Varianten zur Trinkwassererwärmung bei
Heizungen mit Wärmepumpen
|
Warmwasserspeicher |
Wenn der
Warmwasserspeicher für das Trinkwasser im abgesenkten Betrieb erwärmt wird und
der Speicher ausreichend groß ist, steht die Leistung der Wärmepumpe den
ganzen Tag über für Heizzwecke zur Verfügung.
Speichergröße
Wärmepumpen-Systeme
bringen Trinkwassertemperaturen auf ein Niveau zwischen 45 °C und 50 °C.
Die Speichergröße sollte sich daher am Tagesbedarf ausrichten.
Bei der Planung des
Warmwasserspeichers ist das Arbeitsblatt 551 "Trinkwassererwärmungs- und
Leitungsanlagen" der Deutschen Vereinigung des Gas- und Wasserfachs e.V.
(DVGW) zu beachten.
Üblich sind Warmwasserspeicher
in Größen von 300-400 l für ein EFH, das einen Verbrauch von
ca. 200 l Trinkwarmwasser bei 45° C hat. Allerdings sollte das Volumen des
Speichers groß genug sein, um vom EVU geschaltete Sperrzeiten überbrücken zu
können. Damit wird das Auskühlen eines Gebäudes verhindert.
Dies besonders, wenn
wie bei Radiatoren keine zusätzliche Speichermasse (z. B. Estrich bei
FBH) vorhanden ist.
|
Wärmeübertragungsfläche
Bei herkömmlichen
Speichern steht eine Temperaturdifferenz von 20 K zwischen Heizungswasser und
max. Trinkwassertemperatur zur Verfügung.
Bei WP beträgt die
verfügbare Differenz nur noch 5 K.
-> die WT-Fläche
muss 4-mal größer sein, um die gleiche Wärmemenge zu übertragen.
Faustformel:
Pro kW Heizleistung werden 0,2 m² Fläche benötigt.
Speicherart
In d. R. werden für
WP bivalente Solarspeicher (mit 2 Wärmetauschern) verwendet, die auch
über eine ausreichend große Wärmetauscherfläche verfügen (beide WT
werden hier in Reihe geschaltet).
Optimale Warmwassertemperatur Um möglichst hohe
Leistungszahlen der WP zu erreichen, sollten gut konzipierte
WW-Speicher auf Wassertemperaturen von 45 °C ausgelegt werden. |
1. Warmwasserspeicher mit und
ohne E-Heizpatrone
|
2. Warmwasserspeicher mit
Luft/Wasser-Wärmepumpe
|
Mit Heizpatrone
Häufigste Anwendung bei Wärmepumpen mit
Scrollkompressoren mit Vorlauftemperaturen bis max. 55°C.
Die fehlende Wärme wird direkt elektrisch
nachgeheizt. Preisgünstige Lösung, aber höhere Energiekosten für die
Warmwasserbereitung.
Ohne Heizpatrone
Wärmepumpen mit Hubkolbenkompessoren erreichen
höhere Drücke und somit Vorlauftemperaturen bis 65°C. Eine Nachheizung kann entfallen.
Inzwischen erreichen auch WP mit
Scrollkompressoren annähernd diese Werte.
|
Eine energetisch bessere Lösung, allerdings auch höhere
Investkosten. Bei gewünschter Warmwassertemperatur von mindestens 60°C muss aber
in d. R. mit der eingebauten elektrischen Heizpatrone nachgeheizt werden.
Diese Lösung war lange Zeit vom Markt fast
verschwunden, wird aber in Verbindung mit Niedrigenergiehäusern und
Entlüftungssystemen neuerdings wieder häufiger eingesetzt.
!
Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Systeme
mit Entlüftungsfunktion (z, B. für Bad, Küche) von Installationsfirmen ohne lüftungstechnische Kenntnisse
eingebaut werden.
Abgesehen von den relativ geringen Energieeinsparungen, könnten
Sie böse Überraschungen erleben. Mehr in unseren persönlichen >
Fachberatungen.
|
3. Heißgaswärmetauscher
mit Warmwasserspeicher oder Pufferspeicher |
Speicher mit Heißgaslanze/Heißgaswärmetauscher
Bei einer Wärmepumpe stehen im Kältekreislauf ca.
10-15% der gewonnenen Energie mit
einer höheren Temperatur (60-65°C) zur Verfügung.
Diesen Anteil kann man über einen zusätzlichen Wärmetauscher
(Heißgaslanze) direkt an den Warmwasserspeicher abgeben. >
Bild
(Während des Heizbetriebes werden ca. 10% des Heißgases
abgeleitet und über ein Modul (WT) kontinuierlich und ohne zusätzlichen
Energieeinsatz zusätzlich an den Speicher abgegeben.)
|
Die Leistungszahl hängt dabei nach wie vor von der vom
Wärmeverteilsystem benötigten Vorlauftemperatur ab.
Der Heißgaswärmetauscher besteht aus einem wesentlich größer
dimensionierten patentierten Wärmetauscher.
Vorteil: Einsparung von Energiekosten
- Nachheizung des Warmwassers mit E-Heizpatrone kann entfallen
- Kompressor verbraucht weniger Strom.
|
Wärmepumpen mit
Dampfeinspritzung |
In älteren Heizungsanlagen mit Radiatoren sind wegen der
höheren Heizsystemtemperaturen größere Temperaturunterschiede zu überwinden.
