durch falsche oder ungenaue Fühlerposition und schlechten
thermischen Kontakt werden falsche Informationen an die Regelung geliefert,
was zu einem falschen Regelungsverhalten bis zum vollständigen Ausfall der
Funktion führen kann.
|
Der WW-Speicher hat häufig in der Nacht ohne aktive
Wärmeentnahme einen erhöhten Wärmeverlust.
Bei hohen Temperaturdifferenzen zwischen Speicher und
Kollektor kann - bei fehlender oder defekter Schwerkraftbremse im Vorlauf
bzw. fehlenden Siphon an den Speicheranschlüssen - eine
"Ein-Rohr-Zirkulation" im Vorlauf auftreten.
Diese führt in Form eines Wärmeübertragers zu deutlich
überhöhten Wärmeverlusten.
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Ungenügende Wärmedämmung |
Fehlende Abblasleitung |
Besonders im bereich der Dachdurchführung, bei Durchbrüchen
und bei den Speicheranschlüssen trifft man auf ungenügende oder fehlende
Wärmedämmung der Leitungen.
Dadurch werden die Wärmeverluste erhöht und der solare
Nutzungsgrad vermindert.
|
Fatale Folgen für Leib und Leben kann die fehlende
Abblasleitung und Ableitung in ein geeignetes Gefäß haben.
Das Ansprechen des Sicherheitsventils bei unzulässigen
Überdruck (Membranriss im Ausdehnungsgefäß) führt zum Austritt von
Flüssigkeit oder Dampf.
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Ungeeignete Zirkulationsanbindung |
Größe und Anschluss Ausdehnungsgefäß (MAG) |
Durch den "üblichen" Anschluss der Zirkulationsleitung an den
WW-Speicher wird (über den Trinkwasseranschluss des
Trinkwarmwasser-Mischers) ca. 40 grädiges Trinkwarmwasser in die unteren
Speicherregionen geführt.
Das Schichtungsverhalten wird dadurch deutlich verschlechtert
und somit kommt es zu einer Ertragsminderung der Solaranlage.
Zumindest bei den Standartsteuerungen der Zirkulationspumpe
mit Zeitschaltuhren ist bei längeren Laufzeiten der Zirkulationspumpe eine
spezielle Verrohrung erforderlich.
|
Das MAG muss neben der Volumenänderung des flüssigen
Wärmeträgers auch das vollständige Volumen der Verrohrung des Absorbers
aufnehmen können.
Bei Dampfbildung während der Stillstandsphase kann die
Flüssigkeit im Absorber durch den Dampf vollständig in die Leitungen
gedrückt werden.
Bei einer Unterdimensionierung des MAG wird u. a. das
Sicherheitsventil abblasen.
Das ist aber nur bei unzulässigen Anlagenüberdruck zulässig,
und nicht (wie oft behauptet) schon in der Stillstandsphase (z. B.
Sommerurlaub)
Durch einen falschen Anschluss des MAG von unten steigt die
thermische Last der Membran durch steigende Temperatur und es sammelt sich
Luft unter der Membran.
Diese kann nicht entfernt werden. Es kommt zu
Druckschwankungen.
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Falsche Positionierung des 3-Wege-Ventils
(HU) |
Fehlender Trinkwarmwasser-Mischer |
Bei Anlagen zur Heizungsunterstützung (HU) dient das 3-W-Ventil zum Einbringen solarer Wärme in das
Heizungssystem.
Es kann nur effizient arbeiten, wenn es an der kältesten
Rücklaufleitung montiert ist, um einen frühzeitigen und längeren
Energiegewinn zum ermöglichen.
|
Bedingt durch das Schichtungsverhalten des WW-Speichers kann
die eingestellte Maximaltemperatur an der Solarregelung im oberen
Speicherbereich deutlich überschritten werden.
Um die Verbrühungsgefahr zu verhindern, ist der Einbau eines
Trinkwarmwasser-Mischers zwingend geboten.
Zudem sichert er auch die Materialeigenschaften der
Trinkwarmwasser-Leitungen ab.
