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Letzte Bearbeitung: 03.03.2012 19:40    IBS / HEIZUNG/ GRUNDLAGEN

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Themensammlung theoretisches und praktisches Fachwissen Heizung und Sanitär.

Erneuerbare Energien, Niedrigenergiehaus, Raumheizsysteme, Technik, Sonstiges; Trinkwasserhygiene.

Sammlung theoretisches und praktisches Fachwissen Heizung und Sanitär

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1. Praxiswissen Heizung

Erneuerbare Energien

Niedrigenergiehaus

Sparpotenzial Solaranlage

Mit einer thermischen Solaranlage sparen Sie mindestens 50% der Energiekosten pro Jahr für die Trinkwassererwärmung ein.

Dämmstoffdicke

Große Dämmstoffschichten über 12 cm sind nicht sehr viel effizienter bzw. wirtschaftlicher (Hyperbelform des U-Wertes).

 

Energieverbrauch bei der Herstellung von Dämmstoffen

Bei der Herstellung von 1 m³ PUR-Dämmstoff werden 834 kWh Energie verbraucht.

Raumheizsysteme

Technik & Sonstiges

Aktualisierung: 20.12.03

Heizkörperverkleidung

Heizkörper übertragen ihre Wärme durch Konvektion und auch Strahlung.

Dies bedingt, dass ein Heizkörper nicht eingeengt oder zugestellt werden soll , z.B. durch Heizkörperverkleidung etc.!
Die Abschirmung löst den gleichen Effekt aus, wie eine Wolke vor der Sonne.

 

Wandheizleisten

als Strahlungsheizung sind in Deutschland wenig verbreitet. Sie haben aber hervorragende Eigenschaften:

Bis 30% Energieeinsparung, staubfreie natürliche Atemluft, warme Füße und klarer Kopf, gleichmäßige Wärme von allen Seiten, keine kalten Fenstertüren, kein Staubtransport und Luftverwirbelung, trockene Wände hinter den Möbeln.

 

Auch lieferbar als Zargen, beheizte Pfosten und Heizrahmen > Heizleisten

Fugenschlauch für den Fenstereinbau

Fugenschlauch aus Mineralfaserdämmstoffen muss nach der neuen DIN 18355 - ATV Tischlerarbeiten seit Jan. 2005 beim Einbau von Holz- und Kunststofffenstern verwendet werden.

 

Bisher wurde die Anschlussfuge mit PU-Ortschaum ausgeschäumt, obwohl die Nachteile schon lange bekannt waren.

 

Kastenfenster

sind schalltechnisch besser als die einrahmigen Industriefenster.

 

 

Weitere Themen im Archiv.

 Neu! 2. Praxiswissen Sanitär

Trinkwasserhygiene

Sicherungsarmaturen - Grundlagen, FAQs

Sicherheits- und Sicherungsarmaturen

Sicherheitsarmaturen

(z. B. Sicherheitsventile, thermische Ablaufsicherungen) schützen Anlagenteile in Trinkwassersystemen vor unzulässigen Druck- und Temperaturüberschreitungen.

 

Sicherungsarmaturen

(z. B. Rückflussverhinderer, Rohr- und Systemtrenner) verhindern eine Beeinträchtigung oder Gefährdung des Trinkwassers durch Rückfließen oder -drücken von verunreinigtem Wasser in das häusliche Trinkwassernetz.

 

Begriffe

Ansprechdruck:

Druck, bei dem der Schließkörper zu öffnen beginnt d. h. wenn die ersten Wasserspritzer werden im Ablauftrichter sichtbar werden.

Der Ansprechdruck ist die höchste Entnahmestelle plus 0,5 bar als Sicherheit.

 

Beispiel:

Höchste Entnahmestelle in 10 m Höhe (10 m WS = 1 bar) ->

1 bar + 0,5 bar = 1,5 bar Ansprechdruck

Achtung!

Damit der Rohrtrenner korrekt in die Durchflussstellung gehen kann, muß der Eingangsdruck mindestens um 1 bar höher als der Ansprechdruck des Rohrtrenners.

 

Schließdruckdruck:

Druck, bei dem der Schließvorgang aus der Trennstellung heraus beendet ist, d. h. dass die Rohrleitung wieder geschlossen ist und keine Öffnung nach außen besteht.

 

Öffnungsdruckdruck:

Druck, bei dem von außen der erkennbare Belüftungsabstand hergestellt ist (Trennung ist hergestellt).

