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20.08.2009 20:08
IBS /
HEIZUNG/
BIOMASSEHEIZUNG
.
Brennstoffdaten und Infos für Biomasse.
Biobrennstoffe:
Holz, Holzbrikett, Holzpellets,
Getreide,
Stroh, Strohpellets,
Pferdemist, Hackschnitzel,
Kurzumtriebshölzer, Miscanthus; Heizwert,
Schüttgewicht, Feuchte, Aschegehalt, chemische Werte; Brennstoff- und Energiepreise.
Allgemeines
über Biomasse
|
Seitennavigation:
Biomasse
Holz
Holzpellets
Halmgut
Hackschnitzel
|
Definition
Biomasse |
Biomasse
ist die gesamte durch Pflanzen oder Tiere
anfallende/ erzeugte organische Substanz (kohlenstoffhaltige Materie).
Das sind lebende oder
abgestorbene, aber noch nicht fossile Pflanzen (Holz, Stroh usw.) und
Tiermasse (Dung) und auch organische Stoffe, die durch eine technische
Umwandlung entstanden sind (Pflanzenöl, Alkohol usw.).
Beim Einsatz von Biomasse zu energetischen Zwecken - also zur
Strom-, Wärme- und Treibstofferzeugung - ist zwischen nachwachsenden
Rohstoffen oder Energiepflanzen und organischem Abfall zu
unterscheiden.
Nachwachsende Rohstoffe/Energiepflanzen sind:
- schnell wachsende Baumarten und spezielle
einjährige
Energiepflanzen mit hohem Trockenmasseertrag zum
Einsatz als Brennstoff.
|
- Zucker- und stärkehaltige Ackerfrüchte für die
Umwandlung in
Äthanol sowie Ölfrüchte für die Gewinnung von
Bioölen bzw. Biodiesel (Rapsölmethylester) und
- deren Einsatz als Schmierstoff bzw. als Treibstoff.
Organische Reststoffe
fallen bei der Land- und Fortwirtschaft, der
Industrie und in Haushalten an.
Dazu zählen
- Abfall- und Restholz,
- Stroh, Gras, Laub und Dung,
- Klärschlamm
- Organischer Hausmüll
|
Feste Biomasse |
Bisher schon zur Energiegewinnung eingesetzt werden:
Stückholz, Holzpellets, Holzbrikett, Hackschnitzel, Stroh und Strohpellets.
Aber auch weitere Brennstoffe wie Nussschalen, Kirschkerne,
Pferdemist, Wiesenheu, Schilf etc. sind zur Energiegewinnung möglich.
Große Bedeutung für die deutsche Landwirtschaft wird in Zukunft der Anbau und
Verwertung von z. B. Energiegetreide, Miscanthus, Kurzumtriebshölzer sowie die Energiegewinnung aus
verunreinigten und pilzbelasteten Getreide etc. haben.
Ebenso wird das z. Z. überhaupt noch nicht in
Erwägung gezogene Energiepotential von landwirtschaftlichen bzw.
Mühlen-Abfallprodukten, wie
Siebreste, Spelzen, Ölkuchen
(z. B. Rapskuchen)
etc.
an Bedeutung gewinnen, auch bzgl. der momentan anfallenden nicht geringen
Entsorgungskosten.
|
Vorteile von Biomasse
- krisensicher, unabhängig von Öl- und Gaspreisen
- nur 7% MwSt, keine Ökosteuer
- gegenüber Öl, Gas und Strom deutlich geringere Energiekosten
- erneuerbare Energie, CO 2-neutral
- Herstellung in der Region
- keine Gefahr für Mensch und Umwelt.
>
Grafik CO2-Kreislauf
Im Gegensatz zur festen Biomasse gibt es auch flüssige Biomasse z. B.
in Form von Biogas. Die Anwendung ist vor allem für größere
landwirtschaftliche Betriebe sehr interessant.
Biogasanlagen planen wir z. Z.
nicht.
|
Energiekosten
für Biomasse |
Infolge geringer Energiekosten
sind Biomasseheizungen trotz höherer Anschaffungskosten bei Betrachtung über
längere Zeiträume sehr wirtschaftlich.
