Mechanische
Lüftungsanlagen (Übersicht) |
Nachteile der Fensterlüftung |
Die Auswirkungen
der Fensterlüftung ohne Lüftungsanlagen sind abhängig vom Verhalten der
Bewohner, denn das Fensteröffnen erneuert die Raumluft jeweils nur für kurze
Zeit.
Keine Kontrolle
An
windschwachen und lauen Tagen wird die Lüftung häufig vernachlässigt.
An
Tagen mit hoher Windintensität wird die geruchsbelastende Luft durch die
Wohnung gedrückt und auch der Schlaf bei geschlossenem Fenster
beeinträchtigt die nächtliche Luftqualität.
Gerüche
Gerüche, die
einmal in der Wohnung sind, lassen sich nur schwer wieder entfernen.
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Lärm, Einbruchschutz
An vielgenutzten
Straßen werden Fenster wegen des Lärms nur nachts geöffnet und auch der
Einbruchschutz kann die Fensterlüftung einschränken:
Bei Abwesenheit
der Bewohner fehlt es meist an ausreichender Lüftung.
Feuchteabführung
Im Bad bereiten
z. B feuchte Handtücher u. U. Probleme.
Zu hoher Luftwechsel
Fenster lediglich zu kippen, hat allerdings einen unnötig hohen, hygienisch
ungerechtfertigten Luftwechsel zur Folge. Dies gilt auch dann, wenn Räume
nicht genutzt werden. Ungenutzt verstreicht die Wärme durch gekippte Fenster
ins Freie. |
Abhilfe durch mechanische Lüftungsanlagen |
Mechanische
Lüftungsanlagen ziehen die verbrauchte Raumluft dort ab, wo sie belastet
ist, aus WC, Bad und Küche (Ablufträume).
Je nach Anlage
strömt frische Außenluft über ein Kanalsystem, speziell für Lüftungsanlagen,
oder über Nachströmöffnungen in den Außenwänden zu.
Die Luft fließt
durch definierte Luftspalte der Innentüren oder durch Überströmgitter von
den Zuluft- zu den Ablufträumen.
Die Strömungsrichtung der Luft
bei Lüftungsanlagen verläuft optimal, wenn kein Toilettengeruch und keine
Kochdämpfe in die Wohnräume gelangen.
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Ein Ventilator stellt dabei den
dauerhaften Antrieb zum Luftaustausch sicher.
Zur Wärmerückgewinnung
lässt sich zusätzlich ein Wärmetauscher bei Lüftungsanlagen anschließen.
Regelung
Lüftungsanlagen werden manuell
oder automatisch nach entsprechender relativer Luftfeuchte geregelt.
Dabei sollten sowohl die
Abluftmengen als auch die Verteilung der Zuluftmengen je nach
Luftverhältnissen regelbar sein. |
Die wichtigsten Begriffe von A bis Z |
Abluft
Die aus dem Raum abströmende bzw.
abgesaugte warme Luftmenge (vom Raum aus betrachtet) in m³/h.
Abluftbereich
Feuchträume bzw. Bad-, Toiletten-
und Küchenbereiche, aus denen verbrauchte Luft abgesaugt wird.
Außenluft
Die aus dem Freien angesaugte
Frischluftmenge in m³/h.
Behaglichkeit
Menschliches Wohlbefinden infolge
psychologischer und physiologischer Einwirkungen.
Entfeuchten
Verringern der absoluten
Luftfeuchte.
Fortluft
Die ins Freie abgeführte,
abgekühlte Abluftmenge in m³/h.
Fugenlüftung
Freie Lüftung über baulich
bedingte Fugen, z.B. Fenster und Türen, durch Wind- und
Temperaturunterschiede.
Lüftung
Austausch von Raumluft gegen
Außenluft.
Luftfeuchte, relative (in % r. F.)