Honeywell-Rohrtrenner -> an den Sichtfenstern ist hier die grüne Kappe bzw. Feder mindestens 20 mm sichtbar.

FAQs

Installation der Sicherungsarmatur vor oder nach Druckerhöhung?

Beispiel A)

Druckerhöhung nach dem Rohrtrenner EA 2, Durchfluss gesteuert,

Typ GB vorgeschaltet ->

Es können Druckschwankungen durch das vorgeschaltete Netz auftreten, d. h. Rohrtrenner ist oder geht in Trennstellung (öffnet gegenüber der Atmosphäre).

In Folge wird beim Anlaufen der Druckerhöhung Luft angesaugt, die Pumpe läuft somit trocken bzw. geht auf Störung.

 

Beispiel B)

Druckerhöhung vor dem Rohrtrenner EA 2, Durchfluss gesteuert,

Typ GB vorgeschaltet ->

Die Druckverhältnisse sind stabil, d. h. Rohrtrenner ist in Durchflussstellung geschlossen gegenüber der Atmosphäre).

In Folge wird beim Anlaufen der Druckerhöhung keine Luft angesaugt und die Anlage geht störungsfrei in Betrieb.

 

Einsatz für Regenwasser- und Löschwasseranlagen?

Bei Regenwasser (Gefahrenklasse 5) können weder Rohr- noch Systemtrenner eingesetzt werden.

 

Bei Löschwasseranlagen dürfen sie nur eingesetzt werden, wenn sichergestellt wird, dass ein Trinkwasserzufluss ausschließlich im Brandfall erfolgt.

Der Auslegungsvolumenstrom dieser Anlagen ist auf 50 m³/h begrenzt.

 

Absicherung von Außenzapfstellen?

Bei Anschluss eines Hochdruckreinigers mit Chemie (Gefahrenklasse 4) muss die Zapfstelle mit einem Systemtrenner Bauform BA oder einem Rohrtrenner Bauform GB abgesichert werden.

Quelle: IKZ-HAUSTECHNIK, Sonderheft Trinkwasserhygiene 2011, P. Schott, Honeywell GmbH (Haustechnik)

Rohrtrenner

Funktion

Rohrtrenner stellen eine Trennung (Öffnung) der Rohrleitung von mindestens 20 mm her.

 

Beim Absinken des Eingangsdruckes unter einen bestimmten Sicherheitswert* (bereits vor Auftreten eines Unterdruckes) wird eine sichtbare Trennung der Leitung von mindestens 20 mm hergestellt.

*) Wenn Eingangsdruck auf 0,5 bar (15 mWS) über den höchstmöglichen Nichttrinkwasserspiegel einer Anlage bzw. 0,5 bar über der höchsten Entnahmestelle liegt.

 

Einbauarten EA

EA 1 nach DIN EN 1717 Typ GA:

Die Armatur steht immer in Durchflussstellung  und geht nur unter bestimmten Bedingungen in Trennstellung.

 

EA 2 nach DIN EN 1717 Typ GB:

Die Armatur steht immer in Trennstellung  und geht nur bei Wasserentnahme in Durchflussstellung.

 

Durchflussstellung beginnt bei Druckdifferenz >0,15 bar zwischen Ein- und Ausgangsseite und ist bei >1 bar erreicht.

Der Eingangsdruck sollte mindestens 1,5 bar betragen und die Mindestdurchflussmenge zur Vermeidung von Schwingungen 1 l/min.

 

EA 3 (kein Bestandteil der DIN EN 1717):

Die Armatur ist im Prinzip ein freier Auslauf. Sie steht immer in Trennstellung und geht nur bei Wasserentnahme in Durchflussstellung.

Kurzzeitig einsetzbar für Flüssigkeitskategorie 5.

 

Der Einbau muss unmittelbar vor der abzusichernden Stelle erfolgen, mindestens aber 300 mm über den höchst möglichen Wasserstand.

Unmittelbar hinter dem Rohrtrenner muss zur Austrocknung eine vertikale Strecke von mindestens 300 mm belüftet werden, d. h. im oder hinter dem Rohrtrenner darf kein Rückflussverhinderer und keine Absperrarmatur sein.

Störungsursachen und Maßnahmen

- Rohrtrenner geht nicht in Durchfluss-Position

Eingangsdruck überprüfen, muss 1 bar höher als der Ansprechdruck sein.

