Elektrische Kompressionswärmepumpen
- Grundlagen |
Wärmepumpenprinzip:
Nutzung von Umweltenergie
Unsere Erde ist ein gigantischer Wärmespeicher der Sonnenenergie.
Die Umweltenergien haben ein niedriges Temperaturniveau
(ca. 7 bis 10°C), welches mit
Hilfe der Wärmepumpe auf ein höheres nutzbares Niveau (20°C) "hochgepumpt" wird.
Dazu benötigt man etwas Strom für den Verdichter. Die Stromkosten sind aber nur der kleinere Teil von
der gewonnenen Wärmeenergie.
Erfunden wurde die WP schon 1855 von Peter
Ritter von Rittinger. Diese wurde in der Saline Ebensee bei der Salzgewinnung
erstmalig eingesetzt.
Oberflächennahe
Geothermie
Die mittlere Oberflächentemperatur der Erde beträgt z. Z. im
Mittel ca. 13°C.
Der Anteil des geothermischen Wärmeflusses beträgt unmittelbar an
der Oberfläche ca. 0,1 W/m².
Bis zu einer Tiefe von ca. 15 m dominiert die thermische Beladung
des Bodens durch direkte Sonneneinstrahlung und Niederschlag (-> saisonaler
Wärmespeicher).
Zwischen 15 und 20 m Tiefe befindet sich eine neutrale Zone, in
der der Oberflächeneinfluss abnimmt und der geothermische Wärmefluss aus dem
Erdinneren dominiert. Hier herrschen konstant Temperaturen von > 10°C über den
gesamten Jahresverlauf.
Der Temperaturanstieg beträgt ca. 3 K/100 m (in 400 m > 20°C).
In Tiefen > 400 m beginnt dann die Tiefen-Geothermie.
Jahrestemperaturverlauf im Erdreich >
Grafik
Energiekosteneinsparung
Bei einer Arbeitszahl z. B. von 4 werden ca. 75% der benötigten Heizenergie aus der Umwelt
gewonnen und nur ca. 25% müssen als Strom zugeführt werden.
Damit können bei optimalen Voraussetzungen bis zu 50% Energiekosten
gegenüber Öl-/Gasheizungen eingespart werden.
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Effizienz einer Wärmepumpe
Entscheidend ist u. a. die Temperaturdifferenz zwischen
Wärmequelle und Heizung.
Je geringer sie ausfällt, um so bessere Leistungszahlen werden ermöglicht.
Bei einer Wärmepumpenheizung sind dabei die winterlichen
Klimabedingungen ausschlaggebend.
Von Vorteil sind Wärmequellen, die im Winter über
möglichst hohe Temperaturen verfügen, und Heizungssysteme, die mit möglichst
niedrigen Temperaturen arbeiten (z. B. Fußbodenheizung).
Vorteile der WP
Die
WP-Heizung ist eine eine
ausgereifte, technisch
robuste und energetisch effiziente Heizung.
Sie
nutzt die in Erde, Wasser und Luft gespeicherte
Sonnenenergie und versorgt heute Gebäude (je nach Typ) bis zu 100 %
zuverlässig mit Wärme.
Primärenergetisch betrachtet gehört sie
heute mit zu den besten Heiztechnologien, wenn der Strom aus
erneuerbaren Energien gewonnen wird.
- Senkung des Energieverbrauchs
- Reduzierung des Schadstoffausstoßes
- Nutzung des natürlich vorhandene Wärmepotenzial aus Luft,
Wasser und Erde
- Mit Erd-WP lässt
sich langfristig billiger
heizen als mit Öl/Gas
(solange der Stromtarif weiterhin preiswert bleibt)
- Zuverlässige,
fast wartungsfreie Technik
Verbreitung von
Wärmepumpen
Im Gegensatz zu anderen Ländern ist die
WP in Deutschland noch relativ wenig verbreitet.
In Österreich und in der Schweiz gehört
die WP vielfach schon zum Alltag, in der Schweiz arbeiten > 40% aller Häuser mit einer WP.
Die Strompreise sind dort allerdings
auch deutlich günstiger.
Förderung
Besonders effiziente Wärmepumpen werden auch vom Bund seit 2008 gefördert (mehr
unter Fördermittel).
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Wärmepumpen - Begriffe und
Kennzahlen |
Die wichtigsten
Definitionen und Begriffe von A bis Z |
Aufwandszahlen
Die Fachleute
unterscheiden drei Aufwandszahlen:
1.
