Letzte Bearbeitung:
13.12.2011 19:34
IBS HEIZUNG/ GRUNDLAGEN/
WÄRMEABGABESYSTEME
.
Flächen- und Strahlungsheizsysteme &
Heizstrahler.
Wärmestrahlung, physikalische
Grundlagen; Bauarten, Formen, Temperaturen, Flächenheizsysteme, Fußboden- Wand-
und Deckenheizung, Heizen und Kühlen; Infrarotheizung mit Hell- und
Dunkelstrahlern; Neuheiten.
Flächen-
und Strahlungsheizsysteme
& Heizstrahler |
Wärmestrahlung
|
Wärmeübertragung
durch Strahlung
Strahlungsheizungen
nutzen das älteste Prinzip der Wärmeübertragung, nämlich die Wärmestrahlung.
Wie bei der Sonne oder dem Kachelofen (s. Bild) wird die Wärme als langwellige
Strahlung ausgesandt.
Wirkungsprinzip
Die Strahlungsenergie, die auf Oberflächen auftrifft, wird von diesen absorbiert
und in Wärme umgewandelt.
D. h., die Wärme entsteht erst dann, wenn die Strahlung von einer Oberfläche
aufgenommen wird.
Die
Raumluft wird durch die Strahlung direkt nicht aufgeheizt.
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Energieeffizienz
Das unnötige direkte Aufheizen der Raumluft wie
bei anderen Systemen spart bei Strahlungsheizungen > 30% Energie ein.
Wärmeabgabe
Bei Strahlungsheizungen erfolgt die Wärmeabgabe in d. R. zum
größeren Teil durch Strahlung und zum kleineren Teil durch Konvektion.
Einsatz
Besonders effizient werden die verschiedenen Formen der
Strahlungsheizungen z. B. bei großen Räumen oder Flächen und Hallen und bei
Raumhöhen > 3 m eingesetzt.
Hier sollten generell wegen der höheren Energiekosten keine
Konvektionssysteme eingesetzt werden.
Auch im Wohnungsbau mit normalen Raumhöhen sind Fußboden- und
Wandheizungen oder Heizleisten die optimale Lösung.
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Physikalische
Grundlagen
|
Die beiden
Wissenschaftler (Physiker) Stefan und Boltzmann entdeckten vor 150 Jahren das Naturgesetz,
dass alle Körper Energie in Form von Lichtwellen ausstrahlen und Max Planck
erklärte dann um die Jahrhundertwende (1900), wie dieses Phänomen zustande kommt.
Das Planksche
Strahlungsgesetz beschreibt die Wärmestrahlung als elektromagnetische Welle, wie
den Strom, die Röntgenstrahlung und das Licht.
Für Körper bei
Raumtemperatur ist dieses Licht allerdings unsichtbar, denn es strahlt im
IR-Bereich (IR=Infrarot).
Die Helligkeit des
abgestrahlten Infrarotlichtes hängt dabei sehr stark von der Temperatur ab.
Das Stefan-Boltzmannsche Gesetz
erklärt den Zusammenhang der
Lichtabstrahlung mit der Körpertemperatur für einen schwarzen Körper:
P = s * A * T4
P = Strahlungsleistung
(Watt/m²)
A = Fläche
s
= Stefan-Boltzmannkonstante (5,667* 10-8 W/m²K4)
T = absolute
Temperatur (Kelvin), also mit dem absoluten Nullpunkt als Bezugstemperatur (273
K).
Für
einen nicht schwarzen Körper (grauer Lambert-Strahler) gilt:
P = e(T) * s * A * T4
e(T)
= gewichteter gemittelter Emissionsgrad über alle Wellenlängen
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Viele Körper weichen
nur wenig vom idealen Lambert-Strahler ab.
Wenn der Emissionsgrad
in dem Frequenzbereich, in dem der Körper einen merklichen Anteil seiner
Strahlungsleistung abgibt, nur wenig variiert, lässt sich das
Stefan-Boltzmann-Gesetz zumindest näherungsweise anwenden.
