Grundlagen Kraft-Wärme-Anlagen
& BHKWs
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Kraft-Wärme-Kopplung
KWK)
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Definition Kraft-Wärme-Kopplung
(KWK)
Anlagen mit einer Kopplung von Kraft
und Wärme bezeichnet man als Kraft-Wärme-Anlagen (KWA) oder auch
Heiz-Kraft-Anlagen (HKA).
Die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) ist eine
Technik, bei der die Wärme, die bei der Stromerzeugung thermodynamisch
unvermeidbar anfällt, noch zu Heizzwecken nutzbar gemacht wird:
Z. B. durch die Nutzung der Abwärme, die beim
Stromerzeugungsprozess in herkömmlichen Kraftwerken (Kondensationskraftwerken) ungenutzt an die Umgebung
über Kühltürme abgegeben wird, lässt sich der Energienutzungsgrad durch KWK
entscheidend erhöhen.
Energienutzungsgrad
-
Herkömmliche Kraftwerke 30 bis 45 %
-
Kraft-Wärme-Kopplung 80 bis >90 %
In Heizkraftwerken wird mit KWK
gearbeitet.
Temperaturniveau Damit diese Abwärme auch tatsächlich
genutzt werden kann, ist es wichtig, dass sie auf einem zu Heizzwecken
sinnvollen Temperaturniveau ausgekoppelt wird. Bei Blockheizkraftwerken und
Brennstoffzellen wird die Wärme in d. R. bei einer Temperatur von 70 bis
90°C abgegeben und kann somit für viele Heizungsanwendungen direkt genutzt
werden.
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Bei einem konventionellen Kraftwerk
hingegen wird die Abwärme meist bei 20 bis 40 °C über den Kühlturm an die
Umgebung abgegeben.
Diese Wärme lässt sich durch eine
veränderte Prozessführung dennoch zu Heizzwecken bei Temperaturen zwischen 80
und 130°C nutzen, allerdings muss dann eine geringere Stromausbeute in Kauf
genommen werden.
Klassifizierung der
KWK nach der elektrischen Leistung
1. Klein KWK
≤ 2.000 kWel
2. Mini-KWK
≤ 50 kWel
3. Mikro-KWK
≤ 10 kWel
4. Nano-KWK,
stromerzeugende
Heizung 1 bis 5 kWel
Wirtschaftlichkeit
und Voraussetzung
Die eingesetzten Brennstoffe werden zu
mehr als 95% ausgenutzt. Vergleiche auch Energienutzungsgrad.
Optimale Voraussetzungen
für den effizienten Einsatz der KWK sind grundsätzlich:
-
der gleichzeitige Bedarf an Strom und
Wärme
-
und eine möglichst große Nähe des BHKW zum
Endverbraucher
-
sowie eine ganze Reihe
von weiteren günstigen Randbedingungen, die vor der Planung zu überprüfen sind.
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Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungssysteme
(KWKK) - Stand und Entwicklung
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Informationsdefizite
bei der Erzeugung von Kälte aus Wärme
Im gesamten KWK-Bereich, und besonders
bei KWK-Anlagen mit Kältefunktion (z. B. Einbindung thermisch angetriebener
Kältesysteme), bestehen noch erhebliche Informationsdefizite.
Mit der Motoren- und Prozesswärme kann
man nicht nur Absorptions- und Adsorptionskältemaschinen antreiben,
sondern auch Dessicant Cooling Systeme, Flüssigsorptionssysteme
und Rankine Cycle Turbinen.
Auch die Entwicklungen bzgl. Solar
Cooling - bestens geeignet für die BHKW-Kopplung - sind in der
BHKW-Branche anscheinend noch nicht angekommen.
Der etwas schwierigere Nachweis der
Wirtschaftlichkeit der Kältefunktion bei Kraft-Wärme-Kälte-Verbundlösungen,
(höhere Investkosten) kann nicht allein der Grund für das geringe Interesse
der BHKW-Branche sein, da verstärkt Nachfragen seitens Investoren, Bauherren
und industriellen Betreibern bestehen.
Abwärmenutzung bei Biogasanlagen?
Das geringe Interesse an KWKK ist nach Ansicht von
BHKW-Modullieferanten auch ein Ergebnis des Booms bei Biogasanlagen der
500 kW el-Klasse
(z. Z. ca. 2.700 Anlagen in Betrieb!).
Durch die guten Rahmenbedingungen* nach
EEG gibt es nur wenig Anreize, die Motorabwärme aus der
Biogasverstromung ganzjährig zu nutzen (2 Ct/kWh).
*) Grundvergütung 9,9 ct/kWh,
Nawaro-Bonus 6 ct/kWh und wenn die Motorenabwärme ausgekoppelt wird (nur)
weitere 2 Ct/kWh als KWK-Bonus.
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Bei den meisten
Biogasanlagen wird die
Wärme mehr oder weniger immer noch abgefackelt.
Allerdings besteht auch ein
Zielkonflikt zwischen dem Aufstellungsort und seine Nähe zu Wohnsiedlungen
oder Gewerbe als Wärmeabnehmer.
Geruchsbelästigung und hoher Lärmpegel
durch Versorgungs- und Entsorgungsfahrzeuge sprechen eher für eine Platzierung
der Biogasanlage in der Nähe der Rohstoffquellen als bei den Wärmeabnehmer.
Quelle:
TGA Fachplaner 1-2007, Wolfgang Schmidt, Freier Fachjournalist für TGA,
München
BHKW-Abwärme ganzjährig nutzen
Bei vorhandenen Kühlbedarf lassen sich die
Vollbenutzungsstunden eines heizungsgeführten BHKWs durch die Kopplung des
BHKWs mit einer Sorptionskältemaschine um ca. 1000 bis 2.000 h/a erhöhen.
