BHKWs mit Holzvergaser - Innovative
Beispiele |
Holzgaskraftwerk mit
Gleichstrom–Festbettvergasung für 100/150 kWel |
Die Beispiele dienen nur zur Information!
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)
Nach dem Prinzip der KWK wird mit
diesem Holzgaskraftwerkssystem Ökostrom und Biowärme erzeugt.
Als nutzbare Heizwärme, fällt die Abwärme des Kühlwassers
und des Abgases aus dem BHKW–Betrieb sowie die Wärme aus der Holzgaskühlung an.
Hohe Wirtschaftlichkeit durch EEG
In Deutschland liegt der Einspeisetarif für Strom bei 21,5
Cent/KWh bis 150 KWel, und 19,9 Cent/KWh bis 500 KWel.
Für Österreich 16 Cent/KWh bis 2000 KWel
für Strom aus fester Biomasse (Waldhackgut). |
Hauptkomponenten
Das Holzgaskraftwerk besteht im Prinzip aus einen
Gleichstrom–Festbettvergaser zur Holzgaserzeugung mit Kühl- und
Reinigungseinrichtungen und einem Gasmotor-BHKW zur Wärme und Stromerzeugung.
Zertifizierung
Es ist das erste marktreife EU–zertifizierte Holzgaskraftwerk mit
CE-Kennzeichnung.
Erfahrungen
Über Langzeiterfahrungen, Laufzeiten, Probleme etc. liegen uns z.
Z. noch keine zufrieden stellende Ergebnisse vor. Alle Angaben sind Herstellerangaben.
Die Wirtschaftlichkeitsberechnungen der Hersteller sind
kritisch zu betrachten, da in d. R. nicht alle Kosten erfasst und die
angesetzten Betriebsstunden u. U. nicht erreicht werden.
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Vergasertechnik |
Boudouardisches Gleichgewicht
Das neuartige dieser Vergasertechnik liegt bei der Optimierung des
katalytischen Vergasungsprozesses bei der Erzeugung des Holzgases.
Dabei ist
das Boudouardische Gleichgewicht der Reaktionen zwischen Oxidation und Reduktion
so eingestellt, das nahezu keine unverbrannten Kohlenwasserstoffe bzw.
Teerdestillate mehr im Holzgas anfallen.
Gaswäsche und Entsorgung des verschmutzten
Kondensatanfalls
Das hierbei erzeugte reine Holzgas wird ohne zusätzlichen
Aufwand für eine Gaswäsche und Entsorgung des verschmutzten Kondensatanfalls
– in Kombination mit einem Gasmotor–BHKW als Antriebsenergie des Generators
eingesetzt. |
Gleichstrom–Festbettvergasung
Der innovative Durchbruch ist Ing. Kuntschar nun nach jahrelangen Versuchen mit einem
Holzvergaser gelungen, der sich durch hohe Vergaserleistung (kleiner
Vergaserraum bei maximaler Holzgasproduktion) auszeichnet und als autothermer,
druckloser Vergaser nach dem Prinzip der Gleichstrom–Festbettvergasung
funktioniert.
Systemkonzeption des Holzgas-BHKWs
- Holzvergaser mit Beschickungseinheit
- Schüttrichter zur Bevorratung des Brennstoffes
- Gasbehandlung (Kühlung, Reinigung)
- Vollautomatische Entaschung (Reststoffaustragung)
- Gasmotor–BHKW mit Schaltschrank für Netzparallel- und
Inselbetrieb zur Erzeugung von Ökostrom und Biowärme |
Funktion des autothermen, drucklosen
Holzvergasers |
Festbettvergasung
Die Festbettvergasung basiert auf der Verfahrenstechnik der
Reaktionszonen „Trocknung, Zersetzung, Entgasung und Vergasung„ des
Holzes. Diese
verläuft drucklos von oben nach unten im Gleichstrom.
1. Reaktionszone
Das Holz wird zunächst getrocknet und zersetzt
2. Reaktionszone
Im 2. Abschnitt findet die Entgasung statt bzw. die flüchtigen
Bestandteile werden in die Gasphase übergeführt
3. Reaktionszone
Unter gezielter Eindüsung von heißem Luft–Sauerstoff
(unterstöchiometrische Verbrennung) werden jetzt die entstandene
Oxidationsprodukte, Schweldämpfe sowie der in der Luft und Holzfeuchte
enthaltene Wasserdampf in der glühenden Holzkohle (Reaktionszone) in ihre
chemischen Bestandsteile des Holzgases Kohlenmonoxid (CO), Wasserstoff (H2),
Methan (CH4 ), u. a. umgewandelt.
