Letzte Bearbeitung:
13.12.2011 19:33
IBS
HEIZUNG/ KRAFT-WÄRME-ANLAGEN
.
Kraft-Wärme-Anlagen (BHKW) zur dezentralen
Erzeugung von Strom und Wärme aus Biomasse.
Stand und Entwicklung;
Ökostromtarife; Technologien:
Dampfturbine, Dampfkolbenmotor, Dampfschraubenmotor, Stirlingmotor, ORC-Prozess, Holzgas-BHKW, Dieselmotor, Gasmotor, Gasturbine,
Brennstoffzelle.
Dezentrale
Biomasse-Kraft-Wärme-Kopplungstechnologien für Biomasse - Stand und Entwicklung |
Typische Anwendungsfälle |
Bericht 22.9.04/ aktualisiert 8.4.05
Typische Anwendungsfälle für Biomasse-KWK-Anlagen
- holzverarbeitende
Betriebe
- Nah- und
Fernheizwerke
- Industriebetriebe
mit hohem Prozesswärmebedarf
- Zufeuerung von
Biomasse in in bestehenden Kohlekraftwerken
Zur dezentralen Stromerzeugung aus Biomasse (Kraft-Wärme-Kopplung) gibt es z. Z.
folgende marktreife Technologien:
A.
Für feste Bioenergieträger:
Dampfturbinenprozess
Verfahren:
Dampfturbine
Leistungsbereich
elektrisch: 0,5 bis > 20 MWel
Elektrischer
Wirkungsgrad: 12 - 20%
Dampfkolbenmotorprozess
Verfahren:
Dampfkolbenmotor
Leistungsbereich
elektrisch: 0,2 bis 1,5 MWel
Elektrischer
Wirkungsgrad: 10 - 20%
Kurz vor der Markteinführung
stehen u. a. folgende innovative Technologien
Dampfschraubenmotorprozess
Verfahren:
Dampfschraubenmotor
Leistungsbereich
elektrisch: 0,1 bis 2,5 MWel
Elektrischer
Wirkungsgrad: 10 - 20%
Stirlingmotorprozess
Verfahren:
Stirlingmotor
Leistungsbereich
elektrisch: 0,01 bis 0,15 MWel
Elektrischer
Wirkungsgrad: 8 - 22%
|
Organic Rankine Cycles
(ORC-Prozess)
Verfahren:
Die ORC-Technik
nutzt ein organisches Medium, dass bei niedriger Temperatur (200-300°C)
verdampft, über eine Turbine entspannt und anschließend kondensiert wird.
Bzgl.
der spezifischen Stromerzeugungskosten schneiden die Dampfprozesse und der
ORC-Prozess am günstigsten ab.
Elektrischer
Wirkungsgrad: 10 - 17%
B. Für flüssige/ gasförmige Bioenergieträger:
Dieselmotor
Leistungsbereich elektrisch: 0,005 bis 5 MWel
Elektrischer
Wirkungsgrad: 30 - 43%
Gasmotor (Ottomotor)
Leistungsbereich elektrisch: 0,005 bis 5 MWel
Elektrischer
Wirkungsgrad: 25 - 42%
Gasturbine
Leistungsbereich elektrisch: 0,02 bis 1 MWel
Elektrischer
Wirkungsgrad: 25 - 30%
Brennstoffzelle
Als neue, aber noch nicht marktreife Technologie u. a. für die Nutzung der Kraft-Wärme-Kopplung, wird die
Brennstoffzelle angesehen.
In der Brennstoffzelle wird der Strom auf direktem Weg (elektro-chemische
Umwandlung) erzeugt.
Leistungsbereich elektrisch: 0,005 bis 5 MWel
Elektrischer
Wirkungsgrad: 30 - 40%
Geforscht wird derzeit verstärkt
bzgl. Einsatz von Biogas, Holzgas und Brennstoffzellen in BHKWs.
|
ORC-Prozess (Organic Rankine
Cycles) |
Beim
ORC-Prozess wird anstelle von Wasser ein organisches Arbeitsfluid (Silikonöl,
nicht toxisch, kein Treibhausgas) in einem geschlossenen Kreislauf eingesetzt.