Verhältnis des momentanen
Wasserdampf-Anteils der Luft, bezogen auf den größtmöglichen Wert bei
entsprechender Temperatur.
Luftrate
Luftvolumen, bezogen z.B. auf die
Anzahl der Personen pro Zeiteinheit in m³/ (Person x h).
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Luftwechsel
Pro Stunde ausgetauschtes
Luftvolumen für einen Raum in 1/h.
Querlüftung
Freie Lüftung von einer Seite
eines Gebäudes zu einer anderen, durch z.B. Fugen oder offene Fenster,
vorwiegend durch Winddruck hervorgerufen.
RLT-Anlage
Kurzbezeichnung für
Raumlufttechnische Anlage.
Stoßlüftung
Kurzzeitiges starkes Lüften
(Durchzug) durch Fenster oder Türen.
Taupunkt
Luftzustand, bei dem die Luft
keinen Wasserdampf mehr aufnehmen kann (100 % r. F. Sättigung). Wird bei
diesem Zustand die Lufttemperatur weiter gesenkt, kommt es zur
Schwitzwasserbildung.
Überströmbereich
Bereich zwischen zwei Räumen
einer Wohnung, wo durch Druckunterschied Luft überströmt (vom Zuluftbereich
zum Abluftbereich).
Zuluft
Die gesamte dem Raum zuströmende,
vorgewärmte Luft in m³/h.
Zuluftbereich
Wohn- bzw. Aufenthaltsbereiche,
in denen Zuluft eingeblasen wird (z.B. Wohn-, Schlaf- und Kinderzimmer).
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Ventilatoren,
Gebläse, Lüfter |
Analog zur Förderung von Flüssigkeiten mit Pumpen z. B. in
Heizungsanlagen, werden für die Förderung von Luft z. B. in Lüftungs-
und Klimaanlagen Gebläse und Ventilatoren verwendet.
Definitionen
Ventilator (von ventulus, lat. für „schwacher Wind“, „Lüftchen“) ist
eine fremdangetriebene Strömungsmaschine, die mittels eines in einem Gehäuse
rotierenden Laufrads ein gasförmiges Medium fördert und verdichtet.
Zwischen Ansaug- und Druckseite wird dabei ein Druckverhältnis
(Pressung) zwischen 1 und 1,1 erzielt.
Maschinen mit einem größeren Druckverhältnis, zwischen 1,1 und 3, werden als
Gebläse bezeichnet.
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Ventilatoren und Gebläse werden auch als Lüfter
bezeichnet, insbesondere wenn sie zur Luftabsaugung vorgesehen sind.
Im weiteren Sinne werden alle zu den Verdichtern
gerechnet.
Verdichter im engeren Sinn erzielen dagegen Druckverhältnisse
von > 3.
Zusammenhang zwischen Druck und
Volumenstrom
Es gilt: Je höher der Druck desto kleiner der Volumenstrom
und umgekehrt.
Im Verhältnis zur Leistung erzielen Ventilatoren
aufgrund des niedrigen Druckverhältnisses (Pressung) hohe Volumenströme.
Gebläse erzielen wegen des mittleren
Druckverhältnisses mittlere Volumenströme.
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ventilator
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1. Axialventilatoren |
Funktionsprinzip
Bei Axialventilatoren verläuft die Drehachse des
Axiallaufrades parallel bzw. axial zum Luftstrom.
Die Luft wird durch das Axiallaufrad bewegt (ähnlich wie bei
einem Flugzeug- oder Schiffspropeller).
Vorteile von Axialventilatoren
im Verhältnis zum hohen geförderten Luftdurchsatz, geringe
Abmessungen.
Nachteil
geringere Druckerhöhung im Verhältnis zum Radialventilator.
In d. R. ist kein großes Kanalnetz zur Luftverteilung
anschließbar.
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Ausführungen
Die Ausführung ohne Gehäuse ist z. B. bei Tisch- und
Deckenventilatoren (Lüftern) üblich.
