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13.12.2011 19:33
IBS
HEIZUNG/
WÄRMEPUMPEN
.
Kritische Anmerkungen zu
Elektrowärmepumpen.
Wirtschaftlichkeit, Amortisation,
Energiekosteneinsparung, Risikofaktoren, Ökologie; Luft/Wasser-Wärmepumpen
in Altbauten mit Heizkörpern.
Sammlung kritischer
Anmerkungen zu elektrischen Kompressionswärmepumpen |
Eine hohe
Jahresarbeitszahl ist nicht immer eine Garantie für einen minimalen
Energieverbrauch |
Grenzen der
Berechnungsverfahren
In der Fachunternehmererklärung zum
Beantragen der MAP-Förderzuschüsse für effiziente WP ist die nach VDI
4650-12 berechnete Mindest-Jahresarbeitszahl (JAZ) auszuweisen.
Der ausführende Fachbetrieb muss z.
Z. mit
dem überschläglichen Verfahren nach VDI 4650-1 die JAZ ohne
Trinkwassererwärmung, ohne Heizstabeinsatz und ohne konkrete
Randbedingungen (Klimadaten etc.) ermitteln.
Erst ab 2009 soll die
Trinkwassererwärmung etc. mit berücksichtigt werden.
Damit wird aber keine Prognose oder
Garantie für die tatsächlich erreichte JAZ abgegeben.
Das VDI-Verfahren ist analog zum
Energiebedarfsausweis als Qualitätskontrolle geeignet, darf aber nicht mit
einer wesentlich aufwendigeren Simulationsrechnung für die konkreten Randbedingungen verwechselt
werden.
Von Handwerkern und besonders
Kunden werden die so ermittelten JAZ nach VDI aber z. T. mit einer tatsächlichen
Prognose für die Wirtschaftlichkeit verwechselt.
Einige Größen (Erdreichtemperatur
bei Wärmeentzug etc.) können nur durch eine Simulationsrechnung gewonnen
werden.
Tatsächlich werden sie aber nur
unabhängig von der WQ-Auslegung und der Laufzeit z. B. mit 0°C angesetzt.
Veränderungen der
Randbedingungen
Besonders die nachträgliche
Veränderungen der Randbedingungen beim Nutzer haben großen Einfluss auf
die JAZ und den Stromverbrauch für Kompressor,
Soleumwälzpumpe/Ventilator, Regelung, E-Heizstab, Abtauen.
|
Veränderte Randbedingungen sind
z.B.:
1. Nutzerbedingte Abweichungen
2. Konzeptbedingte Abweichungen
3. Abweichungen in Gebäudehülle
Dazu kommen noch Einflüsse, die
rechnerisch nur schwer erfassbar sind, z. B.:
- Regelungsfehler
- Zirkulationsverluste und
Nachheizung mit thermostatisch gesteuerten Heizstab
- zusätzlicher Stromverbrauch durch
passive Kühlung (Pumpen, Regelung)
Aus dem Rechenbeispiel
(Simulationsrechnung s. u.) wird deutlich, dass es in fast allen Fällen
bei nachträglicher Änderungen der Randbedingungen z. T. zu beträchtlichen
Erhöhungen der Betriebskosten kommt.
Die Betriebskosten liegen von
ca. 6,3 % bis 68,4 % höher als angenommen!
Eine Ausnahme bildet Fall 1.5. mit
-37,1% weniger Stromverbrauch, bei dem das Gebäude nur zu 50% beheizt wird.
Fazit
Die Randbedingungen müssen vorher
mit dem Kunden genau definiert werden, um im Vorfeld realistische JAZ
ermitteln zu können.
Zu einer qualifizierten Beratung
gehört auch das individuelle Abklären der konkreten Nutzerbedürfnisse.
Der Nutzer sollte damit schon im
Vorfeld den Einfluss der verschiedenen Parameter auf die Betriebskosten
erkennen können.
Die Anlage muss also nicht nur zum
Haus passen, sondern auch zum Betreiber.
Quelle: SBZ 20/2008, Dipl.-Phys.
Christina Hönig
|
Simulationsbeispiel |
0. Praxisbeispiel
Verwendete Simulationssoftware WP-OPT*
Annahmen EFH/NB:
- FBH 35/28 °C mit hydraulischen
Abgleich
- Trinkwarmwasser 150 l/d, 48 °C
- Speicher mit sehr großen
innenliegenden WT
-Heizwärmebedarf
Gebäude 10.428 kWh/a,
Trinkwarmwasser 2.247 kWh/a
- simulierte WQ-Temperatur -0,1°C,
Flächenabsorber 250 m²
- Sole/Wasser-WP 9,2 kW
Heizleistung, LZ 4,49 bei B0/W35
Ergebnisse
Mit vereinfachter Berechnung nach VDI 4650-12: JAZ 4,4
Simulation mit WP-OPT*: JAZ 4,21
Stromverbrauch mit Simulation:
3.129 kWh/a
Abweichungen bei einer Messung der
JAZ in der installierten Anlage können außer klimatischen Schwankungen
vielseitige Ursachen haben, z. B.:
1. Nutzerbedingte Abweichungen
Fall 1.1: Doppelter
Trinkwarmwasserbedarf
-> JAZ 4,1, Verbrauch 3.802 kWh/a
(++21,5%)
Fall 1.2: Trinkwarmwassertemperatur
60 °C, ab 49°C elektrische Nachheizung
-> JAZ 3,54 / Verbrauch 3.939
kWh/a (++25,9%)
Fall 1.3: Höhere Heizlast wegen
häufig gekippter Fenster
-> JAZ 3,95 / Verbrauch 4.122
kWh/a ( ++31,7%)
Fall 1.4. Raumtemperatur 23 °C statt
20°C
-> JAZ: 3,93 / Verbrauch 4.710
kWh/a (+++50,5%)
Fall 1.5: 50% des Gebäudes wird
nicht beheizt
-> JAZ 4,15 / Verbrauch 1.969
kWh/a (-37,1%)
|
2. Konzeptbedingte
Abweichungen
Fall 2.1: FBH mit Teppich statt mit
Fliesen -> 8 K höhere VL-Temp.
-> JAZ 3,96 / Verbrauch 3.326
kWh/a (+6,3%)
Fall 2.2: Trinkwarmwasserbereitung
immer mit hoher Temperatur
-> JAZ 3,89 / Verbrauch 3.392
kWh/a (+8,4%)
Fall 2.3: Monoenergetischer Betrieb
durch Unterdimensionierung, parallel ab -2°C
-> JAZ 3,53 / Verbrauch 3.536
kWh/a (+13%)
Fall 2.4: Solepumpe mit 600 W statt 250
W
-> JAZ 3,64 / Verbrauch 3.622
kWh/a (+15,8%)
Fall 2.5: Luft/Wasser-WP monovalent, 12.8 kW bei A2/W35, LZ
3,41
-> JAZ 3,87 / Verbrauch 3.673
kWh/a (+17,4%)
Fall 2.6: Heizung wird mit 55°C VL
betrieben
-> JAZ 3,55 / Verbrauch 3.714
kWh/a (+18,7%)
Fall 2.7: Luft/Wasser-WP
monoenerg. parall. ab -2°C,
5,4 kW bei A2/W35, LZ 3,18
-> JAZ 3,35 / Verbrauch 4.331
kWh/a (++38,4%)
Fall 2.8: Pufferspeicher für WW +
Heizung ständig mit 55 °C betrieben
-> JAZ 2,5 / Verbrauch 5.270 kWh/a
(+++68,4%)
3. Abweichungen in Gebäudehülle
Fall 3.1: Starke Wärmebrücken oder Austrocknungsbedarf
bzgl. Heizwärmebedarf von 15%
-> JAZ 4,16 / Verbrauch 3.730
kWh/a (+19,2%)
Fall 3.2: AW 36 cm Eder-Ziegel
Wärmeleitfähigkeit 0,09 W/mK -> U=0,23 W/m²K in Baubeschreibung; verbaut
wurde aber Steine mit 0,16 W/mK -> U=0,39
-> JAZ 4,14 / Verbrauch 4.744
kWh/a (+++51,6%)
*) WPsoft GbR 01189 Dresden,
www.wp-opt.de
Quelle: SBZ 20/2008, Dipl.-Phys.