Dieser Prozess
ermöglicht, aus Wärmeenergie auf niedrigen Temperaturniveau elektrische
Energie zu erzeugen.
Das Verfahren kommt vor allem dann zum Einsatz,
wenn das zur Verfügung stehende Temperaturgefälle zwischen Wärmequelle und
-senke zu niedrig für den Betrieb einer von Wasserdampf angetriebenen Turbine
ist.
Dies ist vor allem bei der Stromerzeugung mit
Hilfe der Geothermie, der Kraft-Wärme-Kopplung sowie bei
Solarkraftwerken und Meereswärmekraftwerken der Fall.
Die Turbinen werden beispielsweise mit R134a
betrieben, das mit 100 °C warmem Tiefenwasser aufgeheizt wird und seine
überschüssige Wärme an einen 18 °C kalten Kondensator abgeben kann.
ORC-Kreislauf (Beispiel KWK mit Biomasse)
-
Biomasse wird in einem Biomassekessel verbrannt,
(Hackgut, Holzspäne, Energiegetreide, Getreideabfälle, Staub etc.)
- das Rauchgas durchströmt einen Thermoölkessel
- Über
Thermoölkreislauf wird dem Verdampfer Wärme zugeführt
- Silikonöl verdampft,
Dampf treibt Turbine an
- Turbine ist mit Generator gekoppelt, Generator
erzeugt Strom
- entspannter Dampf gelangt über Rekuperator in einen
Kondensator
- abgeführte Wärme wird für Heißwassererzeugung oder
Prozesswärme genutzt
- Kondensat wird über Pumpe wieder auf Betriebsdruck gebracht und
über den Rekuperator in den Verdampfer geleitet.
|
Vorteile
- Hohe Robustheit, gute Regelbarkeit, Teillastfähigkeit 10 bis 100%
-
Automatisierbarkeit
- geringer
Wartungs- und Installationsaufwand
- Nachrüstung in bestehende Biomassefeuerungsanlagen möglich
- z. Z. relativ hohe staatliche Förderung
Derzeitige Nachteile
- Hohe Investitionskosten
- Wirtschaftlicher Einsatz ab ca. 400 kW thermischer Leistung
- Wirtschaftlich
durch staatliche Förderung
Beispiele
1.
ORC-Prozess als EU-Demonstrationsprojekt in Österreich
Holzindustrie STIA, Admont
Die Anlage mit einer elektrischen Nennleistung
von 400 kW ist seit Sept. 1999 in Betrieb.
Elektrischer Wirkungsgrad 17,7%
Basis
ist der auch bei den Dampfprozessen verwendete Rankine-Prozess.
Quelle: I.
Obernberger, A. Hammerschmid
2.
Biomassefeuerung in Kombination mit
ORC-Anlagen in Deutschland
Eine von bisher 3 installierten
Anlagen wurde 2002 auch in Thüringen installiert.
Daten
- Brennstoff: Holzabfälle, Späne
mit hohen Staubanteil.
- Biomassekessel:
Treppenrostfeuerung mit
Feuerungswärmeleistung 4 MWth
- Thermoölkessel 3 MWth
-
ORC-Anlage 500 kWel, elektrischer Wirkungsgrad ca. 17%.
>
Bildbeispiel ORC-Modul
(Bildquelle:
www.gmk.info)
Quelle:
Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt, Thüringen
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BHKW mit Holzvergaser |
Biomassepyrolyse und -vergasung
Die Biomassepyrolyse und auch -vergasung befindet sich noch
überwiegend im Entwicklungsstadium.
Neben der Vergasung von Holz ist auch die Vergasung von Stroh
möglich.
Probleme bei Pyrolyse und Vergasung bereitet derzeit noch der
relativ hohe Teergehalt.
Für die Vergasung sind drei Systeme möglich:
- Festbettvergasung
A) Gleichstromvefahren
Brennstoff und Luft in Richtung Ascheabzug und Gasaustritt
B) Gegenstromvefahren
Gasaustritt bei Brennstoffzufuhr und Lufteintritt bei Ascheabzug
C) Kombination aus Gleich- und Gegenstromvefahren
- Wirbelschichtvergasung
Brennstoff und Luft räumlich getrennt von Gasaustritt und
Ascheabzug
- Flugstromvergasung
Brennstoff und Luft |
In
Dänemark ist ein zweistufiges Verfahren in der Entwicklung, bei dem in einem
Pyrolysereaktor bei 500-600 °C Koks, Teer und Brenngase produziert werden und in
einem nachgeschalteten Schachtofenvergaser das Brenngas verbrannt wird.