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Mangelnde
Temperaturbeständigkeit, Dampfleistung (HU) |
Wird
die Solaranlage auch noch zur Heizungsunterstützung (HU) genutzt, so
treten zusätzlich weitere Fehlerquellen auf.
Bei
Hochleistungskollektoren mit einer Stillstandstemperatur > 240°C ist eine
mangelnde Temperaturbeständigkeit der beteiligten Komponenten anzumerken.
Die
verwendeten Materialien halten den auftretenden Temperaturen im
Kollektorbereich nicht stand. |
Die
Dampfleistung, besonders bei Kollektoren mit geringen k-Werten, wird häufig
unterschätzt.
Der
Dampf kann über zweistellige Meterlängen in das System transportiert werden,
was zu temperaturbedingten Schädigung an entfernten Stellen führt. |
Fehlende Schutzfunktion der Regelung (HU) |
Fehlende Dokumentation |
Bein Anlagen mit Heizungsunterstützung treten hohe
Temperaturen und Stillstand wesentlich häufiger auf.
Es muss sichergestellt werden, dass der Solarkreis bei hohen
Systemtemperaturen nicht anlaufen kann.
Kühlfunktionen sollten bis zu einem bestimmten
Temperaturniveau zwar aktiviert, aber bei leistungsstarken Kollektoren nicht
überschätzt werden.
Die max. Speichertemperatur von in d. R. 95°C darf nicht
überschritten werden.
|
Die (nach der allgemein anerkannten Regeln der Technik
vorgeschriebene) Dokumentation, die auch sichtbar aufgehängt werden muss,
wird bei den wenigsten Anlagen angetroffen.
Besonders die Hinweise bei Druckabfall, Störungsmeldungen,
Abblasen des Sicherheitsventils etc. sollten in Anlagennähe sichtbar sein.
Die Druckprobe der hydraulischen Kreise muss mit Datum und
Unterschrift schriftlich festgehalten werden.
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Einsatz von
Wärmezählern in Solaranlagen |
Besondere Anforderungen an solartaugliche Wärmezähler |
Das Volumenmessteil |
Standartwärmezähler, wie sie zur Abrechnung und Verteilung
der Heizkosten eingesetzt werden, können nicht eingesetzt werden.
Solar-WZ müssen weitere Bedingungen erfüllen:
- Volumenmessteil muss für höhere Temperaturen ausgelegt sein
- Beimischung von Frostschutzmittel darf Volumenmessung nicht
beeinflussen
- Rechenwerk muss die geänderten physikalischen Eigenschaften
der Solarflüssigkeit bei der Energiemessung
berücksichtigen
Voraussetzungen bei Volumenmessteilen
Die bei Stillstand der Solaranlage entstehenden Temperaturen
von ca. 100°C im Rücklauf müssen die Messwerke aushalten.
|
Aus diesem Grund dürfen die WZ auch nicht im Vorlauf
eingebaut werden.
Bei Flügelradzählern wird die Drehung auf verschiedene Art in
den "trockenen Bereich" übertragen.
Gemessen wird der Durchfluss in m³/h oder l/h.
Bei der herkömmlichen Magnetkupplung spielt die
Beschaffenheit des Mediums keine Rolle.
Es sind jedoch auch Übertragungstechniken möglich, bei denen
Probleme mit der Beimischung von Glykolen auftreten können (Abstimmung mit
Hersteller notwendig).
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Das Rechenwerk |
Spezielle Rechenwerke
Das Rechenwerk rechnet den mit dem Volumenmessteil
ermittelten Durchfluss, der gemessenen Temperatur und Zeitdauer in die
gewonnene Energiemenge (kWh) um.
Handelsübliche Rechenwerke sind auf Wasser als Trägermedium
ausgelegt.
Frostschutzmischungen haben eine andere Wärmekapazität* und
Dichte als Wasser.