Das bedeutet, daß es
dann vollkommen dunkel wird, wenn die Temperatur am absoluten Nullpunkt
angekommen ist.
Wichtig ist die
Abhängigkeit der abgestrahlten Intensität in der vierten Potenz von der
Temperatur.
Das bedeutet, daß eine
geringe Temperaturänderung schon einen sehr großen Unterschied in der Helligkeit
ausmacht.
Der Physiker Wien
beschrieb den Zusammenhang des Abstrahlungsmaximums und der Temperatur in einem
einfachen Gesetz (Wiensches Gesetz):
lmax
= 2980 µm/K / T
lmax
= Wellenlänge, bei der das meiste Licht abgestrahlt wird
T = absolute
Temperatur (K)
Beispiel
Fester Körper bei Zimmertemperatur von
20 °C -> absolute Temperatur T von 293 Kelvin (273 + 20) -> Abstrahlungsmaxiumum
lmax
= 10,17 µm, also mitten im thermischen IR-Bereich.
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Bauarten und
Formen von Strahlungsheizungen
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Ausführungsformen
Nach den Ausführungsformen der Strahler unterscheidet man:
- Flächenstrahlungsheizung
-
Plattenstrahlungsheizung
-
Infrarotstrahlungsheizung
Oberflächentemperaturen
Nach den mittleren Oberflächentemperaturen
des Strahlungskörpers unterscheidet man:
- bis ca. 60°C ->
Niedertemperaturstrahlungsheizung
- bis ca. 200°C ->
Mitteltemperaturstrahlungsheizung
- bis ca. 900°C -> Hochtemperaturstrahlungsheizung
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Wasserführenden Systeme
Im
Niedertemperaturbereich (bis ca. 60°C) gibt es z.
B. die wasserführenden Systeme als Flächenstrahlungsheizung (Fußboden-
Wand- oder Deckenheizung), Heizleisten oder auch die
Plattenstrahlungsheizung (an der Decke abgehängte Strahlplatten).
Im
Mitteltemperaturbereich (bis 200°C) werden
ebenfalls Plattenstrahlungsheizung eingesetzt
Direktbeheizte Systeme
(Infrarotsysteme)
Im
Hochtemperaturbereich (bis 900°C) werden Strahler
(Heizstrahler) mit direkter Beheizung durch Gas oder Strom eingesetzt.
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Strahlungsheizungen und Energieeinsparverordnung (EnEV)
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Unverständlicherweise
wird bei den Wärmeübertragungssystemen die Strahlungsheizung als effiziente
Maßnahme zur Energieeinsparung in der nicht zu Ende gedachten und zu laschen
Energieeinsparverordnung noch nicht einmal direkt erwähnt.
Dafür wird um so mehr
informiert über sehr dicke Wärmedämmung, Solaranlagen, mehr oder weniger teure
Wärmeerzeugungssysteme, Niedrigenergiehäuser mit künstlicher Belüftung etc.
Für fast alle
energiesparende Lösungen (selbst z. B. für effiziente Umwälzpumpen etc.) gibt es außerdem auch Fördermittel, bis jetzt aber
nicht für Strahlungsheizsysteme.
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Das
Planksche Strahlungsgesetz beschreibt die Wärmestrahlung als elektromagnetische
Welle, damit ist es ein Teil der Quantenphysik.
Mit den Methoden der
Thermodynamik (Wärmelehre) kann Strahlung somit (nach Prof. C. Meier) nicht behandelt werden. Das wird
aber gemacht, mit der Folge einer Überbewertung der Konvektionsheizung und Unterbewertung der
Strahlungsheizung.
Selbst
DIN-Normen können, sogar mit Unterstützung der Wissenschaft, mitunter nur ein
Regelungsinstrument zur Durchsetzung wirtschaftlicher Interessen sein.
