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Letzte Bearbeitung: 03.03.2012 19:40    IBS  / HEIZUNG/ GRUNDLAGEN

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Planungsgrundlagen Heizungen.

Physikalische Größen, SI-Einheiten, Energieeinheiten, Definitionen und Umrechnungstabellen für Energie, Leistung, Druck; Konstanten; Energiegehalt Stoffe; Normen und Regelwerksformen; Heizlast,  Heizlastberechnungen; Gradtagszahl, Heizgradtage; Regelung & Hydraulik.

Sammlung Planungsgrundlagen Heizungstechnik

Physikalische Größen, SI-Einheiten und Umrechnungen

Energieeinheiten

 
Energieeinheiten
Einheit Bezeichnung Umrechnung in kJ
kJ Kilojoule  
kcal Kilokalorie 1 kcal = 4,1868 kJ
kWh Kilowattstunden 1 kWh = 3.600 kJ
kg SKE Kilogramm Steinkohleeinheiten 1 kg SKE = 29.308 kJ
kg RÖE Kilogramm Rohöleinheiten 1 kg RÖE = 41.868 kJ
m³ Erdgas Kubikmeter Erdgas 1 m³ Erdgas = 31.736 kJ

 

1 kWh = 859,845 kcal

          = 0,1 l Heizöl EL = 0,090334 m³ Erdgas (Ho)

          = 0,122833 kg SKE = 0,122833 kg RÖE  = 3412,08 BTU

 

BTU = British thermal unit, 1 BTU = 252 cal = 1.055 J,

1 MMBtu = 1.000.000 BTU = 1055 MJ = 293,06 kWh, 1.000 BTU/h = 293 W

 

Einheitenvorsätze (Auswahl)

Name Kurzzeichen Wert Name Kurzzeichen Wert
Peta P 1015 - - -
Tera T 1012

1.000.000.000.000

Piko p 10-12

 

Giga G  109

1.000.000.000

Nano n  10-9

0,000.000.001

Mega M 106

1.000.000

Mikro µ 10-6

0,000.001

Kilo k 103

1.000

Milli m 10-3

0,001

Hekto h 102

100

Zenti c 10-2

0,01

 

Maßeinheiten und Definitionen für Energie (Joule) und Leistung (Watt)

Nach dem Internationalen Einheitensystem (Sl) ist "Joule" (J) die Einheit für Energie, Arbeit und Wärmemenge,

"Watt" (W) die Einheit für Leistung, Energiestrom und Wärmestrom.

 

Energie (Arbeit, Wärmemenge)

1 Joule (J) ist definiert als Arbeit (oder Energie), die verrichtet wird, wenn der Angriffspunkt der Kraft 1 Newton (N) in der Richtung der Kraft um den Weg 1 m verschoben wird.

 

1 Newton ist dabei diejenige Kraft, die einem Körper der Masse 1 kg die Beschleunigung 1 m je Quadratsekunde erteilt (1 N = 1 kg m/s²).

 

G (Gewicht kp) = m (Masse kg) x g (Erdbeschleunigung 9,81 m/s²)

-> 1 kp = 1 kg x 9,81 m/s² = 9,81 kgm/s² = 1 N

 

Ein Joule ist gleich der Energie, die benötigt wird, um:

über die Strecke von einem Meter die Kraft (Nm) von einem Newton aufzuwenden oder

für die Dauer einer Sekunde die Leistung von einem Watt aufzubringen (Ws).

-> 1 J = 1 N x 1 m = 1 N m = 1 kg m²/s² = 1 Ws

Leistung (Energiestrom, Wärmestrom)

1 Watt (W) ist definiert als Leistung, bei der während der Zeit von 1 Sekunde die Energie von 1 Joule umgesetzt wird.

Damit ist das Watt identisch mit 1 Joule pro Sekunde (1 Joule = 1 Wattsekunde).

Demzufolge stellt 1 Joule diejenige Arbeit dar, die bei einer Leistung von 1 Watt während einer Sekunde produziert und/ oder verbraucht wird (1 J = 1 Ws).

-> 1 W = 1 J/s = 1 N m/s = 1 kg m²/s³

 

Thermische Leistung

ist die freigesetzte Wärmeenergie pro Zeiteinheit, eine charakteristische Kenngröße einer wärmeerzeugenden Energieumwandlungsanlage.

 

Sie wird in d. R. in Kilowatt (kW) oder Megawatt (MW) angegeben.