Christina Hönig)
|
Wirtschaftlichkeit,
Amortisation, Energiekosteneinsparung, Risikofaktoren
und Ökologie |
Sind Wärmepumpen eine
"preiswerte" Alternative zu steigenden Öl-, Gas und
Strompreisen? |
Alles hat zwei Seiten
Da in d. R. dem
Verbraucher über die Werbung immer nur mit den positiven Seiten
der Kauf eines Produktes schmackhaft gemacht wird, ist es
angebracht, auch die andere Seite näher zu betrachten, ohne damit Elektrowärmepumpen grundsätzlich schlecht zu reden
bzw. zu rechnen.
Dazu als
Beispiel vier unterschiedliche Berechnungsansätze:
Variante A - Ansatz mit Heizenergiekosten/Mehrinvestkosten
(Wirtschaftlichkeit/Amortisation nur auf die Mehrkosten der Investition gegenüber
einer Öl/Gas-Heizung bezogen).
Variante A1 - Ansatz mit Heizenergiekosten/
Investkosten
(Wirtschaftlichkeit/Amortisation auf die Investkosten der WP bezogen)
Bei den
Berechnungen, mit denen Hersteller und Energieversorger werben, werden
oftmals nur die reinen Heizenergiekosten angesetzt.
Damit werden die
Ergebnisse bzgl. Wirtschaftlichkeit/Amortisation besser dargestellt,
als sie in Wirklichkeit sind.
Wer den
billigsten, verfügbaren Strom einkauft, bekommt die kWh Nutzenergie am
Ende preiswerter als die gleiche Energiemenge aus der Verbrennung von Öl
und Gas.
Bzgl. der
Heizenergiekosten sind Wärmepumpen eindeutig eine preiswerte Alternative.
Sehr schön für
Hersteller, evtl. weniger schön für Verbraucher, die auch nach der
Wirtschaftlichkeit fragen.
|
Variante B - Ansatz mit teilweiser Vollkostenrechnung
(Wirtschaftlichkeit/Amortisation und Kapitalkosten nur auf die
Mehrinvestkosten gegenüber Öl/Gas bezogen)
Wer ökonomisch
seriös eine Vollkostenrechnung (inkl. Investkosten, Kapitalkosten etc.
nach VDI 2067 ) macht, kommt zum Ergebnis, dass die deutlich höheren
Investitionen die erhofften Kostenvorteile z. T. wieder zunichte machen
und eine längere Amortisation zur Folge haben.
Variante B1 - Ansatz mit Vollkostenrechnung
(Wirtschaftlichkeit/Amortisation und Kapitalkosten auf die Investkosten
bezogen)
In eine Vollkostenrechnung
gehen natürlich noch wesentlich mehr Werte ein (z. B. Wartungskosten,
Dynamik des Öl-/Gaspreises etc.). Zur Vereinfachung wurden im Beispiel nur
die Kosten mit großen Einfluss berücksichtigt!
Unter der
berechtigten Annahme, dass die Strompreise zukünftig genauso stark
steigen, wie die Öl- und Gaspreise (oder für die "Edelenergie" Strom auch
wesentlich stärker!)
und die
Wärmepumpen nicht billiger werden,
ist je nach
angewendeten Berechnungsverfahren eine WP trotz akzeptabler
Energiekosteneinsparung demzufolge von mehr oder weniger
wirtschaftlich bis unwirtschaftlich oder sie amortisiert sich mehr oder
weniger oder auch überhaupt nicht.
Alles nur Zahlenspielerei?
An den "nackten"
Zahlen in den Berechnungsvarianten ist zu erkennen, wie man Ergebnisse
positiv oder auch negativ beeinflussen kann. Trotzdem, Zahlen allein sind
auch nicht alles.
|
Beispiel 1
(sehr sparsamer Haushalt) für die Berechnungsvarianten A und B |
Rechenbeispiele überspringen und gleich zur >
Zusammenfassung
Kosteneinsparung Luft-WP gegenüber Öl/Gas (bei 1000 l/a)
Die
Ansatzzahlen sind dem Bundesverband Wärmepumpen entnommen:
Heizkostenrechner unter
www.heizpower.de/rechner.html
Beispielhaus:
150 m², 65
kWh/m², Fußbodenheizung
Öl-/Gasverbrauch 1000 l/a bzw. m³/a
Ölpreis 75
Ct/l bzw. Gaspreis 75 Ct/m³ (ca. 7,5 Ct/kWh)
Strompreis
(WP) 12 Ct/kWh
->
Energiekosten Öl-/Gas ca. 750
€/a; Investkosten 5.000
€
->
Energiekosten Luft-WP ca. 338
€/a; Investkosten 10.000
€
Energiekostenrechnung (Variante A)
Energiekosteneinsparung -> ca. 750 (Öl) - 338 (Luft-WP) = 412
€/a
Mehrinvestition für Luft-WP -> ca. 10.000 - 5.000 = 5.000
€
Ergebnis
Var. A
Energiekosteneinsparung ca. 412
€/a
Amortisation
der Mehrinvestition durch die
Energiekosteneinsparung
-> 5.000
€ : 412
€/a
= 12 Jahre*
Gesamtkostenrechnung** (Variante B)
Investkosten
Luft-WP ca. 10.000 bis 12.000
€
Erschließung
Wärmequelle Luft ca. 250 bis 500
€
Investkosten
Gasbrennwertkessel ca. 4.000 bis 5.000
€
Mehrinvestition für Luft-WP -> ca. 10.000 - 5.000 = 5.000
€
Kapitalkosten
bzgl. Mehrinvestition (4 % Zinsen, 30 Jahre, -> Annuitätsfaktor=0,578)
-> 5000 x
0,0578 = 289
€/a
Ergebnis
Var. B
412
€/a Energiekosteneinsparung - 289
€/a Kapitalkosten = 123
€/a Gesamteinsparung.
Gesamtkosteneinsparung
ca. 123
€/a
Amortisation -> 5.000
€
: 123
€/a
= 40,6 Jahre*,
wenn die
Kapitalverzinsung berücksichtigt wird.
*)
Abweichungen ergeben sich bei anderen Investkosten
|
Kosteneinsparung Sole-WP gegenüber Öl/Gas (bei 1000 l/a)
Öl-/Gasverbrauch 1000 l/a bzw. m³/a
Ölpreis 75
Ct/l bzw. Gaspreis 75 Ct/m³ (ca. 7,5 Ct/kWh)
Strompreis
(WP) 12 Ct/kWh
->
Energiekosten Öl-/Gas ca. 750
€/a; Investkosten 5.000
€
->
Energiekosten Sole-WP ca. 253
€/a; Investkosten 15.100
€
Energiekostenrechnung (Variante A)
Energiekosteneinsparung -> ca. 750 (Öl) - 253 (Sole-WP) = 497
€/a
Mehrinvestition für Sole-WP -> ca.