Ein Teil des Wassers zersetzt sich in Wasserstoff (H2)
und Sauerstoff (O2), der mit dem Kohlenstoff der Holzkohle sofort eine
Verbindung zu Kohlenmonoxid (CO) eingeht. |
Alle
diese komplexen, chemischen Reaktionen verlaufen unter Zuführung von Energie zum
Teil gleichzeitig oder nacheinander, bis sich das Boudouardische
Gleichgewicht für CO2/CO und für
die Wassergasbildung H2/CO
einstellt.
Rückstandsfreie Vergasung
Die richtige Einstellung dieses Gleichgewichtes zwischen den
exothermen und endothermen Prozessen ist die Kunst der Vergasertechnologie für
rückstandsfreie Vergasung.
Im Gegensatz zu den bisher bekannten Vergasersystemen gibt es bei
diesem Vergasungssystem durch die optimierte Betriebsführung nahezu keine
unverbrannte Kohlenwasserstoffe bzw. Teerdestillate, so dass die
Holzgas–Kühlung und Reinigung im Trockenverfahren ausgeführt wird.
Auf diese Weise fallen keine erhöhten Aufwendungen für die
Holzgasreinigung bzw. Kondensate an, die zu entsorgen wären.
Dieser neuartig entwickelte Holzvergaser nach System Gustloff
1935 ist ein mit Hilfe neuer Techniken aus dem Motorenbau, Mikroprozess- und
Softwaretechnik modifizierter Hochleistungsvergaser, der mit dieser Technik auch
die geforderten Umweltstandards erfüllt. |
Die Arbeitsweise des Holzvergasers |
Einbringung des Brennstoffs
Zuvor wird das in den Holzvergaser leistungsabhängig
konditionierte Hackgut mit der geforderten Qualität über die Zellradschleuse im
oberen Vergaserraum eingebracht.
Start des Holzvergasers
Der Start des Holzvergasers erfolgt durch eine vollautomatische
Zündung.
1. Phase: Kontrollierte überstöchiometrische Verbrennung
Über die einzelnen Reaktionszonen (Trocknung – Zersetzung –
Entgasung und Vergasung) wird anfangs das Hackgut überstöchiometrisch
kontrolliert verbrannt,
bis der Holzvergaser seine Betriebstemperatur von
etwa 800 °C erreicht hat.
Der Verlauf dieses Prozesses erfolgt autotherm und drucklos im
Gleichstrom.
Die bis dahin im Vergaser entstehenden unreinen
Schwelgas–Verbrennungsprodukte werden vom Saugzuggebläse über die
Abgasleitung des BHKWs abgesaugt und ins Freie abgeleitet. |
2. Phase: Kontrollierte unterstöchiometrische
Verbrennung
Nach Erreichung der Vergasertemperatur werden die entstandenen
Oxidationsprodukte und Schweldämpfe sowie der in der Luft und Holzfeuchte
enthaltene Wasserdampf nicht mehr mit Luftüberschuss verbrannt,
sondern
in der glühenden Holzkohle (Reaktionszone) unter gezielter Eindüsung von
heißer Luft (Sauerstoffzufuhr, unterstöchiometrische Verbrennung) das
Holzgas erzeugt (Einstellung des Boudouardischen Gleichgewichtes).
In diesem erreichten Betriebszustand des thermodynamischen
Gleichgewichtes wird auf den Gasmotor–BHKW-Betrieb umgeschaltet und der
Gasmotor startet mit dem reinen Holzgas.
Der Gasmotor, der zu 100 % mit Holzgas betrieben wird, saugt das
Holzgas vom Vergaser kontinuierlich für die Verbrennung ab. |
Holzgaskühlung und Reinigung |
Asche und Reststoffentsorgung |
Bevor
jedoch das Holzgas in den Gasmotor zur Verbrennung gelangt, wird das Holzgas
gekühlt und gereinigt.
Hierbei wird das Holzgas in einem Zyklon mit integriertem
Gaskühler von den Staubpartikeln gereinigt.
Die
abgegebene Wärme vom Gaskühler wird zur weiteren Nutzung in den
Heizungsverteiler eingespeist.
Das abgekühlte Holzgas wird schließlich in einem
Doppel–Ölbadfilter nachgereinigt bevor es mit einem Luft–Sauerstoffgemisch
zur Verbrennung in den Gasmotor - BHKW gelangt.
Nach Erreichen der erforderlichen Motorbetriebstemperatur und
Synchronisierung wird der betriebsbereite Generator auf das öffentliche
Stromnetz aufgeschaltet.
|
Bei der
Vergasung fallen ca. 0,5 % (Gewichtsprozent) reine Holzasche an, die über eine
Differenzdruckschaltung vollautomatisch – pneumatisch in einen
Aschekasten entsorgt wird. (Reststoffentsorgung).
Die gefilterte Entaschungsluft wird wieder dem Vergaser
zugeführt.
Nach dem EU–Düngemittelgesetz kann die mineralhaltige
Holzasche der Waldwirtschaft zur Entsäuerung von Waldböden zugeführt werden,
wodurch sich der natürliche Kreislauf schließt.