Holzgas-BHKW Nach dem
Prinzip der KWK (Kraft–Wärme–Kopplung) wird mit diesem System aus
Holzhackschnitzel Ökostrom
und Biowärme erzeugt.
1 kg Holz ergibt ca. 1 kWh elektrische Energie.
Der Verfahrenswirkungsgrad
beträgt ca. 20 bis 25% (gegenüber 80 bis 90% bei der Wärmegewinnung durch
Verbrennung!)
Als nutzbare Heizwärme fällt die Abwärme des Kühlwassers
und des Abgases aus dem BHKW–Betrieb sowie die Wärme aus der Holzgaskühlung an.
Das Prinzip der
Holzvergasung ist schon alt (Imbert-Holzvergaser
für Autos), jedoch die Forderung
der Motorenhersteller für optimale Qualität des Holzgases zur Erreichung einer
langen Nutzungsdauer des Motors war bislang nicht optimal erfüllbar.
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BHKW
mit Feststoffvergaser
für biologisch schwer
abbaubare Biomasse |
Bei der Festbettvergasung wird Biomasse i. d. R. autotherm unter Einsatz von
Luft vergast (thermochemischen Vergasung).
Der Brennstoff ist dabei in einer Schüttschicht dem Vergasungsmittel ausgesetzt.
Die Gasgeneratoren sind als stehende Schachtöfen konzipiert.
Die bioampere® Feststoffvergaser wandeln Festbrennstoffe biologischen Ursprungs
bei Temperaturen von bis zu 1.200 °C fast vollständig um.
Es entsteht ein Nutzgas mit einer spezifischen Leistung von 0,9 bis 1,3
kWh/Normkubikmeter je nach Feuchte- und Aschegehalt.
Dieses Gas wird nach der Abkühlung und Reinigung zur Stromerzeugung in einem
Blockheizkraftwerk genutzt.
Die anfallende Prozessabwärme kann für Wärme- oder Kühlungszwecke ausgekoppelt
werden. |
Dabei besteht auch die Möglichkeit, die Wärme z.B. mit Hilfe einer
Absorptionskälteanlage in Kälte umzuwandeln.
Vorteile:
- Sehr hoher Gesamtwirkungsgrad
- Verwendung einer Vielzahl von Einsatzstoffen (Biomasse
oder Abfallstoffe)
- Einsatzstoffe kombinier- und austauschbar
- Wartungsarmer, weitgehend vollautomatischer Betrieb
- Stabile Prozessabläufe
- Keine Geruchsbelästigung
- Geringer Platzbedarf
- Die Reststoffe sind in der Landwirtschaft einsetzbar
>
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Biomasse-BHKW
mit Dampf-Schraubenmotor |
Prinzip
Dampf-Schraubenmotor
Das Prinzip der
Stromerzeugung mittels Schraubenmotor (Schraubenexpansionsmaschine) entspricht
dem des konventionellen Ranking-Wasser-Dampf-Prozesses, mit dem Unterschied,
dass der Dampf statt in einer Turbine in einem Schraubenmotor entspannt wird.
Der Schraubenmotor
treibt einen Generator an, mit dem elektrischer Strom erzeugt wird.
Schraubenmotoren gehören zur Gruppe der mehrwelligen Verdrängermaschinen.
Diese besitzen einen
geschlossenen Arbeitsraum, dessen Größe sich während eines Arbeitsspiels
zyklisch verändert und stellen die Umkehrung zum Schraubenkompressor dar, der
in vielen Industriezweigen seit Jahrzehnten verwendet wird.
Einsatz
Schraubenmotoren
können mit Frischdampfzuständen von 10 bis 30 bar sinnvoll betrieben werden
und sind ab einer Nennleistung von 100 kWel bis ca. 2.500 kWel einsetzbar.