Z. B.
bietet die Yazaki Europe Ltd. Köln thermisch angetriebene
Kältemaschinen (Absorptionskältemaschinen) von 17,5 bis 105 kW
Nennkälteleistung.
Die beiden kleinsten angebotenen Absorber mit 17,5 und
35 kW eignen sich hervorragend in Verbindung mit Mini-BHKWs.
Ein animierbares Funktionsschema einer
Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlage finden Sie unter
www.yazaki-airconditioning.com.
Quelle:
TGA Fachplaner 10-2010, www.yazaki-airconditioning.com.
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Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage und
Blockheizkraftwerk
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Der Unterschied zwischen BHKW und KWK-Anlage
Blockheizkraftwerke
(BHKWs) stellen eine Art Untergruppe des Oberbegriffes Kraft-Wärme-Kopplung dar.
Im Rahmen des
BHKW-Infozentrums werden alle stationär betriebenen Motoren und Gasturbinen bis
zu einer Größenklasse von 10 MW el (Modulleistung) als
Blockheizkraftwerke betrachtet.
Hinzu kommen
Brennstoffzellen und Stirlingmaschinen.
Alle Gasturbinen- und
Motorenanlagen über dieser Leistungsgrenze sowie Dampfturbinen werden nicht als
Blockheizkraftwerke sondern als Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen (KWA) bezeichnet. Definition
BHKW
Anlage zur lokalen Erzeugung von Energie
(Wärme und Strom) nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK).
Mit einem stationären Verbrennungsmotor
(auch Motorenheizkraftwerk bzw. MHKW),
einer Mikro-Gasturbine, Sterlingmotor, Linearen-Dampf-Motor oder einer Brennstoffzelle wird durch einen
angekoppelten Generator Strom erzeugt.
Die dabei entstehende Abwärme wird zur
Warmwasserbereitung und zu Heizzwecken genutzt.
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Brennstoffe
Als Brennstoffe können z. B.
Dieselkraftstoff, Erd- und Flüssiggas, Pflanzenöle, Biomasse etc. eingesetzt werden.
Das BHKW ist eine wirtschaftliche,
umweltfreundliche sowie
mineral- und ökosteuerbefreite Alternative zur
herkömmlichen Energieversorgung.
Gesamtnutzungsgrade
Der dezentrale Einsatz
des MHKW–System (Kraft-Wärme-Kopplung) nutzt mit der
gleichzeitigen Erzeugung von Strom und Wärme effizient den Brennstoff,
spart
bei geringeren Erzeugungsverlusten Kosten und Energie und
entlastet hiermit unsere Umwelt von Schadstoff-Emissionen.
MHKWs erreichen
Gesamtnutzungsgrade bis über 90%.
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Schema KWK
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Mini-BHKW |
Definition Mini-/Mikro-BHKW
Als Mini-BHKW werden KWK-Anlagen im kleinen Leistungsbereich bezeichnet:
- Mini-BHKW ≤ 50 kWel
- Mikro-BHKW ≤ 10 kWel
(auch Mikro-
oder Klein-BHKW genannt).
Optimaler Einsatz für Mehrfamilienhäuser, Hotels
etc.) zur eigenen Energieversorgung mit Strom und Wärme.
Wachsender Markt für
Klein-BHKWs
Offenbar haben es die Anbieter
von Klein-BHKWs geschafft, die z. T. schon euphorische Begeisterung des
Endverbrauchers für (nicht lieferbare bzw. nicht bezahlbare)
Brennstoffzellen-Heizgeräte auf das Mikro- und Klein BHKW zu übertragen.
Neben BHKWs mit Otto- und Dieselmotoren
kommen jetzt verstärkt Mikro-BHKWs mit Stirlingmotor (z. B. von Solo
Stirling, Viessmann, Bosch Thermotechnik) und mit Freikolbendampfmaschine mit integrierten
Lineargenerator von Otag auf den Markt.
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Interessant ist auch die extrem
schadstoffarm arbeitende Mikrogasturbine von Capstone im
Leistungsbereich 30/65 kWel und
70/125 kWth mit Luftlagerung.
Die Abgastemperatur beträgt ca. 300°C
und bietet sich somit auch zum Antrieb einer Absorptionskältemaschine an.
Notstromfunktion
und Inselbetrieb bei Klein-BHKWs?
Speziell die Besitzer von Ein- und Zweifamilienhäusern
gehen in d. R. davon aus, dass ein Mikro-BHKW bei einer Netzabschaltung
weiterläuft.
Da die Netzsynchronisation aber bei den kleinen
Leistungen durch zusätzliche Bauteile (Batteriesatz, Batteriewechselrichter,
Notkühler etc.) unverhältnismäßig teuer ist (ca. doppelter Preis), sind z. Z. praktisch
nur wenige serienmäßig
mit Notstromfunktion bzw. Inselbetrieb ausgestatteten Geräte am Markt.
Stromvergütung
Sei Anfang 2008
Prämie auch für selbstgenutzten KWK-Strom von 5,11 Ct/kWh.
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Die Funktion des MHKWs/BHKWs |
Kraft-Wärme-Kopplungs–Prinzip
Das
Motorheizkraftwerk (MHKW) bzw. Blockheizkraftwerk
(BHKW), ein kompaktes Modul mit einem
Verbrennungsmotor (Diesel- oder Ottomotor) treibt einen Generator an
und erzeugt gleichzeitig elektrischen Strom und Wärme.
Brennstoffe für den Verbrennungsmotor
Der Verbrennungsmotor wird z. B. mit
Heizöl, Erd- oder Flüssiggas betrieben.
Bei Verwendung von Biodiesel aus Rapsöl oder
anderen erneuerbarer Energien wird die Öko-Bilanz zu 100% ausgeglichen.