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Die vollautomatische Vergasung und
Ökostromerzeugung im Normalbetrieb |
Der
störungsfreie Holzvergaserbetrieb ist u. a. hauptsächlich von der
Qualität des Holzes und der Einstellung der Betriebstemperatur im
Vergaser abhängig.
Besonders wichtig ist die erforderliche Betriebstemperatur
zwischen 700 bis 1000 °C für den exothermen Vergasungs-Prozess.
Alle wichtigen Parameter des Holzvergasers werden kontinuierlich
über eine integrierte SPS-Prozesssteuerung überwacht bzw. eingestellt. |
Die
Holzgasproduktion wird über die geforderte elektrische Leistung des BHKW
prozessgesteuert (SPS).
Über die Temperaturmesssonden im Vergaser und über
die Druckdifferenz zwischen Lufteindüsung und Holzgasabsaugung wird auf diese Weise das Boudouardische Gleichgewicht für
die optimale
Holzgasgewinnung eingestellt. |
Die Emissionen des Holzgaskraftwerkssystems |
Für
Holzgas gibt es bislang noch keine technischen Richtwerte über gasförmige
Emissionen.
Nach der neuen TA–Luft 2002 werden die geforderten
Emissionsgaswerte wie bei BHKWs mit Gasmotor für Biogas und Klärgas – auch für
Holzgas eingehalten.
Die erhöhten CO–Emissionen können durch den Einbau eines
Oxidationskatalysators verlässlich auf den geforderten Emissionsgaswert
reduziert und nachgewiesen werden.
Es gibt keine flüssige Emissionen – wie Kondensate,
Teerdestillate oder Abwässer für Holzgasreinigung, etc., die bei diesem
Holzgaskraftwerkssystem zu entsorgen wären. |
Als
feste Emissionen wie Asche (0,5% Gewichtsprozent) fällt reine Holzasche
an, die entweder als Dünger verwendet werden oder zu entsorgen sind.
Dazu zählt auch die im Ölbadfilter anfallende Feinasche, die
gemeinsam mit dem Altöl vom Motorölwechsel des BHKW zu entsorgen sind.
Die Schallemissionen vom BHKW–Gasmotor sind standardmäßig
mit entsprechend ausgeführten Schalldämpfern beherrschbar und sind nur eine
Frage der Anforderung.
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Technische Daten (Beispiel) |
Leistung
BHKW-Holzgas |
100 KW
el |
150 KW el
|
Brennstoffeinsatz – Hackgut - je nach
Gasqualität |
115 – 130 kg/h |
150 – 190 kg/h |
Heizwert des Holzes bei 20 % Feuchte
|
4,0 KWh/kg |
4,0 KWh/kg |
Primärenergie - Holz |
460 KW |
600 KW |
Holzgasmenge im Vergaser |
320 KW |
400 KW |
Heizwert - Holzgas / kg Holz |
2,78 kWh/kg |
2,66 kWh/kg |
Heizwert des Holzgas |
1,4 KWh/Nm³ |
1,5 KWh/Nm³ |
Leistung der Holzgaskühlung von 600 °C auf 60 °C |
ca. 80 KW th
|
ca. 115 KW th |
Vergaser–Wirkungsgrad Holzgas aus Holz |
69,56 % |
66,66 % |
Elektrische
Leistung:
|
Elektrische Leistung BHKW–Holzgas
|
100 KW el
|
150 KW el
|
Elektrischer Wirkungsgrad BHKW |
31,25 % |
37,50 % |
Elektrischer Nettowirkungsgrad Vergaser
|
21,74 % |
25,0 0% |
Thermische
Leistung:
|
1. BHKW Kühlwasser-Leistung |
105 KW th
|
82 KW th
|
2. BHKW Abgaswärme-Leistung |
69 KW th
|
94 KW th
|
3. BHKW Strahlungsluft–Wärme-Trocknung
|
14 KW
th Str. |
16 KW th Str. |
4. BHKW Ladeluftwärme–Trocknung
|
- |
17 KW th
|
BHKW thermisch – gesamt 1. – 4.:
|
188 KW th
|
209 KW th
|
5. Holzgaskühler-Leistung |
80 KW
th |
115 KW th
|
Gesamt - thermisch 1., 2., 3., 4., 5. |
268 KW th |
324 KW th |
Gesamteffizienz – thermisch: |
58,26 % |
54,00 % |
Gesamtenergienutzung KW th
+ KW el |
368 KW |
474 KW |
Gesamteffizienz -
Brennstoffeinsatz 100 % |
80,00 % |
79,00 % |
Quelle: SW-Energietechnik |
Für
wesentlich mehr Informationen stehen wir Ihnen mit einer persönlichen
Fachberatung jederzeit gerne zur Verfügung.
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