Arbeitsprinzip
Die Arbeitsweise eines Schraubenmotors erinnert an die eines
Zweitakt-Kolbenmotors, wenn man die oszillierende Bewegung des Hubkolbens
durch eine rotierende ersetzt.
In einem Gehäuse rotieren zwei, im Eingriff
stehende, schraubenförmig verwundene Rotoren.
Der V-förmige
Arbeitsraum (Hubvolumen) wird von den beiden Schraubenrotoren (Hauptrotor und
Nebenrotor) mit der eng anliegenden Gehäuseinnenseite gebildet (>
Funktionsschema).
Der Wasserdampf gelangt durch die Gehäuseeinlassöffnung in das
dahinter liegende Zahnlückenvolumen. Bei fortschreitender Rotordrehung wächst
das Volumen der Profillücke.
|
Der Füllvorgang ist beendet, wenn dieser Raum bei
weiterer Rotordrehung vom Einlassquerschnitt des Gehäuses vollständig getrennt
wird.
Während der Expansionsphase vergrößert sich der Arbeitsraum
kontinuierlich, wobei das Arbeitsfluid einen Teil seiner Energie auf den Rotor
überträgt.
Ist das Arbeitsvolumen maximal, überfahren die Rotorzahnköpfe den
Auslassquerschnitt im Gehäuse und der Expansionsvorgang mit dem Ausschieben,
also mit dem Verdrängen des energieärmeren Arbeitsfluids, beginnt.
Je nach Anzahl der
verwendeten Profillückenräume läuft das beschriebene Arbeitsspiel mehrmals pro
Rotorumdrehung ab.
Brennstoffe für die Dampferzeugung
Bio-Brennstoffe:
Verbrennung von Holzpellets,
Stückholz, Hackschnitzel, Biogas etc.
Fossile Brennstoffe:
Natürlich können
auch klassisch Heizöl, Erdgas, Kohle etc. genutzt werden.
Vorteile
Dampfschraubenmotoren sind sehr robust, sie können sowohl überhitzten Dampf
als auch Sattdampf und Nassdampf abarbeiten (keine Tropfenschlagsgefahr), was
den flexiblen Einsatz dieser Technologie unterstreicht.
>
Beispiel Dampf-Schraubenmotor-Prozesses
in einen Biomasse-Heizkraftwerk
Quelle: Bioenergiesysteme, Graz
|
Klein-BHKW mit biomassebefeuerten Stirlingmotor |
Funktion und Technik |
Mikro-BHKW für Holzpellets
Bei der Nutzung von
Biomasse ist dem Erhitzer (Rohrbündel-WT) des Stirlingmotors eine
adiabat ausgeführte Biomassefeuerung vorgeschaltet.
Die relativ hohe
Restwärme der Rauchgase (> 700°C) kann zur Luftvorwärmung oder zur
Nutzwärmeerzeugung verwendet werden.
Brennstoffe
Holzpellets
(DINplus!),
theoretisch aber auch Stückholz, Hackschnitzel, Biogas
etc. möglich
Leistung (Beispiel)
Elektrische Leistung
ca. 1 bis 3 kWel (bei 220-240 V)
Thermische Leistung
ca.
7,5 bis 14 kWth
Wirkungsgrad
Elektrischer
Wirkungsgrad max. bis zu 25%
Gesamtwirkungsgrad
ca. 85-90%
Vorteile
-
geringe Anforderungen an Brennstoffqualität
-
wartungsarm (theoretisch bis zu 8.000 h)
-
schadstoffarm
-
geräuscharm
|
Nachteile
-
relativ hohe Investkosten
(z. Z. geringe Stückzahlen, Gerät ca. 23.000 €, Gesamtsystem mit Puffer
ca. 34.000 bis 35.000 €)
-
hohe thermische Belastung des Erhitzers sowie Korrosionsgefahr
durch aschebeladene Rauchgase (Alkalien, Cl-Verbindungen)
-
vergleichsweise niedriger elektrischer Wirkungsgrad
(ca. 25%
bei 1000°C Rauchgastemperatur)
Bzgl. Ascheschmelzpunkt sind nur Rauchgastemperaturen < 1000°C erzielbar.
Durch sehr hohe erforderliche Rauchgastemperatur am Austritt des Erhitzers von
>700°C, kann nur 20-30% der Rauchgaswärme an den Motor übertragen werden.