Axialventilatoren mit Gehäuse und innen liegenden Antriebsmotor haben
den Nachteil des Nabentotwassers hinter der Laufradnabe, den man jedoch
durch geeignete Einbauten (Innendiffusor) weitgehend vermeiden kann.
Da die Luft durch die Rotation hinter dem Axiallaufrad in Wirbeln austritt,
wird durch feststehende Einbauten (Nachleitrad) eine Druckerhöhung erreicht.
Um die Druck-Austrittsverluste aus dem Axialventilator zu minimieren, werden
bei größeren Ventilatoren Außendiffusoren eingesetzt.
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ventilator
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2. Radialventilatoren |
Radialventilatoren werden
überall dort verwendet, wo es im Vergleich zu Axialventilatoren auf größere
Druckerhöhung bei gleicher Luftmenge ankommt (z. B. bei einem großen
Kanalnetz).
Funktionsprinzip
Die Luft wird parallel bzw. axial
zur Antriebsachse des Radialventilators angesaugt und durch die Rotation des
Radiallaufrades um 90° umgelenkt und radial ausgeblasen.
Der Antrieb befindet sich
grundsätzlich außerhalb des Luftstroms.
Ausführungen
Es gibt einseitig und beidseitig
ansaugende Radialventilatoren mit und ohne Gehäuse.
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Bei der Ausführung mit
spiralförmigem Gehäuse wird die Luft über eine Austrittsfläche des
Gehäuses ausgeblasen.
Um die Druckverluste durch die
hohe Austrittsgeschwindigkeit aus dem Radialventilator zu minimieren, muss
auf geeignete weiterführende Kanalgestaltung geachtet werden (ggf. Einsetzen
eines Diffusors).
Bei der Ausführung ohne
spiralförmiges Gehäuse wird die Luft radial aus dem Radiallaufrad
ausgeblasen und durch eine geeignete Gehäuseausführung wie z. B. bei
Dachventilatoren ins Freie geblasen.
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ventilator
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3. Tangential- oder Querstromventilatoren |
Lüfterrad und Gehäuse ist hier
wesentlich breiter ausgelegt (in die Länge gezogen) als bei
Radialventilatoren, das Funktionsprinzip ist jedoch grundlegend anders.
Funktionsprinzip
Bei den Tangentialventilatoren
wird die Luft zweimal (einmal von außen nach innen und einmal andersherum)
durch das Lüfterrad bewegt.
Das Lüfterrad ist ähnlich dem des
Radialventilators aufgebaut, jedoch meist länger.
Die Luft wird also einmal
großflächig (ca. halbe Oberfläche des Lüfterrades) tangential zur Drehachse
durch das Lüfterrad angesaugt, um 90° umgelenkt, in dessen Inneren wieder
tangential zur Drehachse aufgenommen, wieder umgelenkt und in das Gehäuse
geführt.
Die Luft wird in d. R. durch
einen relativ schmalen Spalt (Austrittsöffnung) abgegeben. |
Die Spaltlänge entspricht ca. der
Länge des Lüfterrades.
Der Antrieb befindet sich
grundsätzlich außerhalb des Luftstroms.
Anwendung
Tangentialventilatoren können
große Luftmengen gleichmäßig über eine breite Austrittsfläche abgeben.
Sie eignen sich daher gut zur
Mantelkühlung von z. B. modernen Elektroherden, Tageslichtprojektoren etc.
Sie werden auch in flach gebauten
Klimageräten und Heizlüftern sowie hochwertigen und leisen Tischventilatoren
eigesetzt.
Vorteile
Tangentialventilatoren sind bei
relativ großem Luftdurchsatz extrem leise, da sie schon bei geringen
Drehzahlen relativ hohe Druckwerte liefern.