 

- Rohrtrenner öffnet und schließt in kurzen Intervalle.

Nachgestaltete Installation ist auf Dichtheit bzw. der Eingangsdruck mit dem Ansprechdruck zu überprüfen.

 

- Die Armatur entwässert ständig.

Abdichtring des Sperrkolbens ist verschmutzt oder durch Druckschläge beschädigt worden.

 

Wartung

EA 1 Typ GA:

Die Wartung und Funktionsprüfung erfolgt einmal jährlich.

1. Funktionsprüfung:

- Eine vorgeschaltete Absperrarmatur ist zu schließen,

- der Druck im abgesperrten Teil ist durch Öffnen einer Entnahmearmatur

  abzubauen (Simulation eines eingangsseitigen Druckabbruches).

- Sichtkontrolle, ob Rohrtrenner in Trennstellung geht.

 

2. Dichteprüfung:

- Sichtkontrolle (in Durchflussstellung darf kein Wasser austreten).

 

3. Überprüfung auf Sicherheitsfunktion:

- Eine nachgeschaltete Entnahmearmatur ist zu öffnen,

- Eingangsdruck am Rohrtrenner ist durch langsames Schließen einer vorge-

  schalteten Absperrarmatur abzubauen. Dabei muss der Rohrtrenner beim

  angegebenen Ansprechdruck (Typenschild) in Trennstellung gehen.

- Überprüfung des Ansprechdruckes zwischen Absperrarmatur und Rohrtrenner

  mit dem Druckmessgerät und Kontrolle auf Übereinstimmung mit den Angaben.

 

EA 2 Typ GB und EA 3:

Die Wartung und Funktionsprüfung ist bei EA 2 halbjährlich durchzuführen.

1. Funktionsprüfung:

- Sichtkontrolle beim Schließen einer vorgeschalteten Absperrarmatur

  (Rohrtrenner muss in Trennstellung gehen.

 

2. Dichteprüfung:

- Sichtkontrolle (in Durchflussstellung darf kein Wasser austreten).

Quelle: IKZ-HAUSTECHNIK, Sonderheft Trinkwasserhygiene 2011, P. Schott, Honeywell GmbH (Haustechnik)

Systemtrenner

Systemtrenner entleeren nach dem Entlasten des Ablassventils die Mitteldruckzone und stellen somit die Trennstellung her.

 

Vorteile:

- Systemtrenner arbeiten vollautomatisch

(ähnlich dem differenzdruckgesteuerten Rohrtrenner EA 2).

Sie verbleiben unabhängig von einer Wasserentnahme in Durchflussstellung, solange keine Gefahr des Rückfließens besteht.

- einfache Wartung

- dreifache Sicherheit

(auch noch bei undichten Abblasventil, bei gegebenen Ausgangs- oder Ausgangs- Rückflussverhinderer)

 

Nachteile:

Anfangsdruckverlust ist relativ hoch.

Bei Schwankungen des Eingangsdruckes kann es auch ohne Wasserentnahme zum kurzzeitigen Ansprechen des Ablassventils kommen.

 

Bauart und Funktion

Bauart BA:

Unterteilung in 3 Zonen mit genau bestimmten unterschiedlichen Drücken.

In der Vorkammer (Zone 1) ist Druck höher als in der Mittelkammer (Zone 2) und hier wieder höher als in der Ausgangskammer (Zone 3).

 

Das Ablassventil in Zone 2 öffnet spätestens dann, wenn der Differenzdruck zwischen Vor- und Mittelkammer auf 0,14 bar abgesunken ist (Gefahr des Rückdrückens oder Rücksaugens).

Das Wasser aus der Mittelkammer strömt ins Freie.

Somit ist das Leitungssystem unterbrochen und gesichert.

Störungsursachen und Maßnahmen

- Ablassventil geht ohne ersichtlichen Grund in die Offen-Stellung.

Ursache evtl. schwankender Eingangsdruck. Abhilfe durch vor dem Systemtrenner eingebauten Druckminderer.

Mitunter sind aber auch das Ablassventil oder der eingangsseitige Rückflussverhinderer verschmutzt (undicht).

 

Wartung (DIN 1988 Teil 8)

Die Wartung und Funktionsprüfung erfolgt einmal jährlich mit Dokumentation in Kontrollbericht.

 

Serienmäßig ist an der Armatur ein Anhänger mit Prüfdatum und Unterschrift des Prüfers angebracht.