Derzeitige Probleme (Stand bis 2008)
Z. Z. sind als
Biobrennstoff nur Holzpellets nach DINplus möglich
(ansonsten gibt es
Probleme mit zu viel Asche im Verbrennungsraum)
Probleme bei
ausgelieferten Anlagen gab es auch mit unterschiedlichen Anschlüssen an
Abgasanlagen bzgl. wechselnder Druckverhältnisse.
Das Problem
bei der der Auslegung und Skalierung des Stirlings sind letztlich seine nicht
berechenbaren und sehr schwer kontrollierbaren Wärme- und Transportvorgänge im
verkapselten Druckraum, die mathematisch und analytisch noch nicht beschrieben
werden können.
Grundlagen zum Stirlingmotor s. a.
hier.
|
Entwicklungsstand & Entwicklungsbedarf |
Der mit Biomasse befeuerte Stirlingmotor befindet sich z. Z. noch
im Demonstrationsstadium bzw. als Pilotanlage.
Derzeitige Problembereiche
- Abdichtung des unter Druck stehenden Schadraumes des
Arbeitsgases
- Hohe thermische Belastung des Erhitzers |
Erforderliche Lösungen bei Biomasse
- kostengünstige Rauchgassenstaubung
- Weiterentwicklung der adiabaten Brennkammern unter
Berücksichtigung der hohen Rauchgastemperaturen und einer
exergetisch sinnvollen Abwärmenutzung durch Luftvorwärmung
zur Erhöhung des Wirkungsgrades. |
BHKW mit Pflanzenöl |
Mini-BHKW
mit Pflanzenöl
im Leistungsbereich von 4 bis 50 kWel
Hauptbestandteile sind ein modifizierter Industriedieselmotor und ein Generator.
Geeignet
für Netzparallel- oder Inselbetrieb.
Kraftstoff
Für einen reibungslosen Betrieb ist in d. R. Pflanzenöl, im
Speziellen Rapsöl, von hoher und gesicherter Qualität (E DIN 51605 oder
mindestens Normen des RK-Qualitätsstandards 05/2000) erforderlich.
Die E DIN 51605 ersetzte im Oktober 2005 den bisherigen
Weihenstephan RK-Qualitätsstandard 05/2000.
Lagerungsbedingungen für Pflanzenöl
Pflanzenöl bzw. Rapsöl als Kraftstoff kann nach Herstellerangaben
und unabhängigen Untersuchungen zufolge bei guten Lagerungsbedingungen bis zu 12
Monaten gelagert werden.
Dabei sollten folgende Richtlinien eingehalten werden:
- Lagerung bei konstanten Temperaturen zwischen 5 und 10 °C
- Lagerung in lichtundurchlässigen Tanks oder dunkler Umgebung
- Lagerung in Tanks aus beschichtetem Stahl, Edelstahl oder
Kunststoff |
- Lagerung in dicht verschließbaren Tanks
zur Vermeidung von Wassereintritt und zur Minimierung des
Kontakts mit (Luft-) Sauerstoff
- Tanks mit ausreichend großen Öffnungen,
um die regelmäßige Reinigung zu erleichtern
- Zum Tank führende Leitungen
aus Edelstahl, chromatiertem Stahl oder Aluminium
- Keine Tankheizung
Mini-BHKW mit Pflanzenöl und Holzpellets
In Entwicklung ist ein Prototyp, bei dem der Verbrennungsluft Holzgas
aus Holzpellets zugeführt wird.
Die Holzpellets werden in einem Gleichstrom-Vergaser vergast.
Durch das Holzgas kann der Ölverbrauch drastisch reduziert werden.
Bei diesem Verfahren werden die bei der Holzvergasung anfallenden
Teerrückstände durch die Verbrennung des Pflanzenöls im Dieselmotor beseitigt.
Ein serienreifer Prototyp könnte nach Herstellerangaben evtl. schon 2006/07
(?) zur Verfügung
stehen.
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BHKW mit Mikrogasturbine |
Mikroturbinen > Bild sind neu entwickelte
Produkte, welche sich u. a. zum Einsatz in der dezentralen Stromversorgung und
der Kraft-Wärme-Kopplung eignen und im Leistungsbereich unterhalb von 500 kWel
angesiedelt sind.
