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24.01.2012 19:09
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HEIZUNG/ ÖL-, GAS-, E-HEIZUNGEN
.
Elektroheizungen &
Trinkwassererwärmung.
Strompreis; Energiekosten,
Primärenergieeinsatz, Elektroeinzelheizungen; Elektro-Nachtspeicherheizung mit
Pufferspeicher;
Kleinspeicher.
Elektroheizungen & Trinkwassererwärmung mit Strom |
Wärme aus der
Edelenergie Strom |
Heizen mit Strom - saubere
Wärme schlechthin?
Die
Umwandlung von Strom in Wärme beim Endverbraucher
- ohne Verluste
(Wirkungsgrad 100%),
- relativ geringe Investkosten,
-
keine Wartungskosten,
- kein Schornstein
könnte oberflächlich betrachtet, beste Vorraussetzungen für das fast ideale
Heizsystem bieten.
Leider erfolgt in Deutschland die Stromerzeugung, besonders in
Spitzenzeiten, in Verbennungskraftwerken mit fossilen Brennstoffen (Kohle
etc.).
|
Der
Wirkungsgrad liegt bei ca. 30% (bei ganz modernen Anlagen max. 42%). Damit ist Strom nach wie vor die teuerste
Energie und viel zu kostbar nur zum Heizen.
Auch wenn
der Strom nur aus umweltfreundlichen Wasserkraft-, Gezeiten- oder auch
Windkraftanlagen etc. kommen würde, ist die
Anwendung zur Wärmeerzeugung zu überdenken.
! Die
Umwandlung von Strom in Wärme über elektrische Widerstandsheizungen sollte
auch bzgl. der Klimasituation als Vollheizung nur noch in Ausnahmefällen
angewendet werden.
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Über Strompreis, Energieversorger und Energiekosten |
Elektroenergie ist im
Energiekostenvergleich die teuerste Energie.
Für 100% Heizenergie sind 278% Primärenergie
notwendig, siehe weiter unten.
Primärenergiefaktor für Strommix fp= 3,0
(neu 2,7)
Zusammensetzung des Strompreises
(Beispiel 2006/07)
Die hohen Strompreise ärgern viele, jedoch wissen wenige, wie
dieser sich zusammensetzt:
Zusammensetzung pro kWh |
2007 |
- |
Stromerzeugung |
4,3 Ct |
- Ct |
Messkosten |
2,1 Ct |
- Ct |
Umsatzsteuer |
2,7 Ct |
- Ct |
Kraft-Wärme-Kopplung |
0,3 Ct |
- Ct |
Vertrieb |
1,0 Ct |
- Ct |
Konzessionsabgabe |
1,8 Ct |
- Ct |
Beitrag für erneuerbare Energien* |
0,54 Ct |
- Ct |
Netznutzung** |
6,0 Ct |
- Ct |
Summe
Strompreis pro kWh (2006) |
19,6 Ct |
- Ct |
Die Zusammensetzung des Strompreises sollte, einzeln
betrachtet, schon zu denken geben!
Änderungen 2012, z. B.:
*) Ökostrom-Umlage
2012 Steigerung von 3,5 auf knapp 3,592 Ct/kWh
**) Netzgebühren 2012
Steigerung um rund 0,75 Ct/kWh inkl. MwSt
-> Für einen Haushalt mit z. B. 4.000 kWh Verbrauch ergibt
sich insgesamt eine Mehrbelastung von ca. 34 Euro/Jahr.
|
Die ganzen schönen Subventionen für Biostrom bezahlt der
kleine Verbraucher, welcher sich niemals z. B. ein BHKW leisten kann, und das über
Jahrzehnte, ganz zu schweigen von den hohen Netznutzungskosten für
z. T. überalterte Netze.
Wie kommt der hohe Strompreis zustande?
Bei nur 4 großen Stromversorgungsunternehmen in Deutschland
gibt es kaum Konkurrenz, geschweige echte Transparenz.
Mit Strom von einem Stromversorgungsunternehmen versorgt zu
werden, ist irgendwie beruhigend.
Sich selber versorgen sie besonders mit riesigen Gewinnen
durch (manipulierte?) Strompreise über die Strombörse! Das ist beunruhigend!