*) Wärmekapazitäten: Wasser 4,20 kJ/kg K,
Wasser mit 50% Antifrogen bei 0°C ca. 3,55 kJ/kg K)
Somit muss bei einer Solaranlage für die gleiche
Wärmeübertragung mehr Flüssigkeit umgepumpt werden als bei normalen
Heizkreisen.
Das Rechenwerk muss also die Art der Solarflüssigkeit
und die Konzentration erkennen können.
Bei der Bestellung des WZ muss die verwendete
Solarflüssigkeit angegeben werden.
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Schwieriger gestaltet sich das bei der Konzentration.
Wird die Solarflüssigkeit vor Ort erst gemischt, kann sich
evtl. das endgültige Mischungsverhältnis erst bei Inbetriebnahme einstellen.
Der WZ sollte also über die Möglichkeit verfügen, den
prozentualen Anteil an Frostschutzmittel vor Ort einstellen zu können (z. B.
in 5%-Schritten).
Messrichtigkeit
Flügelradzähler sind für Solaranlagen am besten geeignet.
Selbst magnetisch-induktive und Ultraschallzähler werden
durch durch Solarflüssigkeit (Glykol-Wassergemisch) stärker beeinflusst als
handelsübliche Flügelradzähler.
Korrekt angepasste Rechenwerke weisen lediglich 0,2%
Messfehler auf. Diese Genauigkeit kann durchaus mit geeichten Zählern
mithalten.
Quelle: MODERNE GEBÄUDETECHNIK, 7-8/2007)
|
Problem Heizkostenabrechnung - Verteilung der
Kosten bei Solaranlagen |
Messung mit Solar-Wärmezählern |
Die Erfassung der Wärmeenergie mit Solar-Wärmezählern
(-WZ) spielt eine immer wichtigere
Rolle.
Nahe
liegend wäre dass auch die Verteilung der ermittelten kWh für
die Heizkostenabrechnung verwendet werden kann.
Doch
die Anrechnung der Solarenergie ist nicht ohne weiteres möglich:
Heizkostenverordnung (HKVO)
Nach der HKVO
können nur entstandene Kosten verteilt werden. Für die Erzeugung der
Solarwärme sind aber keine Kosten entstanden. Somit können auch keine Kosten
(außer Betriebstrom) abgerechnet werden.
|
Des
weiteren dürfen für eine Heizkostenabrechnung nur geeichte Geräte
(Wärmezähler) verwendet
werden.
Die
rechtlichen Grundlagen für die Eichung von Solar-WZ fehlen momentan
aber noch.
Sicherlich wird das aber in Zukunft möglich sein, da die technischen
Voraussetzungen bei modernen Solar-WZ gegeben sind.
Bis
dahin profitieren aber alle Verbraucher und Mieter weiterhin an den durch die
Solaranlage zustande gekommenen niedrigeren Energiekosten.
Quelle: MODERNE GEBÄUDETECHNIK, 7-8/2007)
Hinweis!
Wärmezähler für
die Energiemenge zur Trinkwassererwärmung werden Ende 2013 zur Pflicht
(Einbau im RL zwischen Heizkessel und Trinkwassererwärmer).
Quelle:
www.si-info, Kennziffer 052, Webcode 09052
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Rechenmethoden |
Bisherige Rechenmethode
Rechnen mit angepasster Abtrennungsformel
Verfügte die Anlage noch nicht über einen Wärmezähler für die
WW-Bereitung, wird der Energieanteil zur Warmwassererwärmung
rechnerisch ermittelt.
Die in der HKVO festgelegten Abrennungsformeln gehen
allerdings von einer ausschließlich konventionellen Wassererwärmung aus und
ignorieren regenerative Energieerzeuger.
Unterstützt die Solaranlage das Heizsystem, muss der
Öl-/Gaskessel weniger Energie zur Trinkwassererwärmung aufwenden.
Entsprechend sinkt der Anteil der Warmwasserkosten an den Gesamtwärmekosten
und im gleichen Maß erhöht sich der als Heizung abzurechnende Kostenanteil.