-> Leistung (Wärmestrom) = Energie (Arbeit) pro Zeiteinheit (Stunde)

-> 1 kW = 1 kWh/h

Umrechnungstabellen für Energie und Leistungen

 

Energie (Arbeit, Wärmemenge)

Einheit kcal J = Ws kJ MJ kWh
kcal 1 4.186,8 4,1868 0,00418 0,001163
1 J = 1 Ws = 1 kgm²/s² 0,000239 1 0,001 0,000001 0,0000002778
1 kJ 0,239 1.000 1 0,001 0,0002778
1 MJ 238,8 1.000.000 1.000 1 0,2778
1 kWh 860 3.600.000 3.600 3,6 1

 

 

Leistungen (Wärmestrom)

Einheit kcal/h J/s = W kW (kWh/h) MJ/h
kcal/h 1 1,163 0,001163

1,163 x 10-3

0,0041868

4,1868 x 10-3

1 J/s = 1 W 0,860 1 0,001 0,0036
1 kW (1 kWh/h) 860 1.000 1 3,6
1 MJ/h 238,8 277,8 0,2778 1

 

1 kJ/h = 0,2778 W, 1 W = 3,6 kJ/h, 1 kW = 1 kJ/s

Umrechnungstabelle für Drücke

 

Drücke

Einheit N/m² = Pa bar mbar mmWS k p/cm² = at Torr atm
1 N/m² = 1 Pa (Pascal) 1 10-5

0,00001

10-²

0,01

0,102 1,02 x 10-5

0,000.0102

7,5 x 10-³

0,0075

9,87 x 10-6

0,000.009.87

1 bar 105

100.000

1 10³

1.000

1,02 x 104 1,020 7,5 x 10²

750

0,987
1 mbar 10²

100

10-3

0,001

1 10,20 1,02 x 10-3

0,00102

0,750 9,87 x 10-4
1 mmWS (Wassersäule) 9,81 9,81 x 10-5 9,81 x 10-2 1 10-4

0,0001

7,355 x 10-2 9,68 x 10-5

0,000.096.8

1 kp/cm² = 1 at

(at = techn. Atmosphäre)

9,81 x 104 0,981 9,81 x 10²

981

104

10.000

1 7,355 x 10²

735,5

0,968
1 Torr (alt: = 1 mm Hg

Quecksilbersäule)

1,333 x 102

133,3

1,333 x 10-3

0,001333

1,333 13,6 1,36 x 10-3

0,00136

1 1,32 x 10-5

0,00132

1 atm

(atm = physik. Atmosphäre)

1,013 x 105

101.300

1,013 1,013 x 10³

1.013

1,033 x 104

10.330

1,033 7,6 x 10²

760

1

 

Wichtige Konstanten

Wärmekapazität C

C = Q/Δt

z. B. für Wasser: 1 kcal/K = 4,187 kJ/kg K

 

Spezifische Wärme c

auf die Masse von 1 kg bezogene Wärmekapazität

c = C/m

z. B. für Wasser: c = 1 kcal/kg K = 4,2 kJ/kg K = 4.187 Ws/kg K

 

Masse m (kg) = ς (kg/m³) x V (m³)

für Wasser bei 20 °C:

spezifische Wärme cpw = 1 kcal/kg K = 4,18 kJ/kg K

= 1,16 Wh/kg K = 0,00116 kWh/kg K

Dichte ςW = 1.000 kg/m³:

 

für Luft bei 20 (?) °C:

cpL = 0,24 kcal/kg K ≈ 1 kJ/kg K

Energiegehalt gasförmiger, flüssiger und fester Stoffe

 

Gasförmige

Energieträger

Energiegehalt

(Heiz- und Brennwert)

Flüssige

Energieträger

Energiegehalt

(Heiz- und Brennwert)

Feste

Energieträger

Energiegehalt

(Heiz- und Brennwert)

HU Ho Zünd-

temp. °C

HU Ho Zünd-

temp. °C

HU Ho Zünd-

temp. °C

Erdgas H 9,97 kWh/m³ 11,06kWh/m³ 575-640 Heizöl EL

(Leicht)

11,86 kWh/l 12,57 kWh/l4 230 Steinkohle 8,14 kWh/kg 8,41 kWh/kg 200-300
Erdgas L 9,21kWh/m³ 10,28 kWh/m³ 670 Heizöl S

(Schwer)