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ventilator
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Wärmerückgewinnung bei Zu- und
Abluftanlagen |
Energieeinsparungen
mit passiver Wärmerückgewinnung |
Zu- und
Abluftanlagen zur Wärmerückgewinnung ergänzen die Lüftung sinnvoll.
Energieeinsparungen mit Hilfe von passiver Wärmerückgewinnung sind sowohl von der
Qualität der Anlage, als auch von baulichen Voraussetzungen abhängig.
Voraussetzungen für Anlagen mit Wärmerückgewinnung
Folgende Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit tatsächlich Energie und
Kosten gesenkt werden können.
- Dichte
Gebäudehülle
(beim 50
Pa-Unterdrucktest liegt die Luftwechselzahl unter 1-fach pro Stunde)
- Geringer
Stromverbrauch der Anlage
- Richtige Dimensionierung
- Sorgfältiger
Einbau
- Fachgerechte Einjustierung.
Die
alleinige Beheizung mit solchen Systemen ist praktisch allerdings nicht möglich,
aber die Heizkosten lassen sich auf diese Weise deutlich senken (gegenüber
Fensterlüftung).
Um auch wirtschaftliche
Einsparungen zu erreichen, ist eine Senkung der noch relativ hohen
Investitionskosten bei Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung notwendig.
Funktion
Wärmerückgewinnung
Bei der Wärmerückgewinnung
gelangt die frische Luft - im Unterschied zu reinen Abluftsystemen – nicht
unmittelbar von außen in die Räume, sondern wird in der Regel außen zentral
angesaugt und über ein eigenes Kanalsystem in Wohn- und Schlafräumen
geführt.
Frisch- und Abluft strömen bei
einer passiven Wärmerückgewinnung durch
einen Wärmetauscher.
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Ca. 50 bis 95% des Wärmeinhalts
der abgesaugten Luft lassen sich so für die Vorerwärmung der Frischluft
verwenden.
Bei den Wärmetauschern werden
grundsätzlich Kreuzstrom- von Gegenstromwärmetauschern unterschieden.
Gegenstromwärmetauscher sind als
Platten- oder Kanalwärmetauscher auf dem Markt.
Gegenstrom-Kanalwärmetauscher
mit höchsten Wärmerückgewinnungsgrad
Der Gegenstrom-Kanalwärmetauscher
hat z. Z. den effektivsten Grad der Wärmerückgewinnung.
Kanalwärmetauscher bieten den
Vorteil, dass sie die Wärme nach vier Seiten, statt nur nach zwei Seiten,
übertragen.
Frischluft- und Abluftstrom
laufen streng getrennt, eine Vermischung oder Geruchsübertragung
unterbleibt.
Hohe Primärenergieeinsparung und Umweltentlastung
Primärenergieeinsparung und Umweltentlastung durch
Wärmerückgewinnung sind (besonders bei bei wärmegedämmten und dichten
Gebäuden) nachweislich deutlich höher, als z. B. bei vielen von
Herstellern/Anbietern, E-Energieversorgern und Politikern* "hochgelobten"
Elektro-Wärmepumpen!!!
Förderung
Trotz der hohen Ziele der Politik bzgl.
Primärenergieeinsparung wurde (im Gegensatz
zur Wärmedämmung etc.) gerade diese Technik bis 2008 vom Bund
nicht gefördert.
Eine Nachrage in den Bundesländern ist allerdings zu
empfehlen. Z. B. in NRW gibt es z. Z. eine Förderung von 1000 € (Programm
"Progress nrw").
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Bauteile (Beispiel) |
Nacherwärmung |
- Lüftungszentralgerät mit Zu- und Fortluftventilatoren
und Wärmetauscher
- Zuluftkanalsystem (zu den Wohn- und Schlafräumen)
- Abluftkanalsystem (von den
Ablufträumen (Küche, Bad, WC)
- Lufteinlässe
und -auslässe (Ventile)
- Überströmöffnungen (in
Innentüren)
- Regelung
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Einer der Vorteile
bei der Wärmerückgewinnung ist, dass die Zuluft-Temperatur auch bei kalten
Außentemperaturen kaum unter
10° C fällt,
deshalb ist eine Nacherwärmung meist nicht oder nur geringfügig notwendig.