Erzeugeraufwandszahl:
Verhältnis von
PEF / JAZ direkt am Ausgang der Wärmepumpe.
2.
Systemaufwandszahl:
Verhältnis von
PEF / JAZ unter zusätzlicher Berücksichtigung der Verluste des oft
vorhandenen Heizungspufferspeichers und des Brauchwasserspeichers.
3.
Anlagenaufwandszahl:
berücksichtigt
gemäß DIN 4701-10 zusätzlich noch die Verluste des Heizkreises.
Mit Hilfe des
Primärenergiefaktors und der Jahresarbeitszahlen ist es jetzt mit der
Aufwandszahl möglich, die Energieeffizienz von Elektro-WP mit denen von
Erdöl- und Ergas-Brennwertkesseln zu vergleichen.
Bivalenztemperatur
Außentemperatur,
ab der ein zweiter Wärmeerzeuger eingeschaltet wird.
Enthalpie
Summe von
innerer Energie und Verdrängungsarbeit. Bei Berechnungen wird immer die
spezifische Enthalpie (kJ/kg) verwendet.
Heizleistung
ist die von der
Wärmepumpe abgegebene Nutzwärmeleistung.
lg p, h-Diagramm
Grafische
Darstellung der thermodynamischen Eigenschaften von Arbeitsmedien
(Enthalpie h, Druck p).
Jahres-Arbeitszahl (JAZ)
Quotient der
Heizwärme und der Verdichter-Antriebsarbeit über einen bestimmten
Zeitraum.
Jahres-Aufwandszahl
ist der Kehrwert
der Jahres-Arbeitszahl.
Kälteleistung
Wärmestrom, der
durch den Verdampfer einer Wärmepumpe entzogen wird.
Kreisprozess
Sich ständig
wiederholende Zustandsänderungen eines Arbeitsmediums durch Zufuhr und
Abgabe von Energie in einem geschlossenen System.
Leistungszahl (LZ) ε
Quotient aus
Heizleistung und Verdichter-Antriebsleistung. Die Leistungszahl kann nur
als Momentanwert bei einem definitiven Betriebszustand angegeben werden.
Da die Heizleistung stets größer ist als die Verdichter-Antriebsleistung,
ist ε immer > 1.
Nennaufnahme (Verdichter)
Die im
Dauerbetrieb unter definierten Bedingungen maximal mögliche elektrische
Leistungsaufnahme der WP.
Sie ist nur für
die elektrische Installation an das Versorgungsnetz maßgebend und wird vom
Hersteller auf dem Leistungsschild angegeben.
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Nutzungsgrad
Quotient aus
genutzter und dafür aufgewendeter Arbeit bzw. Wärme.
Primärenergiefaktor PEF
Maß für die
gesamte Umwandlungskette von z.B. dem Abbau der Kohle über den Transport,
die Verstromung im Kraftwerk und die Verteilung der elektrischen Energie
bis hin zur Steckdose (Endenergie).
Dieser auch als
KEA (kumulierter Energieaufwand) bezeichnete Faktor für den
bundesdeutscher Strommix ist definiert als
PEF = Primärenergie (kWh) / Endenergie (kWh) = 2,99 ≈ 3,0
(Quelle: iWU 2006/ GEMIS 4.3)
Er ist gerade
von rund 3 auf 2,7 herab gesetzt worden mit dem Hinweis auf den
zunehmenden Anteil der erneuerbaren Energien im bundesdeutschen Strommix.
Die erneuerbaren
Energien, jahrzehntelang von vielen EVUs schlecht geredet, dienen jetzt
dazu, einen Teil der Elektro-WP für den Klimaschutz zu
ertüchtigen.
Dieser an und
für sich positiven Entwicklung der Verringerung des Primärenergiefaktors
durch die erneuerbaren Energien werden die EVUs mit dem Bau
von rund zehn neuen Kohlekraftwerken in den nächsten Jahren kräftig
entgegen wirken.
Damit stellen
sie selbst den Beitrag von Elektro-WP zum Klimaschutz zu nehmend in Frage.
Verdampfer
Wärmeaustauscher
einer Wärmepumpe, in dem ein Wärmestrom durch Verdampfen eines
Arbeitsmediums der Wärmequelle entzogen wird.