 

Zur Prüfung werden  analoge oder digitale Differenzdruckprüfgeräte benötigt.

 

Prüfpunkte:

- Dichtheit und äußerer Zustand

- Prüfung Öffnungsbeginn des Entlastungsventils (Ablassventil)

- Prüfung und Dichtheit des Entlastungsventils nach Wasseraustritt

  (Öffnen des Ablassventils)

- Prüfung der Entlastung der Mitteldruckzone auf Atmosphärendruck

- Dichtheit des Rückflussverhinderers (Ausgangsseite)

- Endkontrolle unter Betriebsbedingungen

 

Quelle: IKZ-HAUSTECHNIK, Sonderheft Trinkwasserhygiene 2011, P. Schott, Honeywell GmbH (Haustechnik)

Die häufigsten möglichen Fehler in privaten Trinkwasser-Hausinstallationen

Legionellen können in häuslichen Trinkwasserinstallationen im Temperaturbereich zwischen 25 und 50 °C ideale Bedingungen vorfinden.

Auch in Kaltwassersystemen bei größeren mehrgeschossigen Gebäuden wird das Legionellenrisiko häufig unterschätzt.

Ursachen: Zu hohe Einspeisetemperatur, mangelhafte Dämmung (<100%), keine thermische Entkopplung etc.

 

Weitere Faktoren sind Ablagerungen in Trinkwassererwärmern und Verteilerbalken, Verwendung ungeeigneter Elastomeren und besonders auch stagnierendes Wasser in Leitungen mit zu geringer oder fehlender Durchströmung.

 

1. Anordnung der Sicherungsarmatur

Nach DIN 1988 Teil 4 muss in jeder an eine zentrale Wasserversorgung angeschlossene Trinkwasseranlage unmittelbar hinter dem Haus-Wasserzähler ein Rückflussverhinderer eingebaut sein.

 

Für den Rückflussverhinderer ist eine regelmäßige Überprüfung und Wartung erforderlich. Dafür ist mindesten ein Prüfstutzen in Fließrichtung vor dem Schließkörper notwendig.

 

2. Anordnung und Wartung des Filters

Nach DIN 1988/DIN EN 806 ist der Filter bei Metallleitungen unmittelbar nach dem Wasserzähler zu installieren.

Bei Kunststoffleitungen ist der Einbau empfohlen.

 

Bei Wechselfiltern sind die Filterelemente alle 6 Monate auszuwechseln.

Bei rückspülbaren Filtern werden Rückspülintervalle von nicht länger als 2 Monaten gefordert.

 

3. Druckminderer

Sind immer dann einzubauen, wenn der Ruhedruck an den Zapfstellen 5 bar überschreitet oder der Betriebsüberdruck im Leitungsnetz begrenzt werden soll.

Der Einbau erfolgt in d. R. in die KW-Leitung hinter dem Wasserzähler.

 

Da sie gegen Verunreinigungen sehr empfindlich sind, ist in jährlichen Abständen das Sieb und die Innenteile auszubauen und zu prüfen oder zu erneuern, ansonsten ist die Funktion nicht mehr gewährleistet.

 

4. Mangelhafter Anschluss von Warmwasserbereitern

Anschluss grundsätzlich über ein Absperrventil, einen Rückflussverhinderer und ein Sicherheitsventil.

 

Häufige Fehler sind auch fehlende oder unsachgemäße Abblasleitungen an den Sicherheitsventilen,

mit Stopfen verschlossene Sicherheitsventile (um das tropfende Wasser zu verhindern) etc.

 

5. Fehlende oder mangelnde Zirkulation

Oft werden unsachgemäße Diskussionen entgegen den DVGW-Arbeitsblättern W 551/W 553 über das Abschalten der Zirkulationspumpe geführt, um Energie zu sparen.

Die Folgen sind undurchflossene Stagnationsstrecken oder Zirkulationsleitungen.

 

Häufig mangelt es auch an der notwendigen Einregulierung und dem hydraulischen Abgleich der Zirkulationsleitung.

6. Heizungsfüllanschluss

Die Heizungsnachspeisung kann nur über eine geeignete Sicherungsarmatur (Systemtrenner oder Rohrtrenner) erfolgen.

Damit gehört auch der früher gebräuchliche kurzzeitige Anschluss (Füllschlauch) der Vergangenheit an.