Die Betriebskosten werden
im wesentlichen von den Brennstoffkosten bestimmt.
Da diese in d. R. wesentlich niedriger
als fossile Brennstoffe sind, amortisieren sich die Mehrkosten für die
Anlagentechnik über kurz oder lang immer.
- 5 bis 6 Raummeter Laubholz,
- 7 bis 8 Raummeter Nadelholz,
-
10 bis 15 Schüttraummeter Hackschnitzel,
- 2000 kg Holzpellets oder
-
2500 kg Getreide
ersetzen ca.
1000 l Heizöl !!!
|
Die verstärkte Nachfrage nach Biomasse hat natürlich ab
2005/06 auch zu einer Preissteigerung (z. T. bis zu ca. 50%) geführt.
Trotzdem sollte man sich bei der Wahl zwischen Biomasse und
fossilen Brennstoffen nicht verunsichern lassen.
Entscheidend ist die Preisdifferenz zum Ölpreis! Außerdem ergeben
sich im krassen Gegensatz zur offensichtlichen Abzockerei, besonders bei Gas
und Strom eine Reihe weiterer Vorteile für den Verbraucher:
- Sicherung und Schaffung heimischer Arbeitsplätze
- nachvollziehbare und durchschaubare Preiskalkulationen
- es gibt genügend heimische Anbieter und somit Konkurrenz
- Ausschöpfung großer heimischer Energiepotenziale
- große Unabhängigkeit
- einfacher Kostenvergleich und Anbieterwechsel
|
Qualitätsmerkmale biogener Brennstoffe und ihre wichtigsten Auswirkungen |
Qualitätsmerkmal |
Auswirkungen |
chemisch-stoffliche Merkmale: |
Wassergehalt |
Heizwert, Lagerfähigkeit, Verluste, Selbstentzündung |
Heizwert |
Brennstoffausnutzung, Anlagenauslegung |
Elementgehalte: |
|
CL |
HCL-, PCDD/F-Bildung,
Hochtemperaturkorrosion |
N |
NOx-, HCN- und N2O-Emission |
S |
SOx-Emissionen, Hochtemperaturkorrosion |
K |
Hochtemperaturkorrosion,
Ascheerweichungsverhalten |
Mg, Ca, O |
Ascheerweichungsverhalten, Ascheeinbindung
von Schadstoffen, Ascheverwertung |
Schwermetalle |
Ascheverwertung, Schwermetallemission, z.
T. katalytische Wirkung bei PCDD/F-Bildung |
Aschegehalt |
Partikelemission (Staub) Rückstandsbildung
und -verwertung |
Ascheerweichungspunkt |
Anlagebetriebsicherheit, Niveau des
Schadstoffausstoßes |
Pilzsporen |
Gesundheitsrisiken |
physikalische Merkmale: |
|
Lagerungsdichte |
Transport- und Lageraufwendungen,
Logistikplanung |
Teilchendichte |
Feuerungseigenschaften (spez.
Wärmeleitfähigkeit, Entgasungsrate) |
Größenverteilung |
Rieselfähigkeit, Brückenbildungsneigung,
Trocknungseigenschaften, Staubbildung |
Feinanteil |
Lagerdichte, Lagerfähigkeit, Staubbildung |
Abriebsfestigkeit |
Entmischung, Verluste |
|
Holz
|
Seitennavigation:
Biomasse Holz
Holzpellets
Halmgut
Hackschnitzel
|
Holzdaten |
Mittlere Heizwerte von
lufttrockenen Holz mit 15% Restfeuchte:
Baumart
Laubholz |
Rohdichte |
Heizwert |
g/dm³ |
kWh/fm |
kWh/rm |
kWh/kg |
Ahorn |
600 |
2.600 |
1.900 |
4,1 |
Birke |
640 |
2.700 |
1.900 |
4,3 |
Buche |
680 |
2.800 |
2.100 |
4,0 |
Eiche |
680 |
2.900 |
2.100 |
4,2 |
Pappel |
410 |
1.700 |
1.200 |
4,1 |
Weide |
520 |
2.000 |
1.400 |
4,1 |
Baumart
Nadelholz |
Rohdichte |
Heizwert |
g/dm³ |
kWh/fm |
kWh/rm |
kWh/kg |
Douglasie |
470 |
2.200 |
1.700 |
4,4 |
Fichte |
430 |
2.100 |
1.500 |
4,5 |
Kiefer |
510 |
2.300 |
1.700 |
4,4 |
Lärche |
550 |
2.300 |
1.700 |
4,4 |
Tanne |
410 |
2.000 |
1.400 |
4,5 |
Primärenergiefaktor
Primärenergiefaktor für Holz fP= 0,2
|
Mittlere Heizwerte im Vergleich
Je nach Quelle können die Heizwerte etwas abweichen.