Verdichter (Kompressor)
Maschine zur
mechanischen Förderung und Verdichtung von Dämpfen und Gasen.
Unterscheidung nach Bauarten.
Verflüssiger (Kondensator)
Wärmeaustauscher
einer Wärmepumpe, in dem ein Wärmestrom durch Verflüssigung eines
Arbeitsmediums an den Wärmeträger abgegeben wird.
Wärmepumpe (WP)
Maschine, die
einen Wärmestrom bei niedriger Temperatur aufnimmt (kalte Seite) und
mittels Energiezufuhr bei höherer Temperatur wieder abgibt (warme Seite).
Bei Nutzung der "kalten Seite" spricht man von Kühlmaschinen
Wärmepumpen-Anlage
Gesamtanlage,
bestehend aus der Wärmequellen-Anlage und der Wärmepumpen-Anlage.
Wärmequelle
Medium, dem mit
der Wärmepumpe Wärme entzogen wird
Wärmenutzungsanlage (WNA)
Einrichtung zur
Wärmeabgabe an das Heizsystem.
Wärmequellen-Anlage (WQA)
Einrichtung zum
Entzug der Wärme aus einer Wärmequelle und dem Transport des Wärmeträgers
zwischen Wärmequelle und "kalter Seite" der Wärmepumpe einschließlich
aller Zusatzeinrichtungen.
Wärmeträger
Flüssiges oder
gasförmiges Medium (z.B. Wasser oder Luft), mit dem Wärme transportiert
wird.
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Wirkungsgrad, Leistungszahl und
Jahresarbeitszahl |
Wirkungsgrad
Der Wirkungsgrad
η
beschreibt Verhältnis von abgegebener Nutzleistung
QN zur zugeführte (elektrischen) Leistung P:
η = QN / P
(1)
Technische Vorgänge sind immer mit Verlusten verbunden,
deswegen sind Wirkungsgrade technischer Apparate immer η < 1.
Bei idealen Vorgängen ist η = 1.
Bei WP wird aber ein Großteil der Energie der Umwelt entzogen.
Dieser Teil wird nicht als aufgewandte Energie betrachtet, da sie kostenlos
zur Verfügung steht (ansonsten käme ein technisch nicht korrekter Wert η > 1
heraus).
Für Elektro-WP wird deshalb statt QN die abgegebene
Wärmeleistung der WP QWP verwendet und das Ergebnis als
Leistungszahl εN
definiert. Somit ergeben sich für die
Leistungszahl immer Werte εN
> 1.
Leistungszahl εN
(DIN EN 255)
Die Leistungszahl ist ein Momentanwert und wird unter
Normbedingungen (N) auf dem Prüfstand ermittelt.
Sie beschreibt das Verhältnis der bei bestimmten
Betriebsbedingungen abgegebenen thermischen Leistung der Wärmepumpe QWP
in kW bezogen auf die zugeführte elektrische Leistung Pel in
kW für Verdichter- und Hilfsantriebe nach DIN EN 255:
εN
= QWP / Pel
(2)
Die Leistungszahl
lässt allerdings die Leistung elektrischer Hilfsaggregate, die nicht
unmittelbar zum Wärmepumpen-Prozess gehören, unberücksichtigt (z. B.
Heizungsumwälzungspumpen, Grundwasser-Förderpumpen).
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Die Leistungszahl ist mit den Betriebstemperaturen
(Quellentemperatur,
Heizungsvorlauftemperatur) in den technischen Daten der Hersteller angegeben
und entsprechend auszuwählen.
Elektro-Wärmepumpen
erzielen je nach Wärmequelle Leistungszahlen zwischen 3 und
6.
Pro 1 kW Strom werden
also 3 bis kW Heizenergie erzeugt.
COP-Wert
(COP = Coeffizient of Performance)
Verhältnis von abgegebener Wärmeleistung (kW) zu aufgenommener
elektrischer Antriebsleistung inkl. Hilfsenergie unter Prüfbedingungen
(bestimmte Temperaturverhältnisse, festgelegte Zeitpunkte):
cop = QWP / Pel
(3)
Im COP-Wert ist zusätzlich auch die
Leistungen von Hilfsaggregaten (Abtau-Energie, anteilige
Pumpenleistung für Heizungs-, Sole- bzw. Grundwasser-Förderpumpen) enthalten.
Leistungszahl und COP-Wert erlauben
allerdings keine energetische Bewertung der Gesamtanlage.