 

7. Außenzapfstelle

Der Schlauchanschluss (z. B. Außenzapfstelle im Garten) wird häufig als Einzelleitung verlegt und nicht als Ringleitung.

Diese Zuleitungen sind dann im Herbst und Winter klassische Stagnationsstrecken.

 

Außenarmaturen werden in d. R. mit einem Rohrbelüfter für Schlauchanschlüsse (Typ HB gemäß EN 1717) und einem Rückflussverhinderer (Typ HD) abgesichert.

Für die Nachrüstung werden ca. seit 2009 bereits Systemtrenner vom Typ BA angeboten, die bis zur Flüssigkeitskategorie 4 absichern.

 

8. Unzulässiger Kurzschluss zwischen Trink- und Regenwasser

Für eine Regenwassernutzung muss im Haus ein vom Trinkwassernetz getrenntes Leitungssystem installiert werden.

Kurzschlüsse zwischen beiden Systemen müssen ausgeschlossen werden, ansonsten können gesundheitliche Risiken entstehen (Regenwasser -> Flüssigkeitskategorie 5).

 

Unmittelbare Verbindungen zur Nachspeisung (Sommer) sind nicht zulässig. Sie muss über einen Trichter  mit freien Auslauf realisiert werden.

Leitungen und Entnahmestellen müssen deutlich gekennzeichnet werden.

 

9. Mangelnde Absicherung bei Badprodukten

Besonders bei z. B. Whirlwannen etc. mit integrierten Desinfektions- oder Spülsystemen und Trinkwasserzuspeisung (-> Flüssigkeits-kategorie 3 oder 4) ist eine Sicherungsarmatur (Systemtrenner Typ BA, Rohrtrenner Typ GB) einzubauen.

 

10. Fehlerhafter Betrieb der Trinkwasseranlage

Die Einhaltung der Trinkwasserqualität obliegt grundsätzlich dem Eigentümer/Betreiber, z. B.:

- Anzeige- , Handlungs- und Hinweispflicht

gegenüber Gesundheitsamt und Mietern bei wesentlichen Veränderungen der Trinkwasserinstallation, die Einfluss auf die Trinkwasserqualität haben (z. B. regelmäßige Entnahme und Spülung an Zapfstellen, um Aufkeimungen zu vermeiden).

 

- Reserveleitungen

z. B. für einen späteren Ausbau dürfen aus hygienischen Gründen nicht mit Wasser gefüllt werden.

 

- Selten genutzte Entnahmestellen

müssen regelmäßig gespült oder am Abzweig der Versorgungsleitung abgetrennt und entleert werden.

 

- Einstellung der Betriebstemperatur

Die Brauchwassertemperatur sollte 60 °C nicht unterschreiten.

In den Zirkulationsleitungen sind dauerhaft mindestens 55 °C zu gewährleisten.

 

Quelle: IKZ-HAUSTECHNIK, Sonderheft Trinkwasserhygiene 2011, A. Bürschgens, Honeywell GmbH (Haustechnik)

Bedarfsgerechte und energieeffiziente Brauchwasserzirkulation - Grundlagen, Anforderungen, Stand der Technik

Klassische Brauchwasser-Zirkulationssysteme mit Umwälzpumpen

Vorteil:

- Komfortablen Warmwasserbereitstellung

 

Nachteile:

- Bereitstellungsverluste durch permanente Wärmeangabe an Netz

- E-Energieverbrauch der Pumpe

(-> Energieverlust im EFH bis zu 1 MWh/a = ca. 100 l Heizöl)

- Trinkwasserhygiene unzureichend

 

Durch drastische Verkürzung der Pumpenlaufzeit bei bestmöglicher Anpassung der Einschaltzeit an den tatsächlichen WW-Bedarf können die Verluste wirksam gesenkt werden.

 

Programmierbare Zeitschaltuhren lösen dieses Problem nur unzureichend (Differenz zwischen programmierten und tatsächlichen Bedarfszeiten).

 

Auch Fernsteuerschalter zum manuellen Start der Pumpe besitzen wegen der Wartezeit bis zur Erwärmung der Zapfstelle nach der Betätigung nur geringe Akzeptanz.

 

Die Trinkwasserhygiene wird bei diesen Lösungen generell nicht gewährleistet.

 

Elektronische Steuergeräte mit Strömungs- oder Temperaturanalyse bieten schon wesentlich bessere Voraussetzungen.

