Heizkörper,
Konvektoren & Heizleisten |
1. Heizkörper |
Heizkörper wie
Radiatoren und Plattenheizkörper sind noch immer die gängigsten Wärmekörper
bei der Beheizung eines Gebäudes.
Heizkörper sind
schnell regelbar, in allen Leistungsgrößen und auch in ansprechendem Design
lieferbar.
Bauformen der Heizkörper
Radiatoren
sind Heizkörper mit einzelnen Rippen aus Gussmaterial
oder Stahl. Durch diese Rippen strömt das Heizwasser.
Plattenheizkörper (Flachheizkörper)
bestehen aus einer oder mehreren Platten, die über
Konvektionsbleche miteinander verbunden sind. Durch die Platten strömt das
Heizwasser.
Konvektoren
bestehen aus einen oder mehreren von Heizwasser durchströmten
Rippenrohren mit oder auch ohne Verkleidung.
Die überwiegende Wärmeabgabe erfolgt durch passive Konvektion
oder bei Ausführungen mit Gebläse (Gebläsekonvektor) durch aktive Konvektion
Anteile Strahlung und Konvektion bei der
Wärmeabgabe
Die Wärmeabgabe bei Plattenheizkörpern und Radiatoren erfolgt zu 30 - 40 % durch Strahlungswärme, wobei
die Raumluft aber auch Möbel in der Umgebung des Radiators erwärmt werden.
Die Strahlungswärme wird als besonders angenehm empfunden.
Die größere Teil der Wärmeleistung (60-80 %) wird über Konvektion
(Wärmemitführung) abgegeben. |
Zudem sorgen Radiatoren für eine im Vergleich zu Konvektoren
geringe Staubumwälzung.
Durch den geringen Wasserinhalt stellen sich Radiatoren schnell
auf die individuellen Wärmewünsche ein.
Platzierung
In d. R. werden die Heizkörper
unter die Fensterbrüstung gestellt (ausreichend dickes oder isoliertes
Mauerwerk).
Sie sollten nicht direkt vor bis
zum Boden reichende Fensterflächen angeordnet werden, weil sie die Sicht der
Bewohner einschränken und die Wärmeverluste stark ansteigen.
Ist keine andere Anordnung
möglich, so sollten zumindest hochwertige Fenster (U ≤ 1,3 W/m²K)
verwendet werden, und die Heizkörper sollten zum Fenster hin einen
Strahlungsschutz haben.
Eine Platzierung der Heizkörper
an den Innenwänden ist erst bei 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasung (U
<= 0,7 W/m²K) zu empfehlen.
Bei Verglasungen mit einem
schlechteren U-Wert sollten die Heizkörper immer noch in der Nähe der
Brüstung unter den Fenstern aufgestellt werden, da die Gefahr von Zugluft
durch Kaltluftabfall besteht.
Anbindung der Heizkörper
Die Anbindung der Heizkörper, Heizleisten etc. erfolgt für
jedes Zimmer in d. R. mit einem Zweirohrsystem. Die einzelnen
Heizkörper sind mit Vor- und Rücklauf parallel geschaltet.
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1.1. Radiatoren (Gliederheizkörper) |
Strahlungsanteile s*
- DIN-Radiator
Stahl -> s = 40%
- DIN-Radiator
Guss -> s = 35%
- Röhrenradiator
2-Säuler -> s = 40%
- Röhrenradiator
4-Säuler -> s = 25%
- Röhrenradiator
6-Säuler -> s = 20%
Der Rest der Wärme wird dem Raum
über Konvektion zugeführt.
*) Strahlungsanteile s
sind Durchschnittswerte und können je nach Konstruktion und Systemtemperatur
leicht variieren.
Quelle: HEIZUNGSJOURNAL 3/2009.
Systemtemperatur (VL- und RL-Temperatur)
Die Systemvorlauftemperaturen liegen bei modernen Systemen zwischen 55 und
75 °C, bei älteren Systemen bei 90 °C.
