Lüftungsgeräte für den zentralen und
dezentralen Einsatz |
Dezentrale Lüftungsgeräte |
Lüftungsgeräte
ermöglichen einen einstellbaren bzw. geregelten Luftwechsel und
unterscheiden sich damit von der freien Lüftung, die durch Fenster und
undichte Gebäude in Abhängigkeit der aktuellen Wind- und
Temperaturverhältnisse erfolgt.
Die freie Lüftung
bietet keine Möglichkeit der Wärmerückgewinnung oder der Luftbehandlung.
Bei der
mechanischen Lüftung wird für die Luftförderung mit Lüftungsgeräten
mindestens ein Ventilator eingesetzt.
Während eine
zentrale Lüftungsanlage mehrere Räume (z. B. ein gesamtes
Einfamilienhaus oder eine Wohnung) über ein Kanalnetz versorgt,
werden durch dezentrale
Lüftungsgeräte jeweils nur einzelne Räume (z. B. Wohnzimmer)
gelüftet.
Luftfilter, Vorheizung
Die Frischluft
kann mit Filtern gereinigt und evtl. auch vorgeheizt werden.
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Standort
Dezentrale Lüftungsgeräte werden
in d. R. neben dem Fenster oder in der Nähe der Fensterbank angebracht.
In Kombination mit dem Heizkörper
werden sie auch unter dem Fenster befestigt und wärmen dann die Zuluft.
Bauart
In den meisten Fällen handelt es
sich um Zu- und Abluftgeräte, so dass für jedes Lüftungsgerät eine Zuluft-
und eine Abluftöffnung in der Fassade benötigt wird.
Regelung
Die Lüftung ist in mehreren
Stufen regelbar und lässt sich individuell an die Raumnutzung anpassen.
Die Steuerung des Ventilators
oder eine Drosseleinrichtungen kontrollieren dabei den Luftwechsel.
Wärmerückgewinnung Eine Wärmerückgewinnung ist
möglich. |
Mechanische Einzelraumentlüftung |
Sollten
Lüftungsprobleme in einzelnen Räumen auftreten, kann ein einzelner Lüfter
eingebaut werden.
Geräusche
Da sich der
Ventilatormotor im gleichen Raum befindet, entstehen hier Laufgeräusche. In Sanitärräumen sind
diese Geräusche, im Gegensatz zu anderen Räumen, meist unproblematisch.
Anwendung
In Sanitärräumen aber
auch in Wohn- und
Schlafräume ist die Entlüftung einzelner Räume möglich. Sie kann durch
Nachströmöffnungen in den Außenwänden ergänzt werden.
Lüfter
Der Lüfter sollte
dabei mindestens zwei Leistungsstufen haben. Damit ist neben der forcierten
Lüftung bei Raumnutzung eine Grundlüftung während der Heizperiode möglich.
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Antriebsleistungen
Gute Lüftungsgeräte
benötigen nur geringe Antriebsleistungen zwischen 7 und 14 Watt.
Regelung
Diese Lüftungsgeräte
sind auch mit Zeitschaltuhren oder Feuchtereglern erhältlich.
Stromverbrauch
Der jährliche
Stromverbrauch beträgt ca. 50 kWh, Betriebskosten je nach Strompreis ca. 8
€ pro Jahr.
Preis
Einzelraumentlüfter
ohne Zuluftventil und Wärmerückgewinnung kosten pro Raum etwa 200 bis 250 €. |
Abluftanlagen |
Funktionsprinzip
Bei einer
Abluftanlage wird die verbrauchte Luft mit einem zentralen Lüftungsgerät aus
den Feuchträumen (Bad, Küche, Schlafzimmer) abgesaugt und ausgeblasen.
Im Gebäude
entsteht auf diese Weise ein geringfügiger Unterdruck, so dass Außenluft
über Nachströmöffnungen in den Außenwänden in die Wohn- und Schlafräume
einströmt.
Die geplante
Querströmung in einer Wohneinheit ermöglicht eine hohe Lüftungseffizienz.
Die Nachströmung geschieht über
spezielle Strömelemente, die über den Heizkörpern in Außenwand, Fenster oder
Fensterrahmen eingebaut und aus Komfortgründen in Strömungsrichtung und
Strömungsgeschwindigkeit angepasst werden können. |
Bei Strömelementen hinter den
Heizkörpern mit gezielter Luftdurchführung durch den Heizkörper kann die
Zuluft zusätzlich vorgewärmt werden.
Je nach eingesetzter
Nachströmtechnik können die Bewohner die Zuströmung gezielt in bestimmten
Räumen ermöglichen (z. B. nachts und morgens in Schlafzimmern, mittags und
abends in Wohnräumen).
Anwendung
Der Einsatz von Abluftanlagen
eignet sich in besonderem Maße für die Gebäudemodernisierung, da auf
Zuluftkanalsysteme verzichtet werden kann.
Wärmerückgewinnung
Eine indirekte
Wärmerückgewinnung, etwa durch eine Wärmepumpe, ist bei Abluftanlagen
ebenfalls möglich. |
Zentrale Be- und Entlüftungsanlagen |
Bei einer
zentralen Be- und Entlüftungsanlage befördern je ein Ventilator Außen- und
Fortluft.
Diese Ventilatoren
und die Luftbehandlung sind entweder in einem kompakten Lüftungsgerät oder
getrennt in einem Zuluft- und einem Abluftgerät angeordnet.
Die verbrauchte
Luft wird aus den Feuchträumen abgesaugt und gleichzeitig wird Frischluft in
die Wohn- und Schlafräume eingeblasen.