Allerdings verfügen nicht alle verfügbaren Produkte alle Aufgaben ohne Einschränkungen und Mängel.

Strömungsanalyse

Ein hydraulisch-mechanischer Geber (Wasserzähler) muss in den WW-Vorlauf am Speicher eingefügt werden.

Nachteilig ist der mechanische Verschleiß und das Verkalkungsproblem.

 

Temperaturanalyse

Ein Anlege-Temperaturfühler (zylindrischer Standard-Tauchfühler), der außen an der Rohrleitung befestigt und Zapfvorgänge über die Temperaturveränderung erkennt, hat diese Nachteile zwar nicht. ist aber für Rohrleitungen aus Kunststoff- oder Verbundmaterial ungeeignet.

 

Anforderungen an bedarfsgerechte Zirkulationsteuerung  und Lösungen

Anforderungen nach dem Stand der Technik:

- Vollautomatische, vorausschauende und zuverlässige

  Bedarfserkennung

  (Zirkulationsdauer so lange, bis alle Zapfstellen versorgt sind; Ermittlung

  statischer Wahrscheinlichkeitsprofile über Mikrorechner)

- Erkennung besonderer Betriebssituationen

  (thermische Desinfektion, Urlaub etc.)

- Keine Wartungs- und Einstellarbeiten

  (Selbstdiagnose: Luft in Pumpe erkennen, Funktion Rückschlagventil)

Lösungen

Produkte*, die mit spezialisierter Temperatursensorik (optimierte Temperaturfühler, adaptive Analyse des Temperaturverlaufs etc.), können durch die Steuerelektonik nicht nur alle Zapfvorgänge bei beliebigen Rohrmaterialien schnell und zuverlässig erkennen, sondern auch wichtige Verbrauchsinformationen gewinnen.

 

*) Z. Z. erfüllen nur 3 Produkte am Markt alle Anforderungen:

- Vorschaltgerät Zirkulationscontroller "Circon", Dr. Clauß GmbH, circon.dr-clauss.de.

(seit 2002, 3. Generation, einfach zu installieren durch Einfügen in die elektrische Zuleitung jeder beliebigen Zirkulationspumpe)

 

- Zirkulationspumpe "BW-SL 154 autolearn", Dt. Vortex GmbH, deutsche-vortex.de.

(integrierte bedarfsgerechte Steuerung)

 

- Zirkulationspumpe "AWX smart", Biral AG Schweiz, biral.schweiz.de

(integrierte bedarfsgerechte Steuerung, mit energieeffizienten Permanentmotor, für größere Förderleistungen geeignet))

 

Zu Vorschaltgerät:

Diese elektronischen Steuerungen passen sich stetig und automatisch an die Anlage und an die Nutzergewohnheiten an.

Bei diesen Geräten wird ein Spezial-Rohr-Anlegefühler am VL und am RL befestigt und mit dem Steuergerät verbunden.

 

Zu Zirkulationspumpen mit integrierter Elektronik

Hier ist der RL-Fühler bereits in das Pumpengehäuse integriert, so dass nur ein externer VL-Fühler zu montieren ist.

Sofort nach der Inbetriebnahme wird jeder Zapfvorgang erkannt uns die Pumpe gestartet.

Gleichzeitig beginnt die Steuerung mit der Sammlung zahlreicher Systemdaten und aller Zapfzeiten. Einstellungen sind nicht erforderlich.

 

Besonderheiten der Installation bei Frischwasser-Stationen

- Der VL-Fühler ist am Ladekreis-Vorlaufrohr anzubringen

- Strömungsschalter für Ladepumpe des WT muss vom gesamten

  durchlaufenden Brauchwasser betätigt werden.

- Zirkulationspumpe wird nicht gemeinsam mit der Ladepumpe vom

  Strömungsschalter über die Steuerung eingeschaltet, sondern ist

  mit der vorausschauend schaltenden Steuerung zu verbinden.

- Bei Timern mit einstellbarer Nachlaufzeit für die Ladepumpe, sollte

  diese möglichst kurz oder auch auf Null eingestellt werden.

- Falls eine Temperaturüberwachung im RL die Ladepumpe

  ausschaltet, ist diese zu deaktivieren.

Quelle: IKZ-HAUSTECHNIK, Sonderheft Trinkwasserhygiene 2011

Für wesentlich mehr Informationen stehen wir Ihnen mit einer persönlichen Fachberatung jederzeit gerne zur Verfügung.

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