Mehr zur >
Tragödie der Strahlung, von
Prof. Dr.-Ing. Claus Meier,
Architekt SRL, BayAK
Nürnberg.
(Quelle:
http://clausmeier.tripod.com/missbr.htm)
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Flächenheizsysteme |
Bei Flächenheizungen handelt es sich um integrierte
Strahlungsheizungen mit einem Strahlungsanteil > 90%.
Hierbei werden wasserführende Heizrohre aus Kunststoff- oder Kupfer in
die Bodenkonstruktion/Fußboden (Fußbodenheizung) oder die Wand (Wandheizung)
unsichtbar integriert.
Bei Deckenheizungen sind die Heizrohre entweder in die
Deckenkonstruktion integriert oder z. B. als Strahlplatten unter die
Decke gehängt.
Durch die großen Übertragungsflächen sind nur geringe
Übertemperaturen der Heizfläche zur Erzielung der gewünschten
Rumlufttemperatur erforderlich.
Über die gleichmäßige Temperatur der Raumumschließungsflächen wird ein
hohes Maß an Behaglichkeit erreicht.
Die von den Benutzern als behaglich empfundene Raumlufttemperatur
liegt somit ca. 1 bis 2 °C unter der von z. B. Systemen mit Heizkörpern.
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Durch die geringen
notwendigen Systemvorlauftemperaturen von ca. 30 bis 50 °C sind
Fußboden- und Wandheizungen sehr gut für Heizsysteme mit Wärmepumpen
geeignet.
Da die Wärmeübertragung fast komplett durch Wärmestrahlung
(s = 90 bis 95%) erfolgt, werden die Raumluftschichten kaum umgewälzt (wenig
Staubverwirbelung).
Durch die geringen Übertemperaturen der Übertragungsfläche reagieren
Flächenheizungen automatisch sehr schnell auf auf kleine Temperaturabweichungen
im Raum (Selbstregeleffekt).
Bei Integration in das Bauwerk muss jedoch auch viel Speichermasse aufgeheizt
werden, demzufolge ist die komplette Auf- und Abheizzeit des Systems über einen
großen Temperaturbereich relativ lang (Kachelofeneffekt).
Durch diese Trägheit eignen sich Flächenheizungen nicht zur Impulsheizung
oder Schnellaufheizung eines Raumes |
Fußboden- und Wandheizung
|
Fußbodenheizung (FBH)
Die
FBH hat den Vorteil, dass sie durch ihre große Fläche mit sehr niedrigen
Heizmitteltemperaturen (VL max. 40 °C bis optimal 30 °C) auskommt.
Der hohe Strahlungsanteil
der FBH bei der
Wärmeübertragung sorgt für ein behagliches Raumklima.
Bei Flächenheizsystemen werden zur Wärmeübertragung im Baukörper
(Fußboden, Wand, Decke) integrierte Kunststoff-
oder Kupferrohre eingesetzt.
Die
Befestigung der Rohre erfolgt bei Fußbodenheizung (FBH) z. B. über Rohrhalter
(Clipse) direkt auf der Fußbodenwärmedämmung.
In Verbindung mit
massiven Fußböden mit großer Speicherfähigkeit ist die FBH regelungstechnisch
ein träges System. Demzufolge vermeidet man lange Absenkzeiten.
Selbstregeleffekt
Die FBH gibt nur so lange Wärme an
den Raum ab, wie die Oberflächentemperatur des Fußbodens wärmer ist als die
Raumtemperatur (Energieeinsparung).
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Sorgfältige Planung
Umbauarbeiten etc. sind später kaum
möglich. Die Abstände
der Leitungen (ca. 5 bis 30 cm) sind in Verbindung mit der Wärmeabgabe genau zu
berechnen.
FBH werden in d. R. mit
Heizwasser-Vorlauftemperaturen von 30 bis 35 °C ausgelegt.
Die Oberflächentemperatur des Fußbodens muss < 25°C sein.