Wärme
Die anfallende Wärme des Motors (Kühlwasser, Abgase) wird,
vergleichbar wie beim Auto, nicht ungenützt an die Umwelt abgegeben,
sondern über mehrere Wärmetauscher direkt ins Heizsystem (Raumwärme, Prozesswärme) eingespeist.
Die Wärme wird in d. R in einem Pufferspeicher* zur kurzfristigen Entkopplung
der beiden Produkte Wärme und Strom zwischengespeichert.
*) auch
hydraulische
Weiche oder Rücklaufanhebung sind möglich
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Strom
Der erzeugte Strom wird in das Netz eingespeist oder z. T. selbst
genutzt.
Stromkennzahl
Verhältnis von elektrischer Leistung zu Wärmeleistung
Regel- und Steuerungsanlage Eine Regel- und Steuerungsanlage
(Kraftwerkssoftware) überwacht alle Funktionen im System (z. B.
SPS-Regelung).
Sie
sorgt dafür, dass die Strom- und Wärmeproduktion, vollautomatisch ohne Aufsicht
im Dauerbetrieb, den vorgegebenen Bedarf abdeckt.
! Zu beachten
ist, dass im Sommer, wenn weniger Wärme benötigt wird, eine
Leistungsmodulation oder Takten (wechselweises Abschalten, vorrangig nachts)
ermöglicht wird.
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Kosten (Beispiele) |
Das
Investitionsvolumen für eine BHKW-Anlage ist abhängig von den Begebenheiten vor
Ort.
Sofern eine Anlage in
eine bestehende Heizzentrale einfach eingebaut werden kann, sind die
Einbindungskosten natürlich viel geringer als wenn eine neue Heizzentrale
errichtet werden muss.
Richtpreise
Ungefähre Richtpreise
für eine BHKW-Anlage (Öl oder Gas, ohne Spitzenlastkessel, Wärmespeicher und
Brennwertnutzung):
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5 kWel-Anlage
Investitionsvolumen
ca. 13.500 €
spezifisches
Investitionsvolumen 2.700 €/kWel
50 kWel-Anlage
Investitionsvolumen
ca. 65.000 €,
spezifisches
Investitionsvolumen 1.300 €/kWel
500
kWel-Anlage
Investitionsvolumen ca. 325.000 €,
spezifisches Investitionsvolumen ca. 650 €/kWel
Quelle: BHKW-Infozentrum |
Arten
der Kraft-Wärme-Kopplung
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Bei der Kraft-Wärme-Kopplung
unterscheidet man drei Techniken:
1. Wärmeauskopplung
aus Kraftwerken
In Dampfkraftwerken mit Wärmeauskopplung
wird die Heizwärme durch Kondensation von Wasserdampf gewonnen.
Funktion:
Mit Wasserdampf werden mehrstufige
Turbinen angetrieben, die mit einem Generator zur Stromerzeugung gekoppelt
sind.
In den Turbinen wird der Wasserdampf
stufenweise entspannt (Druck nimmt ab). Der Dampf zur Erzeugung der Heizwärme
wird vor der letzten Turbine (Niederdruckturbine) abgenommen und in einem
Wärmetauscher kondensiert.
In Abhängigkeit des
Kondensationsdruckes, kann somit Wärme bei verschiedenen Temperaturen erzeugt
werden.
Durch die Dampfentnahme vor der
Niederdruckturbine sinkt natürlich die Stromausbeute des Kraftwerks.
2.
Blockheizkraftwerke
Blockheizkraftwerke können mit
unterschiedlichen Techniken der Wärme- und Stromerzeugung betrieben werden.
Das Energieeinsparpotential ist sehr
groß, und die Entwicklung neuer Technologien schreitet zügig voran.
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Die meiste Erfahrungen wurden bisher mit
Verbrennungsmotoren gemacht, aber auch Gasturbinen sind ziemlich weit
verbreitet.
In letzter Zeit gibt es auch neue
Entwicklungen mit Stirlingmotoren, Brennstoffzellen und auch die guten altbekannten
Dampfmotoren versprechen neue Varianten der KWK mit
hohen Effizienzgraden.
Als Blockheizkraftwerke werden kleinere
(< 10 MWel),
motorisch betriebene Heizkraftwerke bezeichnet, deren Motoren öl- oder
gasbetriebene (oder andere) Verbrennungskraftmaschinen sind.
Funktion:
Die Abwärme und auch der Abgase des Motors (z.
B. Diesel- oder Ottomotor,
Gasturbine etc.) wird über einen Wärmetauscher zu Heizzwecken verwendet.
In d. R. werden auch die Abgase über
einem Wärmetauscher noch weiter abgekühlt und als Heizwärme genutzt.
Beim BHKW wird die Stromausbeute durch
die Verwendung der Motorabwärme nicht beeinflusst, aber das Temperaturniveau
der Abwärme auf 70 bis 90°C festgelegt.
3.
Brennstoffzellen-BHKW
Als neue Technologie u.
a. für die Nutzung in der Kraft-Wärme-Kopplung wird die Brennstoffzelle
angesehen, die besonders im Fokus des öffentlichen Interesses steht.
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BHKW-Technologien
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Verbrennungsmotoren-BHKW (MHKW)
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Entwicklungsstand
Das motorische
Blockheizkraftwerk (auch Motorenheizkraftwerk bzw. MHKW genannt) ist eine ausgereifte Technologie, die von der
hundertjährigen Entwicklungsgeschichte der Otto- und Dieselmotoren profitiert.
Brennstoffe
Als Brennstoffe werden
z. B. neben Erd- und Flüssiggas, Heizöl und Pflanzenöle etc. eingesetzt.
Leistungsbereiche
Verbrennungsmotoren
(Gasmotoren) kommen sowohl im Mikro- und Mini-BHKW- Bereich zum Einsatz, als auch in
größeren Leistungsbereichen bis zu 5 MWel.