15.100 - 5.000 = 10.100
€
Ergebnis
Var. A
Energiekosteneinsparung ca. 497
€/a
Amortisation
der Mehrinvestition durch die
Energiekosteneinsparung
-> 10.100
€ : 497
€/a
= 20,3 Jahre*
Gesamtkostenrechnung (Variante B)
Investkosten
Sole-WP ca. 8.500 bis 10.500
€
Erschließung
Wärmequelle (Sonde) ca. 6.500 bis 9.500
€ (ca. 950
€/kW)
Mehrinvestition für Sole-WP -> ca.
15.100 - 5.000 = 10.100
€
Kapitalkosten bzgl. Mehrinvestition
(4 % Zinsen, 30 Jahre)
-> 10.100 x
0,0578 = ca. 584
€/a
Ergebnis
Var. B
497
€/a Energiekosteneinsparung - 584
€/a Kapitalkosten = -87
€/a Verlust.
Gesamtkosteneinsparung
0
€/a
-> Verlust ca. -97
€/a
Amortisation -> 10.100
€
: 0
€/a
= unendlich Jahre*,
wenn die
Kapitalverzinsung berücksichtigt wird.
Fazit
Bei niedrigem
Verbrauch ist die WP nicht nur unwirtschaftlich, sondern amortisiert sich
nie.
*)
Abweichungen ergeben sich bei anderen Investkosten
**) Der
besseren Übersichtlichkeit wegen, wurden bei der Gesamtkostenrechnung nach
VDI in den Beispielen einige Kosten vernachlässigt, was aber keinen entscheidenden Einfluss
auf die Ergebnisse hat.
Streng nach VDI 2067 müssen
die Kapitalkosten bzgl. der Gesamtinvestition und nicht nur auf die
Mehrinvestition gerechnet werden.
Bei einer realistischen
Rechnung mit 5% Zinsen und 15 Jahre Nutzungsdauer ist der Annuitätsfaktor
0,0963. Das hat allerdings einen entscheidenden negativen Einfluss auf
tatsächliche Kosteneinsparung und damit auf die Wirtschaftlichkeit >
Beispiel 2.1.
|
Beispiel 2 (Haushalt mit höherem
Verbrauch) für die Berechnungsvarianten A und B |
Kosteneinsparung Luft-WP gegenüber Öl/Gas (bei 3000 l/a)
Beispielhaus:
150 m²,
Fußbodenheizung
Öl-/Gasverbrauch 3000 l/a bzw. m³/a
Ölpreis 75
Ct/l bzw. Gaspreis 75 Ct/m³ (ca. 7,5 Ct/kWh)
Strompreis
(WP) 12 Ct/kWh
->
Energiekosten Öl-/Gas ca. 2.250
€/a; Investkosten 5.000
€
->
Energiekosten Luft-WP ca. 1.015
€/a; Investkosten 12.000
€
Energiekostenrechnung (Variante A)
Energiekosteneinsparung
ca. 2.250 (Öl) - 1015 (Luft-WP) = 1.235
€/a
->
Mehrinvestition für Luft-WP ca. 12.000 - 5.000 = 7.000
€
Ergebnis
Var. A
Energiekosteneinsparung ca. 1.235
€/a
Amortisation
der Mehrinvestition durch die
Energiekosteneinsparung
-> 7.000
€ : 1.235
€/a
= 5,7 Jahre*,
wenn nur die
Energiekosteneinsparung berücksichtigt wird.
*)
Abweichungen ergeben sich bei anderen Investkosten
Gesamtkostenrechnung (Variante B)
Investkosten
Luft-WP ca. 10.000 bis 12.000
€
Erschließung
Wärmequelle Luft ca. 250 bis 500
€
Investkosten
Gasbrennwertkessel ca. 4.000 bis 5.000
€
Energiekosteneinsparung mit Luft-WP -> ca. 1.235
€/a
Mehrinvestition für Luft-WP -> ca. 12.000 - 5.000 = 7.000
€
Kapitalkosten
bzgl. Mehrinvestition (4 % Zinsen, 30 Jahre)
-> 7.000 x
0,0578 = ca. 405
€/a
Ergebnis
Var. B
1.235
€/a Energiekosteneinsparung - 405
€/a Kapitalkosten = 830
€/a Gesamteinsparung.
Gesamtkosteneinsparung
ca. 830
€/a
Amortisation -> 7.000
€
: 830
€/a
= 8,4 Jahre*.
wenn die
Kapitalverzinsung berücksichtigt wird..
*)
Abweichungen ergeben sich bei anderen Investkosten
|
Kosteneinsparung Sole-WP gegenüber Öl/Gas (bei 3000 l/a)
->
Energiekosten Öl-/Gas ca. 2.250
€/a; Investkosten 5.000
€
->
Energiekosten Sole-WP ca. 760
€/a; Investkosten 18.000
Investkosten
Sole-WP ca. 8.500 bis 10.500
€
Erschließung
Wärmequelle (Sonde) ca. 6.500 bis 9.500
€
Energiekostenrechnung (Variante A)
Energiekosteneinsparung
-> ca. 2.250 (Öl)
- 760 (Sole-WP) = 1.490
€/a
Mehrinvestition für Sole-WP -> ca. 18.000 - 5.000 = 13.000
€
Ergebnis
Var. A
Energiekosteneinsparung ca. 1.490
€/a
Amortisation
der Mehrinvestition durch die
Energiekosteneinsparung
->
13.000
€ : 1.490
€/a
= 8,7 Jahre*,
wenn nur die
Energiekosteneinsparung berücksichtigt wird.
*)
Abweichungen ergeben sich bei anderen Investkosten
Gesamtkostenrechnung (Variante B)
Energiekosteneinsparung mit Sole-WP -> ca. 1.490
€/a
Mehrinvestition für Sole-WP -> ca. 18.000 - 5.000 = 13.000
€ (real eher mehr!)
Kapitalkosten
bzgl. Mehrinvestition (4 % Zinsen, 30 Jahre)
-> 13.000 x
0,0578 = ca. 751
€/a
Ergebnis
Var. B
1.490
€/a Energiekosteneinsparung - 751
€/a Kapitalkosten = 739
€/a Gesamteinsparung.
Gesamtkosteneinsparung
ca. 739
€/a
Amortisation -> 13.000
€
: 739
€/a
= 17,6 Jahre*,
wenn die
Kapitalverzinsung berücksichtigt wird..
*)
Abweichungen ergeben sich bei anderen Investkosten
Fazit
Bei höheren
Energieverbrauch rechnet sich die Wärmepumpe bzgl. Beispiel 1 wirtschaftlicher.
|
Beispiel 2.1 (Haushalt mit höherem
Verbrauch) Variante A1 und B1 - Ansatz mit kompletten
Investkosten |
Kosteneinsparung Luft-WP gegenüber Öl/Gas (bei 3000 l/a)
Beispielhaus:
150 m²,
Fußbodenheizung
Öl-/Gasverbrauch 3000 l/a bzw. m³/a
Ölpreis 75
Ct/l bzw. Gaspreis 75 Ct/m³ (ca. 7,5 Ct/kWh)
Strompreis
(WP) 12 Ct/kWh
->
Energiekosten Öl-/Gas ca. 2.250
€/a; Investkosten 5.000
€
->
Energiekosten Luft-WP ca. 1.015
€/a; Investkosten 12.000
€
Energiekostenrechnung (Variante A1)
Energiekosteneinsparung
->
ca. 2.250 (Öl) - 1015 (Luft-WP) = 1.235
€/a
Investition
für Luft-WP ca. 12.000
€
Ergebnis
Var. A1
Energiekosteneinsparung ca. 1.235
€/a
Amortisation -> 12.000
€ : 1.235
€/a
= 9,7 Jahre*,
wenn nur die
Energiekosteneinsparung berücksichtigt wird.