Wo sie trotzdem
gewünscht wird, sollte die Nacherwärmung durch die Heizung und möglichst nicht
unbedingt elektrisch erfolgen.
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Stromverbrauch (Beispiel) |
Zusätzliche Wärmerückgewinnung mit
Wärmepumpen |
Bei einer elektrischen
Antriebsleistung (Einfamilienhaus) von maximal 100 W für die Lüftermotoren
liegt der Stromverbrauch z. B. bei ca. 300 bis 450 kWh pro Heizperiode.
Das Verhältnis von Stromeinsatz
und rückgewonnener Heizwärme sollte mindestens 1 : 5 betragen.
Moderne Anlagen haben einen
Gleichstrommotor mit geringem Stromverbrauch.
Gleichstromventilatoren mit einem
Wirkungsgrad von 95 Prozent bringen es sogar auf ein Verhältnis zwischen
Stromeinsatz und gewonnener Heizwärme von 1 : 19.
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Eine Wärmepumpe,
die hinter dem Fortluftauslass des Wärmetauschers geschaltet ist, nutzt
einen zusätzlichen Teil der Abluftenergie.
Für
Wohnungslüftungsanlagen werden elektrisch betriebene Wärmepumpen angeboten.
Allerdings ist die
Abluftmenge begrenzt. Sie wird durch die Wärmerückgewinnung in etwa auf die
Temperatur der Außenluft abgekühlt und enthält damit nur noch wenig Energie.
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Voraussetzungen für den Einsatz von Lüftungssysteme
in Wohngebäuden |
Anlagen zur kontrollierten Wohnungslüftung
sind keine Klimaanlagen. Lüftungssysteme versorgen Wohnräume ausschließlich
mit frischer Außenluft.
Dabei wird die
Vermischung von verbrauchter mit frischer Luft vermieden, und auch eine
Befeuchtung oder Kühlung ist nicht der Zweck von Lüftungssystemen.
Vorteile von Lüftungssystemen
Die Bewohner können die Anlage jederzeit durch
Fensterlüftung unterstützen, sind jedoch nicht auf Fensterlüftung
angewiesen.
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Statt des Fenstergriffes wird
eine Regelklappe oder ein Schalter bedient, mit dem sich Lüftungssysteme
regeln lassen.
Möglich sind das Ein- und
Ausschalten und der Betrieb von
Schwach-, Voll-, Teillast, wenn
die Bewohner nicht zu Hause sind.
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Dichtheit des Gebäudes und
Energieeinsparung |
Beim Betrieb von Lüftungssystemen
mit Wärmerückgewinnung ist die Dichtheit des Gebäudes entscheidend für die
Energieeinsparung.
Entstehen unkontrollierte
Lüftungswärmeverluste durch Fugen und Ritzen, so ändert die
Wärmerückgewinnung über einen Wärmetauscher an diesen Verlusten nichts.
Der Energieverbrauch für die
Heizung des Wohngebäudes bleibt dann trotz Wärmerückgewinnung hoch.
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Undichte Häuser sind der Grund
für Lüftungswärmeverluste. Zugluft und Bauschäden im undichten Bauteil
können durch Tauwasserausfall zu Schimmel führen.
Lüftungssysteme können Schimmel
zuverlässig verhindern.
Nachweis
der Luftdichtigkeit
Bei Zweifeln an einer
sorgfältigen Ausführung kann die Einhaltung durch eine Luftdichtheitsmessung
(Blower-Door-Messung) im Gebäude geprüft werden.