Leistung
Die Leistung (in W) steht im direkten Verhältnis zu den Systemtemperaturen.
Bei geringen Systemtemperaturen müssen sie entsprechend größer ausgelegt
werden.
Radiatoren sind für die Deckung hoher Heizlasten bei gleichzeitig geringen
Vorlauftemperaturen demzufolge nur bedingt einsetzbar.
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Baugrößen
Durch die Gliederbauweise können Radiatoren in fast beliebig vielen Bauhöhen
und Baulängen geplant werden.
Max. Baulängen von 4 m und Bauhöhen von 3 m sind durchaus machbar (auch in
gebogenen oder abgewinkelteten Formen).
Auswahl
Die Auswahl der Radiatoren erfolgt nach Tabellen, in denen der Typ, die
Bauhöhe und die mittlere Auslegungstemperatur (VL/RL) festgelegt sind.
Besonderheiten
Durch die offene
Gliederbauweise sind Radiatoren
schwieriger zu reinigen.
Besonders ältere DIN-Radiatoren bergen durch viele Ecken und
Kanten ein gewisses Verletzungsrisiko (für Schulen, Kindergärten,
Krankenhäuser etc. wenig geeignet)
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1.2. Plattenheizkörper (Kompakt- oder
Flachheizkörper) |
Typen
Gebräuchlich sind die Typen 10
bis 33. Die erste Ziffer bedeutet die Anzahl der der wasserführenden Platten
und die zweite Ziffer die Anzahl der Konvektorbleche.
Beispiele
Typ 10: Einlagiger Heizkörper (1
Platte) ohne Konvektorbleche.
Typ 33: Dreilagiger Heizkörper (3
Platten) mit drei Konvektorblechen.
Strahlungsanteile s*
- Typ 10 -> s =
55%
- Typ 11 -> s =
35%
- Typ 21 -> s =
30%
- Typ 22 -> s =
25%
- Typ 33 -> s =
20%
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Baugrößen
Die üblichen Bauhöhen reichen von 0,2 bis 0,9 m (Vertikalheizkörper
bis 2,5 m), die Baulängen bis zu 3 m.
Systemtemperatur (VL- und RL-Temperatur)
Die Vorlauftemperaturen liegen analog zu Radiatoren zwischen 55 und 75 °C.
Leistung
Die Heizleistung (in W) steht im direkten Verhältnis zu den
Systemtemperaturen. Eine Vorlauftemperatur < 50 °C ist nur bedingt sinnvoll.
Reinigung
Äußerlich sollten die Heizkörper
je einmal vor und nach der Heizperiode gereinigt werden. Bei mehrlagigen
Plattenheizkörpern ist dazu eine spezielle Heizkörperbürste optimal.
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1.3. Bad- und Designheizkörper |
Leistung
Die Wärmeleistung ist meistens
relativ gering (besonders wenn ein Handtuch zum Trockenen darüber hängt).
Deshalb wird häufig auch mit
Heizkörpern oder Fußbodenheizung/Temperierung kombiniert, um das Bad im
Winter auf die erforderliche Temperatur zu bringen.
Eine niedrige Leistung bei
Verwendung als Handtuchtrockner ist manchmal auch ganz sinnvoll, da feuchte
Handtücher dann beim Trocknen relativ hart werden.
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Systemtemperatur (VL- und RL-Temperatur)
Die Vorlauftemperaturen liegen analog zu Radiatoren zwischen 55 und 75 °C.
Besonderheiten
Gestalterische Vielfalt auch durch unterschiedliche
Materialien und Formen, Z. B. können sehr dekorativ Spiegel,
Beleuchtungselemente etc. integriert werden.
Häufig ist
zusätzlich auch eine E-Heizpatrone integriert, damit das Bad im
Sommerbetrieb (bei abgeschalteter Heizung) beheizt werden kann.