Jahresarbeitszahl β
Die Jahresarbeitszahl ist die tatsächliche
Leistungszahl im Betrieb.
Sie ist das Ergebnis von
Messungen am Stromzähler für die zugeführte elektrische Arbeit
(Verdichter, Wärmequellenpumpe)
und am Wärmemengenzähler (abgegebene
thermische Arbeit der WP) über ein Jahr.
Die Jahresarbeitszahl ist das
Verhältnis des Jahresertrages an Heizarbeit
WNutz (in kWh/a) zur aufgewendeten
Antriebsarbeit Wel
(Antriebs- und Hilfsenergie in kWh/a):
β = WNutz / Wel
(4)
Die wichtigere Wärmepumpen-Kennzahl für
den Wirkungsgrad ist somit die Jahresarbeitszahl ß.
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Physikalische Grundlagen |
Thermodynamik, Lehre über Energieumwandlung und
Wärmeströme als Grundlage für die WP-Funktion
Ein
Wärmestrom fließt selbständig nur von einem höherem zu einem tieferen
Temperaturniveau.
Um Wärme
gegen die natürliche Richtung fließen zu lassen ist eine Pumpe erforderlich.
Die
Siedetemperatur von Flüssigkeiten liegt bei niedrigem Druck tiefer als bei hohem
Druck.
Ein
Verdampfungsprozess erfordert Energie, die bei einer Kondensation wieder frei
wird.
Führt man
in einem Kreisprozess (z. B. Wärmepumpe) zuerst eine Verdampfung und dann eine
Kondensation durch, hat man Wärme transportiert.
Grundlegend gilt für die Wärmepumpen-Funktion:
Je geringer der Unterschied zwischen Temperaturquelle und
Wärmeverteilung ist, desto wirtschaftlicher arbeitet eine Wärmepumpe.
Carnot-Prozess (Kreisprozess)
Vergleichbar ist die Wärmepumpen-Funktion mit dem
rückwärtslaufenden (idealen) Carnot-Prozess (Prinzip der Kraft-Wärme-Maschine).
Aus dem Carnot-Prozess lässt sich der theoretische Wirkungsgrad (εC) der Wärmepumpe errechnen.
Die Leistungszahl
ε fällt bei einem
realistischen Wärmepumpenprozess geringer aus (betriebsbedingte thermische,
mechanische und elektrische Prozesse, Energiebedarf des Hilfsantriebs.
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Kreisprozess einer Kompressions-Wärmepumpe
In einem geschlossenen Kreislauf zirkuliert ein Kältemittel
(Kohlenwasserstoffe z. B. Propan oder Fluor-Kohlenwasserstoffe z. B. R 134 a).
Wichtigste Eigenschaft von Kältemitteln ist, dass sie auch bei
niedrigen Temperaturen leicht verdampfen und zugleich hohe innere Wärme
besitzen.
Durch Expansion sinkt die Temperatur des Kältemittels unter das
Niveau der Umgebungswärme ab.
Diese Temperaturdifferenz zwischen z. B. oberflächennahen
Erdschichten und dem Kältemittel ermöglicht einen Wärmestrom zum Verdampfer.
Anschließend wird der Kältemitteldampf vom Verdichter
angesaugt und komprimiert.
Durch diese Druckerhöhung wird die Temperatur des Kältemittels
über das Niveau der Hausheizung angehoben.
Am Verflüssiger (Kondensator) liegt wieder eine
Temperaturdifferenz vor und es kommt zu einem Wärmestrom zur Heizung.
Das unter Hochdruck stehende Kältemittel kühlt wieder ab,
kondensiert und wird über ein Expansionsventil (Drosselventil) entspannt.
Anschließend beginnt der Kreisprozess, d. h. verdampfen -
verdichten - verflüssigen - entspannen, von Neuem.
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Aufbau und Funktion einer
Wärmepumpenheizanlage |
Hauptkomponenten (Beispiel)
Eine Wärmepumpenheizanlage
mit einer Sole/Wasser-WP besteht in d. R. aus folgenden Hauptkomponenten:
1. Wärmepumpe
(Kompressor mit E-Motor,
Verdampfer, Verflüssiger, Kältemittel, Expansions-
ventil, Regelung, Zubehör)
2. Pufferspeicher
zur Überbrückung von Sperrzeiten der EV
3. Warmwasserspeicher oder Frischwasserstation
(evtl. E-Heizpatronen zum Nachheizen)
4. Wärmequellenanlage
(Erdkollektor/Erdsonden/Brunnen mit
Solekreislauf und Soleverteiler)
5. Rohrleitungsnetz
zu den Heizflächen
6. Heizflächen zur Wärmeverteilung
(Fußboden- oder Wandheizung etc.)