Gemacht werden die Strompreise von der Strombörse,
über Angebot und Nachfrage.
Um den Preis an die Grenze hochzutreiben, könnte z. B.
künstlich das Angebot verknappt werden. Der Preis steigt und damit die Gewinne.
Offiziell wird das natürlich nicht zugegeben, ganz zu
schweigen von den Absprachen untereinander.
Alles geht nach Recht und Gesetz zu, man fragt sich nach
welchen?
Und der Endverbraucher zahlt und zahlt und zahlt...
Energiekosten im Vergleich
(Stand I/2007)
Arbeitspreise für Kleinverbraucher |
Öl |
ca. 6.7 Ct/kWh |
Erdgas |
ca. 6,9 Ct/kWh |
Nachtstrom |
ca. 10,0 Ct/kWh |
Tagstrom |
ca. 19,6 Ct/kWh |
Mehr interessante Infos über den Strompreis finden Sie z. B.
auf Wikipedia, der-stromreis.de,
StrompreisStudie2010.pdf
etc.
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Vergleich Primärenergieeinsatz bei
unterschiedlichen Heizsystemen
(ohne Trinkwassererwärmung) |
Heizsystem |
Erzeuger
Umwandlung von Primärenergie in
Sekundärenergie |
Nutzer
Umwandlung
von Sekundärenergie in Wärme |
Primärenergie-
einsatz |
Erzeuger-
wirkungsgrad |
Verluste beim
Erzeuger |
Heizenergie-Einsatz
Sekundärenergie |
Nutzungsgrad/
Leistungszahl
bei Umwandlung in Heizenergie |
Heizenergie
An Nutzer
abgegebene Endenergie |
Elektroheizung |
278% |
Kraftwerk η=0,36 |
178% Abwärme u.
Verteilverluste |
100% |
Elektroheizung η=1 |
100% |
Öl-Niedertemperatur-Heizung |
117% |
Raffinerie η=0,94 |
7% stoffliche Verluste |
110% |
Ölkessel η=91 %,
10 % Abgasverlust |
100% |
Erdgas-Brennwert-Heizung |
109% |
Gasversorgung η=0,94 |
7% stoffliche Verluste |
102% |
Erdgaskessel η=98%,
2 % Abgasverlust |
100% |
Stromwärmepumpe
(Kompressions-WP) |
84% |
Kraftwerk η=0,36 |
54% Abwärme u. Verteilverluste |
30% |
Stromwärmepumpe
ε=3,3; 70 % aus Umgebungswärme |
100% |
Gasabsorptions-wärmepumpe |
80% |
Gasversorgung η=0,94 |
5% stoffliche Verluste |
75% |
Absorptionswärmepumpe
ξ=1,5 / ηAus=0,9;
25% aus Umgebungswärme |
100% |
Gasmotorwärmepumpe |
67% |
Gasversorgung η=0,94 |
4% stoffliche Verluste |
63% |
Gaswärmepumpe
10%
Abwärme
ε=3,5 / ηm=0,3;
47% aus Umgebungswärme |
100%
34% Motorwärme
66% Wärmepumpe |
Quelle: ASUE e. V. (www.asue.de) |
1. Elektroeinzelheizungen |
Es ist sehr genau zwischen den relativ
niedrigeren Anschaffungskosten, kleinen Installationsaufwand, keinen
Wartungskosten etc. und den höheren Energiekosten abzuwägen.
Es werden die verschiedensten Geräte angeboten:
Elektroheizkörper
Relativ billige und einfache Lösung, benötigt aber
am Tage teuren Tagstrom.
Elektroheizkörper mit Teilzeitspeicher
benötigen am Tage teuren Tagstrom, Speicherkern
reicht meistens nur für kurze Zeit aus.
Je nach Ausführung und Material des Speichers, z. B Marmor (Marmor-Heizkörper),
Granit oder andere Speichermaterialien, ist der Strahlungsanteil höher und
somit die Wärme behaglicher.
Als Vollheizung sind diese Systeme nicht unbedingt zu
empfehlen.