11,08 kWh/l 11,27 kWh/l 340 Koks 7,50kWh/kg 7,53 kWh/kg 550-600
Stadtgas 4,87 kWh/m³ 5,48 kWh/m³ 450-560 Benzin 8,70 kWh/ 9,20 kWh/ 220 Rohbraun-

kohle

2,68k Wh/kg 3,20 kWh/kg 200-300
Flg.-Gas (Propan)

1 kg C2H8

25,89 kWh/m³

8,14 kWh/kg

28,12 kWh/m³

13,98 kWh/kg

510 Diesel 9,80 kWh/ 10,57 kWh/ ? Briketts 5,35 kWh/kg 5,75 kWh/kg ?
Flg.-Gas (Butan)

1 kg C4H10

34,31 kWh/m³

12,7 kWh/kg

37,22 kWh/m³

13,75 kWh/kg

490 - - - - Holzpellets 4,80 kWh/kg 5,42 kWh/kg ?
Biogas 7,00 kWh/m³ 7,9 kWh/m³ 650-750 - - - - Nadel-

scheitholz

4,13 kWh/kg 5,27 kWh/kg 200-400
Wasserstoff 2,995 kWh/m³ 3,540 kWh/m³ 530-585 - - - - Holzkohle 8,05 kWh/kg - 300-425

Quelle: Taschenbuch für Heizung und Klimatechnik u. a.

Einsatzgebiete und Bedeutung von Normen und Regelwerksformen

DIN-Norm (DIN ...)

DIN = Deutsches Institut für Normung, in der Schweiz SNV (Schweizerische Normen-Vereinigung), in Österreich ON (Österreichisches Normungsinstitut )

 

Hat ausschließlich oder überwiegend nationale Bedeutung oder wird als Vorstufe zu einem übernationalen Dokument veröffentlicht.

 

Entwürfe zu DIN-Normen werden zusätzlich mit E gekennzeichnet, Vornormen mit V.

 

DIN-Normen als technische Regeln sind allerdings an sich nicht verbindlich, sondern stellen Empfehlungen dar.

Eine Anwendungspflicht kann sich aber aus Gesetzen und Verordnungen ergeben oder auf Grund vertraglicher Vereinbarungen bestehen.

 

Europäische Norm (EN ...)

Sie dienen als Vorlage für die nationale Umsetzung und sind für den Anwender als Produkt nicht erhältlich.

 

Sie gelten jeweils nur in ihrer nationalen Umsetzung (z. B. in Deutschland als DIN EN, in Großbritannien als BS EN oder in Frankreich als NF EN).

Internationale Norm (ISO ...)

Sie werden von der International Organization for Standardization herausgegeben.

 

Deutsche Ausgabe einer Europäische Norm (DIN EN ...)

Sie muss unverändert von allen Mitgliedern der gemeinsamen europäischen Normungsorganisation CEN/CENELEC übernommen werden.

 

Entgegenstehende nationale Normen müssen zurückgezogen werden.

Bei Übernahme dürfen ein nationale Vorwort und ggf. ein nationaler Anhang hinzugefügt werden.

 

Nationale, internationale und weltweite Norm (DIN EN ISO ...)

Diese Regelwerksform spiegelt alle drei Wirkungsebenen wider, die eine Norm haben kann.

(Werdegang: in Abstimmung mit der internationalen Normungsorganisation  z. B. ISO wird eine europäische Norm erarbeitet, die dann als DIN-Norm übernommen wird)

 

DIN ISO-Norm (DIN ISO ...)

Unveränderte Übernahme einer Norm der ISO.

Quelle: IKZ-HAUSTECHNIK 6/2009; www.din.de

Heizlast

Unter Heizlast versteht man in der Bautechnik die zum Aufrechterhalt einer bestimmten Raumtemperatur notwendige Wärmezufuhr, sie wird in W oder kW angegeben.

 

Die Heizlast richtet sich hierbei nach der Lage des Gebäudes, der Bauweise der wärmeübertragenden Gebäudeumfassungsflächen und dem Bestimmungszweck der einzelnen Räume.

 

Nach ihr richtet sich die Notwendigkeit von Wärmeschutzmaßnahmen und die Auslegung der Heizungsanlage.

 

Die Ermittlung der Heizlast ist in Deutschland in der DIN EN 12831 standardisiert.