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Funktion
(Kompressionswärmepumpe
>
Funktionsschema)
Die im Erdreich erwärmte Sole
(Frostschutz-Wassergemisch) gibt im Verdampfer Wärmeenergie an das Kältemittel
ab.
Hierbei verdampft das Kältemittel, der von einem
E-Motor bzw. Gas- oder Dieselmotor angetriebene Kompressor erhöht den Druck und somit die Temperatur, so
dass an dem zweiten Wärmetauscher (Verflüssiger oder Kondensator) Wärme an das
Heizungswasser abgegeben werden kann.
jetzt verflüssigt sich das Kältemittel wieder und
baut den Druck am Expansionsventil ab.
So gelangen z. B. bei einer Erdreich-WP ca. 75% der Energie aus dem Erdreich
in die Wohnung (3/4 Umweltenergie + 1/4 Antriebsenergie = 4/4 Heizenergie). |
Kältemittel |
Wichtigste Eigenschaft von Kältemitteln ist, dass sie auch bei
niedrigen Temperaturen leicht verdampfen und zugleich hohe innere Wärme
besitzen.
Synthetische Kältemittel
R 404A und R 407C
Die meisten Hersteller verwenden aus Kostengründen
die Kältemittel
R 404A und R 407C, die sich gut für die billigeren
Scrollverdichter eignen.
Sie tragen aber um ein Vielfaches zum
Treibhauseffekt bei, wenn sie aus der Anlage entweichen.
Bzgl. Propan haben diese Kältemittel ein
mindestens 500 Mal höheres Treibhauspotenzial.
Bei R 404A ist das Treibhauspotenzial 3750 Mal so groß wie das von CO2
(z. B. Siemens, Dimplex) und bei R 407C 1526 Mal so groß.
R 290 (Propan)
Nur einige wenige WP-Hersteller verwenden noch das umwelt-freundliche Kältemittel R
290 in Verbindung mit Hubkolben-verdichtern.
Nach neuesten Infos ist Propan als Kältemitte
wegen der Brennbarkeit von der EG verboten wurden. (Das verstehe, wer will!!!)
Quelle: ÖKO-Test, Sonderheft Energie
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Kohlendioxyd (CO2)
Durch die Einführung der synthetische Kältemittel (s. o.) in den
90er Jahren hat das natürliche Kältegas CO2
stark an Bedeutung verloren.
Dazu hat natürlich besonders die starke Lobby der amerikanischen
Hersteller von synthetischen Kältemittel beigetragen, was sich auch weiterhin
nicht groß ändern wird.
Vorteile
- umwelt- und klimafreundlich, weder giftig noch brennbar
- überall auf dem Markt erhältlich
- hohe volumetrische Kälteleistung -> geringer Volumenstrom ->
kleine Rohrquerschnitte -> kompakte Bauweise
- große Temperaturspreizung (z. B. von 10 auf 70°C) ->
optimal für WP im Altbau
Nachteile
- hoher Dampfdruck, je nach Temperatur bis >100 bar, mit dem
Verdichter, Gaskühler, Hochdrückdrossel beaufschlagt
werden
- höherer Preis und Gewicht der Kältemaschine/WP
- geringere JAZ (höhere Drücke kosten mehr Energie)
Einsatz
Bisher bei größeren Anlagen mit Kaskadensystemen in der unteren
Stufe.
Quelle: Daikin Deutschland
GmbH
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Einsatz von Wärmepumpen |
Anwendung im Neubau & Altbau Nicht nur im Neubau sind
Heizungssysteme mit dem Betrieb einer Wärmepumpe angezeigt - auch der
große Markt der Sanierung und Modernisierung hält für Bauherren,
Architekten und Planern sinnvolle Systemlösungen mit der Wärmepumpe
bereit. > mehr...
Eine sorgfältige Planung durch ein unabhängiges Ing.-Büro und ein
Wirtschaftlichkeitsnachweis ist unbedingt zu empfehlen.