Wandheizung Bei Wandheizungen können die
VL-Temperaturen höher ausgelegt werden (< 60°C), dafür ist die
benötigte Fläche kleiner. Demzufolge sind gegenüber FBH auch die
Oberflächentemperaturen etwas höher.
Die Heizrohre sind in der Wand integriert.
Für einen 20 m² großen Raum sind z. B. c. 5 bis
10 m² Wandfläche nötig.
Bei der Einrichtung eines Raumes sollte beachtet
werden, dass die Wandheizung nicht durch Möbel verstellt werden darf. |
Deckenheizung
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Die Deckenstrahlungsheizung erwärmt den Raum gleichmäßig über die
gesamte Deckenfläche. Die Heizrohre sind direkt in die Decke integriert.
Einsatz
Die
Deckenheizung wird überwiegend als Alternative zu Fußbodenheizungen,
Wandheizungen, Heizkörpern oder als Kombination zu diesen Wärmekörpern
für eingesetzt.
Deckenheizungen werden z. B. in Wohnbauten auch als Zusatzheizfläche
eingesetzt.
Optimaler
Einsatz für Geschäfts-, Büro- und Verwaltungsbauten, Banken,
Schalterhallen, Ladenlokale, Schwimmhallen etc.
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Heizwassertemperaturen Deckenheizungen können in d.
R. bei Heizwassertemperaturen von 50/40° C bis 90/70° C bei gemeinsamer
Regelung zusammen mit Fußbodenheizungen, Wandheizungen oder Radiatoren
betrieben werden.
Wand- und Deckenstrahlplatten
Strahlplatten sind hier unter die Decke oder vor die Wand gehängt.
Der großflächige gezielte Einsatz von Wärmeverteilern in Form
von Strahlplatten aus Aluminium- oder Stahlblech erlaubt
besonders eine feine Dosierung der Heizleistung und eine genaue Regelung
des Wärmebedarf der Räume.
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Deckenstrahlungsheizung
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Bildquelle:
Frenger
Was
ist in einer Sport- oder Industriehalle wichtiger als ein angenehm warmer, aber
nicht zu heißer Fußboden und angenehm temperierte Sportgeräte?
Ein Effekt, der übrigens mit einer Luft- oder einer Fußbodenheizung kaum erzielt
werden kann.
Warmwasser-Deckenstrahlungsheizung
Bei der Deckenstrahlungsheizung (s. Bild) hingegen wird diese Forderung bestens
erfüllt, denn die Strahlung erwärmt die Wände, den Boden, die sich im Raum
befindlichen Geräte und natürlich die Personen.
Die Raumluft wird erst
durch den Kontakt mit Wänden, Boden und Decke erwärmt, wobei die
Temperaturverteilung im Gegensatz zu anderen Heizsystemen sowohl in vertikaler
als auch in horizontaler Richtung sehr gleichmäßig verläuft.
Nach der auf die
Raumfläche bezogene Größe und Leistungsabgabe unterscheidet man in 2
Grundvarianten:
1.
Heiz-/Kühlelement (Einzelplatten, Segel und Bänder)
Der Vorteil von
freihängenden, luftumspülten Heiz-/Kühlelementen (ohne obere Isolierung) liegt
in der erhöhten Leistungsabgabe.
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Sowohl beim Heizen als
auch beim Kühlen wird die Raumdecke per Strahlung aktiviert und wird somit zur
Bauteilkühlung bzw. -heizung.
Mit deutlich kleineren
Flächen (ca. 30-50 % der Grundfläche) wird die Heiz-/Kühlleistung einer
geschlossenen Decke erbracht.
Entsprechend geringer sind die erforderlichen Investitionskosten.
2.
Heiz-/Kühldecke
Bei einer
geschlossenen, abgehängten Heiz-/Kühldecke bringt eine Leistungsabgabe nach oben
dem Raum keinen Nutzen (Energieverluste speziell im obersten Geschoss).