*)
Abweichungen ergeben sich bei anderen Investkosten
Gesamtkostenrechnung (Variante B1)
Investkosten
Luft-WP ca. 10.000 bis 12.000
€
Erschließung
Wärmequelle Luft ca. 250 bis 500
€
Investkosten
Gasbrennwertkessel ca. 4.000 bis 5.000
€
Energiekosteneinsparung mit Luft-WP ca. 1.235
€/a
Investkosten 12.000 €
Kapitalkosten
bzgl. Investkosten (nicht nur die Mehrinvestition zu Öl/Gas)
(Annuitätsfaktor 0,0963 bei 5% Zinsen, 15 Jahre Nutzung nach VDI 2067
Bl.1)
-> 12.000
€ x 0,0963 = ca. 1.156
€/a
Ergebnis
Var. B1
1.235
€/a Energiekosteneinsparung - 1.156
€/a Kapitalkosten
= 79
€/a Gesamteinsparung.
Gesamtkosteneinsparung
ca. 79
€/a
->
Amortisation 12.000
€
: 79
€/a
= 152 Jahre*.
wenn die
tatsächlichen Vollkosten berücksichtigt werden.
*)
Abweichungen ergeben sich bei anderen Investkosten
|
Kosteneinsparung Sole-WP gegenüber Öl/Gas (bei 3000 l/a)
Öl-/Gasverbrauch
3000 l/a bzw. m³/a (Haus mit 150 m², Fußbodenheizung)
Ölpreis 75
Ct/l bzw. Gaspreis 75 Ct/m³ (ca. 7,5 Ct/kWh)
Strompreis
(WP) 12 Ct/kWh
->
Energiekosten Öl-/Gas ca. 2.250
€/a; Investkosten 5.000
€
->
Energiekosten Sole-WP ca. 760
€/a; Investkosten 18.000
Investkosten
Sole-WP ca. 8.500 bis 10.500
€
Erschließung
Wärmequelle (Sonde) ca. 6.500 bis 9.500
€
Energiekostenrechnung (Variante A1)
Energiekosteneinsparung
->
ca. 2.250 (Öl) - 760 (Sole-WP) = 1.490
€/a
Investition
für Sole-WP ca. 18.000
€
Ergebnis
Var. A1
Energiekosteneinsparung ca. 1.490
€/a
Amortisation -> 18.000
€
: 1.490
€/a
= 12 Jahre*,
wenn nur die
Energiekosteneinsparung berücksichtigt wird.
Gesamtkostenrechnung (Variante B1)
Energiekosteneinsparung mit Sole-WP ca. 1.490
€/a
Investkosten 18.000
Kapitalkosten
bzgl. Investkosten (nicht nur die Mehrinvestition zu Öl/Gas)
(Annuitätsfaktor 0,0963 bei 5% Zinsen, 15 Jahre Nutzung nach VDI 2067
Bl.1)
-> 18.000
€ x 0,0963 = ca. 1.733
€/a
Ergebnis
Var. B1
1.490
€/a Energiekosteneinsparung - 1.733
€/a Kapitalkosten
= -243
€/a Verlust.
Gesamtkosteneinsparung
0
€/a ->
-243 €/a Verlust
->
Amortisation 18.000
€ :
0
€/a
= unendlich Jahre*,
wenn die
tatsächlichen Vollkosten berücksichtigt werden.
*)
Abweichungen ergeben sich bei anderen Investkosten
Fazit bei Rechenvariante B1
Statt einer
Einsparung werden durch den Verlust also noch zusätzliche Kosten
produziert. Die Sole-WP ist demzufolge trotz guter Energieeinsparung nicht wirtschaftlich, da
die Investkosten sich durch die höheren Kapitalkosten nie amortisieren.
|
Zusammenfassung
und tabellarische Darstellung der Ergebnisse |
Beispiele
Die Beispiele 1
und 2 unterscheiden sich nur im als Vergleichswert angesetzten Öl- bzw.
Gasverbrauch (1000 oder 3000 l bzw. m³).
Durch
verschiedene Berechnungsvarianten können ganz unterschiedliche
Ergebnisse bzgl. der Energiekosteneinsparung und Wirtschaftlichkeit
von WP erzielt werden.
Wenn man nur die
"nackten" Zahlen betrachtet ist scheinbar die Luft-WP die bessere Lösung,
obwohl die Sole-WP wesentlich höhere Energiekosteneinsparung bringt.
Das schlechtere
Abschneiden bzgl. Wirtschaftlichkeit/Amortisation der mit Sicherheit
effektiveren Sole-WP liegt allein an den leider viel höheren Investkosten.
Energiekosten
Einsparung/Verlust
Wirtschaftlichkeit |
Beispiel 1
(Öl/Gas 1.000 l/m³) |
Beispiel
2
(Öl/Gas 3.000 l/m³) |
Öl/Gas |
Luft-WP |
Sole-WP |
Öl/Gas |
Luft-WP |
Sole-WP |
Energiekosten
€/a |
750 |
338 |
253 |
2.250 |
1.115 |
760 |
E-Kost.-Einsparung
€/a |
- |
412 |
497 |
- |
1.235 |
1.490 |
Investkosten
€ |
5.000 |
10.000 |
15.100 |
5.000 |
12.000 |
18.000 |
Mehrkosten
€ |
- |
5.000 |
10.100 |
- |
7.000 |
13.000 |
Ergebnisse Var. A |
E-Kost.-Einsparung
€/a |
- |
412 |
497 |
- |
1.235 |
1.490 |
Amortisation Jahre |
- |
12 |
20,3 |
- |
5,7 |
8,7 |
Ergebnisse Var. B |
Mehrkosten
€ |
- |
5.000 |
10.100 |
- |
7.000 |
13.000 |
Kapitalkosten
€/a |
- |
289 |
584 |
- |
405 |
751 |
Gesamteinsparung
/Verlust
€/a |
- |
123 |
-97 |
|
830 |
739 |
Amortisation Jahre |
- |
40,6 |
unendl. |
|
8,4 |
17,6 |
|
Beispiel 2.1
Ergebnisse Var. A1 |
E-Kost.-Einsparung
€/a |
- |
- |
- |
- |
1.235 |
1.490 |
Investkosten
€ |
- |
- |
- |
5.000 |
12.000 |
18.000 |
Amortisation Jahre |
- |
- |
- |
- |
9,7 |
12 |
|
Ergebnisse Var. B1 |
Investkosten
€ |
- |
- |
- |
5.000 |
12.000 |
18.000 |
Kapitalkosten
€/a |
- |
- |
- |
- |
1.156 |
1.733 |
Gesamteinsparung /Verlust
€/a |
- |
- |
- |
- |
79 |
-243 |
Amortisation Jahre |
- |
- |
- |
- |
152 |
unendl. |
|
Berechnungsvarianten
Variante A
Im Vergleich zur
Öl-/Gasheizung wird nur die Energiekosteneinsparung berechnet.
Die
Amortisation wird auf die Energiekosteneinsparung und (nur) die
Mehrinvestition bezogen. Somit erhält man eine sehr kurze Amortisation.
Die
Kapitalkosten werden nicht berücksichtig.
Die Berechnungsvariante
erzielt fast immer gute Ergebnisse, auch für die
Wirtschaftlichkeit der WP.