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1.4. Konvektoren |
Strahlungsanteile s*
- Konvektor mit
Stahlblechverkleidung -> s = 5%
-
Unterflurkonvektor ->
s < 5%
Die Wärmeübertragung erfolgt fast nur über Konvektion (ca. 95%).
Funktion
Über die Wärmeleitlammellen wird die Wärme des in den Rohren
zirkulierenden Wassers an die vorbeiströmende Luft abgegeben.
Damit eine Konvektion entsteht, sind die lamellierten Rohre in
einer z. B. als Luftschacht ausgebildeten Verkleidung untergebracht.
Konvektorleistung
Die Konvektorleistung (Wärmeleistung) ist hauptsächlich
abhängig von der Übertragungsfläche der Wärmeleitlamellen, der effektiven
Schachthöhe und der Heizmittelübertemperatur.
Bei natürlicher Konvektion wird die Luftgeschwindigkeit vom thermischen Auftrieb
im Schacht und somit von der Schachthöhe bestimmt. |
Somit ist bei geringer Bauhöhe eine hohe VL-Temperatur notwendig, um genügend
Konvektion zu erzeugen.
Die Leistung kann durch ein Gebläse verbessert werden (Gebläsekonvektoren).
Besonderheiten
Hohe Heizleistung bei relativ kleinen Baumaßen und Gewichten.
Einsatz vor bodentiefen Fenstern
verhindert durch den nach oben steigenden Warmluftstrom ein Beschlagen der
Scheiben.
Nutzung als Frischluftsystem
durch zusätzliche Außenluftanschlüsse.
Durch die großen Luftmengen
treten ohne Filter auch große Staubverwirbelungen auf (Verschmutzung des
Konvektors, verringerte Leistung).
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1.5. Heizleisten
(Sockelleistenheizung
>
Bild)
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Heizleisten
sind Heizkörper und Rohrleitung in einem.
In einer
formschönen Verkleidung (z. B. aus Holz) verbirgt sich ein
Heizregister. Durch dessen Kupferkernrohr fließt das Heizungswasser und
erwärmt die sorgfältig aufgepressten Aluminium-Lamellen.
Diese
interessante Sonderform gibt die Wärme zunächst durch Konvektion an die
Wände, Decke etc. ab.
Danach erfolgt
die Wärmeabgabe der Umfassungskonstruktion durch Strahlung.
Funktion
Der hauchdünne
Warmluftschleier steigt bei richtig bemessenen Vorlauftemperaturen an
der Wand über der Heizleiste hoch, solange er wärmer ist, als die
Raumluft (Coanda-Effekt).
Bei 45°C
Vorlauf erzeugen diese Systeme schon ein akzeptable Wärmeleistung von
ca. 140 W/m.
Der
Wärmeinhalt des Luftschleiers wird an die oberste Wandschicht abgegeben.
Der abgekühlte Luftschleier schiebt sich horizontal in den Raum und
sinkt dann langsam unter Mitnahme von Staubpartikel zu Boden.
Die Wände
geben die empfangene Energie als langwellige Strahlung in den Raum ab.
Bei 45°C
Vorlauf erzeugen diese Systeme schon ein akzeptable Wärmeleistung von
ca. 140 W/m.
Einsatz
Besonders
geeignet für Altbauten, in denen bautechnisch keine Fußbodenheizung
möglich ist oder in anderen Fällen auch nicht erwünscht ist.
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Anwendung auch
in leichten Gebäuden mit geringer Wärmespeicherkapazität (Holzhäuser,
Fertighäuser) zu empfehlen.