Für bestehende Gebäude ist die Heizlast genauer und einfacher mittels statistischer Verfahren zu ermitteln als es mit bauphysikalischen Methoden möglich ist.

 

Die Heizlastberechnung dient zur Bestimmung der Größe der Heizungsanlage und der Heizkörper bzw. Fußbodenheizung.

 

Die Berechnung macht konkrete Aussagen, welche Leistung (in kW) der Wärmeerzeuger und die Heizkörper (Raumweise) haben müssen, damit bei der ortsspezifischen tiefsten Außentemperatur eine behagliche Temperatur in den Räumen gehalten werden kann.

 

Folgen falscher Heizlastermittlung

Untersuchungen nach Wolff/Jagnow in Deutschland ergaben, dass die Heizkessel 1,8 mal größer dimensioniert wurden als notwendig.

Neben höheren Anschaffungskosten hat dies erhebliche Effizienzeinbußen und damit höhere Kosten im Betrieb zur Folge. Z. B.:

- die Umwälzpumpen sind zu groß und verbrauchen zu viel Energie.

- moderne Brennwertkessel werden nicht im optimalen Arbeitspunkt gefahren.

- von Energieversorgungsunternehmen wird oft ein Grundpreis berechnet, der sich nach der Heizlast oder nach der Leistung des Wärmeerzeugers bemisst.

Bei falscher Heizlastangabe oder falscher Dimensionierung zahlt der Nutzer für die nicht benötigte Leistung.

Im Gegensatz zu einer Wärmeschutzberechnung nach DIN 4108 bzw. DIN 4701 werden bei der Heizlastberechnung solare und interne Gewinne nicht berücksichtigt. Es wird also der „worst case“ angenommen.

 

Insbesondere bei hochwärmegedämmten Gebäuden im Niedrigenergie- oder Passivhausstandard, deren aktivierte Speichermasse sich zusätzlich dämpfend auf Temperaturschwankungen auswirkt, führt eine Dimensionierung der Heizlast nach EN 12831 oft zu überdimensionierter und unausgelasteter Heiztechnik.

 

Die Heizlastberechnung ist nicht zu verwechseln mit der Berechnung nach der Energieeinsparverordnung (EnEV).

Die EnEV macht eine Aussage zum Energieverbrauch, die Heizlastberechnung dagegen berechnet die benötigte Leistung.

 

Warum ist die Gebäudeheizlast höher als die Summe der Raumlasten?

In den meisten Fällen ist die Gebäudeheizlast, die für die Auslegung des Kessels verwendet wird, kleiner als die Summe der Raumlasten.

Das ist auch zu erwarten, denn nur die Verluste über die Außenhülle werden berücksichtigt und der Mindestluftwechsel natürlich belüfteter Räume geht nur zur Hälfte in die Gebäudeberechnung ein .

 

Sofern jedoch Räume mit einer Zuluft-Anlage vorhanden sind, wird das Aufheizen der Zuluftmenge, von Norm-Außentemperatur auf die Einblastemperatur im Raum, der Gebäudeheizlast zugeschlagen.
Auf diesem Wege kann die Gebäudeheizlast deutlich ansteigen und ggf. auch die Summe der Raumlasten übersteigen.

 

Welche Heizlast wird für die Auslegung der Heizkörper verwendet?

Üblicherweise wird zur Auslegung der Heizkörper die „Heizlast bei eingeschränkter Beheizung“ verwendet.

Heizlastberechnungen

1. Heizlast nach EN 12831

Die EN 12831 legt ein Berechnungsverfahren zur Ermittlung der Wärmezufuhr, die unter Norm-Auslegungsbedingungen benötigt wird, fest, um sicherzustellen, dass die erforderliche Norm-Innentemperatur erreicht wird.

Diese Richtlinien, die sich vor allem an die Planer, Ersteller und Betreiber von Wärmeversorgungsanlagen richten, stellen das Verfahren zur Berechnung der Norm-Heizlast europaweit auf eine einheitliche Basis.

 

Die Norm beschreibt das Verfahren zur Berechnung der Norm-Heizlast:

- auf einer raum- oder zonenweisen Basis zum Zwecke der

  Auslegung der Heizflächen

- auf Basis der gesamten Heizungsanlage zur Auslegung des

  Wärmeerzeugers

 

Die für die Berechnung der Norm-Heizlast erforderlichen Werteparameter und Faktoren sind in so genannten nationalen Anhängen zur EN 12831 hinterlegt (z.B. DIN EN 12831 Bl. 1).