Funktion
Bei Heiz-Kraft-Werken (HKW) mit einer Mikrogasturbine ist ohne
Zwischenschaltung eines Getriebes der Permanentmagnet des Generators direkt an
die Turbine geflanscht, so dass der Generator mit der sehr hohen Drehzahl der
Turbine läuft.
Der erzeugte hochfrequente Wechselstrom (max. 1600 Hz) wird
zunächst gleichgerichtet und dann in Wechselstrom 400 V/ 50 Hz umgewandelt. Zum
Start dient der Generator als Motor.
Zum Betreiben kann Erd-/ Flüssiggas, Heizöl, Klärgas, Grubengas
und Erdölbegleitgas verwendet werden.
Die anfallende Abwärme muss für Heizzwecke etc. immer abgenommen
oder gepuffert werden.
Nachteile
Die
Nachteile der Turbine ist der schlechte elektrische Wirkungsgrad von 12% und
mit Rekuperator 26%, also schlechter als bei den klassischen BHKWs.
Ein Rekuperator nutzt die Wärmeenergie aus den
Turbinenabgasen und wärmt damit die Verdichteraustrittsluft auf, bevor diese in
die Brennkammer gelangt. Dadurch vermindert sich der benötigte Brennstoffeinsatz
und es können höhere elektrische Wirkungsgrade erzielt werden. Trotzdem fallen
die Wirkungsgrade von Motorenanlage derselben Größenklasse noch um einige
Prozentpunkte höher aus.
|
Vorteile
Die Vorteile
liegen in den langen
Wartungsintervallen (alle 8000 h oder einmal im Jahr.) Die Otto- oder
Dieselmotoren bei den klassischen BHKWs müssen im Vergleich ca. alle 2000 h
gewartet werden.
Anwendung
Aufgrund der gasturbinenspezifischen Abwärmecharakteristik, bei
der das gesamte Abwärmepotential auf einem hohen Temperaturniveau von rund 275°C
anfällt, eignet sich die Mikrogasturbine vor allem für kleinere
Industriebetriebe mit Prozesswärmebedarf in Verbindung mit einer
Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung, für Trocknungsprozesse sowie als Aggregat zur
Klimakälteerzeugung mittels Absorptionskältemaschine.
Denkbar wäre aber z. B. ein verstärkter Einsatz im
Contracting-Bereich, da in diesem Fall die Vorteile der Mikrogasturbinen
aufgrund des geringeren Wartungsaufwandes besonders zum Tragen kämen.
Kosten
Aufgrund des hohen
Investitionsvolumens von rund 62.000 € für ein Aggregat mit 28 kWel
und dem gegenüber Motoren gleicher Leistungsgröße um einige Prozentpunkte
geringeren elektrischen Wirkungsgrad erscheint ein wirtschaftlicher Betrieb aber
nur bei wenigen Anwendungsfeldern möglich.
Auf diesem interessanten Gebiet
gibt es also noch viel zu tun.
|
Brennstoffzellen |
Wasserstoff verbrennt im Gegensatz zu Öl und Gas ohne umweltbelastende
Emissionen zu reinen Wasser.
Entscheidend für die Ökobilanz ist, wie er hergestellt wird. Mit Hilfe von
Wasserstoff lässt sich Strom aus regenerativen Quellen speichern.
Um diese so gebundene Energie wieder nutzbar zumachen, bietet die
Brennstoffzelle mit hohen Wirkungsgraden eine sehr effiziente Lösung.
Brennstoffzellen-Typen
Zur Zeit werden 5 Brennstoffzellen-Typen mit ihren
unterschiedlichen Eigenschaften und Anwendungen erforscht:
1. Alkalische-Brennstoffzelle (AFC)
Hat schon Serienreife erlangt. Betriebstemperatur <100°C. Liefert bei
einen Wirkungsgrad von 70% sehr gute Ergebnisse in der Stromerzeugung.
2. Phosphorsäure-Brennstoffzelle (PAFC)
Betriebstemperatur 160-220°C, fast gleich großer Anteil an
elektrischer und thermischer Energie.