Die Abtrennungsformel der HKVO kann also nicht ohne Weiteres
auf durch Solarwärme unterstützte Heizanlagen übertragen werden.
In der Praxis hat sich Angaben von Minol als z. Z. einzige
verordnungskonforme Alternative zur Messung bewährt,
die Warmwassertemperatur in den HKVO-Abtrennungsformeln um 20
K zu senken (Erfahrungswert), also die WW-Temperatur mit 40°C statt 60°C
anzusetzen.
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Zukünftige Rechenmethode
Rechnen mit angepasster Abtrennungsformel und
Kollektorleistung
(liefert genaueres Ergebnis, muss aber noch vom
VDI-Richtlinienausschuss 2077 bestätigt werden)
Wenn kein WZ eingebaut ist, wird mit der
HKVO-Abtrennungsformel zuerst die benötigte Gesamtenergie für die
WW-Bereitung berechnet.
Danach wird über die Kollektorfläche und Kollektorleistung
die Energiemenge der Solarkollektoren (Solarwärme) zur WW-Bereitung
berechnet.
Die berechnete Solarwärme wird von der Gesamtenergie zur
WW-Bereitung abgezogen.
Hierbei ist erkennbar, wie viel Energie die Solaranlage im
Abrechnungszeitraum produziert und somit eingespart hat.
Quelle:
www.si-info, Kennziffer 052, Webcode 09052
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Solaranalyse |
Wie ermitteln für Ihr Objekt vor Ort
Solarertrag,
Energieeinsparung und Deckungsgrad pro Monat und Jahr, sowie
im Rahmen von Lösungskonzepten auch die Kosten Ihrer zukünftigen
Solaranlage und vergleichen Produkte diverser Hersteller.
Für Großobjekte ist generell zusätzlich eine Planung
über ein unabhängiges Ing.-Büro zu
empfehlen.
Eine Solaranalyse ist der Garant für eine effektive Solaranlage und
sichert Sie gegen Fehlentscheidungen ab.
Wir finden für Sie die optimale Solaranlage und halten uns dabei weniger
an kernige Werbesprüche und warme Versprechungen von Herstellern oder
Verkäufern, sondern nur an die messbaren physikalischen Daten und unsere
praktischen Erfahrungen!
!
Eine unabhängige Solaranalyse empfehlen wir
besonders bei Angeboten mit
- konkurrenzlos preisgünstigen großen Kollektorflächen
(Solardach)
- großen Energieeinspar-Versprechungen ohne Nachweis
- ohne Angabe von nachvollziehbaren Kollektordaten.
Solarsimulation
In d. R. können mit einem Simulationsprogramm z. B. folgende
Parameter ermittelt werden:
Verfügbare Einstrahlung [kWh/m²]
Verfügbare Solarstrahlung auf die geneigte Oberfläche des
Kollektors.
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Kollektorwirkungsgrad [%]
Ausbeute des Kollektors, ohne Leitungs- und Speicherverluste.
Energiebedarf Trinkwarmwasser [kWh]
Warmwasserverbrauch, Speicher- und Zirkulationsverluste
inbegriffen.
Heizbedarf [kWh]
Aufzubringende Heizenergie (Energiebedarf Heizung), um die monatliche Heizlast des
Gebäudes zu decken.
Kühlbedarf [kWh]
Aufzubringende Kühlenergie, um die monatliche Kühllast des
Gebäudes zu decken bzw. den Heizenergiebedarf des Schwimmbades.
Nachheizenergie [kWh]
Zusätzlicher externer Energiebedarf, wenn die Solarenergie
nicht ausreicht.
Solarenergieertrag [kWh]
Solarer Wärmeertrag nach Abzug der solaren
Speicher-/Systemverluste.
Solarer Deckungsanteil [%]
Zum Warmwasserbedarf, Heizen/Kühlen/Schwimmbad beitragender
nutzbarer Anteil der Solarenergie
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Für
wesentlich mehr Informationen stehen wir Ihnen mit einer persönlichen
Fachberatung jederzeit gerne zur Verfügung.
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