Kombination von WP mit anderen Systemen
Auch eine Kombination einer Wärmepumpe mit einem zweiten Heizsystem
(Öl, Gas, Holz, etc.) kann z. B. bei Altbauten mit Heizkörpern auch sehr
sinnvoll sein (bivalente Wärmepumpen).
Die Kombination mit einer Solaranlage für die Warmwasserbereitung ist
von ökologischer Seite zu empfehlen.
Wesentliche zusätzliche Energieeinsparungen mit einer Solaranlage können
allerdings in unseren Breiten nicht erreicht werden.
(es sei denn, die Stromtarife erhöhen sich, z. B. durch Wegfall des z. Z.
günstigen WP-Tarifes (dann wäre allerdings die Wirtschaftlichkeit der WP
generell in Frage gestellt!).
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Warmwasser- und Pufferspeicher (>
mehr...)
Wenn Wärme aus Erdreich, Wasser
und Luft mit der WP gewonnen wurde, ist auch eine Wärmespeicherung
sinnvoll.
Warmwasserspeicher und
Pufferspeicher können die von der WP gewonnene Wärme speichern, um
sie zum erforderlichen Zeitpunkt an das Heizsystem abzugeben.
Pufferspeicher erhöhen die mittleren Laufzeiten von Wärmepumpen und
reduzieren das Takten (häufiges Ein- und Ausschalten).
Kühlen mit Wärmepumpen als Zusatzfunktion
Neben der Wärmequelle ist das
zu planende oder das bereits bestehende Heizsystem ein wichtiger Aspekt,
um sich für die optimale Wärmepumpenheizung entscheiden zu können.
Doch Wärmepumpen spenden nicht
nur Wärme, sie können im direkten oder im reversiblen Betrieb
(Prozessumkehr) auch zur Kühlung eingesetzt
werden. >
mehr... |
Klassifikation der
Wärmepumpen nach Typen, Technik, Betriebsweise & Verwendungszweck |
Die
Einteilung in verschiedene Wärmepumpen-Typen folgt der Art der Wärmequelle und
der Art des Heizkreises.
Typen
Folgende
Varianten haben sich auf dem Markt durchgesetzt:
- Sole/Wasser-Wärmepumpe
- Luft/Wasser-Wärmepumpe
- Luft/Luft-Wärmepumpe
- Wasser/Wasser-Wärmepumpe
Wärmepumpen-Technik
Die
Wärmepumpen-Technik kann nach den folgenden Kriterien eingeteilt werden:
1.
Nach der Art der Wärmequelle:
- Sonne
- Außenluft, Innenluft
- Grundwasser, Oberflächenwasser
- Erdwärme
- Abfallenergie
2. Nach der Art der Technologie:
- Kompression elektrisch/gasmotorisch
- Absorption
- Adsorption
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3.
Nach der Art der Wärmenutzung:
- Heizung
- Warmwasserbereitung
- Schwimmbaderwärmung
Betriebsweisen
Die Betriebsweise hat entscheidenden Einfluss auf die
Wirtschaftlichkeit einer Wärmepumpenanlage.
Übliche Betriebsweisen:
- monovalent:
nur Wärmepumpenbetrieb
- monoenergetisch:
elektrische Wärmepumpe und zur Ergänzung an sehr kalten
Tagen eine elektrische Widerstandsheizung (Heizstab)
- bivalent:
Wärmepumpe und Brennstoffkessel
Verwendungszweck
Danach
lassen sich Wärmepumpen in folgenden Gruppen zuordnen:
- Heizungswärmepumpen
(meist auch zur Erzeugung von Warmwasser einsetzbar)
- Warmwasser-Wärmepumpen
(nur zur Trinkwassererwärmung)
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Installation von
Elektrowärmepumpen und Gütesiegel |
Luft/Wasser-Wärmepumpen
Relativ einfach ist
die Installation bei Luft/Wasser-WP.
Notwendig sind nur die
Einbindung des Heizkreises (Vorlauf, Rücklauf) und des Primärkreises (z. B.
Solevor- und -rücklauf) sowie die Installation eines Drehstromanschluss.
Sole/Wasser- und Wasser/Wasser-Wärmepumpen
Bei der Installation
von Sole/Wasser- und Wasser/Wasser-WP übernehmen Spezialunternehmen
die Arbeiten zur Installation des Primärkreises wie die Sondenbohrung, die
Verlegung des Erdkollektors oder die Errichtung eines Grundwasserbrunnens.