Ursache sind andere Feuchten:
Holzart |
Heizwert
kWh/rm |
Heizwert
MJ/rm |
Heizöl-
menge
|
Erdgas-
menge
|
Buche
Eiche
Birke
Ahorn |
1850
1890
1810
1675 |
6.660
6.804
6.516
6.030 |
162 Liter
166 Liter
159 Liter
147 Liter |
185 m³
189 m³
181 m³
168 m³ |
Umrechnung: 1 kWh=3,6 MJ (Megajoule); 1.000 MJ=1 GJ (Gigajoule)
Maßeinheiten für Brennholz
1 Festmeter (fm) Rundholz = 1,4 rm (Ster) Scheitholz
1 Raummeter (rm) Scheitholz 1 m lang geschichtet
= 0,7 fm Rundholz
1 Schüttraummeter (Srm) Stückholz ofenfertig, geschüttet
= 0,5 fm Rundholz = 0,7 rm Scheitholz
Holzbeschaffenheit und
Holzfeuchte
In Holzheizungen darf aus Umweltgründen nur
trockenes
(ca. 15-20% Feuchte), naturbelassenes Holz verbrannt werden.
Verboten ist die Verbrennung von beschichteten,
imprägnierten und farbbehandelten Holz oder Spanplatten.
|
Holzbrikett |
Brennstofflagerung, Trocknung, Brennstofffeuchte |
Für die Zukunft interessant sind auch Holzbrikett und
große Holzpellets (>5 cm Durchmesser) für handbeschickte Anlagen.
Sie bestehen aus gepressten Holzspänen.
Da momentan der Bedarf noch niedrig ist, sind die Preise
für kleine Mengen etwas höher. Das wird sich in Zukunft ändern.
www.ekotherm-vos.cz
Auf Palette kosten 1000 kg Holzbrikett ohne Anlieferung
beim Hersteller ca. 95 € (Info Fa. EKOTHERM v.o.s., Jablonec n. N., Stand 1.9.2003, Winterpreis).
www.holzbrikett-kaminholz.de
Angebote und Bestellung ab 24 t, Preis 154-165
€/t zzgl. Transport, Stand Jan. 07
Für den privaten Bedarf lohnt es sich, bei den örtlichen
holzverarbeitenden Betrieben nachzufragen.
|
Voraussetzung zur Trocknung ist eine ausreichend große
überdachte Lagerfläche im Freien für 2 bis 3 Jahresbedarfsmengen.
Holz sollte möglichst von oben gegen Nässe geschützt,
luftig und aufgespaltet (Kantenlänge max. 15 cm) in ofenfertiger Länge
gelagert werden. >
Bild
Nach der 1.BImSchV müssen die für handbeschickte
Biomassefeuerungen eingesetzten Brennstoffe lufttrocken (>10 bis 20% Feuchte) sein.