Mit herkömmlich arbeitenden einstufigen Wärmepumpen und den
üblichen Arbeitsmedien (R 407 C, R 404 A etc.) sind diese hohen
Vorlauftemperaturen von über 55°C jedoch nicht zu erreichen.
|
Mit einem technischen Trick, der Dampfeinspritzung
(EVI-Zyklus= Enhanced Vapour Injection) >
Funktionsschema
kann man Vorlauftemperaturen bis 65°C und somit Trinkwassertemperaturen von ca. 58°C
erreichen.
Dadurch können auch mit den Kältemittel R 407 C Heizsysteme mit
einer Auslegung 65/55°C versorgt werden, ohne dass eine Jahresarbeitszahl von 3
unterschritten wird. >
mehr...
|
Puffer- und Multispeichersysteme zur Erzielung optimaler
Laufzeiten und Steigerungen der Jahresarbeitszahl - Vorteile |
Entkoppelung der Volumenströme
Heizwasser-Pufferspeicher sorgen für eine Entkoppelung der Volumenströme im
Wärmepumpen- und Heizkreis.
Außerdem
wird ein konstanter und auch ausreichend großer Wasservolumenstrom für die WP gewährleistet.
Ausgeglichener Betrieb
Mit dem Pufferspeicher
lässt sich ein ausgeglichener Betrieb erreichen, denn die Heizleistung der
WP deckt sich nicht immer mit dem vorhandenen Wärmebedarf.
Dies könnte dazu
führen, dass die WP unregelmäßig arbeitet (taktet=häufiges ein- und
ausschalten).
Wenn z.B. der
Volumenstrom im Heizkreis über Thermostat-Ventile reduziert wird, arbeitet der
Volumenstrom im Wärmepumpenkreis immer noch konstant.
Vor allem bei
Luft/Wasser-Wärmepumpen im Abtaubetrieb ist eine Mindestlaufzeit von 10 Minuten
zu gewährleisten.
|
Einbindung
von Solaranlagen
Auch thermische Solaranlagen können
bei der Unterstützung von Trinkwassererwärmung und Heizung dienen. Dabei muss jedoch die Solar-Wärme in
das gesamte Heizsystem eingespeist werden. Dies ist nur mit einem Pufferspeicher
sinnvoll möglich.
Überbrückung
von Sperrzeiten der Energieversorger
Pufferspeicher können Sperrzeiten der EVU
(z. B. 2x3 h/Tag) überbrücken.
Kein
Auswechseln der Umwälzpumpe bei Modernisierung
Bei der Verwendung von
Pufferspeichern ist das Auswechseln der Umwälzpumpe bei einer
Heizungsmodernisierung nicht nötig.
Keine
Strömungsgeräusche
Auch treten keine Strömungsgeräusche
im Wärmeverteilersystem auf (Volumenstrom im Heizkreis bleibt unverändert).
|
Multispeichersystem (Puffer) mit Heißgaswärmetauscher (Beispiel) |
In Verbindung mit einem Multispeichersystem
(Pufferspeicher/ Schichtenspeicher) und externen
Edelstahl-Plattenwärmetauscher ist eine vollhygienische Warmwasserbereitung
(Durchlauferhitzer) möglich.
Zur Heizungsunterstützung kann auch eine zusätzliche Solaranlage* eingebunden
werden.
Die Heißgaslanze besteht hier aus einem wesentlich größer
dimensionierten patentierten Wärmetauscher (Heißgaswärmetauscher).
Hydraulikbeispiele:
>
Multi-Solar Speichersystem, >
Wärmepumpe mit WW-Bereiter,
>
Wärmepumpe und Solaranlage
mit WW-Bereiter
(Quelle: IDM Energiesysteme)
|
Vorteile:
- Hohe Speichertemperaturen bei niedrigen Kompressordruck
-
geringerer Stromverbrauch
- längere Lebensdauer des Kompressors
(geringe Schaltintervalle).
- Vollhygienische Warmwasserbereitung über Plattenwärmetauscher
Das Multispeichersystem mit großem Puffervolumen bietet
die optimale Vorraussetzung für die Einbindung mehrerer Wärmequellen (z. B.
Solaranlage und/oder besonders für einen zusätzlichen
Holzkessel!
*) Anmerkung:
Das Verhältnis Aufwand zum Nutzen für eine Solaranlage in
Verbindung mit einer Wärmepumpe sollte generell wegen der zusätzlichen Kosten
von Fall zu Fall in einer neutralen Fachberatung untersucht werden.
|
Für
wesentlich mehr Informationen stehen wir Ihnen mit einer persönlichen
Fachberatung jederzeit gerne zur Verfügung.
|
Weiter/zurück zu Wärmepumpen
> Grundlagen
> Typen & Wärmequellen >
Trinkwasserwärmung > Heizung &
Kühlung > Einsatz >
Auswahlkriterien >
Kritische Anmerkungen >
Gas-WP >
Förderung
Einen Überblick über alle
Webseiten erhalten Sie im Inhaltsverzeichnis >
INHALT
|