Variante A1
Im Unterschied
zur Variante A werden zur Berechnung der Amortisation jetzt statt nur der
Mehrinvestkosten, die gesamten Investkosten herangezogen.
Die Ergebnisse
sind etwas schlechter, aber es können immer noch akzeptable Ergebnisse für
die Wirtschaftlichkeit der WP dargestellt werden.
Variante B
Um einen
Vollkostenvergleich nach VDI 2067 zumindest nahe zu kommen, werden die
Kapitalkosten jetzt mit einbezogen, was natürlich die
Energiekosteneinsparung verringert und annähernd die tatsächliche
Gesamtkosteneinsparung ergibt.
In der Var. B
werden die Kapitalkosten aber nur auf die Mehrinvestkosten zu
Öl/Gas und einen Annuitätsfaktor von 0,0578 (mit 4% Zinsen und 30 Jahre
Nutzungsdauer) bezogen. Das ergibt immer noch ganz passable Werte für die
Amortisation der WP.
Variante B1
Im Unterschied
zur Variante B werden die Kapitalkosten jetzt nicht nur auf die
Mehrinvestkosten zu Öl/Gas bezogen, sondern auf die gesamten Investkosten.
Die
Kapitalkosten sind jetzt mit einem realistischen Annuitätsfaktor von
0,0963 (mit 5% Zinsen und 15 Jahre Nutzungsdauer) errechnet.
Bei zu kleinen
Einsparungen ergibt sich im günstigsten Fall eine sehr lange Amortisation.
Sind im
ungünstigsten Fall die Kapitalkosten > Energiekosteneinsparung, ergibt
sich statt der erhofften Einsparung ein Verlust.
Damit ist die WP
unwirtschaftlich (Investkosten amortisieren sich nicht), da keine
Einsparungen mehr erzielt werden sondern im Gegenteil Verluste.
Fazit für den Verbraucher: Leider nur
ein entweder/oder?
Entweder:
Wirtschaftlichkeit/Amortisation wichtiger: Je nach angewendeten
Berechnungsverfahren ist eine WP in d. R. trotz akzeptabler
Energiekosteneinsparung demzufolge von mehr oder weniger wirtschaftlich
bis unwirtschaftlich oder sie amortisiert sich mehr oder weniger schnell oder
auch überhaupt nicht.
Oder: Energiekosteneinsparung wichtiger:
Zur Einsparung von Energiekosten (auf der Verbraucherseite) gegenüber Öl/Gas ist die
Elektro-WP in d. R. eine akzeptable Lösung.
(sofern Primärenergieaufwand für Strom nicht berücksichtig
wird). |
Einfluss von Investkosten
und Strompreis auf die Wirtschaftlichkeit |
Hauptfaktor Investkosten
Den größten Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit haben die Investkosten, die in d. R. im Vergleich zu anderen
Wärmesystemen eigentlich viel zu hoch sind.
Bei geringeren Investkosten
könnte sich besonders die Sole-WP wesentlich wirtschaftlicher rechnen
lassen.
Werden durch
die "Preispolitik" bei Wärmepumpen dem Verbraucher etwa die ausgelösten
"positiven Emotionen" für das System mit auf dem Preis aufgeschlagen?
Risikofaktor Strompreis
Bedeutenden
Anteil hat ebenso die zukünftige Entwicklung des
Strompreises.
Der Preis für den Strom zum
Betrieb der Wärmeanlage ist selten ein Standartpreis. Vielmehr handelt es sich meist um reduzierte Preise für Wärmestrom des
regionalen Energieversorgers.
|
Der Preis
hängt also teils von der Nutzung ab, wofür es allerdings keinen objektiven
Grund gibt.
Auf diese
Weise "subventionieren" gleichsam alle Stromkunden den billigen Wärmestrom
mit viel zu teuer bezahltem Strom für andere Nutzung.
Insofern der
z. Z. immer noch günstige WP-Tarif (analog Nachtstromtarif)
wegfallen sollte (s. neue Entwicklung beim Preisverhältnis Normal- zu
Superbenzin), ist die Wirtschaftlichkeit von WP sehr viel schlechter und speziell bei Luft-WP
in Altbauten mit Heizkörpern in Frage zu stellen!
|
Wärmepumpen - eine
ökologische (?) Alternative |
Ökologie - primärenergetisch betrachtet
WP werden gern als Technik der erneuerbaren Energiequellen vermarktet und auf
eine Stufe mit z. B. Solarthermischen Anlagen und Pelletheizungen gestellt.
Dabei wird aber gern vergessen, wo der Strom herkommt. Bei herkömmlichen
Strommix aus Kohle und Atomkraftwerken (Umwandlungswirkungsgrad 35 bis 40%) wird selbst
bei einer Arbeitszahl 4, die gewonnene Umweltwärme in erster Linie nur die
Verluste der Kraftwerke abdecken.
Im Winter kommen in Deutschland durch einen
höheren Strombedarf auch zusätzlich Kohlekraftwerke zum Einsatz.
Eine ökologische Alternative (Gewinn für
die Umwelt) ist die
Elektrowärmepumpen erst dann,
wenn der Strom aus regenerativen Energiequellen stammt!
Sofern zukünftig die Elektro-WP mehr vom Primärenergieaufwand kritischer
betrachtet wird (was nach EnEV etc. eigentlich zu erwarten ist), wird man
plötzlich von allen Seiten bei ökologischen Betrachtung Abstriche machen müssen.
Vielleicht fallen dann auch die Fördermittel wieder weg, je nach dem welche
Lobby sich dann wieder mal stark macht und auf die Politik Einfluss nimmt.
|
Ökobilanz: CO2-Einsparung
mit Elektrowärmepumpen?
Bzgl. der CO2-Emissionen
schneiden Elektrowärmepumpen nicht besser ab, als eine moderne
Gas-Brennwertheizung bei Verwendung von Fußbodenheizungen, bei Heizkörpern sogar
schlechter.
In nicht gasversorgten Gebieten bringen sie aber
eine CO2-Einsparung
gegenüber Ölheizungen.
Eine
wesentlich bessere Ökobilanz haben > gasbetriebene
Wärmepumpen, die es aber für Einfamilienhäuser noch nicht gibt.
(Quelle: ÖKO-Test, Sonderheft Energie/ Warme Versprechungen)
Vergleich Primärenergieeinsatz bei unterschiedlichen Heizsystemen >
Tabelle
Hoher Primärenergieeinsatz bedeutet große
CO2-Emissionen.
Die Werte in der Tabelle machen deutlich, wie
schwierig es für den Verbraucher ist, zwischen einem guten
Umweltgewissen oder höherer Energiekosteneinsparung zu entscheiden.
|
Primärenergetische Betrachtung der
Leistungszahl |
Wärmepumpen -
Energieeinsparung und
Klimaschutz |
Primärenergie-Leistungszahl ep
Wenn man bei
der Leistungszahl (ε,
cop) den Wirkungsgrad (ηE)
der eingesetzten Fremdenergieerzeugung berücksichtigt, erhält man die
Primärenergie-Leistungszahl ep:
ep = ε x ηE
(8)
Beispiel:
Für eine Elektro-WP, die ihren Strom aus einem Kraftwerk mit 40
%
Wirkungsgrad bezieht, ergibt sich bereits bei einer Leistungszahl von 3 eine
Primärenergie-Leistungszahl von 1,2:
ep =
3 x 0,4 = 1,2
Analog könnte auch
so die Jahresarbeitszahl betrachtet werden.
|
Durch Energieeinsparung und CO2-Verminderung
kann das Klima nicht beeinflusst werden
Nach Bali und den vier IPCC-Klimaberichten wird langsam deutlich,
dass Energieeinsparung und Klimaschutz nichts miteinander zu tun haben.