 

Im Anhang D der EN 12831 werden alle Faktoren, die auf nationaler Ebene bestimmt werden können, aufgelistet und Standardwerte für alle Fälle angegeben, in denen keine nationalen Werte verfügbar sind.

Es hat sich gezeigt, dass Heizungen nach EN 12831 zu groß ausgelegt werden.

Deswegen wurde am 1. Juli 2008 eine Neuausgabe des nationalen Beiblattes veröffentlicht, welche die Ergebnisse auf die Werte der alten DIN 4701 absenkt.

Wenn kein nationaler Anhang zu dieser Norm verfügbar ist, können die Werte dem Anhang D der EN 12831 entnommen werden.

 

Mit der EN 12831 wird das Verfahren zur Berechnung der Norm-Wärmeverluste und der Norm-Heizlast für Standardfälle unter Auslegungsbedingungen festgelegt.

 

Dabei gelten folgende Gebäude als Standardfälle:

 

- Gebäude mit einer begrenzten Raumhöhe (nicht über 5 m)

 

- Gebäude, bei denen angenommen werden kann, dass sie unter

  den Norm-Bedingungen auf einen stationären Zustand beheizt

  werden

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Heizlast

Beschreibung des Verfahrens

Die Heizlast eines Gebäudes

ist die Summe aller Transmissions- (Übertragung von Wärmemengen aus einem Gebäude heraus oder hinein) und Lüftungsverluste zuzüglich einer Wiederaufheizleistung der einzelnen Räume, jeweils bezogen auf eine Rauminnentemperatur und eine einheitliche Außentemperatur:

 

ΦHL = ∑ΦT + ∑ΦV + ∑ΦRH

 

Die Normheizlast eines Raumes

entspricht einem Temperaturreduktionsfaktor (bei normal beheizten Räumen = 1), multipliziert mit der Summe aus Transmissionsverlust und Lüftungswärmeverlust:

Φ = fΔΦ+ ΦV)

Der Transmissionsverlust eines Raumes

ist die Summe aller Umfassungsflächen, multipliziert mit den zugehörigen korrigierten U-Werten und multipliziert mit der Differenz aus Innen- und Norm-Außentemperatur:

ΦT = ∑(A x Uk) xint - Θc)

 

Der Lüftungswärmeverlust eines Raumes

ist der Volumenstrom, multipliziert mit der spezifischen Wärmekapazität und Dichte der Luft und mit der Differenz aus Innen- und Norm-Außentemperatur:

ΦV = V x Cp x ζ xint - Θc)

 

Beim vereinfachten Verfahren wird mit dem Raumvolumen VR und einer Luftwechselrate (min) n = 0,5 gerechnet. Es ergibt sich somit der Lüftungsverlust zu:

ΦV = VR x 0,5 x 0,34 xint - Θc)

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Heizlast

Gradtagszahl (GTZ) und Heizgradtage (HGT)

Gradtagszahl Gt
Maß für den Wärmeverbrauch in der Heizperiode nach VDI 2067. Einheit Kd/a (Kelvin day/anno).
 
Die GTZ ist das Produkt aus der Zahl der Heiztage und der Differenz zwischen der mittleren Raumtemperatur (20° fest angenommen) und der mittleren Außentemperatur.
 
Sie ist ortsabhängig und wird gemessen, sobald die Außentemperatur unter 15 °C (Heizgrenze) liegt.
 
Gt = Σ1z  (ti - tam)
 
Gt = Gradtagszahl (GTZ)    z = Anzahl Heiztage in der Heizperiode
ti = mittlere Raumtemperatur (20 ºC)
tam = mittlere Außentemperatur eines Heiztages
(Tagesmitteltemperatur vom Deutschen Wetterdienst > www.dwd.de/)

 

Die GTZ ist eine statistische Größe, das kleinste Messintervall wird aus Tagesmittelwerten gebildet. Sinnvoll in Monatsberichten
Gt20/15 -> GTZ für einen Monat bei ti = 20 °C und Heizgrenze von 15 °C.

 

Die GTZ eignet sich nur zur groben Abschätzung (neben der Lufttemperatur wirken noch Wind, Luftfeuchtigkeit und Sonnenstrahlung auf die Heizenergie).

Heizgrenze

die an einem Tag gemessene mittlere Außentemperatur, unterhalb der die Heizungsanlage angeschaltet werden muss, um die Innentemperatur auf einem gewünschten Wert zu halten.