Um dies zu verhindern,
erhalten die aktiven Flächen einer geschlossenen Decke eine obere Isolierung.
Wärmeabgabe und
Wärmeaufnahme (Kühlung) erfolgen ausschließlich über die untere Sichtfläche der
Decke.
Daher sind die
spezifischen Leistungen auch geringer als bei freihängenden unisolierten
Elementen.
Der aktive
Flächenanteil wird deshalb größer und liegt in der Regel bei ca. 75 % der
Raumfläche.
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Heizen
und Kühlen mit wasserführenden Deckenstrahlplatten
|
Heizen
Deckenstrahlheizungen
benötigen die Raumluft nicht als Wärmeträger (tatsächliche Lufttemperatur <
gefühlte).
Im Falle von
Lüftungswärmeverlusten geht weniger Wärme verloren.
Die Temperatur unter
Decke/Dach steigt weniger stark gegenüber Heizkörpern
(Transmissions-Wärmeverlust geringer).
Nach DIN 18599 darf
die ermittelte Heizlast mit dem Faktor 0,85 verkleinert werden.
Im Heizbetrieb erfolgt
die Wärmeabgabe der Decke hauptsächlich durch Strahlung.
Kühlen
Korrosionsfeste
Deckenheizelemente aus Cu oder Al eignen sich sehr gut zur Kühlung.
Im Kühlbetrieb erfolgt
die Wärmeaufnahme der Decke zu ca. 60% durch Strahlung, die
zur Abkühlung aller Umgebungsflächen und Einrichtungsgegenstände führt.
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Der konvektive
Anteil von ca. 40% bringt zusätzlich eine direkte Kühlung der Raumluft.
Vorlauf- und
Oberflächentemperaturen (Beispiel)
1. Hallen > 4 m
Raumhöhe
Heizbetrieb:
VL-Temperaturen von 70 bis 90 °C
Oberflächentemperatur 21 bis 28 °C
Kühlbetrieb:
Oberflächentemperatur 16 bis 22 °C
2. Räume bis 3 m
Raumhöhe (Büros etc.)
Heizbetrieb:
Wärmezufuhr je nach Bedarf (Einzel-/Mischerregelung)
VL-Temperaturen 70 °C (gleitend)
Oberflächentemperatur 21 bis 28 °C (gleitend)
Kühlbetrieb
Oberflächentemperatur 16 bis 22 °C (gleitend)
Quelle: IKZ HAUSTECHNIK 5/2008;
www.best-bredemann.de |
Vorteile der
Strahlungsheizungen gegenüber herkömmlichen Heizsystemen mit Konvektion
|
Energieeinsparung
Die Raumtemperatur kann bei gleicher Behaglichkeit um 2 bis 3 °C niedriger
als bei herkömmliches Heizsystemen eingestellt werden. Deutliche
Energieeinsparungen und geringste Wärmeverluste gegenüber herkömmlichen
Systemen.
Gleichmäßige Temperaturverteilung und angenehme
Bodentemperatur, auch in schlecht gedämmten Hallen
Keine nutzlosen hohen Temperaturen unter der Decke,
Höhere Wand- und Bodentemperaturen gegenüber herkömmlichen Heizsystemen.
Niedrige Betriebskosten
Keine beweglichen Teile,
dadurch praktisch wartungsfrei.
Kurze Amortisationszeit
Trotz höherer Einbaukosten machen sie sich durch die genannten Einsparungen innerhalb weniger Jahre bezahlt.
Raumgewinn
bei Deckenstrahlungssystemen
Montage an der Decke (z. B. Deckenstrahlplatten), wo der Platz
nichts kostet. Bodenflächen und Wände können voll genutzt
werden.
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Größtmögliche Hygiene und angenehmes Raumklima
Keine Aufwirbelung von Staub und keine störende Zugluft.
Keine störenden Geräusche und Schallschutz
Arbeiten praktisch lautlos, positive Beeinflussung der Schallabsorption möglich
(Integration von Schallschluckelementen).