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Anforderungen an die Dichtheit |
Luftdichte Bauteile |
Anforderungen an die Dichtheit
In Deutschland (und anderen
Ländern) werden
spezielle Anforderungen an die Dichtheit der Gebäudehülle gestellt.
Die Energieeinsparverordnung
(EnEV) fordert, dass der Luftwechsel bei 50 Pascal Druckdifferenz zwischen
innen und außen bei Gebäuden mit Fensterlüftung den Wert n50 = 3,0 (1/h)
und bei Gebäuden mit
Lüftungssystemen, darunter auch einfache Abluftanlage, den Wert n50 = 1,5
(1/h) nicht übersteigt.
Passivhäuser sollten nach Angaben
des führenden Passivhaus-Institutes sogar den Faktor 0,6 unterschreiten
(n50 <= 0,6 1/h).
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Luftdichte Bauteile erzielt man
beispielsweise durch das Herunterputzen des Innenputzes von Außenwänden bis
auf den Rohfußboden.
Fensterblendrahmen
sollten
sorgfältig gegen die Außenwand eingedichtet werden, Blend- und Flügelrahmen
von Fenstern und Außentüren sind einzujustieren.
Leichtbaukonstruktionen
müssen speziell luftdicht gemacht werden,
z. B. durch flächige
Folien. Dabei müssen alle Bauteilanschlüsse und sämtliche Durchdringungen
durch die Außenbauteile den Dichtigkeitsanforderungen der einschlägigen
Bauvorschriften entsprechen.
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Größe des hygienisch erforderlichen
Luftwechsels |
Der Gehalt der Raumluft an
Kohlendioxid und Wasserdampf ist in Wohnungen ein geeigneter Maßstab, um die
Größe des hygienisch erforderlichen Luftwechsels zu beurteilen.
Legt man die Abfuhr von
Kohlendioxid zugrunde, würde über das ganze Jahr eine Frischluftmenge von
etwa 25 m³/h je Person ausreichen.
Um in der Übergangsjahreszeit
Wasserdampf abzuführen, können jedoch bis zu 40 m³/h je Person
notwendig sein.
Nach diesem personenbezogenen
Wert sollte sich die Leistung der Lüftungssysteme bemessen.
|
Die resultierende Luftwechselrate
ergibt sich dann in Abhängigkeit von der Gebäude- oder Wohnungsgröße.
Lüftungssysteme stellen einen hygienischen Grundluftwechsel sicher.
Besteht kurzzeitig höherer
Lüftungsbedarf in einzelnen Räumen, kann das Lüftungssystem auf
Maximalbetrieb geschaltet werden (Stosslüftungsstufe), auch eine zusätzliche
Fensterlüftung ist natürlich jederzeit möglich.
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Nachströmöffnungen |
Einsatzgrenzen von Abluftanlagen |
Notwendige Nachströmöffnungen,
zum Beispiel für Feuerstellen im Raum, sind nach genauer Prüfung gezielt
einzubauen (Kanalführung, Luft-Abgas-Schornstein).
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Nicht in allen Fällen ist eine
Abluftanlage geeignet. Bei hohen Gebäuden
(Mehrfamilienhäuser, Schachttyp) oder windexponierten Lagen können
thermischer Auftrieb bzw. Winddruck und -sog zu Störungen führen.
Dann sind als
Lüftungssysteme u. U. Zu-/Abluftanlagen geeigneter.
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Beispiele
und Probleme aus
der Praxis |
Verbesserung der Luftqualität in Schulen
etc. durch mechanische Lüftungsanlagen |
Gute Luft in Klassenzimmern ist wichtig
für den Lernerfolg |
CO2-Konzentration
Schon vor 150 Jahren stellte Max von Pettenkofer fest, "dass wir die
Gesundheit unserer Jugend wesentlich stärken würden, wenn wir in den
Schulhäusern, in denen sie fast den fünften Teil des Tages verbringt, die Luft
stets so gut und rein erhalten würden, dass ihr Kohlensäuregehalt nie über 1 pro
mille* anwachsen könnte."