Entgegen der bisherigen verbreitenden Meinung, baut sich z. B.
bei
50 % weniger Verbrauch von Öl, Gas oder Kohle das CO 2-Polster
in der Atmosphäre nicht ab! Das nimmt, wie sämtliche Kurven seit 200 bis
250 Jahren (ca. ab 1750) beweisen, ständig zu. Die CO2-Moleküle
halten sich nämlich beinahe ewig.
Für die globale Umwelthygiene
spielt es kaum eine Rolle, ob wir ein bisschen Energie einsparen oder
nicht. Solange wir weiterhin fossil
heizen, wird das Klima geschädigt. Eine Senkung des Verbrauchs
verschiebt nur die "Klimakatastrophe" in die nächsten Generationen.
|
Wirtschaftlichkeit bei
Einsatz von Luft/Wasser-WP in Altbauten mit
Heizkörpern |
Missverständnisse durch
unterschiedliche Betrachtungsweise nach Wirtschaftlichkeit
oder Energiekosteneinsparung |
Aktuelle Situation
Anlässlich der
zunehmenden Werbung mit warmen Versprechen von Herstellern,
Installateuren, Stromversorgern etc.,
für den
pauschalen Einsatz von Luft/Wasser-WP* als
Sanierungs-Wärmepumpe in Altbauten mit Heizkörpern ist es angebracht,
einige
grundlegende und "vergessene" Tatsachen wieder "unter dem Teppich"
hervorzuholen.
*) Die
Ausführungen beziehen sich auf Luft/Wasser-WP der Baujahre bis ca.
2007/08. Ab 2008/09 bieten einige Hersteller wesentlich verbesserte
Lösungen mit unterschiedlichen Technologien an, die lt. Hersteller
monovalent auch bei -15 °C keine elektrische Zusatzheizung benötigen.
Unterschiedliche Betrachtungsweise nach
Wirtschaftlichkeit oder Energiekosteneinsparung
In der Praxis
wird zweckdienlich häufig die nachgewiesene Energiekosteneinsparung mit
einer guten Wirtschaftlichkeit gleichgesetzt, weil damit viel schönere
Argumente für den Verkauf der Anlagen möglich sind.
|
Bei
Vergleichen werden häufig nur die Energiekosten betrachtet. Das ist auch
die Ursache für viele Missverständnisse und kontroverse
Diskussionen beim Verbraucher.
Bei der
Betrachtung der Wirtschaftlichkeit im Vergleich zu den reinen
Energiekosten, werden wesentlich mehr Daten einbezogen und die
Gesamtkosten (also nicht nur die Energiekosten) berechnet.
(Gesamtkostenvergleich nach VDI 2067: außer den Energiekosten auch die
Invest-, Betriebs-, Wartungskosten, Annuität etc. >
Beispiel).
Damit lässt
sich die wichtige Aussage treffen, wie schnell sich die Anlage
amortisiert. Je schneller,
desto besser die Wirtschaftlichkeit für den Verbraucher.
Was schnell
ist (z. B. 10 oder 20 Jahre), muss der Verbraucher entscheiden.
Besonders bei
Anlagen mit relativ hohen Investkosten, kann trotz deutlicher
Energieeinsparung die Aussage über die Wirtschaftlichkeit negativ sein. Damit wird
ein wesentlich längerer Zeitraum für die Amortisation benötigt.
|
Energiekosteneinsparung bei
monovalenten und monoenergetischen Einsatz? |
Auch bei den
durch technische Zusatzmaßnahmen leistungsgesteigerten Luft/Wasser-WP für
den Einsatz in Albauten mit Heizkörpern liegen zwar die Investkosten immer noch
unter der Alternative Geothermie,
aber bzgl. der
Energiekosten können Luft/Wasser-WP schon nach 10 Jahren
Betriebszeit deutlich mehr wie erdgekoppelte Lösungen kosten!
Niedertemperaturanlagen in Neubauten
Bei Heizkörpern
(VL-Temperatur 50-55°C) kann der Heizkostenbedarf der Luft-WP bis zu
40-50% über dem einer Erd-WP liegen.
Altbauten
Hier sieht die
Bilanz wesentlich schlechter aus. Die Heizkosten können sich gegenüber der
Sole/Wasser-WP u. U. verdoppeln.
Auch wenn die
Investkosten der Luft-WP deutlich niedriger sind, die
Lebenserwartung ist evtl. geringer als bei einer Sole/Wasser-WP.
(Erdsonde hält
mindestens solange, wie das Gebäude)
Zieht man nach > 10
Jahren Betriebszeit und rechnet die Energiekosten, ist eine eine Sole/Wasser-WP
die bessere Lösung. |
Hauptfaktor Investkosten
Bedeutenden
Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit haben die Investkosten, die in d. R. im Vergleich zu anderen
Wärmesystemen eigentlich viel zu hoch sind.
Werden durch
die "Preispolitik" bei Wärmepumpen dem Verbraucher etwa die ausgelösten
"positiven Emotionen" für das System mit auf dem Preis aufgeschlagen?
Fazit für den Endverbraucher
Die
Wirtschaftlichkeit ist ein wichtiges, aber nicht das alleinige
Entscheidungskriterium. Eine
schlechtere Wirtschaftlichkeit und auch die aufgezeigten Probleme müssen
nicht in jedem Fall generell gegen den den Einsatz
einer Luft-WP im Altbau sprechen.
Der
Einsatz
einer Luft-WP in Altbauten sollte von Fall zu Fall immer von unabhängiger
Seite genau überprüft werden, sofern es natürlich Alternativen gibt (z. B.
bivalente Betriebsweise etc.).
Auf jeden Fall
sollten die VL-Temperatur bei max. 35°C und der spezifische Wärmebedarf
bei max. 50 W/m² liegen. Das ist bei Albauten aber selten der Fall.
Am Ende kommt
es auch auf den Nutzen für den Verbraucher an und welchen Wert er auf die
Wirtschaftlichkeit/Amortisation und Energiekosteneinsparung legt.
|
Ursachen und
technisch-physikalische und thermische Zusammenhänge |
Verschiedene
physikalische, thermische und zeitliche Faktoren können den Erfolg und die
Vorteile der Luft-WP im Altbau mehr oder weniger wieder zunichte machen:
- Gegenläufiges Verhalten der Außenluft
Luft hat die denkbar schlechteste Werte bzgl. Wärmeübergang und
Wärmeinhalt (0,0024 kWh/m³).
Wärmeangebot der Außenluft ist dann am niedrigsten, wenn der höchste
Wärmebedarf gefordert wird.
Im Winter muss die VL-Temperatur auf höchste Werte gefahren werden. Der
Kältekompressor arbeitet dabei mit höchster Druckdifferenz und
schlechtesten Wirkungsgrad.
- Vereisen und Abtauen am
Verdampfer
Die notwendige periodische Auskopplung des Heizbetriebes
bzw. gewonnenen Heizenergie zum Abtauen des Eisansatzes am Verdampfer
fällt naturgemäß mit dem Zeitpunkt des höchsten Wärmebedarfs zusammen und
verringert somit zusätzlich den Wirkungsgrad.
Das Abtauen zehrt einen Teil der regenerativen Energie
wieder auf.
Die Abtauverluste betragen je nach Außentemperatur
bis 1 kWh/kg Eis.