Einsatzgrenzen
Es
gibt nur wenige spezielle Einsatzfälle, die u. U. gegen die eine oder
andere Form einer Strahlungsheizung sprechen könnten, z. B.:
Bei einer Fußbodenheizung (FBH), wenn die Wärmeabgabe
über dem Fußboden vom Menschen nicht vertragen wird.
Bei Gebäuden in Leichtbauweise mit geringer
Wärmespeicherkapazität (Holzhäuser etc.), wo nur die Raumluft schnell
aufgeheizt werden muss und nicht auch noch die Umfassungskonstruktion.
Hier wäre eine FBH zu träge.
Wenn generell eine schnelle und energieeffiziente Aufheizung der Raumluft
gewünscht wird oder erforderlich ist.
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Vergleich
Energieverbrauch Deckenstrahlplatten - Lufterhitzer
|
Grundlagen
Faktoren und
Nutzungsgrade |
- |
fhydr |
fint |
fRad |
ηL |
ηC |
ηB |
Deckenstrahlplatte |
1,00 |
1,00 |
0,85 |
0,89 |
0,97 |
1,00 |
Luftheizung |
1,00 |
1,00 |
1,00 |
0,63 |
0,97 |
1,00 |
Berechnungsformeln nach DIN V 18599
Gesamtnutzungsgrad:
ηh,ce = 1 /
[4 - (ηL + ηC
+ ηB)]
zusätzlicher Aufwand der Wärmeübergabe in kWh/mth:
Qh,ce,mth = [(fRad x fint
x fhydr / ηh,ce) - 1]
x Qh,mth
|
Qh,ce,mth
= zusätzlicher monatlicher Aufwand der Wärmeübergabe
Qh,mth
= monatlicher Nutzwärmebedarf (kWh/mth)
fhydr
= Faktor für hydraulischen Abgleich
fint
= Faktor für intermittierende Betrieb
fRad
= Faktor für Strahlungseinfluss
ηh,ce
= Gesamtnutzungsgrad für Wärmeabgabe in Raum
ηL
= Teilnutzungsgrad für vertikales Lufttemperaturprofil
ηC
= Teilnutzungsgrad für Raumtemperaturregelung
ηB
= Teilnutzungsgrad für spezifische Verluste der Außenbauteile
Quelle: Ratgeber Energieeinsparung;
www.www.zehnder.eu
|
Berechnungsbeispiel von Energieverbrauch und
Einsparpotential
|
Randbedingungen für
Rechenbeispiel
- Hallenhöhe 20 m
- Raumtemperaturregelung
beider Systeme mit PI-Regler
- Lufterhitzer frei ausblasend (ohne Kanal):
Luftverteilung mit normalen Induktionsverhältnis, seitlicher Luftauslass
- Deckenstrahlplatte (ZNB/Zehnder)
- monatlicher Nutzwärmebedarf z. B. Qh,mth =
12.000 kWh/mth
1. Energieverbrauch mit
Deckenstrahlplatten
Gesamtnutzungsgrad:
ηh,ce
= 1 / [4 - (ηL + ηC + ηB)]
ηh,ce
= 1 / [4 - (0,89 + 0,97 + 1)]
ηh,ce
= 1 / [4 - 2,86] = 1 / 1,14 = 0,877
->
zusätzlicher
Aufwand der Wärmeübergabe:
Qh,ce,mth
= [(fRad x fint x fhydr / ηh,ce)
- 1] x Qh,mth
Qh,ce,mth
= [(0,85 x 1,0 x 1,0 / 0,877) - 1] x 12.000
Qh,ce,mth
= [(0,85 / 0,877) - 1] x 12.000
Qh,ce,mth
= [(0,9692) - 1] x 12.000
Qh,ce,mth
= [-0,0301] x 12.000 = -361,2 kWh/mth
-> monatlicher
Gesamtaufwand Qh,mth + Qh,ce,mth
12.000 + (-
361,2) = 11.638,8 kWh/mth -> 100%
|
2. Energieverbrauch mit Lufterhitzer