Das Leistungsspektrum von Motoren
beginnt bei so kleinen Leistungen (Heizleistung ca. 3 kWth und 1 kWel), dass
sie sich für dezentrale Einsätze z. B. in Ein- und Zweifamilienhäuser sehr gut
eignen.
Nutzbare Abwärme
Die nutzbare Abwärme der Motoren fällt an verschiedenen Stellen an.
Die Wärme
wird aus dem Zylinderkühlwasser, dem Ölkühlsystem, den Abgasen und bei
aufgeladenen Motoren aus dem Ladeluftkühler gewonnen.
Durch eine geschickte
Auskopplung der Abwärme von Motor-Kühlwasser, Schmieröl und Abgas kann der
Wärmeträger Wasser leicht auf 90 bis 110 °C aufgeheizt werden.
Einsatz
Durch das nutzbare
Temperaturniveau von 90 bis 110 °C eignen sich solche Anlagen zur Gebäudeheizung.
Der Bedarf an
Heizwärme ist hier besonders groß und unterliegt bekanntlich starken Tages-,
Wochen und Jahresschwankungen.
Auch hier erweist
sich die Motorentechnik gegenüber den Gasturbinen als günstig, weil die
Teillastwirkungsgrade bei Motoren deutlich schwächer abfallen als bei
Gasturbinen.
Die angebotenen
BHKW-Größen reichen fast ohne Übergang bis zu mehreren MW, so dass auch
Wohnblocks, Wohnanlagen und öffentliche und private Einrichtungen wie
Schwimmbäder, Krankenhäuser und gewerbliche und industrielle Abnehmer in Frage
kommen.
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Wirkungsgrade
Positiv hervorzuheben ist bei dieser Technik der hohe
Gesamtwirkungsgrad von > 90 %.
Der elektrische
Wirkungsgrad liegt bei 25 bis 35 %.
Mit zunehmender Größe wird der elektrische Wirkungsgrad besser.
Vor- und Nachteile
Motor-BHKWs haben
den Vorteil, dass nahezu alle gasförmigen und flüssigen Brennstoffe
zum Einsatz kommen können.
Nachteilig sind die hohen Wartungskosten
(Ölwechselintervalle) sowie auch die im
Vergleich zu anderen Typen die hohen Emissionen, die Lärmentwicklung und die
Schwingungen (bei den neuesten Modellen
auf ein akzeptables Maß eingedämmt).
In den letzten 20
Jahren konnten gerade in dieser BHKW-Technik enorme Fortschritte erzielt
werden: gestiegener Wirkungsgrad, Absenkung der Emissionen, hohe
Verfügbarkeit, lange Lebensdauer der Anlagen und Vollautomatisierung des Betriebs.
Motoren
Das Angebot für Gas- und Dieselmotoren im Leistungsbereich bis 30 kWel ist
inzwischen sehr groß.
Die Aggregate sind teilweise nicht größer als zwei
handelsüblichen Waschmaschinen.
Die Lebensdauer
der in Serie produzierten Motoren reicht von 40.000 bis über 60.000 Nutzungsstunden und erreicht
damit – in Abhängigkeit von der jährlichen Nutzungsdauer - eine Zeitspanne
von 10 - 20 Jahren und länger.
(Z.
T. laufen Motoren inkl. Motorrevision mehr als 80.000 Betriebsstunden, entspricht
ca. der Fahrleistung eines PkW-Motors von 3 bis 5 Mill. km)
Preise
Je nach
Ausstattung werden Mini-BHKWs im unteren Leistungsbereich ab
einem Modulpreis von ca. 12.000 bis 30.000 € angeboten.
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Gasturbinen-BHKW
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Entwicklungsstand
Die Gasturbine stellt
eine "jüngere" Technologie dar. Diese Strömungsmaschinen werden vor allem im
industriellen Bereich eingesetzt. Neue Entwicklungen machen diese
BHKW-Technologie aber auch für den Einsatz im Raumwärmesektor interessant
(Mikro-Gasturbine).
Funktion
Gasturbinen sind
Verbrennungskraftmaschinen, bei der die Energie direkt in drehende Bewegung
umgesetzt wird.
Nach der Arbeitsleistung in der Turbine erzeugen die
expandierten heißen Rauchgase Nutzwärme.
Sie verlassen die Turbine mit einem
sehr hohen Luftüberschuss und einer Temperatur zwischen 450–600 °C.
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Vor- und Nachteile
Der
wesentliche Vorteil der Gasturbine für die Kraft-Wärme-Kopplung ist die
Wärmeabfuhr über das Abgas auf hohem Temperaturniveau.
Die spezifische
Stromausbeute und der Gesamtnutzungsgrad sind niedriger als bei
Verbrennungsmotoren.
Leistungsbereiche
Gasturbinen gibt es in Leistungsgrößen von 0,5 bis 150
MW el.
Wirkungsgrade
Anlagen > 5 MW el erreichen einen
elektrischen Wirkungsgrad von 30 bis
35 %.
Nur bei Leistungen < 1 MW sinkt der Wirkungsgrad auf
ca. 20
%.
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Mikro-Gasturbinen
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Entwicklungsstand
Erst seit einigen Jahren werden auch kompakte Gasturbinen bis herunter zu 30 kWel
angeboten.
Diese Mikroturbinen sind neu entwickelte Produkte, welche sich u.
a. zum Einsatz in der dezentralen Stromversorgung und der Kraft-Wärme-Kopplung
eignen und im Leistungsbereich unterhalb von 500 kWel angesiedelt
sind.
Funktion
Basis für die Entwicklung der Mikroturbinen war die Turboladertechnologie und
die Entwicklungen in der Luftfahrtindustrie.