Lufttrockener Zustand wird bei grünem Holz etwa nach folgenden Lagerzeiten
problemlos erreicht:
Holzart |
Lagerzeit |
Pappel, Fichte |
1 Jahr |
Linde, Erle, Birke |
1,5 Jahre |
Buche, Esche, Obstgehölze |
2 Jahre |
Eiche |
2,5 Jahre |
|
Holzpellets
|
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Biomasse
Holz Holzpellets
Halmgut
Hackschnitzel
|
Pelletsdaten: |
Heizwert ca. 4,9 - 5,4 kWh/kg (ca. 4.200 kcal/kg),
Durchmesser 6 oder 10 mm, Länge 5 - 30 mm,
Schüttgewicht 650 kg/ rm (0,65 kg/ l),
Wassergehalt 8 - 10%, Staubanteil max. 1%, Aschgehalt<1,5%
Heiz- und Brennwerte im Vergleich
Brennstoff |
Heizöl |
Erdgas |
Holzpellets |
Heizwert |
10,0 kWh/l |
11,1 kWh/m³ |
17,30 MJ/kg
4,9 kWh/kg |
Brennwert |
- |
- |
18,77 MJ/kg
5,21 kWh/kg |
Umrechnung: 1 kWh=3,6 MJ (Megajoule)
Primärenergiefaktor für Pellets fP= 0,2
|
Energiebilanz
Um eine
Tonne Pellets zu pressen werden ca. 150 kWh benötigt (Heizwert pro Tonne
ca. 5000 kWh).
Normen für Pellets
Für einen störungsfreien Betrieb sind bei vielen
Pelletkesseln nur Pellets nach DIN
51731 bzw. DIN plus oder ÖNORM M 7135 zu verwenden.
Im Gegensatz zur DIN ist bei ÖNORM ist eine Zugabe von 1-2% Kartoffel- oder
Maistärke als Presshilfsmittel erlaubt. Die Normdaten finden Sie im
Bestellformular.
!
Es
empfiehlt sich, die Herkunft der Pellets vom Händler
schriftlich nachweisen zu
lassen!
>
Bestellformular
für Pellets mit Qualitätsnachweis zum Ausdrucken
|
Halmgut
(Getreidekörner, Strohpellets, C4-Pflanzen etc.)
|
Getreidekörner
|
Seitennavigation:
Biomasse
Holz
Holzpellets Halmgut
Hackschnitzel
|
Getreidedaten |
Getreidekosten |
Heizwert:
ca. 4,0 kWh/ kg (Weizen mit geringer Restfeuchte)
(2,5 kg Getreidekörner ersetzen 1 Liter Heizöl)
Schüttgewicht
bei 15% Wassergehalt: 760 kg/m³
Schütt-Dichte bei Weizenkörnern ungefähr 720-750 Kilogramm je
Kubikmeter.
Bei Gerste sind es etwa 630 kg/m³.
Primärenergiefaktor
für Getreide fP= 0,2
(inoffizieller Wert)
|
Brennstoffkosten/ Energiepreis
Bei einen Getreidepreis von z. B. 10 €/100 kg (10
€/dt)
liegen die Energiekosten deutlich unter den Kosten mit Öl und Gas. Auf den
Heizwert bezogen entspricht das 0,025 €/kWh.
Förderung
Eine finanzielle Förderung nach dem Marktanreizprogramm des
Bundes ist z. Z. unwahrscheinlich.
|
Daten für Pflanzenbrennstoffe
im Vergleich: |
Brennstoffe |
Heizwert |
Aschegehalt |
N |
Cl |
S |
Schmelzpunkt |
Schüttgewicht |
kWh/kg |
MJ/kg |
Gew. %
|
Gew. % |
mg/kgTS |
mg/kgTS |
°C
|
kg/m³ |
Heizöl |
10,00 |
35 MJ/l |
- |
- |
- |
- |
- |
- |
Laubholz |
5,11 |
18,4 |
0,55 |
0,49 |
163 |
402 |
1265 |
- |
Nadelholz |
5,23 |
18,8 |
0,79 |
0,14 |
87 |
234 |
1398 |
- |
Roggenkörner |
4,74 |
17,1 |
2,04 |
1,91 |
863 |
1058 |
710 |
- |
Weizenkörner |
4,72 |
17,0 |
2,69 |
2,28 |
426 |
1025 |
687 |
735 |
Triticalekörner |
4,70 |
16,9 |
2,06 |
1,68 |
692 |
1067 |
730 |
- |
Rapskörner |
7,35 |
26,5 |
4,60 |
3,94 |
- |
1000 |
- |
- |
Gerstekörner |
5,00 |
18,0 |
- |
- |
- |
- |
- |
630 |
Getreidestroh |
4,78 |
17,2 |
5,68 |
0,47 |
2503 |
737 |
960 |
- |
Mittelwert Getreide
|
5,00 |
18,0 |
- |
- |
- |
- |
- |
- |
Umrechnung: 1 kWh=3,6 MJ (Megajoule); 1.000 MJ=1 GJ (Gigajoule).