Gesamtnutzungsgrad:
ηh,ce
= 1 / [4 - (ηL + ηC + ηB)]
ηh,ce
= 1 / [4 - (0,63 + 0,97 + 1,0)]
ηh,ce
= 1 / [4 - (2,6)] = 1 / 1,4 = 0,714
->
zusätzlicher
Aufwand der Wärmeübergabe:
Qh,ce,mth
= [(fRad x fint x fhydr / ηh,ce)
- 1] x Qh,mth
Qh,ce,mth
= [(1,0 x 1,0 x 1,0 / 0,714) - 1] x 12.000
Qh,ce,mth
= [(1,0 / 0,714) - 1] x 10.000 = [1,4 - 1] x 12.000
Qh,ce,mth
= [0,4] x 12.000 = 4.800 kWh/mth
-> monatlicher
Gesamtaufwand Qh,mth + Qh,ce,mth
12.000 + 4.800
= 16.800 kWh/mth
-> 16.800x100%/11.638,8=144,3%
gegenüber Deckenstrahlplatte
Ergebnis
Deckenstrahlplatten verbrauchen gegenüber einer Luftheizung in
diesem Beispiel mehr als 40% weniger Energie.
Die höheren
Investkosten der Strahlplatten amortisieren sich somit relativ schnell
über die geringeren Energiekosten.
In der Praxis
wird man in d. R. für die Berechnung den Jahresverbrauch verwenden und
nicht den monatlichen.
Quelle: Ratgeber Energieeinsparung;
www.zehnder-online.de
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Heizstrahler
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Infrarotheizungen
|
Begriffe
Infrarot
Abkürzung IR (alt Ultrarot) bezeichnet den
unsichtbaren Teil des elektromagnetischen Spektrums, der sich an den
langwelligen Anteil (rot) des sichtbaren Lichtes anschließt und Wellenlängen λ
zwischen etwa 800 nm und 1 mm umfasst.
Infrarotstrahlen entwickeln beim Auftreffen auf feste oder
flüssige Gegenstände Wärme.
Infrarotstrahlen
sind Lichtwellen oberhalb des sichtbaren Bereichs. Diese
Wärmestrahlung kann am ehesten mit der des Sonnenlichtes verglichen werden.
Infrarotheizungen
Das sind Heizungssysteme, die Infrarotstrahlung erzeugen und somit als
Wärmequelle genutzt werden können.
Erzeugung
Die Erzeugung der Infrarotstrahlung erfolgt durch die
direkte Erhitzung eines Körpers in d. R. mit Strom (z. B. Heizsonne) oder durch
Verbrennung mit Gas.
Die nachfolgend beschriebenen Hell- und Dunkelstrahler werden
direkt mit Erd- oder Flüssiggas befeuert.
|
Vorteile
-
geringste Wärmeverluste
Systeme mit den geringsten Wärmeverlusten
-
Energie- und Kosteneinsparungen
Bis zu 54% Energie- und Kosteneinsparungen gegenüber
herkömmlichen Systemen
-
angenehmes Raumklima
(ähnlich dem natürlichen Wärmeprinzip der Sonne), staub-
und zugfreies Beheizungsprinzip
- niedrige Investitionskosten, kurze Amortisationszeiten
- gleichmäßige Wärmeverteilung
auch in schlecht gedämmten Hallen
- kurze Aufheizzeiten
Einsatz
Besonders geeignet für große Räume und Flächen (Hallen).
Der besondere Vorteil liegt darin, dass die Objekte direkt
erwärmt werden und nicht die Luft, die in hohen Räumen nach oben steigt.