 

Die Ermittlung der GTZ nach VDI-Richtlinie 2067 erfolgt unter folgenden Annahmen:

Heizgrenze bei 15 °C und Innentemperatur bei 20 °C.

Bei gut gedämmten Neubauten kann die Heizgrenze deutlich niedriger angenommen werden (z. B. 12 °C).

 

Heizgradtage G15

Ähnlich wie die GTZ werden die Heizgradtage (HGT) nach VDI 3807 ermittelt.

Statt der Innentemperatur wird die Heizgrenze eingesetzt. Interne Gewinne (Sonneneinstrahlung, Personen etc.) werden berücksichtigt.

 

G15 = Σ1z  (thg - tam)

 

G15 = Heizgradtage für einen Monat

z =  Anzahl der Heiztage eines Monats

thg =  Heizgrenze, z. B. 15 °C

tam = mittlere Außentemperatur eines Heiztages

 

Die Werte für die GTZ und HGT können ineinander überführt werden,

z. B. GTZ15/15 = HGT15

Anwendung der Gradtagszahl

GTZ werden immer dann in der Heizkostenabrechnung verwendet, wenn keine Messwerte vorliegen oder der abzurechnende Zeitraum vom gemessenen abweicht.

 

Es kommen allerdings nicht die absoluten Werte zur Anwendung, sondern Tausendstel (Promille) bezogen auf ein Jahr.

(d. h. die Tabellenwerte sind durch 1000 zu dividieren.

 

 Durchschnittliche Gradtagzahlen nach VDI-Richtlinie 2067
  Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.
‰/ Tag 5,484 5,357 4,194 2,667 1,29 0,444 0,43 0,43 1,0 2,581 4,0

5,161

‰/ Mon. 170 150 130 80 40 40/3 40/3 40/3 30 80 120

160

Beispiel:

Heizkosten z. B. 800 €/Kalenderjahr, wieviel entfallen z. B. auf die Monate Januar und Februar zusammen?

 

-> 800 € x (170 + 150) / 1000 = 800 € x 0,32 = 226 €

-> 226 € von 800 € entfallen auf Januar und Februar

 

Bei einem Schaltjahr ist der Tageswert im Februar nicht mehr 150 / 28 = 5,357, sondern entsprechend 150 / 29 = 5,172 (spielt nur eine Rolle, wenn der zu berechnende Zeitraum im Februar anfängt oder endet, da sich nichts am Monatswert ändert.

 

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Gradtagszahl

Regelung & Hydraulik

Verbesserung der Energieeffizienz bei Regelung von Temperatur und Volumenstrom

1. Konventionelle Beimischhydraulik mit Mischer regelt nur Temperatur

In Heizungsanlagen liegt der Stromverbrauch für die Umwälzpumpen ca. zwischen 3 bis 7 % des gesamten Primärenergieverbrauchs.

(bei großen Kälteanlagen können die Kosten für den Pumpenstrom u. U. schon fast die Kosten für die Kälteerzeugung erreichen)

 

Mit der Optimierung der Anlagenhydraulik lässt sich nicht nur bei großen Anlagen die Energieeffizienz deutlich steigern und damit die Betriebskosten senken.

 

Zusammenhang zwischen aufgenommener elektrischer Leistung P und Pumpendrehzahl n:

P2 = P1 (n2 / n1

Als Faustformel gilt, dass die Halbierung der Drehzahl die benötigte Antriebsleistung auf ca. 1/8 vermindert.

 

Konventionelle Beimischhydraulik mit Mischer

Die Anwendung eines Mischers ist z. B. immer sinnvoll bei Anlagen mit größeren Wassermengen (also ab ca. 30 kW Kesselleistung -> größerer Wärmeinhalt) im Heizkreis.

Im Teillastbetrieb wird einfach die im Heizkreis enthaltene Wärme möglicht lange genutzt, ohne den Brenner sofort wieder einzuschalten.

 

Bei Anlagen mit Pufferspeicher wird die jeweilig benötigte Temperaturdifferenz grundsätzlich über einen Mischer hergestellt.

Bei diesem mengenkonstanten hydraulischen System wird zur Leistungsanpassung nur die Temperatur verändert.

 

Die abgegebene Heizleistung wird hier über einen 3-Wege-Mischer durch die Änderung der Heizwassertemperatur bei konstanten Massenstrom angepasst.