*) 1 Promille = 1000 ppm
Zu viel
Kohlendioxid (CO2) in der
Luft macht müde, senkt die Konzentration und mindert so den Lernerfolg um
ca. 10%.
In der DIN 1946-2
wurde für klimatisierte Räume ein Grenzwert für CO2
von 1.500 ppm festgelegt (ein niedriger Wert wäre bzgl. Geruchsbelästigung
besser).
Ergebnisse des niedersächsischen Schulmessprogramms
(Landesgesundheitsamt Niedersachsen
www.nlga.de)
Messungen der CO2-Konzentration
in einer 5. Klasse ohne künstliche Belüftung:
- Start: 800 ppm CO2
- 1. Sunde: > 1.500 ppm
- Mittagszeit: 4.000 ppm
|
Es ergibt sich also schon in der ersten Sunde eine kritische CO2-Konzentration.
In Räumen mit
künstlicher Belüftung dagegen wurden keine auffällige CO2-Konzentration
festgestellt.
Das muss aber
nicht bedeuten, dass damit alle Kriterien für ein gesundes und hygienisches
Raumklima erfüllt sind.
Faktoren
für ein gesundes und hygienisches Raumklima
Neben der CO2-Konzentration
sind für das Wohlbefinden noch folgende Faktoren ausschlaggebend:
- Lufttemperatur
- Luftfeuchte
(trockene Luft)
-
Feinstaubkonzentration
Maßeinheit der CO 2-Konzentration
(alte Bezeichnung
Kohlensäuregehalt)
1 Promille = 1000 ppm,
ppm = parts pro millon
|
Erforderlicher Luftwechsel und
Leistungsfähigkeit |
Nicht zu
öffnete Fenster sind inakzeptabel |
Für normalen Unterricht (sitzend,
keine Übungen etc.) sind bis ca. 35 m³/h Pers. Zuluft für eine gute
Luftqualität erforderlich.
Nach einer Veröffentlichung in
Österreich (2000) wurde festgestellt, dass bei einer Verdopplung des
Luftwechsels von 18 auf
36 m³/h Pers. die
Leistungsfähigkeit um 2 bis 4 % stieg.
Mit Fensterlüftung sind meistens
nur geringere Luftwechselraten erreichbar. Mit einer mechanischen Lüftung
ist gegenüber einer Fensterlüftung eine Leistungssteigerung deutlich über 4
% wahrscheinlich.
|
Unzumutbare Werte bzgl.
Luftqualität ergeben sich, wenn aus Sicherheits- oder anderen Gründen die
Fenster überhaupt nicht zu öffnen sind und eine mechanische Lüftung nicht
vorhanden ist.
In der Praxis ist das z. B. durch
falsch angewendete und nicht zu Ende gedachte Energiesparmaßnahmen
(Raumtemperatur absenken und Fenster geschlossen halten, neue dichte
Fenster, Gebäudedämmung etc.) im Gebäudebestand aber sehr häufig
anzutreffen.
Dann ist besonders in Schulen und
Universitäten etc. eine mechanische Lüftungsanlage eigentlich zwingend
erforderlich.
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Wirtschaftlichkeit |
Einsatz kompakter Lösungen für den
Gebäudebestand |
Lt. einer Untersuchung
(Evaluierung von mechanischen Klassenzimmerlüftungen in Österreich) wurde
folgendes ermittelt:
Bei Investkosten für die
Lüftungsanlage von ca. 6.000
€ pro Klasse mit 25 Schülern bedeute dies auf die Lebensdauer der
Anlage von ca. 20 Jahren einen Investitionskostenanteil von 1 € pro
Schüler und Monat.