Von oben nach unten heizen ist somit nicht notwendig.
|
Hell- und Dunkelstrahler mit Gasbrenner |
Hellstrahler
Der Hellstrahler ist eine Variante der Infrarotheizung. Die
Erzeugung von Infrarotstrahlen geht z. B. durch die sichtbare Verbrennung eines
Gas-Luft-Gemisches mit einem Gasbrenner von statten. Dabei glühen Keramikplatten
hell auf.
Der Nachteil dieser Hellstrahlersysteme (mit Gasbrenner) ist,
dass die Abgase nicht in geschlossenen Systemen abgeführt werden sondern
indirekt über die Raumluft entsorgt werden.
Innerhalb der Strahlungsheizungen wird zwischen dem
Hellstrahler mit offener Verbrennung und dem Dunkelstrahler mit
geschlossener Verbrennung unterschieden
Dunkelstrahler
Dunkelstrahler sind Rohre, meist in U-Form, durch die
Verbrennungsgase mit einer Temperatur bis zu 800 °C geleitet werden.
Ein Gasbrenner, der an einem Rohrende montiert ist, verbrennt
Erd- oder Flüssiggas, ein Sauggebläse am anderen Rohrende erzeugt den nötigen
Unterdruck für den Verbrennungsgastransport.
|
Durch einen Reflektor, der über dem gesamten Rohrsystem
angebracht ist, wird die nach oben gestrahlte Wärme der Rohre in die zu
beheizenden Bereiche gelenkt.
Infolge der U-förmigen Ausbildung des Strahlrohres ist die
mittlere Oberflächentemperatur mit etwa 250 – 500 °C über der gesamten Länge
annähernd gleich.
Der Name „Dunkelstrahler“ ist an sich aus technischer Sicht
überholt, da er einst für eine nicht glühende Heizfläche im Gegensatz zum
Hellstrahler stand.
Heute findet man auch bei den Hochleistungsgeräten unter den
Dunkelstrahlern glühende Rohre.
Der wesentliche Unterschied zwischen Hell- und
Dunkelstrahlern ist, dass der Dunkelstrahler eine geschlossene Verbrennung
realisiert, was eine kontrollierte Abführung der Abgase ermöglicht.
Mehrere Geräte können an eine gemeinsame Abgasleitung
angeschlossen werden.
|
Neuheiten |
Restwärmenutzung
bei Infrarotheizungssystemen (Dunkelstrahlern)
|
Die Restwärmenutzung bei Dunkelstrahlern mit Gasbrennern zur effektiven
Beheizung von Hallen (Nichtwohngebäude) wird über ein Wärmetauschersystem
ermöglicht.
Damit wird die wirtschaftliche Nutzung der im Abgas von Hallenheizungsanlagen
enthaltenen Energie ermöglicht, die zuvor weitgehend an die Umgebung verloren
ging.
Ein Wärmetauscher entzieht die im Abgas enthaltene Energie und überträgt sie an
ein Speichermedium, in d. R. Wasser (= Prinzip Brennwerttechnik).
Ein Pufferspeicher nimmt das
Heißwasser auf, welches dann über eine einfache Regelung je nach Bedarf in ein
gewöhnliches Pumpen-Warmwasser-Heizungsnetz eingespeist wird. |
Die so zurück gewonnene
Energie kann dann zur warmwasserbasierten Beheizung der in d. R. an die
Industriehallen angeschlossenen Büro- oder Sozialräume verwendet werden
oder vorhandene Systeme unterstützen, nahezu ohne zusätzliche
Verbrauchskosten.
Damit kann somit bis zu 15 % Wärme zurück gewonnen und nutzbar gemacht werden
(feuerungstechnischer Wirkungsgrad des Gasbrenners bis zu 108 %) – ein
Quantensprung für die wirtschaftliche Hallenbeheizung mit Infrarotsystemen.
Die Anforderungen der EnEV 2009 und der Ersatzmaßnahmen nach § 7 Absatz 2 in
Verbindung mit Anlage VI Abs. 1 EEWärmeG werden erfüllt.
Quelle: Kübler Hallenheizungen; Stand: News 10.2009
|
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