Sie garantieren für
den Betrieb auch die geforderte Wärmeleistung. |
Für die Kombination
von Trinkwassererwärmung und Heizungsbetrieb stehen fertige Systeme zur
Verfügung. Abgestimmt auf die WP-Regelung lässt sich ein optimales
Umschalten zwischen beiden Abnehmern im Betrieb sicherstellen.
Gütesiegel
Die
länderübergreifende und unabhängige Organisation D-A-CH vergibt in Deutschland,
Österreich und der Schweiz ein Gütesiegel für WP.
Dieses Siegel
garantiert die Erfüllung vorgegebener und geprüfter Anforderung an Sicherheit,
Effektivität, Schallemission und Kundendienstfreundlichkeit.
Unkomplizierte
Installation und fast wartungsfreier Betrieb sprechen für die WP. |
EnEV & Wärmepumpe |
Die Energie-Einsparverordnung (EnEV)
beschränkt den maximal zulässigen Primärenergiebedarf für neue Gebäude.
Um diese Forderung zu erfüllen, muss entweder die Gebäudehülle
(Reduzierung des Heizwärmebedarf) und/oder die Anlagentechnik (Reduzierung der
Anlagenaufwandszahl) verbessert werden.
WP erreichen im Vergleich zur NT- oder
Brennwerttechnik deutlich günstigere Anlagenaufwandszahlen (<1). Dies ist
vorteilhaft, zumindest für die EnEV-Berechnung.
Z. B. in einem Einfamilienwohnhaus kann sich der rechnerische
Primärenergiebedarf gegenüber einem Niedertemperatur-Heizkessel um mehr als 50
kWh/m² a reduzieren. Aufgrund der Nutzung von Umweltenergie betragen die
Erzeugeraufwandszahlen deutlich <1.
Energetisch gesehen haben WP normalerweise so große
Vorteile, dass die EnEV auf die Berechnung des realen Primärenergiebedarfs
verzichtet.
Diese Regelung greift, wenn mindestens 70% des
Wärmebedarfs durch erneuerbare Energien gedeckt werden. D. h., dass die Stromaufnahme
darf max. 30% der Nutzwärmeabgabe betragen (EnEV § 3, Absatz 3, Satz 2).
|
Wird nach EnEV beim Betrieb eines Heizungssystems eine
Mindest-Jahresarbeitszahl von 3,33 erreicht, so kann auf den
Primärenergienachweis verzichtet werden.
Auf jeden Fall aber ist der Nachweis zu führen, dass der
Transmissionswärmeverlust eingehalten wird.
Primärenergieverbrauch & Emissionen
Wärmepumpen-Heizungen
sind heute im Hinblick auf ihren Primärenergieverbrauch und ihren CO2-Ausstoß
Gas- und Ölheizungen deutlich überlegen, sofern der Strom aus erneuerbaren
Energien erzeugt wird.
Gesamtwirtschaftlich
gesehen können sie einen wichtigen Beitrag zur Einsparung von Energie und
zur Minderung von Kohlendioxid leisten.
|
Wärmequellen |
Wärmequellen (WQ)
Entscheidend für den Einsatz
der WP sind u. a. die Wärmequellen (Luft, Wasser, Erde).
Nicht jeder Bauherr hat alle
Voraussetzungen für alle Wärmequellen und den dazugehörigen WP-Typ.
Auswahl der
Wärmequellen
In erster Linie ist die Lage des
Grundstücks entscheidend, ob eher die Luft, das Erdreich oder das
Wasser
als Wärmequelle infrage kommt.
|
Wärmequellenanlage (WQA)
Eine Wärmequellenanlage (WQA)* ist die Einrichtung zum Entzug der Wärme
aus einer Wärmequelle (z. B. Erdwärmesonden) und dem Transport des
Wärmeträgers zwischen Wärmequelle und kalter Seite der Wärmepumpe
einschließlich aller Zusatzeinrichtungen.
Bei Luft/Wasser-WP besteht die komplette Wärmequellenanlage z. B. aus
einem Luftgebläse, welches Außenluft als Wärmequelle ansaugt (gleich im Gerät
integriert). *)
Wärmequellenanlage (WQA) wird auch Wärmenutzungsanlage (WNA) genannt.
|
Erdwärme |
Die Wärmequellen
der Erdwärme können an der Oberfläche in 1 bis 2 m Tiefe durch die
horizontale Verlegung der Wärmetauscherrohre (Flächenkollektor) oder durch vertikale
Erdsonden bis in ca. 100 m Tiefe genutzt werden.