Schon ab einer Außentemperatur von +10°C kann auf
Grund des Wärmeentzuges der Luftkühler (Verdampfer) vereisen.
|
Bei Inversions-Wetterlagen um 0°C (Raureif an den
Zweigen, Windstille) kann sich der Luftkühler schon nach wenigen Minuten
zusetzen. Die Leistung der WP tendiert dabei gegen null.
Bei
extrem tiefen Außentemperaturen mit max. Wärmebedarf steigen die
meisten Luft-WP (monovalent) ganz aus, d. h. es wird nur noch elektrisch
geheizt.
In
den häufigen Abtauphasen und Minderleistungen schaltet die WP also auf
elektrische Direktheizung um und bezieht dabei Strom zum Hochtarif.
Die
Hersteller trösten damit, dass es diese Zustände nur selten gibt.
(Passt das eigentlich noch zu der ganzen derzeitig geführten Klimadiskussion?)
- Hoher Luftbedarf
Das benötigte Luftvolumen beträgt z. B.
bei einer Erwärmung von von 6 K,
einen Wärmeinhalt der Luft von 0,0024 kWh/m³
und einer Leistungszahl der WP von 3,2
ca. 350 m³/kWh.
Bei der Wärmequelle Wasser werden z. B. gerade mal 0,118
m³/h Wasser für 1 kWh benötigt (das ist ein Volumendurchsatz von ca. 3000 mal
weniger als bei Luft). |
Vorsicht
beim Kauf von als "Luft-Wärmepumpen" zum Heizen und Kühlen
bezeichneten Geräten |
1. Akt: Die
Postwurfsendung |
2. Akt: Die
"Energiesparbroschüre" |
Ein
Tatsachenbericht als Drama in 5
Akten
In letzter Zeit häufen sich
Vorfälle, wo z. B. über eine Werbe-Postwurfsendung mit unseriösen
Werbeversrechungen von 75% Energieeinsparung für "Luft-WP" zum Heizen im
Winter bis -15°C Außentemperatur und 22°C Raumtemperatur und im Sommer zum Kühlen
angeboten werden.
Die sich in d. R. als WP-Hersteller
ausgebenden Vertriebsgesellschaften arbeiten äußerst unseriös
und bieten diese Geräte zu völlig überhöhten Preisen an.
Leider kann ein Laie den Unterschied
zwischen Vertrieb und Hersteller vorher kaum erkennen!
Zielgruppe dürften überwiegend
ältere Menschen bzw. Rentner sein.
Bei der z. B. vorhanden
Warmwasser-Ölzentralheizung in einem älteren Gebäude mit Warmwasser-Speicher und
Heizkörpern ist eigentlich nur der Brenner defekt und der Kessel müsste
evtl. sowieso
bald ausgetauscht werden.
Also ist doch eine Wärmepumpe
gegenüber den alten Ölkessel genau die richtige Lösung, endlich richtig
Energiekosten einzusparen.
Über Wärmepumpen hat man ja schon
viel gutes gehört, da kann man eigentlich keinen Fehler machen, denkt sich
der Kunde!
|
Über die Postkarte kann dann
kostenlos eine
"druckfrische Energiesparbroschüre in begrenzter (!) Auflage", angefordert
werden.
Darin wird suggeriert, dass die
"Luft-WP" das ganze Jahr über automatisch eine "wohlige" Raumtemperatur mit
hohem Energiesparpotential bringt.
Sie wird als vollwertige innovative Sparheizung
mit vielen flotten Sprüchen aber wenig konkrete Daten völlig unzureichend
beschrieben.
Dass es sich um ein
Split-Klimagerät, welches im Heizbetrieb als Luft/Luft-WP
arbeitet und nicht um eine Luft/Wasser-WP handelt, wird nicht einmal nebenbei
erwähnt. Es wird vorsätzlich nur der Bergriff "Luft-WP" verwendet.
Welcher Laie kennt schon die
Unterschiede? Das ist eine grobe Verbrauchertäuschung.
Diese ansonsten recht modernen
Geräte
mit Inverter-Technologie werden ansonsten als Split-Klimageräte zur Raumkühlung
im Sommer eingesetzt.
In der Übergangszeit arbeiten sie
als Wärmepumpe, können aber als vollwertiges Heizsystem im Winter und
besonders im Altbau nicht eingesetzt werden, also nur als Zusatzheizung.
Besonders in den südlichen Ländern
hängt fast vor jeden Fenster oder Balkon so ein relativ preiswertes Gerät
(Massenprodukt überwiegend aus China oder USA). Ältere Geräte sind
allerdings noch nicht mit Inverter-Technologie ausgerüstet..
|
3. Akt: Einladung eines
Verkaufs- oder Energieberaters |
Danach bestellt man den Verkaufs-
oder Energieberater dieser Firma (die sich selbst als Herstellerfirma
ausgibt) ins Haus, um sich ein kostenloses Angebot machen zu
lassen.
Mit dieser Einladung ist das
natürlich kein Haustürgeschäft.
(Verkaufs- oder Energieberater kann
sich in Deutschland jeder Löffelschnitzer, Kochtopfverkäufer etc.
nennen!)
Der eingeladene sehr freundliche und
sprachgewandte, aber fachlich völlig unkompetente Verkaufsberater,
berechnet die Anlage gleich vor Ort über eine völlig unvollständig
dokumentierte
Heizlastberechnung z. B. für Wohnzimmer, Schlafzimmer, kleine Küche und
Bad.
Als Lösung wird z. B. eine
als "Luft-WP" bezeichnete Anlage, bestehend aus Außengerät zur Montage an die Außenwand
mit drei Innengeräten und für das Bad ein E-Heizkörper für einen stolzen
Preis angeboten.
(Das vorhandene Warmwasserheizsystem
mit Heizkörpern wurde dabei einfach ignoriert.)
Der Verkäufer lockt jetzt mit
traumhaften aber sittenwidrigen Rabatten und anderen lauwarmen Versprechen auf die völlig
überteuerte Anlage.
|
Dass die Anlage angeblich auch noch von der EU gefördert
wird, überzeugt den Kunden komplett.
Die Fördermittel werden von der Kaufsumme natürlich sofort
vom Kaufpreis gleich mit abgezogen.
(Der Kunde schöpft aber keinen Verdacht, dass hier irgend
etwas faul ist.)
Am Ende unterschreibt der Kunde einen Kauf- und
Montagevertrag, aus dem schwer wieder herauszukommen ist.
Dass bei einer Luft/Luft-WP die
Wärme/Kälte über den Wärmeträger Luft (also nicht mehr über die
vorhanden Heizkörper) mittels Gebläse in den Innengeräten die Raumluft
geheizt/gekühlt wird, ist für den unerfahrenen Kunden weder aus den
technischen Unterlagen ersichtlich, noch wird dieser wesentliche Punkt bei
der "Beratung" erklärt.
Dabei wird auch noch wissentlich
oder unwissentlich verschwiegen, dass die irreführend als "Luft-WP"
bezeichnete Luft/Luft-WP u. a. bei einer
Außentemperatur < +7 °C nicht mehr Heizen und grundsätzlich auch kein warmes
Wasser bereiten kann.
In froher
Erwartung
Der Kunde erwartet für die stolze
Summe freudig ein vollwertiges Heizsystem, mit dem man im Sommer auch noch
kühlen und bis zu 75% Heizkosten einsparen kann.