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Die
Lüftungsleitungen werden vorzugsweise in Decken und Installationsschächten
verlegt und die Zu- und Abluftöffnungen als einstellbare Decken- oder
Wandauslässe ausgebildet.
So können die
Volumenströme an die Räumlichkeiten angepasst werden.
Durch Abgleichen
der Zu- und Abluftvolumenströme erreicht man eine Lüftungsbalance
(Zuluftstrom wird etwas größer ausgelegt).
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Lüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung |
Durch die zentrale
Zusammenführung von Zu- und Abluft sind diese Systeme zur Wärmerückgewinnung
gut geeignet.
Funktion
Der Abluft wird
Wärme entzogen, die dann der Zulufterwärmung dient.
Durch die
Wärmerückgewinnung wird nicht nur der Bedarf an Lüftungswärme reduziert,
sondern es ergibt sich durch die Vorwärmung der Zuluft zusätzlich ein
erhöhtes Behaglichkeitsgefühl.
In typischen
Systemen kommen Platten- oder Kanalwärmetauscher zum Einsatz. Alternativ
kann die Abwärme auch in Kombination mit einer Wärmepumpe genutzt werden.
Wärmerückgewinnung
Die Wärmerückgewinnungsgrade
insbesondere der modernen Hochleistungswärmetauscher betragen bis zu 90 % und können somit bei richtigem Einsatz erheblich Energie sparen.
Kondensatableitung und Frostschutz
Bei Lüftungsgeräten mit
Wärmerückgewinnung ist auf gezielte Kondensatableitung und Frostschutz des
Wärmetauschers zu achten.
Heizung
oder Kühlung der Zuluft
Zusätzlich zur Wärmerückgewinnung
ist eine Heizung oder Kühlung der Zuluft möglich, z. B. durch den
Einsatz eines Erdwärmetauschers.
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Filterung
Auch zur Filterung
bietet sich die zentrale Aufbereitung der Zuluft an.
Kosten
Lüftungsgeräte
Die Investitionskosten für die kontrollierte Wohnungslüftung liegen für
Lüftungsgeräte im Neubau zwischen 15 und 20 €/m² Wohnfläche (für EFH ca. 1.800 - 2.300 €).
Komplettanlage mit Wärmerückgewinnung
Für die für die komplette Anlage mit Wärmerückgewinnung inklusive
Planungskosten ist mit 40 bis bis 60 €/m² Wohnfläche zur rechnen (EFH
ca. 4.500 bis 7.500 €).
Nutzen
Lüftungsgeräte helfen nicht
nur, Heizkosten zu sparen und die Umwelt zu entlasten, sondern
bieten zusätzlich eine bessere Luftqualität in den Wohnungen
und einen Schutz der Bausubstanz gegen Feuchteschäden.
Preisentwicklung
Für die Zukunft
bleibt zu hoffen, dass die Investitionskosten für Lüftungsgeräte bei größerer
Nachfrage und Bauerfahrung sinken werden. |
Kontrollierte Wohnraumlüftung
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Besonders bei
gut gedämmten und dichten Wohngebäuden, z.B. bei Niedrigenergiehäusern, ist eine
kontrollierte
mechanische
Lüftung zur
Energieeinsparung und
Frischluftzufuhr,
Erhaltung der
Gesundheit
und
Bausubstanz, zum Abtransport von
Schadstoffen,
verbrauchter Luft,
Feuchtigkeit (Schimmelbildung)
und
Lärmschutz unbedingt erforderlich.
Vorteile gegenüber den Mängeln der Fugen- und
der Fensterlüftung
Dauerhafter hygienischer Grundluftwechsel
unabhängig von Wettereinflüssen wie Wind und Temperaturunterschieden und dem
Bewohnerverhalten unabhängig.
Dauerhafte Lufterneuerung
auch nachts und bei Abwesenheit der Bewohner. Wichtig für die kritischen
Stellen wie Schlafzimmerlüftung und Badezimmerentfeuchtung.
Optimale Verhältnisse der Raumluftfeuchte
werden hergestellt, Vorbeuge gegen Feuchte- und Schimmelschäden.
Reduzierung von Schadstoffkonzentrationen
Emissionen aus Möbeln, Klebstoffen und Haushalts-Chemikalien werden
"kontrolliert" aus den Räumen befördert.
Vermeidung von
Gerüchen aus
Küche, Bad und WC - sie werden direkt an den Geruchsquellen abgesaugt.
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Fenster können
überwiegend geschlossen bleiben
Störender Lärm, giftige Abgase und lästige
Insekten bleiben einfach draußen.
Pollenfilter
Auch Allergiker
können in der kritischen Zeit zumindest in den eigenen vier Wänden aufatmen.
Hochwertige
Zuluftfilter holen Staub, Pollen und andere Allergene weitgehend aus der
Luft heraus.
Kühleffekt
Obwohl Lüftungsanlagen an sich
keine Klimaanlagen sind, können sie im Sommer dennoch Räume kühlen, indem
sie die kältere Nachtluft ins Haus bringen.
Grenzen
Dennoch hat auch die
kontrollierte Wohnraumlüftung bei der Schaffung angenehmer und gesunder
Raumluft infolge der relativ kleinen Luftmengen Grenzen:
Zur Vermeidung von Emissionen in
den Wohnräumen sollten schadstoffarme Baustoffe, Inneneinrichtungen und
Haushaltsprodukte gewählt werden.
Unter diesen Voraussetzungen ist
der Einsatz von kontrollierter Wohnraumlüftung noch sinnvoller und steigert
den Wohnkomfort.
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Für
wesentlich mehr Informationen stehen wir Ihnen mit einer persönlichen
Fachberatung jederzeit gerne zur Verfügung.
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