TS=Trockensubstanz.
Brennstoffkennwerte*) von Biomassestoffen im
Vergleich zu Heizöl und Kohle
Brennstoffe |
Heizwert H u
[MJ/kg] |
Wassergehalt
w
[%] |
Dichte/
Schüttdichte
[kg/m3] |
Lagerraumbedarf
je MWh
[m3/MWh] |
Heizöläquivalent
(ρH = 845 kg/m3)
[l/dt] |
wf |
bei w |
Heizöl EL |
42,8 |
- |
< 0,1 |
830 - 860 |
0,098 - 0,10 |
- |
Braunkohle |
27,0 |
19,9 - 9 |
24 - 50 |
739 |
0,24 |
25 - 55,3 |
Steinkohle |
31,8 |
29,7 |
5 - 6 |
868 |
0,14 |
82,5 |
Hackschnitzel lagerbeständig
|
18,7 |
12,2 |
30 |
320 |
0,92 |
33,9 |
Hackschnitzel lufttrocken |
18,7 |
15,5 |
15 |
196 |
1,18 |
43,1 |
Holzpellets |
18,7 |
16,6 |
10 |
400 - 600 |
0,36 - 0,54 |
46,1 |
Kurzumtriebsplantagenholz |
- |
15,48 |
15 |
250 |
0,93 |
43,5 |
Rapsextraktionsschrot |
18,1 |
17,8 |
11,1 |
600 |
0,34 |
49,4 |
Rapssaat |
27,8 |
25,9 |
6 - 9 |
725 - 667 |
0,19 - 0,21 |
71,9 |
Corn-Cob-Mix |
17,6 |
10,6 |
35 |
351 |
0,97 |
29,4 |
Gestreidestroh (nicht hochdruckb.) |
- |
14,4 |
10 |
k. A. |
k. A. |
40,0 |
Gestreidestroh (Hochdruckb.)
|
17,4 |
14,5 |
15 |
70 - 120 |
2,07 - 3,5 |
40,3 |
Energiegetreide Ganzpflanzenpellets |
- |
14,4 |
15 |
500 |
0,5 |
40,0 |
Miscanthus/Chinaschilf,
Elefantengras (Pellets) |
17,8 |
14,2 |
15 |
640 |
0,4 |
39,4 |
*)
Verschiedene Quellen
Quelle: www.inaro.de |
Stroh und Strohpellets |
Analyse (Beispiel) |
Daten |
Parameter
Strohpellets |
Mengeneinheit |
Messwert |
Anforderung nach
DIN 51731 |
Rohdichte |
kg/dm³ |
1,22 |
1,0 bis 1,4 |
Wasser |
Masse% |
8,0 |
< 12,00 |
Asche |
Masse% |
6,80 |
< 1,50 |
Heizwert |
MJ/kg |
19,40 |
17,50 bis 19,50 |
Heizwert |
kWh/kg |
4,9 |
4,9 |
Schwefel |
Masse% |
0,20 |
< 0,08 |
Chlor |
Masse% |
0,02 |
< 0,03 |
Stickstoff |
Masse% |
0,89 |
< 0,30 |
Arsen |
mg/kg |
< 0,80 |
< 0,80 |
Cadmium |
mg/kg |
< 0,50 |
< 0,50 |
Chrom |
mg/kg |
< 5,00 |
< 8,00 |
Kupfer |
mg/kg |
10,00 |
< 5,00 |
Quecksilber |
mg/kg |
<0,05 |
< 0,05 |
Blei |
mg/kg |
< 5,00 |
< 10,00 |
Zink |
mg/kg |
17,00 |
< 100,00 |
EOX |
mg/kg |
< 1,00 |
< 3,00 |
Die Werte sind unverbindlich und dienen nur zur Information! |
Pelletgröße Durchmesser ca. 8 mm
Pelletlänge ca. 15 mm
Heizwert ca. 4,9 kW/kg
Kosten
Strohpellets ca. 120-140 €/t,
Stroh ca. 47 €/t
Energiepreis
Strohpellets ca. 0,024 €/kWh, Stroh ca. 0,0096 €/kWh
Vergleich zu Öl:
2 kg Stroh entsprechen ca. 1 l Öl
1 Tonne = 5 Rundballen = 500 l Öl
Quelle: www.strohpellets.de |
Pferdemist |
Energiegewinnung statt Entsorgung
Die Entsorgung des
Mistes wird mittlerweile vor allem für größere Ställe zum Problem (ca. 120.000
Pferde allein in Bayern). Vielen bleibt nur eine kostenpflichtige Entsorgung.