Der Strom wird über einen schnelllaufenden
Permanentmagnet-Generator (ohne Zwischenschaltung eines mechanischen
Getriebes) erzeugt.
Der Permanentmagnet
des Generators ist hierbei direkt auf der Antriebswelle der Turbine
angeordnet, so dass der Generator mit der gleichen Drehzahl wie die Turbine
(z. B. 96.000 U/min) betrieben wird.
Der so erzeugte
hochfrequente Wechselstrom mit einer Frequenz von 1.600 Hz wird in der
Leistungselektronik der Turbine zunächst gleichgerichtet und dann in
Wechselstrom mit einer Frequenz von 50 Hz und einer Spannung von 400 V
gewandelt.
Zum Start der Turbine
dient der Generator als Motor, der die Turbine zunächst auf eine bestimmte
Startdrehzahl antreibt.
Im Netzparallelbetrieb
übernimmt dann nach der Zündung der Turbine der Generator die Last.
Im Gegensatz zu
herkömmlichen Industriegasturbinen erfolgt die Leistungsregelung der Turbinen
durch das "elektronische Getriebe" über die Drehzahl.
Demzufolge weist die
Mikrogasturbine im Teillastverhalten nur geringe Wirkungsgradverluste auf.
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Wirkungsgrade
Dank der Rekuperatortechnik kann ein elektrische Wirkungsgrad von 25 bis 28
% erreicht werden.
Ein Rekuperator nutzt die Wärmeenergie aus den
Turbinenabgasen und wärmt damit die Verdichteraustrittsluft auf, bevor diese
in die Brennkammer gelangt.
Dadurch vermindert sich der benötigte
Brennstoffeinsatz und es können höhere elektrische Wirkungsgrade erzielt
werden.
Trotzdem fallen die Wirkungsgrade von Motorenanlage derselben
Größenklasse noch um einige Prozentpunkte höher aus.
Einsatz
Mikro-Gasturbinen
haben ein großes Potential zum Einsatz vor allem in
EVUs zur dezentralen Stromerzeugung, aber auch die
Industrie könnte ein wichtiges Einsatzfeld sein.
Sie sind insbesondere für Anwendungsfelder
interessant, welche für Trocknungsprozesse oder zur Realisierung einer
Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung ein höheres Temperaturniveau der Abwärme benötigen.
Vor- und Nachteile
Mikrogasturbinen zeichnen sich gegenüber
Motorenanlagen durch deutlich niedrigere Wartungskosten aus.
Aufgrund des hohen Investitionsvolumens von ca.
62.000 € für eine Aggregat mit 28 kW el
und dem gegenüber Motoren gleicher
Leistungsgröße um einige Prozentpunkte geringeren elektrischen Wirkungsgrad
erscheint ein wirtschaftlicher Betrieb aber nur bei wenigen
Anwendungsfeldern möglich.
Denkbar wäre aber z. B. ein verstärkter Einsatz im
Contracting-Bereich, da in diesem Fall die Vorteile der Mikrogasturbinen
aufgrund des geringeren Wartungsaufwandes besonders zum Tragen kämen.
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Stirlingmotoren-BHKWs
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Entwicklungsstand
Der Stirlingmotor ist
vom Konzept her älter (ca. 190 Jahre) als Kraftmaschinen mit interner
Verbrennung.
Er fristete lange Zeit ein
Nischendasein. Als Maschine für den Einsatz als BHKW zur
Energieversorgung von Gebäuden erlebt er aber z. Z. eine Renaissance.
Marktreife Anlagen für
Öl und Erdgas gibt es schon seit einigen Jahren.
Stirling-BHKWs werden derzeit in verschiedenen Tests
in geringen Stückzahlen erprobt. Dabei werden auch verschiedene Brennstoffe in
Kombination mit den Stirling-BHKW getestet, wie z. B. Erdgas, Grubengas,
Biogas und Holz.
Erste Kleinserien sind schon oder könnten in den
nächsten Jahren noch auf den Markt kommen.
Es gibt z. Z. ca. 6
verschiedene Ausführungen von Stirling-Maschinen.
(z. B. von Whisper Tech eine 4-Zylinder-Maschine mit
Taumelscheibe etc.)
Funktion
Der Stirling-Motor ist wie der
Dampfturbinenprozess eine Wärmekraftmaschine mit externer Verbrennung, in der
eine konstante Gasmenge (z. B. Luft, Wasserstoff, Helium) in einem
geschlossenen Raum erwärmt, komprimiert und wieder expandiert wird.
Diese Volumenänderungsarbeit wird auf einen Arbeitskolben übertragen und in
mechanische Arbeit umgesetzt.
Das Gas wird danach abgekühlt und wieder
komprimiert (Kreisprozess).
Geschlossene
Arbeitsräume und Wärmezufuhr von außen sorgen beim Stirlingmotor für die
Unabhängigkeit von der Art des Brennstoffes bzw. von der externen Wärmequelle:
Öl, Gas, Biogas etc. oder konzentrierte Sonnenstrahlung können so zum Einsatz
gebracht werden.
Dadurch eröffnen sich
die Möglichkeiten, durch Auswahl geeigneter Verbrennungstechniken eine
schadstoffärmere Verbrennung zu erreichen.
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Brennstoffe
Neben Öl und Erdgas können auch z. B. Grubengas,
Biogas, Holz
sowie fast alle Arten von Biomasse angewendet werden.
Wirkungsgrade
Stirlingmotoren haben einen
Gesamtwirkungsgrad von >
85%.
Die elektrischen Wirkungsgrade liegen bei min. 10-12
% bei den kleinsten Anlagen und maximal 26 % bei Anlagen von 9,5
kW el.
(gegenüber den Mikro-BHKW mit Verbrennungsmotoren im Schnitt schlechtere
Effektivität).