Vorteile:
- Bis zu 30% Energieeinsparung gegenüber
Heizkörpern
-
Durch geringe Wassermengen im Heizsystem
sehr reaktionsschnell,
kurze Aufheizphasen
-
Gesundes
Raumklima mit staubfreier Luft
-
Gleichmäßige
Erwärmung des gesamten Raumes
-
Für große
Glasflächen geeignet
-
Montage auch
hinter Möbeln möglich
Besondere Bauformen
Heizleisten
für spezielle Problemlösungen gibt es auch als:
-
Zargen
aus Stahl für Türleibungen
-
Heizrahmen für Fenster und Türen
- Beheizte
Pfosten für lange Fensterfronten
Preis-Leistung
Zwischen den
relativ wenigen deutschen Anbietern gibt es fertigungsbedingt
beachtliche Preis- und Qualitätsunterschiede (z. B. Holz oder
Blechverkleidung, lose aufgesteckte oder verpresste Lamellen etc.).
Z. B. ist ein
Preis pro m immer im Zusammenhang mit der Wärmeleistung pro m zu sehen.
Sofern die
Holzverkleidung im Selbstbau angeboten wird, sollte auf die
Bereitstellung genauer Maßangaben für Bau und auch Montage geachtet
werden (ausschlaggebend für die Funktion!)
!
Interessante und
lesenswerte Beiträge, u. a. auch vom Erfinder
der Heizleisten Alfred
Eisenschink >
www.sancal.de
Quelle:
http://www.sancal.de/
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Planungshinweise
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Regelung, Anbindung, Auswahl |
Zentrale Regelung
Für die abgegebene
Leistung ist es wichtig, dass der Wasservolumenstrom über eine Heizkurve
eingestellt werden kann. So können alle Heizkörper auch bei kalten
Außentemperaturen die erforderliche Heizleistung abgeben.
Anbindung der Heizkörper
Die Anbindung der Heizkörper, Heizleisten etc. erfolgt für
jedes Zimmer in d. R. mit einem Zweirohrsystem. Die einzelnen
Heizkörper sind mit Vor- und Rücklauf parallel geschaltet.
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Auswahl der
Heizkörperleistung Die Auswahl der
Heizkörper erfolgt nach Tabellen, in denen der Typ, die
Bauhöhe und die mittlere Auslegungstemperatur (VL/RL) festgelegt sind.
Die Bauhöhe der Heizkörper wird
in d. R. durch die Brüstungshöhe des Fensters bestimmt.
Damit Heizkörper
die volle Heizleistung abgeben können, muss unter- und oberhalb des
Heizkörpers genügend
freier Raum sein (ca. 10-12 cm). |
Negative Beeinflussung der Wärmeleistung |
Einfluss der Möblierung
Die Leistungsabgabe eines Heizkörpers wird durch Möbelstücke,
Tischplatten oder sonstige Einrichtungsgegenstände, die in einem Abstand kleiner
als 30 cm vom diesem entfernt stehen, beeinträchtigt.
In Fällen, in denen es räumlich nicht anders möglich ist, sollte
der Abstand jedoch mindestens 5 cm betragen.
Dieser Zwischenraum ermöglicht zumindest die ungehinderte
Wärmeabgabe durch Konvektion. |
Die nicht zum Tragen kommende Strahlungswärmeabgabe kann zu einer
Leistungsminderung des Heizkörpers von bis zu 10% führen.
Eine vergleichbare Leistungsminderung verursachen z. B. auch bis auf den
Boden herabreichende Gardinen mit sehr dichten Gewebemaschen.
Beengte Platzverhältnisse bzw. zugestellte Heizkörper können auch
zu Schwierigkeiten bei deren Reinigung und Pflege führen, die sich nachteilig
auf die Raumlufthygiene auswirken. |
Dezentrale
Regelung über Thermostatventile an den Heizflächen |
Die Regelung am
Heizkessel als Zentralregelung stellt natürlich je nach Außentemperatur für
alle Heizflächen (Heizkörper, Fußbodenheizung etc.) in den einzelnen Räumen
die gleiche Vorlauftemperatur (Wärme) zur Verfügung.
Der Zusammenhang
zwischen Raum-, Vorlauf- und Außentemperatur ist in der Steilheit Heizkurve
dargestellt und wählbar.
In d. R. wird die
gewünschte Temperatur für den wärmsten Raum eingestellt (z. B. Bad). Diese
Einstellung ist in d. R. nur einmal erforderlich.