Energie aus
Pferdemist könnte eine rentable Alternative sein.
Pro Pferd fallen
jährlich ca. 57 m³ Mist an (am Tag ca. 25 kg Brennstoff!)
Brennstoffaufbereitung und Verbrennung
Der Pferdemist
sollte bei Anlagen <100 kW
getrocknet und dabei der stechend riechende Ammoniak herausgefiltert werden.
Er kann unter Zusatz von Stroh und Sägespänen in geeigneten
Pressen zu Brikett oder Pellets gepresst werden.Besonders Holzspäne können die
Verbrennungseigenschaften wesentlich verbessern.
Eine Pelettierung dürfte für
automatisch beschickte Kleinfeuerungsanlagen besonders interessant sein.
Eine Schwierigkeit ergibt sich aus
der Unterschiedlichkeit des Mistes.
In einigen Ställen wird mit
Sägemehl eingestreut, aber auch gewisse Anteile von Stroh und Heu sind im
Pferdemist enthalten.
Der Heizwert liegt bei ca.
3,5 bis 4,0 kWh/kg.
Feuerungstechnik
Für die Verbrennungsproblematik und
geeignete Feuerungstechnik liegen aber z. Z. kaum Erfahrungen vor.
Theoretisch müssten sich Getreide-
und Halmgutfeuerungsanlagen mehr oder weniger auch für trockenen Pferdemist eignen.
Die Verbrennungstemperatur
sollte konstant bei ca. 800°C liegen.
|
Planung
von Anlagen > 100 kW
Im Sinne des Gesetzes ist
Pferdemist, der in einem Gewerbebetrieb anfällt, Müll (unterliegt
Abfallentsorgungsgesetz).
Im Genehmigungsverfahren
gelten daher die Bestimmungen wie für den Betrieb einer
Müllverbrennungsanlage.
Am Genehmigungsverfahren können je
nach Bundesland mehr als 20 Ämter beteiligt sein. Der dafür erforderliche
Zeitaufwand ist also einzuplanen.
Für anfallende Gutachten ist u. U.
mit Kosten von einigen zehntausend Euro zu rechnen.
Anlagen > 100 kW wurden bisher als
Müllverbrennungsanlage geplant und ausgeführt.
Die Verwendung von frischen
Mist (ungetrockneten) ist möglich. Dabei kommt es bei der Verbrennung vor allem darauf an,
die richtige Temperatur im Kessel zu halten (z. B. bei Temperaturabfall im
Kessel Zumischung von Hackschnitzeln).
Eine Erfahrung, die bei einer
bestehenden 300 kW-Anlage gemacht wurde ist, dass nur frischer Mist brennt,
also eine mehrtägige oder mehrwöchige Lagerung des Mistes vor der Verbrennung
problematisch ist.
Einsparpotenziale (Beispiele aus verschiedene Quellen)
Mit dem Mist von 10 Pferden lassen
sich pro Jahr ca. 10.000 l/a Heizöl einsparen.
Ein kg Pferdemist
(ungetrocknet) ersetzt ca. 200 bis 300 ml Heizöl
|
Hackschnitzel, Holzspäne etc.
|
Seitennavigation:
Biomasse
Holz
Holzpellets
Halmgut Hackschnitzel
|
Das Rohmaterial
|
Waldhackschnitzel
|
Trockenes oder waldfrisches naturbelassenes Holz
(z. B. Baumkronen, Äste, Schwachholz, Holzabfälle etc.) wird mit
speziellen Maschinen gehackt. Analog kann auch Industrieholz verwendet werden >
Bild.
Hochwertige Hackschnitzel werden auch gesiebt und evtl.
getrocknet.