Bei blumigen Werbeversprechungen (Wunder-Speicherkern etc.) ist Vorsicht
geboten, meistens nicht nur schlechtes Preis-Leistungsverhältnis!
Nachtspeicherheizkörper mit
Vollzeitspeicher
energetisch bessere Variante, werden nachts
mit billigeren Nachtstrom aufgeladen und geben am Tage geregelt die
Wärme ab.
Speichern bis 12 h die Wärme, und können auch
im Notfall am Tage mit Tagsstrom nachgeladen werden.
|
Ein separater abgesicherter Stromkreis für die
Heizung ist in allen Fällen erforderlich! Für Nachtstrom ist zusätzlich ein
zweiter Stromkreis mit Zähler notwendig.
Zu empfehlen sind
Elektroeinzelheizungen nur bedingt, z. B. wenn nur wenige
Räume zu beheizen sind oder die Räume selten genutzt werden.
! Umstellung
alter Nachtspeicherheiztechnik bis 2020
Es ist damit zurechnen, dass bis 2020 veraltete
Nachtspeicherheiztechniken auf andere Systeme umgestellt werden müssen (s.
Kabinettsklausur in Meseberg 2007).
Die novellierte EnEV, die am 1. Oktober in Kraft tritt, sieht
aber für Häuser mit nicht mehr als 5 WE/Heizanlagen eine Bestandssicherung
vor (s. § 10a).
Elektro-Heizstrahler
Technisch betrachtet ist ein im Infrarotbereich arbeitender
Heizstrahler, der zumal die geringsten Investkosten überhaupt verursacht, nur
über Elektrokabel und fast an jeder Stelle angeschlossen werden kann und auch
noch bei Bedarf sofort angenehme Strahlungswärme bringt, eigentlich nahezu die Ideallösung.
Der einzige Nachteil, er wird mit teurem Strom betrieben. Bei
kurzzeitigem Betrieb u. U. eine akzeptable Lösung.
Einsatz in kleinen Räumen (z. B. Bäder) zum schnellen Aufheizen
örtlicher Bereiche.
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2.
Elektro-Nachtspeicherheizung
mit Pufferspeicher |
Diese Warmwasser-Zentralheizungssysteme arbeiten in d. R. nur mit
Nachtstrom und sind bzgl. Investkosten vergleichbar mit Öl-
und Gaszentralheizungen, die Energiekosten sind allerdings etwas höher und
die Wartungskosten niedriger.
Der Pufferspeicher wird nachts von 22 bis 6 Uhr
über E-Heizpatronen aufgeladen. Am Tage werden dann die Heizkörper,
Fußbodenheizung etc. mit Wärme aus dem Pufferspeicher versorgt.
|
Zu empfehlen, wenn ein ganzes Haus beheizt
werden soll und Öl/Gas etc. nicht möglich sind.
Eine zusätzliche solare Trinkwassererwärmung
ist sinnvoll.
!
Ein Gesamtkostenvergleich und eine
neutrale Beratung ist bei der Auswahl
verschiedener Systeme sehr hilfreich >
Fachberatung
|
Trinkwassererwärmung
mit Strom |
1. Energieeffiziente Kleinspeicher für
kleine Wassermengen (dezentrale Warmwasserversorgung) |
Kleinspeicher ist nicht Kleinspeicher
Drucklose Elektro-Kleinspeicher sind eine interessante Alternative zur
zur zentralen Warmwasserversorgung im Bestand und im Neubau.
Kleine Wassermengen (5 bis 10 l) werden dort erwärmt, wo sie
benötigt werden (ohne lange Leitungswege mit Wasser- und Energieverlusten
vom Speicher zur Zapfstelle).
Wasservolumen einer Rohrleitung mit 20 mm Innendurchmesser:
bei 5 m Länge -> 1,5 l bei 10 m Länge ->
3,2 l bei 15 m Länge -> 4,8 l
Der Kauf von Billigspeichern ist dabei z. B. durch eine
schlechte Behälterisolierung etc. langfristig die teuere Lösung.
Die Unterschiede liegen in den gerätespezifischen Kenngrößen.