Muss auf eine bestimmte Arbeitstemperatur vor Inbetriebnahme
aufgeheizt werden. Da das mehrere Stunden dauert, eignet sie sich für die Deckung
der Grundlast. Z. Z. alternative zur klassischen motorgetriebenen Kraft-
Wärme- Kopplung. |
3. Karbonatschmelzen-Brennstoffzelle (MCFC)
Hochtemperatur- Brennstoffzelle, 600-1000°C.
Muss auf eine bestimmte Arbeitstemperatur vor Inbetriebnahme
aufgeheizt werden. Da das mehrere Stunden dauert, eignet sie sich für die Deckung
der Grundlast.
Kann als Blockheizkraftwerk in Großanlagen ein ganzes
Wohngebiet versorgen.
4. Festelektrolyt-Brennstoffzelle (SOFC)
Gleiche Anwendung wie MCFC
5. Polymerelektrolytmembran-Brennstoffzelle (PEMFC)
Die bekannteste Brennstoffzelle mit relativ geringen Kosten.
Geeignet für Versorgung von Ein- bis Zweifamilienhäusern.
Da sie sich auch kalt starten lässt, ist sie auch für den
Einsatz im Fahrzeugbereich geeignet.
Einsatz
Der Einsatz von Brennstoffzellen reicht vom Batterieersatz über
den Einsatz in Fahrzeugen bis zur Kraft-Wärme-Kopplung.
Einige arbeiten in einen hohen Temperaturbereich.
Durch die damit verbundene Abwärme ist der Einsatz in der
Gebäudeheizung als Kraft-Wärme-Kopplung gegeben.
(Quelle: BHKW-Infozentrum) |
Ersatz konventioneller BHKWs durch
Brennstoffzellen? |
Marktchancen und Marktreife |
Sofern die spezifischen Investitionssummen von Brennstoffzellen-Anlagen aufgrund
der Verwendung neuer (billigerer) Materialien sowie den Eintritt in die
Serienproduktion gesenkt werden können, könnte es in einigen Bereichen auch zu
einer Verdrängung konventioneller BHKW-Technologien (Motor, Gasturbine) kommen.
Dies kann z. B. in Bereichen stattfinden, in denen gleichzeitig eine
Notstromversorgung durch die BHKW-Anlage realisiert werden soll, wie dies z. B.
in Krankenhäusern der Fall ist. Solche Funktionen können durch Brennstoffzellen
einfacher realisiert werden.
Teilweise werden aber auch neue Anwendungsfelder
durch die Brennstoffzellen-Technologie erschlossen.
Der Ersatz konventioneller BHKW-Anlagen durch
Brennstoffzellen ist in naher Zukunft eher unwahrscheinlich!
|
Die Marktchancen von Brennstoffzellen-Anlagen werden aber aufgrund der höheren
elektrischen Wirkungsgrade (gegenüber einer konventionellern KWK-Anlage) in
einem noch stärkeren Maße von der Höhe der Stromeinspeise-Vergütungen abhängen.
Die Marktreife wird wegen der technischen Probleme
(Schnittstellen zwischen Brennstoffaufbereitung und Zelle, zwischen Zelle und
Gasführung, zwischen Steuersystem und Strommanagement)
wesentlich länger dauern, als bisher angenommen.
Außerdem, was wird sein, wenn in 20 Jahren das Ergas knapp wird?
Ist dann eine Umstellung auf Biogas möglich, oder streiken dann
Reformer und Membran?
|
Aufbau und Funktionsprinzip der
Brennstoffzelle (PEM) |
Die Brennstoffzelle ist der Umkehrprozess zur Elektrolyse, also
ein elektrochemischer Wandler, der Wasserstoff mit Sauerstoff in einem
kontrollierten elektrochemischen Prozess verbindet. Dabei entsteht neben Strom
auch Wärme.
Aufbau
Die Brennstoffzelle besteht im Wesentlichen aus einer
sandwichartig angeordneten Dreierschicht: Anode-Elektrolyt-Kathode.
Diese wird auf der Anodenseite durch die reduktive Gasatmosphäre
(Brennstoff) und auf der Kathodenseite durch die oxydative Atmosphäre
(Luftsauerstoff) umspült.