Das Erdreich
wird bis ca. 30-70 cm Tiefe durch die wechselnde Lufttemperatur
beeinflusst und bis ca. 10-20 m durch Jahresschwankungen der
Lufttemperatur.
Ohne diese
Einflüsse würde jeder Standort eine Jahresmitteltemperatur haben, die
Temperatur würde mit zunehmender Tiefe um ca. 3 °C pro 100 m ansteigen. |
Die Stärke des
Temperatureinflusses hängt deshalb von der Wärmekapazität und
Wärmeleitfähigkeit des Standortes, von Boden- und Gesteinsart, von der
Feuchte, der Homogenität und von Höhenlage, Neigung, Himmelsrichtung und
weiteren Faktoren ab.
Die benötigte
Fläche für die Wärmequellen (Flächenkollektor) liegt in d. R. bei der
2,5- bis
3-fachen Nutzfläche, die beheizt werden soll. Der
Wärmebedarf
der Nutzfläche schwankt in der Regel zwischen 30 W/m² bei einem
Niedrigenergiehaus und 80 W/m² bei einem Altbau mit Wärmedämmung. |
Grundwasser |
Außenluft |
Mit der
Wärmequelle Grundwasser lassen sich in der Regel die besten Arbeitszahlen
erreichen, jedoch erfordert diese Methode eine wasserrechtliche
Bewilligung, die meist befristet erteilt wird.
Eine weitere
Voraussetzung ist natürlich eine ausreichende Wassermenge, für ein
Einfamilienhaus sollte eine Entnahme von z. B. mindestens 2 m³/h
Grundwasser möglich sein.
Im Normalfall
sind ein Entnahme- und ein Schluckbrunnen zu errichten.
Grundwasser ist
die Wärmequelle mit dem höchsten Temperaturniveau. |
Wenngleich sich
WP-Anlagen mit der Wärmequelle Außenluft vergleichsweise
günstig herstellen lassen, so ist doch deren Arbeitszahl niedriger.
Die Luft wird
bei diesem Verfahren mit einem Ventilator über den Verdampfer geführt.
Unter allen
Wärmequellen lassen sich bei der Außenluft die geringsten Arbeitszahlen
erzielen.
Einsatzempfehlung (monovalent) optimal für
Neubauten mit guter Dämmung und mit Fußbodenheizung.
s. auch >
Kritische Bemerkungen |
Massiv-Absorber aus Beton |
Massiv-Absorber
als Wärmequellen nehmen sowohl die Wärme der umgebenden Atmosphäre als
auch direkte Sonneneinstrahlung auf und speichern sie.
Massiv-Absorber
aus Beton können doppelt genutzt werden, konstruktiv und energetisch z.B.
bei Garagen, Stützmauern, Balkonen oder Fassaden.
Beton eignet
sich auch
gut für den monovalenten WP-Betrieb (hohe Wärmekapazität von ca. 2.400 kJ/m³K). |
Besonders
günstig ist die Bauform eines Massiv-Absorbers mit luftgekoppeltem und
erdgekoppeltem Anteil:
Der
luftgekoppelte Anteil ist zu schneller Wiederaufnahme von Wärmeenergie aus
der Umgebung fähig und der erdgekoppelte Anteil wirkt vergleichmäßigend
auf die Soletemperatur.
Massiv-Absorber
sind als Wärmequellen relativ genau kalkulierbar und erreichen
Jahresarbeitszahlen von > 3. |
Für
wesentlich mehr Informationen stehen wir Ihnen mit einer persönlichen
Fachberatung jederzeit gerne zur Verfügung. |
Beispiele für Pilot- und Referenzanlagen >
Pilotanlagen |
Weiter/zurück zu Wärmepumpen
>
Typen & Wärmequellen >
Trinkwasserwärmung >
Heizung & Kühlung >
Einsatz > Auswahlkriterien
> Kritische Anmerkungen >
Gas-WP > Förderung |
Weiter/zurück zu Heizungssysteme
> Heizung
> Grundlagen >
Biomasseheizung >
Solar > Wärmepumpen >
KWA/BHKW
>
Öl/Gas/Strom > Pilotanlagen >
Service
Einen Überblick über alle
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