Vor- und Nachteile
Der Stirlingmotor
weist eine lange wartungsfreie Laufzeit auf.
Schadstoffemissionen
(insbesondere NOx) können bis zu
10mal niedriger liegen als bei Gas-Otto-Motoren mit Katalysator.
Die CO 2-Einsparung
der Stirlingmotoren ist abhängig vom Brennstoffeinsatz.
Stirling-Motoren sind leiser bzw.
vibrationsärmer und haben ein gleichmäßigeres Drehmoment als
Verbrennungsmotoren.
Mit den hohen Temperaturdifferenzen und -drücken (100 bis
190 bar) auf engstem Raum sind Material- und Dichtungsprobleme verbunden.
Leistungsbereiche
Weltweit versuchen seit kurzem Firmen Stirling-Motoren als BHKW-Anlagen auf
dem Markt einzuführen.
Der Leistungsbereich der entwickelten Motoren reicht
von 1 kW el
bis 40 kWel.
Stromvergütung
Seit Anfang 2008
gab es eine Prämie für selbstgenutzten KWK-Strom von 5,11 Ct/kWh.
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Beispiele (gasbefeuerte Stirlingmotoren)
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1.
WhisperGen EU 1
Fa. Whisper Tech Ltd.
Neuseeland (www.whispergen.com),
4-Zylinder-Maschine
mit Taumelscheibe (Wobbel Yoke).
Im Einsatz sind bis
jetzt ca. 1.500 Stck., besonders in England.
Leistungen im
Dauerbetrieb: elektrisch 1 kWel,
thermisch 7,5 bis 14 kWth.
Ein 4,5 kW Gasbrenner kann bei Bedarf
zugeschaltet werden, arbeitet bei RL-Temperaturen < 55 °C im Brennwertbereich.
Leistungsregelung: zweistufig.
Systempreis mit Puffer und Installation ca. 12.000 €.
Ein Feldtest in 20 typischen
holländischen Reihenhäusern brachte u. a. durch den nur 80 l großen
Pufferspeicher (-> häufiges Takten) nur eine bescheidene
Energiekosteneinsparung von ca. 100 €/a.
Durch einen 120 l Puffer und eine
verbesserte Regelung will man das Takten um ca. 60% verringern.
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2.
Viessmann
Leistungsmodulierende Freikolbenmaschine mit
Lineargenerator und Gasbrenner.
Bekanntgabe der Markteinführung auf der ISH Frankfurt
2008.
Leistungen ca.: elektrisch 1,1 kW, thermisch 5,5 kW.
3.
Bosch Thermotechnik
Leistungsmodulierende Feikolbenmaschine mit
Lineargenerator und Gasbrenner.
Beginn Feldtest Ende 2008.
Leistungen ca.: elektrisch 1,1 kW, thermisch 8 kW.
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Dampfmotoren-BHKW
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Entwicklungsstand
Dampfmotoren gehören eigentlich nicht zu
den BHKW-Technologien. Allerdings handelt es sich um die einzige typische
Technologie, welche auch im Bereich < 1 MWel eine Kraft-Wärme-Kopplung
mittels Dampferzeugung bei annehmbaren elektrischen Wirkungsgraden ermöglicht.
Mikro-BHKW-Anlagen mit Dampfmotor sind auf dem Weg zur Serienfertigung.
Es sind bis jetzt ca. 350 Stck. verkauft
worden.
Die
Firma OTAG in Olsberg produziert den lion Powerblock, der per Lineargenerator (Linator)
mit freischwingendem Doppelkolben elektrischen Strom erzeugt (2,2 kWel, 16
kWth, Modulationsspanne ca. 1:10).
Durch Verändern der Gasflamme werden die
Dampfparameter verändert (bei Volllast 30 bar, 300 °C), modulierende
Leistungsregelung. Dadurch ist auch nur ein kleinerer Puffer erforderlich.
Leistung: elektrisch 2 kW, thermisch 16
kW
Für 2008 ist die Fertigung von 500
"lion® Powerblock" geplant, der mittlerweile gemeinsam mit einem
traditionsreichen mittelständischen Unternehmen aus dem Sauerland gefertigt
wird.
Die Markteinführung eines Pelletbrenners
steht bevor.
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Funktion
Im Dampfmotor wird Wasser in einem geschlossenen Kreislauf erhitzt und
verdampft, in einem Expansionsmodul verrichtet der Wasserdampf Arbeit,
kondensiert und gibt dabei Wärme an den Heizkreis ab und wird anschließend zum
Verdampfer zurückgepumpt.
Der Dampfmotor arbeitet wie der Stirling mit
externer Verbrennung und kommt
daher auch auf ähnlich gute Abgaswerte und Brennstoffflexibilität.
Wirkungsgrade
Der Gesamtwirkungsgrad beträgt > 90
%.
Bei den kleinen Dimensionen im Bereich der Mikro-KWK
sind beim Dampfkreislauf
elektrische Wirkungsgrade nur von
ca. 10 bis 15 % erreichbar (beim Großkraftwerk etwas
höher).
Vor- und Nachteile
Positiv sind die
geringen Wartungskosten ähnlich einer Brennwerttherme und der
hohe Gesamtwirkungsgrad (> 90 %), aber ein relativ kleiner elektrischen
Wirkungsgrad (10 bis 15 %).
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Brennstoffzellen-BHKW
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Entwicklungsstand
Als neue Technologie u.
a. für die Nutzung in der KWK wird die Brennstoffzelle
angesehen, die besonders im Fokus des öffentlichen Interesses steht.
Derzeit sind fünf erfolgsversprechende Brennstoffzellen-Typen in der
Entwicklung, die sich u. a. auch in Bezug auf das Temperaturniveau der
anfallenden Wärme erheblich unterscheiden (>
mehr...).