Wenn man ansetzt, dass die
Leistungsminderung bei Verzicht auf maschinelle Lüftung pro unproduktiver
Unterrichtseinheit und Jahr
und bei 40 € Kosten für das
Lehrpersonal,
ein "Schaden" von 2.400 €/Jahr
entsteht,
würde das eine Amortisationszeit
für die Lüftungstechnik von nur ca. 3 Jahren bedeuten.
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Optimale Bedingungen bzgl.
Luftaufbereitung, Kanalnetz und Luftführung im Raum, Standort
Lüftungszentrale) können nur bei der Planung eines Neubaus geschaffen
werden.
Für die Sanierung bieten sich
Kompakt-Lüftungsgeräte mit energieeffizienten drehzahlgeregelten
EC-Motoren, F6/F8-Luftfilter und integrierter Wärmerückgewinnung
(Platten-WT) an.
Lüftungsgeräte mit 750 oder 1.500
m³/h Zuluft (z. B. GEA Kampus) eignen sich z. B. für
die Versorgung von ein bis drei Klassenräumen.
Ein bedarfsgerechter Betrieb wird
über eine Regelung mit Zeitschaltmodul erreicht. Außerdem lässt sich
auch ein CO 2-Sensor
anschließen.
Die Installation der sehr
leisen Geräte kann z. B. in der Zwischendecke oder auch an der
Außenwand erfolgen.
Quellen:
IKZ-FACHPLANER, Heft Febr. 2009, Wolf Hartmann,
www.nachhaltigwirtschaften.at,www.gea-happel.de
|
Lüftungsgeräte für den zentralen und
dezentralen Einsatz |
Dezentrale Lüftungsgeräte
Während eine zentrale Lüftungsanlage mehrere Räume versorgt, werden durch dezentrale
Lüftungsgeräte jeweils nur einzelne Räume gelüftet.
Abluftanlagen
Die verbrauchte Luft
wird mit einem zentralen Lüftungsgerät aus
den Feuchträumen abgesaugt und ausgeblasen...
|
Zentrale Be- und Entlüftungsanlagen Bei einer
zentralen Be- und Entlüftungsanlage befördern je ein Ventilator Außen- und
Fortluft...
Kontrollierte Wohnraumlüftung
für
gut gedämmte und dichte Wohngebäuden zur
Energieeinsparung und Frischluftzufuhr,
Erhaltung der
Gesundheit
und
Bausubstanz, zum Abtransport von
Schadstoffen,
verbrauchter Luft,
Feuchtigkeit
und
Lärmschutz...
> mehr... |
Luftheizanlagen |
Zentrale Abluftanlagen |
Luftheizungen für Wohnräume
Luftheizungen für
Wohnräume unterliegen anderen Anforderungen als Lüftungsanlagen...
Luftheizungen für große Hallen etc.
mehr... |
Zentrale Abluftanlagen haben einen vergleichsweise geringen
anlagentechnischen Aufwand. Sie können mit dezentralen Heizregistern an den
Nachströmöffnungen in den Außenwänden als reine Luftheizung, oder in
Verbindung mit Heizkörpern als Mischsystem eingesetzt werden.
> mehr... |
Absauganlagen |
Hinweise zur Planung von Lüftungs- und Klimaanlagen |
Zur gezielten örtlichen Entfernung von Schadstoffen,
Staub, Holzspäne etc.
- Späneabsauganlagen
(Spänetransportanlagen)
für die Holzverarbeitung
- Zentrale Staubsaugeranlagen für
Wohnbereiche
(wird fortgesetzt) |
- Schwerpunkte beim Lüftungsbau
Aufstellung, Disposition der Rohre,
richtiger Standort, Luftschalldämpfung etc.
- Berechnung von Klimaanlagen
- Mobile Geräte zur Luft- und
Klimakonditionierung
- Richtig Lüften - Tipps und Tricks
> mehr... |
Für
wesentlich mehr Informationen stehen wir Ihnen mit einer persönlichen
Fachberatung jederzeit gerne zur Verfügung. |
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