Funktion
Der Brennstoff Wasserstoff wird kontinuierlich der Anode
zugeführt. Dort wird er in Anwesenheit eines Katalysators in Elektronen und
Ionen aufgespaltet, wobei die Ionen durch den Elektrolyten zur Kathode
transportiert werden.
Bedingt durch Potenzialdifferenz zwischen Brenngas (Anodenseite)
und Sauerstoff (Katodenseite) fließen die Elektronen über einen externen
Stromkreis (elektrischer Verbraucher) zur Katode und verrichten dabei
elektrische Arbeit.
|
An der Kathode verbinden sich die Ionen und Elektronen mit dem
der Katode zugeführten Sauerstoff zu Wasser, welches als Wasserdampf abgeführt
wird.
Der von der Brennstoffzelle erzeugte Gleichstrom kann in einem
Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt werden.
Die Potentialdifferenz einer einzelnen Brennstoffzelle beträgt
nur ca. 0,7 V, so dass für eine höhere Spannung mehrere Zellen in Reihe
geschaltet werden müssen.
Die Abwärme einer Brennstoffzelle wird über einen Kühlkreislauf
ausgekoppelt (BHKW) und kann zu Heizzwecken an einen Verbraucher abgegeben werden.
Das notwendige Brenngas Wasserstoff ist kein Primärenergieträger
und muss bei Niedertemperatur-Brennstoffzellen eigens erzeugt werden.
Dies geschieht in einem Reformer durch Abspalten des
Wasserstoffes aus wasserstoffhaltigen Brennstoffen (Methan, Methanol).
Der Reformierungsprozess benötigt ca. 20% der eingesetzten
Energie.
Bei Hochtemperatur-Brennstoffzellen ist eine Direktreformierung
möglich.
(Quelle:www.bhkw.portal.de) |
Ökostromtarife aus Biomasse - EEG vom
1.8. 2004 |
Elektrische Leistung von 1-150 kWel
(ab1.1.05 Degression bei Biostrom -1,5%)
Vergütung |
0% |
-1,50% |
-3% |
-4,50% |
-6% |
-7,50% |
-9% |
Ct/kWhel |
2004 |
2005 |
2006 |
2007 |
2008 |
2009 |
2010 |
1. Biostrom |
11,50 |
11,3275 |
11,1550 |
10,9825 |
10,8100 |
10,6375 |
10,4650 |
2. NAWARO |
6,00 |
6,0000 |
6,0000 |
6,0000 |
6,0000 |
6,0000 |
6,0000 |
3. KWK |
2,00 |
2,0000 |
2,0000 |
2,0000 |
2,0000 |
2,0000 |
2,0000 |
4. Technologie* |
2,00 |
2,0000 |
2,0000 |
2,0000 |
2,0000 |
2,0000 |
2,0000 |
Summe |
21,50 |
21,3275 |
21,1550 |
20,9825 |
20,8100 |
20,6375 |
20,4650 |
Elektrische Leistung von 150-500 kWel
(ab1.1.05 Degression bei Biostrom -1,5%)
Vergütung |
0% |
-1,50% |
-3% |
-4,50% |
-6% |
-7,50% |
-9% |
Ct/kWh |
2004 |
2005 |
2006 |
2007 |
2008 |
2009 |
2010 |
1. Biostrom |
9,90 |
9,7515 |
9,6030 |
9,4545 |
9,3060 |
9,1575 |
9,0090 |
2. NAWARO |
6,00 |
6,0000 |
6,0000 |
6,0000 |
6,0000 |
6,0000 |
6,0000 |
3. KWK |
2,00 |
2,0000 |
2,0000 |
2,0000 |
2,0000 |
2,0000 |
2,0000 |
4. Technologie* |
2,00 |
2,0000 |
2,0000 |
2,0000 |
2,0000 |
2,0000 |
2,0000 |
Summe |
19,90 |
19,7515 |
19,6030 |
19,4545 |
19,3060 |
19,1575 |
19,0090 |
*) Technologiebonus nur bei Holzgas-BHKW, Stirling etc.
|
Für
wesentlich mehr Informationen stehen wir Ihnen mit einer persönlichen
Fachberatung jederzeit gerne zur Verfügung.
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