Einige Brennstoffzellen-Technologien stehen bereits an der Schwelle der
kommerziellen Anwendung.
Kommerziell verfügbar und wirtschaftlich
ist schon die Karbonatschmelzen-Brennstoffzelle (MCFC) der Firma MTU
(HotModule) mit einer elektrischen Leistung von 250 kW (weltweit knapp 20
Anlagen in Betrieb).
Für die Gebäudeheizung im untersten
Leistungssegment von 1 bis 5 kWel
sind die PEMFC und die SOFC die aussichtsreichsten Systeme. Diese Anlagen sind
noch nicht käuflich (u. U. in ca. 10-15
Jahren).
Funktion
Brennstoffzellen sind elektrochemische Zellen, die (ähnlich einer Batterie)
die chemisch gebundene Energie des Brennstoffs direkt in elektrische Energie
umwandeln.
In einer Brennstoffzelle
wird der Strom direkt auf elektrochemischem Weg aus dem Energieträger
Wasserstoff gewonnen.
Bei der Reaktion von
Wasserstoff mit Sauerstoff zu Wasser (als Abfallprodukt) entsteht Wärme, die ausgekoppelt wird und
zu Heizzwecken genutzt werden kann.
Der erzeugte Gleichstrom kann in einem Wechselrichter in
Wechselstrom umgewandelt werden.
Die Potentialdifferenz
(Spannung) einer einzelnen
Brennstoffzelle beträgt nur ca. 0,7 Volt.
(für höhere
nutzbare Spannung werden mehrere Brennstoff(mini)zellen zu einem Stapel
(Stack) in Reihe geschalten)
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Die anfallende Abwärme durch elektrischen
Widerstand oder durch vorbereitende Reformierung des Brenngases wird über
einen Kühlkreislauf ausgekoppelt und kann zu Heizzwecken an einen Verbraucher
abgegeben werden.
Die Stromausbeute wird
durch die Wärmeentnahme nicht beeinflusst, aber das Temperaturniveau der Abwärme
festgelegt (z. B. ca. 70 °C bei PEM-Zelle).
Wirkungsgrade
Bei stationären Einzelanlagen sind
elektrische Wirkungsgrade von 40 bis 50 % die Obergrenze.
Vor- und Nachteile
Gegenüber konventionellen Systemen weisen
Brennstoffzellen Vorteile hinsichtlich des elektrischen Systemwirkungsgrad
auf, welcher auch im Teillastbetrieb erhalten bleibt (bei Teillast fällt der
Wirkungsgrad kaum ab und in den im Vergleich zu allen anderen KWK-Systemen
treten deutlich geringeren Stickoxid- und Kohlenmonoxid-Emissionen auf.
Durch den modularen Aufbau der
Stacks ist eine optimale Leistungsanpassung realisierbar.
Grundsätzlich sind Brennstoffzellen
sehr gut regelbar und weisen einen geringen Wartungsaufwand auf.
Problematisch sind noch die
geringen Betriebserfahrungen, der fehlende Nachweis einer hohen Lebensdauer
und die hohen spezifischen Investitionen.
Leistungsbereiche
Aufgrund ihrer modularen Bauweise sind
Brennstoffzellen-Anlagen von wenigen Watt bis mehrere Megawatt denkbar.
Quelle:
www.thema-energie.de
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Motorheizkraftwerk (MHKW)–System als technische Lösung mit ökologischer
wirtschaftlicher Zukunft |
In jahrelangen
Versuchen wurde der Otto– und der Dieselmotor für verschiedene Brennstoffe
bzw. Kraftstoffe getestet. Die Erfahrungen werden nun erfolgreich in die
Praxis umgesetzt.
Je nach Qualität der Brennstoffe aus erneuerbarer Energie wurden der
Gasmotor und der Dieselmotor
oder auch im Zündstrahlmotor entsprechend technisch modifiziert, um auch
hohe Motornutzungsstunden bzw. Standzeiten zu erreichen.
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Das MHKW–System erzeugt nach dem Prinzip der
KWK Ökostrom & Biowärme.
Der im Generator
erzeugte Ökostrom wird ins
öffentliche Stromnetz nach dem Ökostromgesetz eingespeist bzw. verkauft.
Die im Verbrennungsmotor
anfallende
Bio-Abwärme (Abgase, Kühlwasser)
wird über Wärmetauscher direkt ins Heizsystem als Raum- oder Prozesswärme
abgegeben bzw. verkauft.
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Vor- und Nachteile der MHKW–Technologie |
Die Vorteile der MHKW–Technologie:
-
hoher erreichbarer elektrischer Wirkungsgrad
bis zu 40 %
- geringere spezifische Investitionskosten
- geringe Wartungs- und Instandhaltungskosten;
Der Nachteil beim MHKW
ist,
dass der
Verbrennungsmotor einen spezifischen Kraftstoff mit hohem Energieinhalt
verlangt, der in reinem gasförmigem oder flüssigem Zustand relativ teuer in
der Herstellung ist. |
Mit der
bewährten modifizierten Motortechnik ist es mit
den Brennstoffen der erneuerbaren Energie wie
Pflanzenöle und Holzgas möglich, Ökostrom & Biowärme wirtschaftlicher
zu erzeugen als dies mit anderen KWK–Technologien geringerer elektrischer
Wirkungsgrade möglich ist.
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Ein Vergleich elektrischer Wirkungsgrade von
KWK-Alternativen |
KWK - Technologie |
Eta–elektr.