Die ideale Größe für Anlagen < 100 kW liegt bei einer Kantenlänge von
30-50 mm.
|
Vorteile von Hackschnitzeln
Hackschnitzel sind wie auch Pellets
- ein heimischer Brennstoff
- krisensicher
- CO2-neutral
- und örtlich z. T. sehr preiswert, u. U. als Abfall kostenlos.
|
Kurzumtriebshölzer und Miscanthus
|
Zu den Kurzumtriebshölzern zählt man schnellwachsende Hölzer
(Pappel, Aspe, Erle, Weide, Robinien, Blauglockenbaum), die auf
Kurzumtriebsplantagen (KUP) angebaut werden.
Zur Energiegewinnung wird das Erntegut zu Hackschnitzeln
zerkleinert.
Eine Alternative zu den Kurzumtriebshölzern ist Miscanthus.
Zur Energiegewinnung sind KUP-Hackschnitzel und
-Pellets ein gefragter Rohstoff bei
Biomasse-Kraftwerken etc.
Kurzumtriebshölzer
Die Stecklinge (Klone) werden aus Ruten geschnitten und
haben keine Wurzel.
In Deutschland dürfen nur zertifizierte Baumschulen Klone
verkaufen.
Aus einer Mutterpflanze können in 5 Jahren ca. 200-300 Klone
gewonnen werden.
Für 1 ha benötigt man ca. 14.000 der z. Z. am häufigsten
verwendeten Weiden- oder Pappelklone.
Miscanthus
Hier sind es keine Klone, sondern knollenartige Wurzelstöcke (Rhizone).
Wirtschaftlichkeit
Für eine vollmechanisierte Ernte sind aus Kostengründen
Anbauflächen > 5 ha erforderlich.
Nach 3-5 Jahren kann das erste Mal geerntet werden.
|
Z. Z. liegt der Preis für einen Weiden- oder Pappelsteckling
bei ca. 20-25 ct/Stck.
Das Erntegut einer KUP mit Weiden, Pappeln oder Miscanthus kann zu
einem Preis von ca. 60-100 €/t TM (TM=Trockenmasse) bereitgestellt werden.
Dafür sollten die Erträge bei Weiden, Pappeln möglichst
jährlich über 10 t TM/ha a liegen.
Beispiel
Bei einer Ernte von z. B. 12 t TM/ha (Energiegehalt 220,8 GJ) ergeben sich
Einnahmen von 953 €/a.
Abzüglich der Produktionskosten von 553 €/a bleibt ein Nettoeinkommen ohne
Beihilfen von 400 €/a.
Wassergehalt
Der hohe
Wassergehalt ist in d. R. bei Biomasse-Kraftwerken kein Problem, da die
einen Wassergehalt von mindesten 40 % benötigen, um ausreichend
Wasserdampf für die Abgaswäsche zu haben.
Bei
Kleinfeuerungsanlagen müssen die Hackschnitzel vorgetrocknet werden (auf
ca. 20-30%)
Quelle:
Markt und Trends 02-2008 pellets |
Hackschnitzeldaten |
Brennstoffkosten/ Energiepreis, Verbrauch |
Heizwert
ca. 3,3 - 4,3 kWh/kg oder 783 kWh/m³ in Abhängigkeit der
Feuchte.
Mittelwert bei 15% Wassergehalt: 4,3 kWh/kg.
Schüttgewicht
ca. 180 - 240 kg/m³.
Die ideale Größe liegt bei einer Kantenlänge von 30-50 mm.
Primärenergiefaktor fP= 0,2
|
Preise örtlich sehr unterschiedlich, z. B. ab ca. 10 €/m³ = 0,0556 €/kg
(waldfrisch).
-> z. B. Energiepreis 0,01277 €/kWh oder
1,277 ct/kWh
Brennstoffverbrauch
Für ein EFH mit 12 kW Heizlast werden pro Jahr ca. 31
Srm Hackschnitzel (Weichholz) benötigt oder 2,6 Srm/kW.
(m³ = Srm)
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Für
wesentlich mehr Informationen stehen wir Ihnen mit einer persönlichen
Fachberatung jederzeit gerne zur Verfügung.
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