Thermostatventile
Die
individuelle Anpassung der Raumtemperatur der einzelnen Räume, z. B. im
Wohnzimmer 22 °C, im Schlafzimmer 15 °C etc., erfolgt wiederum nur einmal am
Thermostatventil (= raumtemperaturgesteuertes Regelventil) des
entsprechenden Raumes. Der Temperaturfühler ist im Ventilkopf eingebaut oder
auch als Fernfühler separat zu installieren.
Das
Thermostatventil korrigiert auch automatisch Raumeinflüsse, z. B. durch
einen Ofen, Sonneneinstrahlung etc.
Die
Ventil-Voreinstellung (Kv-Werte) sollte nur vom Fachmann
vorgenommen werden (wird in der Praxis oft nicht durchgeführt).
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Individuelle Einstellung der Raumtemperatur am Thermostatventil
ist in d. R. nach
der Inbetriebnahme der Heizungsanlage nur einmal erforderlich und kann auch
selbst vorgenommen werden.
Alle Thermostate
werden bei laufender Heizungsanlage zunächst voll geöffnet und dabei
mit einem Raumthermometer in ca. 1,50 m Höhe im vorwiegenden
Aufenthaltsbereich solange die Temperatur gemessen, bis diese sich nicht
mehr verändert.
Wenn die
Raumtemperatur zu hoch empfunden wird, ist das Ventil danach mit einer
angemessenen Wartezeit (bis die Temperatur sich nicht mehr verändert)
jeweils um einen Teilstrich zu schließen.
Der
Einstellvorgang ist in jedem Raum solange zu wiederholen, bis die
gewünschte Raumtemperatur erreicht ist.
Sofern danach die
Raumtemperatur immer noch zu hoch/zu niedrig ist (Ventilregelbereich ist
ausgeschöpft), muss am Zentralregler eine flachere/steilere Heizkurve
gewählt und die ganze Prozedur wiederholt werden.
Die
unterschiedlichen Außentemperaturen werden generell automatisch über den
Zentralregler in Verbindung mit der eingestellten Heizkurve angepasst, so
dass immer die gleiche Raumtemperatur erreicht wird.
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Neuheiten |
Neue Heizkörpergeneration -
Mehrlagige Heizkörper mit serieller statt paralleler
Durchströmung |
Problemematik und Folgen |
Problem
Normheizlast und
benötigte Heizleistung klaffen bei mehrlagigen Heizkörpern mit paralleler
Durchströmung im Regelbetrieb weit auseinander.
Auf Grund der inneren Wärmequellen
sind im Regelbetrieb 54% des maximalen Wärmebedarfs und damit nur 36% der
möglichen Normheizlast erforderlich.
Folgen
Die bei der Auslegung
einzurechnende Zusatzheizlast ΦR,H
nach DIN EN 12831 und die inneren Wärmequellen führen dazu, dass der maximale
Heizkörper-Leistungsbedarf nur an ca. 10 Tagen im Jahr abgerufen wird.
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D. h. in 90-95% der Heizperiode
findet der Regelbetrieb zwischen 10 und 30% Massenstrom statt.
Der Heizkörper muss den Durchfluss
auf 15% reduzieren.
Die mittlere Oberflächentemperatur
sinkt deutlich unter 40 Grad.
Beim Nutzer wird das Gefühl
erzeugt, die Heizung wäre defekt oder außer Betrieb.
Ein entsprechendes
Behaglichkeitsdefizit und unnötige Reklamationen sind die Folge.
P. S. Einige Heizkörperhersteller
versuchen diesen Problemen gerecht zu werden, allerdings mit unterschiedlichen
Lösungen.
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Problemlösung (Beispiel) |
Heizkörper
"Therm X2" (Beispiel)
Bei gut gedämmten Gebäuden
erfordern die gegensätzlichen Anforderungen (DIN, VDI) neue
Heizkörperkonstruktionen:
Die Frontplatte des Heizkörpers
wird mit den dahinter liegenden Platten in Reihe geschaltet und damit
zuerst vom Vorlauf durchström (bei mehrlagigen Heizkörpern).