Also einfach Ölkessel raus, Luft-WP
an die Außenwand und je Raum ein kleines Innengerät ohne großen Aufwand an
die Wand geschraubt, schlussfolgert der Kunde.
|
4. Akt: Am Ende außer
Spesen nichts gewesen |
Hohe Kosten und
viel Ärger, aber keine warme Wohnung im Winter
Die Anlage wurde auch relativ pünktlich geliefert und
handwerklich auch sauber montiert.
Das Außengerät wurde wie vom Berater
vorgeschlagen, an die Außenwand gleich neben das Schlafzimmerfenster (!)
montiert.
Da es noch nicht kalt war, funktionierte eigentlich eine
Weile alles ganz gut.
Danach ist die Anlage mehrfach
komplett ausgefallen und nach langer Wartezeit auf den Kundendienstmonteur
wurde einiges ausgetauscht.
Als die erste Begeisterung für die
neue Anlage sich etwas gelegt hatte, empfanden die Kunden die
Lüftergeräusche des Außengerätes neben dem Schlafzimmerfenster in
der Nacht auf Dauer sehr stören.
Das Fenster wurde also geschlossen
gehalten.
Auch der Stromverbrauch stieg
seit dem Einbau der neuen Anlage unerwartet gegenüber dem bisherigen
auf ein mehrfaches an.
(trotz der versprochenen
Energieeinsparung bis zu 75%!)
Außerdem wurden besonders in der kleinen Küche
im Heiz- und Kühlbetrieb die unangenehmen Zugerscheinungen und die
Lüftergeräusche der Innengeräte auf Dauer lästig.
|
Man musste die Anlage dann
abschalten.
(die Entfernung zwischen Innengerät
und Personen war viel zu kurz und außerdem sind ältere Menschen hier besonders
empfindlich)
Richtig unangenehm wurde es aber,
wenn es draußen kalt war, also schon ab +7 °C Außentemperatur.
Aus den Innengeräten kam dann kalte
Luft, mit der Anlage konnte man nicht mehr heizen.
(versprochen wurden wohlige 22 °C
bis - 15 °C Außentemperatur)
Im früher mollig warmen großen Wohnzimmer kommt an der
gegenüberliegenden Seite im Winter weder Wärme und im Sommer noch Kälte an, da die Entfernung
zwischen Personen und Innengerät hier
viel zu groß ist.
Also wurde beim sog. Hersteller
wieder reklamiert und dieser schickte wieder einen
Kundendienstmonteur vorbei.
Die Mängel konnte
dieser natürlich auch nicht beseitigen.
(Das Gerät war ja technisch
eigentlich OK, aber grundsätzlich bringt es
seine Normheizleistung bei +7 °C, danach fällt die Heizleistung ab bis
irgendwann nur kalte Luft kommt und das Gerät abschaltet.
Der einzige Raum der wirklich immer warm
wird, ist das über den neu eingebauten E-Heizkörper zum vollen Tagstromtarif beheizte Bad.
(mal abgesehen davon das vorher die
Energiekosten mit der Warmwasser-Ölzentralheizung gegenüber den
jetzigen Stromkosten mit der neuen Anlage wesentlich geringer waren)
|
5. Schlussakt: Besser ein
"Ende mit Schrecken, als Schrecken ohne Ende" |
WP abgeschaltet,
neuen Heizkessel gekauft, Rechtsstreit
Die neue Superheizanlage wurde vom Kunden
abgeschaltet, weil sie ihre Aufgabe nicht erfüllt - die Räume im
Winter lt. Werbeversprechen mit "wohliger Wärme" zu versorgen.
Jetzt wurde der örtliche
Heizungsbauer bestellt. Dieser tauschte nun den defekten alten Ölkessel gegen einen modernen
Öl-Brennwertkessel aus.
Das Split-Klimagerät hätte übrigens
beim örtlichen Fachbetrieb weniger als die Hälfte gekostet. Dieser würde in d. R.
wohl kaum bei einem schon vorhandenen Warmwasser-Heizsystem und für einen
Altbau eine Luft/Luft-WP als Vollheizung anbieten.
|
Der ganze Ärger ist aber noch lange
nicht ausgestanden, der Hersteller will nur gegen eine saftige
Kostenerstattung die Anlage wieder zurücknehmen, da er bei sich angeblich
keine Fehler sieht.
Der Kunde muss sich nun auch noch
auf einen u. U. langwierigen Rechtsstreit einlassen.
Egal wie dieser endet, der Kunde wird
im besten Fall evtl. nur einen Teil seines Geldes zurück bekommen.
> mehr über
Split-Klimageräte
|
Diskussionsthema - Erfüllt die Luft-WP die
Anforderung der VOB Teil C? |
Dem Verhältnis Anlagenbauer zu Endkunde sind die AGB
unterlegt und damit automatisch auch die VOB Teil C.
Die Anforderung der VOB Teil C könnten theoretisch evtl. aus folgenden Gründen nicht erfüllt werden.
-
Fehleinschätzung bei Umrüstung von Albauten
Bei Umrüstung von Albauten sind Fehleinschätzung am
größten.
Die
Luft-WP wird jetzt, entgegen der Bestellung, im Teilbereich (bei tiefen
Temperaturen) zur Elektroheizung.
Damit ergibt sich auch die Frage, inwieweit eine Luft-WP,
die nicht die erforderliche Leistung bringt, vertragswidrig ist?
- Leistungspreis der EVU
Die EVU kann wegen besonderer Umstände nachträglich einen
Leistungspreis verlangen (wie im gewerblichen Bereich üblich), bei dem der
Kunde für die elektrische Zusatzheizung wesentlich mehr zahlt (100 bis 150
€/kWh Jahr).
In diesem Fall besteht für den Anlagenbauer das Risiko,
dass die Kunden auf "Wandlung" nach BGB klagen, d. h. im schlimmsten Fall
Geld gegen Rückgabe der WP.
- Fehlender Luftfilter
Jedes lufttechnische Gerät benötigt am Lufteintritt
eigentlich einen
auswechselbaren Luftfilter. |
Das Fehlen des Luftfilters könnte u. U. zum
Ausschluss der Gewährleistung
führen, weil:
- Ventilator, Kühllamellen und Wärmetauscher verschmutzen
- die Verschmutzung der Kühleroberfläche den Luftdurchsatz
und damit den Wärmeübergang und somit die
Leistung mindert.
- Geräuschbildung durch Unwuchten an verschmutzten
Ventilatoren, Lagerschäden
- erhöhtes Korrosionsrisiko durch Feuchte und Schmutz
(Biofilm)
Diesbezügliche praktische Fälle sind uns allerdings bislang
noch nicht bekannt geworden.
Anmerkung:
Die gesamte Problematik ist natürlich den WP-Herstellern bekannt.
Aber was soll man machen, wenn der Kunde durch die
geschickte Werbung jetzt verstärkt Luft-WP wünscht? Soll man auf das
riesige Sanierungsgeschäft bei Altbauten verzichten?
Der generell fehlende Luftfilter ist bei Luft-WP
allgemein üblich, je nach Betrachtungsweise aber vielleicht nicht ganz unumstritten und bzgl. der Vorschriften für lufttechnische
Anlagen eigentlich auch erforderlich!
Oder wird etwa die Luft-WP doch eher als Elektroheizung
betrachtet - oder eine "als Wärmepumpe getarnte E-Heizung"??? |
Für
wesentlich mehr Informationen stehen wir Ihnen mit einer persönlichen
Fachberatung jederzeit gerne zur Verfügung. |
Weiter/zurück zu Wärmepumpen
> WP-Grundlagen
> WP-Typen & Wärmequellen >
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WP-Heizung & Kühlung >
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Kritische Anmerkungen >
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Förderung
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