Der Mischer mischt heißes VL- mit kälteren RL-Wasser.

 

Die thermische Leistung wird also über die Temperaturspreizng des Heizkreises geregelt.

Im Teillastbetrieb fördert die Umwälzpumpe mit konstanter Drehzahl somit überwiegend kaltes Heizwasser durch den Heizkreis -> nachteilig für die hydraulische Energieeffizienz.

 

Auch die witterungsgeführte Regelung nimmt keinen Einfluss auf auf die Umwälzpumpe. Förderhöhe und Fördermenge sind in allen Lastsituationen konstant.

Die Förderleistung der Pumpe wird nur über die Thermostatventile geregelt, wenn die Wärmeabgabe über den eingestellten Sollwert steigt.

(Thermostatventile erzeugen beim Schließen höheren Druckabfall -> Pumpe reduziert Massenstrom, aber ohne dabei den Energieverbrauch zu reduzieren)

Quelle: HEIZUNGSJOURNAL 11/2009

2. Hydraulische Heizkreisregelung zur Regelung von Temperatur und Massenstrom

Hydraulische Heizkreisregelung

Die Leistungsanpassung erfolgt bei einer hydraulischen Heizkreisregelung (z. B. KSB BOA-Systronik)  durch Veränderung von Volumenstrom und Temperatur (= mengenvariables hydraulisches System).

 

Im Heizkreis wird das Zusammenspiel von Anlagenhydraulik (Regelventile) und Umwälzpumpe so geregelt, dass beim jeweiligen Wärmebedarf im Teillastbetrieb die Förderleistung dem Volumenstrom angepasst wird.

 

Das System besteht aus folgenden Komponenten:

1. Messventil

ermittelt bei Inbetriebnahme der Anlage den Ist-Volumenstrom -> Fördermenge und -höhe der Pumpe werden auf den Auslegungspunkt des Heizkreises gefahren.

 

2. Hauptventil

regelt im Heizkreis die VL-Temperatur

 

3. Hocheffizienz-Umwälzpumpe

steuert drehzahlgeregelt in Verbindung mit dem Hauptventil den Volumenstrom

 

4. Regelventil

in der Beimischleitung zwischen VL und RL reduziert es den Volumenstrom im Heizkreis weiter, sofern die Pumpenleistung ihr Minimum erreicht hat.

 

Reglerfunktion

Die Kennlinie der variablen Steuerung im Heizkreis wird zu höheren VL-Temperaturen verschoben. Der Regler addiert intern die Differenz auf den Sollwert der VL-Temperatur.

 

Die Heizleistung wird damit durch Variation der Spreizung und des Volumenstroms geregelt.

Die Regelventile korrespondieren dabei intelligent mit der übergeordneten Regelung des Heizsystems.

Bei Anhebung der VL-Temperatur bleibt die thermische Leistung konstant

(Q = V x c x ΔT).

 

Vorteile gegenüber konventionelle Beimischhydraulik

Durch eine sinnvolle Kombination von Temperaturregelung und Volumenstromregelung lässt sich die VL-Temperatur regeln und gleichzeitig der Energieaufwand für den Pumpenantrieb (Pumpenstrom) reduzieren.

 

Effizienz

Im Vergleich zu einer herkömmlich geregelten Pumpe (Effizienzklasse B/C) können bei Einsatz einer geregelten Hocheffizienz-Pumpe (Effizienzklasse A) ca. 25% Antriebsenergie eingespart werden,

zusätzlich mit dem Regelsystem (BOA-Systronik) noch mal 55%.

 

Zusammenfassung

Das Prinzip der Beimischung (Anpassung der der abgegebenen Wärmeleistung durch Mischen von VL- und RL-Temperatur) wird beibehalten.

Der wesentliche Unterschied ist die variable Steuerung des Volumenstroms im Heizkreis.

 

D. h. anstatt eine niedrige Mischtemperatur zu erzeugen und im Teillastbetrieb große Mengen kaltes Wasser umzuwälzen, wird der Massenstrom dem Wärmebedarf angepasst und so die Förderleistung der Pumpe mit den Ventileinstellungen der beiden Regelventile abgestimmt.

Quelle: HEIZUNGSJOURNAL 11/2009; KSB AG, D-67227 Frankenthal

Für wesentlich mehr Informationen stehen wir Ihnen mit einer persönlichen Fachberatung jederzeit gerne zur Verfügung.

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