Im Regelbetrieb reicht die Leistung
der vorderen Platte völlig aus und die nachgeschaltete Platte wird kaum
erwärmt.
Erst mit steigenden Leistungsbedarf
trägt auch sie mit hoher Konvektionsleistung zur raschen Raumerwärmung bei.
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Vorteile - Verbesserte Dynamik, rasche
Reaktionsfähigkeit und
bis zu 25% kürzere
Aufheizzeit
- Bis zu 100% höherer
Strahlungsanteil in Teillast und immer noch
bis zu 10% höher im
Volllastbetrieb
- Effiziente Energieeinsparung bis
zu 11% in Verbindung mit den
werkseitig
eingestellten k v-Werten.
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Praxisbeispiel
(Probleme, Folgen und Lösung) |
Annahmen
EFH,
Vollwärmeschutz, schwere Bauart, sehr dicht,
Norm-Außentemperatur -18°C,
Jahresmittel 6,3°C,
Wohnzimmer Fläche A1 = 31,5 m²
Berechnung für Wohnzimmer A1
1.
Raumwärmebedarf
Lüftungswärmebedarf
ΦV
508 W
Transmissionswärmebedarf ΦT
1.174 W
∑ Gesamtwärmebedarf ΦHL, Netto
1.682 W
2.
Heizkörperauslegung nach DIN EN 12831
Wärmebedarf ΦHL, Netto
1.682 W
Zusätzliche
Aufheizleistung ΦRH
794 W (*)
∑ Normheizlast ΦHL
2.476 W
3. Betriebspunkt
des Heizkörpers
Normheizlast ΦHL
2.476 W
Erforderlicher
Wärmebedarf Φerf
902 W
Leistungsverhältnis
Φerf/ΦHL
36%
Massenstromverhältnis merf/mHL
15%
Innere
Wärmequellen
2 Personen a 100 W
200 W
Audio-TV-Anlage
400 W
Licht 3 x 60 W
180 W
∑ Fremdwärme
780 W (= 31,5% der ΦHL)
-> erforderlicher
Rest
Φerf
= ΦHL, Netto - Fremdwärme =
1.682 W - 780 W = 902 W
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(*)
Erläuterungen
Die DIN EN
12831 fordert bzgl. dynamisches Aufheizverhalten:
"Für Räume mit
unterbrochenen Heizbetrieb ist ein mit dem Nutzer abgestimmter
Wiederaufheizfaktor zu bestimmen."
Die
Konsequenz:
Die zu
installierende Heizleistung muss um die erforderliche Wiederaufheizleistung
erhöht werden.
Annahmen zur
Berechnung der Aufheizleistung ΦRH:
n = 0,5 1/h,
Wiederaufheitszeit 2 h,
Temperaturabfall während der Absenkung 2,2 K,
Gebäudemasse schwer -> fRH
= 25,2 W/m²
-> zusätzliche Aufheizleistung:
ΦRH = A1
x fRH = 31,5 x 25,2 = 794 W
Die
Folge:
Der Regelbetrieb
erfolgt verstärkt in Teillast. Dadurch sinkt der Strahlungsanteil und damit die
Behaglichkeit.
Dagegen fordert die VDI 6030:
"Um jederzeit
optimale Behaglichkeit zu erreichen, soll der Heizkörper auch bei geringen
Durchfluss im Teillastbetrieb maximale Strahlungsleistung erbringen."
-> Einsatz von HK mit serieller
Durchströmung
Quelle: KERMI/
Forschungsberichte von Prof. Dr.-Ing. R. Hirschberg und TU Dresden
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Für
wesentlich mehr Informationen stehen wir Ihnen mit einer persönlichen
Fachberatung jederzeit gerne zur Verfügung. |
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