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Betriebswirtschaftliche Vor- und Nachteile |
Dampf-Gegendruckturbine |
10 – 20% |
Vorteil: Verbrennung preisgünstiger Energieträger zur
Dampferzeugung als Antriebsmedium
Nachteil: Kesselwärter,
Wasseraufbereitung erforderlich,
spez. Investition in kleineren
Leistungsbereich relativ hoch
|
Dampf–Kolbenmotor |
6 - 20% |
Dampf-Schraubenmotor |
10 – 15 % |
ORC-Prozess |
10 – 20% |
Vorteil: Kein
Kesselwärter, keine Wasseraufbereitung,
geringe Wartungs- u. Instandhaltungskosten,
Einsatz preisgünstiger Brennstoffe
Nachteil: spez. hohe Investition kleinerer Leistungen
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MHKW bzw. BHKW mit Diesel-
und Gasmotoren |
28 – 40% |
Vorteil: Strom & Wärme vor Ort, hoher Nutzungsgrad,
geringe Emission und
Wartungsaufwand
Nachteil: Gleichzeitige Abnahme von Strom & Wärme,
exakte Planung
erforderlich |
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MHKW bzw. BHKW mit Diesel-
und Gasmotoren
Die Erzeugung von Ökostrom und Biowärme mit
Motorheizkraftwerken (MHKW)
bzw. Blockheizkraftwerken (BHKW)
ist auf Grund des vergleichsweise relativ hohen elektrischen
Wirkungsgrades und des Brennstoff-Gesamtnutzungsgrades, vor allem
für energieintensive Betriebe, eine
gewinnbringende Notwendigkeit.
Dazu zählen insbesondere
- Fernwärmebetreiber bzw. Fernwärmeunternehmen
- Holzverarbeitende Betriebe
(Sägewerke, Papierindustrie, Tischlerei)
- Landwirtschaftliche Betriebe (Tierzucht,
Gärtnerei)
- Öffentliche Institutionen
(Krankenhäuser,
Kuranstalten, Altersheime)
Nach
dem Österreichischen Ökostromgesetz – Bundesgesetz BGBl I Nr.149/2002
bzw. Deutschen EEG (Erneuerbaren Energiegesetz) vom 1.8. 2004 über
die Abnahme elektrischer Energie aus Ökostromanlagen bieten sich mit dem Einsatz
des MHKW
auf Grund der vergleichbar hohen erreichbaren elektrischen Wirkungsgrade
besondere Ertragskraft bei den Ökoprojekten.
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Entwicklungstand
und Probleme |
Die wenigsten Probleme
mit geringem Wartungsaufwand gibt es z. Z. bei den relativ ausgereiften
Konstruktionen mit Gasmotor (Erd- oder Flüssiggas) bzw. Heizöl.
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Bei Biodiesel, Biogas,
Holzgas etc. wird an der Lösung technischer Probleme (höherer Wartungsaufwand
etc.) gearbeitet.
wird fortgesetzt
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Staatliche Förderung, Gesetze
und Finanzierung (Beispiele) |
Aktuelle Angaben
Antrag und den Gesetzestext >
Bundesamt für Wirtschaft und
Ausfuhrkontrolle
Energiewirtschaftsgesetz (EnWG)
-
Vermiedene Nutzungsentgelte
Ökosteuer
(Strom- und Mineralölsteuer)
-
Befreiung von der Stromsteuer für selbsterzeugten Strom, Regelsatz 2,05 Ct/kWh
- bei Eigenstromverbrauch aus Anlagen bis 2 MWel
Befreiung
von der Mineralölsteuer (Antrag bei Hauptzollamt)
- bei
Erdgas 0,55 Ct/kWhel
- bei
Propangas 60 €/1.000 kg
Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz* (KWKMod Gesetz)
- 5,11
Ct/kWh bis 50 kWhel,
-
2,25 - 1,94 Ct/kWh (2010) bis 2.000 kWhel
|
Erneuerbare
Energien-Gesetz (EEG)
-
Vergütung 2 Ct/kWh bei KWK mit Biogas oder Biomasse
-
zzgl. Technologiebonus bei SFC- oder Stirling-Technologie
Aktuelle Daten EEG-Quote (Durchschnittsvergütung) > www.vdn-berlin.de/
Energieeinsparverordnung (EnEV)
-
wirkt z. Z. den KWK-Anlagen entgegen
TA Luft
-
Überwachung der Abgaswerte der KWK-Anlage
TA Lärm
-
Lärmüberwachung gemäß gesetzlicher Vorschriften
Finanzierung
UmweltBank AG, Abt. Projektfinanzierung, >
www.umweltbank.de
|
*) Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz
Das Gesetz für die Erhaltung, die Modernisierung und den Ausbau
der Kraft-Wärme-Kopplung vom 19. März 2002 (Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz) ist am
22. März 2002 im Bundesgesetzblatt verändert worden (BGBl. IS. 1092).
Das Gesetz ist am 01.04.2002 in Kraft getreten.
Die Zulassung der KWK-Anlagen zum Begünstigungssystem des
KWK-Gesetzes erfolgt durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle
(BAFA). Die Zulassung ist kostenpflichtig.
Das Gesetz schützt befristet bestehende
Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen und schafft besondere Anreize, sie rasch zu
modernisieren.
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Darüber hinaus wird der Zubau von kleinen KWK-Anlagen bis 2 MW,
insbesondere der Zubau von kleinen KWK-Anlagen bis 50 Kilowatt und von
Brennstoffzellen-Anlagen durch das Gesetz in besonderem Maße vorangetrieben.
Die Betreiber begünstigter Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen können
Zuschlagszahlungen nach diesem Gesetz von voraussichtlich insgesamt 4,448
Milliarden €; bis zum Jahr 2010 erhalten.
Förderzuschläge für kleine Anlagen
bis 50 kW elektrischer Leistung:
5,11 ct/kWh für 10 Jahre bei
Inbetriebnahme zwischen dem 1.4.02 und dem 31.12.05.
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Für
wesentlich mehr Informationen stehen wir Ihnen mit einer persönlichen
Fachberatung jederzeit gerne zur Verfügung.
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