Das Einsparpotential bei einem hochwertigen Kleinspeicher für
Energie und Wasser liegt bei ca. 30 €/Jahr gegenüber Billiggeräten
->
Amortisation in ca. 2 Jahren.
Kennzeichen eines energieeffizienten
Kleinspeichers
- Thermostop-Funktion
- Antitropf-Modul
(Reservoir für Ausdehnungswasser, Venturidüse)
- Direktumschäumung aus EPS
(recyclingfähiges expandierbares
Polystyrol, λ = 0,032 W/m K)
- Heizflansch-Isolierung
Gerätespezifische Kenngrößen
1. Bereitschaftsenergieverbrauch QBEV in
kWh/24 h,
Energieabgabe eines Speichers in 24 h an die Umgebung,
gemessen bei mittlerer Speichertemperatur von 65 °C ohne Armatur und 20 °C
Umgebungstemperatur.
Gute Speicher liegen hier zwischen ca. 0,2 bis 0,25 kWh/24 h.
Bei Speichern vom Baumarkt können die Werte in der Realität
beim Doppelten bis Dreifachen liegen.
Weitere Kenngrößen:
- benötigte Nutzenergie (=erwärmtes Brauchwasser) QNutz
- Energieverlust des Ausdehnungswassers QV, Ausdehn.
- Wärmeabstrahlung über die Armatur QV, Armatur
- > Energiebilanz eines drucklosen Kleinspeichers
Qel = QNutz + QBEV + QV,
Ausdehn. + QV, Armatur
|
2. Mischwassermenge
Beim Zapfen strömt am Speicherboden Kaltwasser nach. Kalt-
und Warmwasser sollten sich dabei durch eine optimale Einströmung (ohne
Verwirbelung) möglichst wenig mischen. Nur so bleibt die vorgewählte
Mischwassertemperatur lange konstant (=hoher Komfort).
Zur Beurteilung wird die Temperaturkonstanz (Überlaufkurve)
und die gesamte Mischwassermenge von 40 °C während einer Vollentnahme
gemessen.
Die Mischwassermenge beträgt bei einem 5 l-Speicher mit 65 °C optimal 10 l
(bei 10 l-Speicher -> 20 l).
3. Thermostop-Funktion
In d. R. werden kostengünstige Temperier-Armaturen verwendet,
die bei voreingestellten Auslauftemperaturen eine komfortable
Einhandbedienung ermöglichen.
Nachteilig ist, dass diese Modelle sich auch im unbenutzten
Zustand erwärmen.
Das warme Speicherwasser steigt hier durch den
Dichteunterschied zur oben liegenden Armatur, kühlt sich ab, sinkt wieder
nach unten in den Speicher und muss wieder erwärmt werden.
Der Wärmeverlust kann dabei bis zu 0,4 kWh/24 h betragen,
also wesentlich mehr wie über den Speicher selbst verloren geht.
Die Thermostop-Funktion (z. B. Stiebel Eltron) verhindert die
Zirkulation, indem die beim Erwärmen des Wassers aufsteigenden Gasblasen
sich in
einem Siphon am Auslauf des Speichers sammeln und schon bei geringen
Gasmengen den Thermosiphon-Effekt zwischen Speicher und Armatur
unterbrechen.
4. Antitropf-Funktion
Bei einer Vollaufheizung von 10 auf 85 °C dehnt sich Wasser
um ca. 3 % aus (=150 ml bei 5 l-Speicher) und tropft ungenutzt durch die
Armatur.
Das Antitropf-Modul (z. B. Stiebel Eltron) verhindert diesen
Effekt, indem das Ausdehnungswasser in einem am Behälter ausgebildeten
Reservoir aufgenommen wird und dabei eine Silikonmembran zusammendrückt.
Beim nächsten Zapfen durchströmt das einströmende Kaltwasser
eine Venturi-Düse und entleert das Reservoir wieder für den nächsten
Aufheizvorgang.
Quelle: IKZ-HAUSTECHNIK, 18/2009; Stiebel Eltron GmbH
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Für
wesentlich mehr Informationen stehen wir Ihnen mit einer persönlichen
Fachberatung jederzeit gerne zur Verfügung.
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