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Letzte Bearbeitung: 13.12.2011 19:34    IBS /  LÜFTUNGS- UND KLIMASYSTEME

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Mechanische Lüftungsanlagen.

Mechanische Lüftungsanlagen. Fensterlüftung; Begriffe; Ventilatoren, Gebläse; Wärmerückgewinnung, Voraussetzungen für Lüftungssysteme; Luftqualität in Schulen, Lüftungsgeräte; Luftheiz-, Abluft- und Absauganlagen.

Mechanische Lüftungsanlagen (Übersicht)

Nachteile der Fensterlüftung

Die Auswirkungen der Fensterlüftung ohne Lüftungsanlagen sind abhängig vom Verhalten der Bewohner, denn das Fensteröffnen erneuert die Raumluft jeweils nur für kurze Zeit.

 

Keine Kontrolle

An windschwachen und lauen Tagen wird die Lüftung häufig vernachlässigt.

An Tagen mit hoher Windintensität wird die geruchsbelastende Luft durch die Wohnung gedrückt und auch der Schlaf bei geschlossenem Fenster beeinträchtigt die nächtliche Luftqualität.

 

Gerüche

Gerüche, die einmal in der Wohnung sind, lassen sich nur schwer wieder entfernen.

Lärm, Einbruchschutz

An vielgenutzten Straßen werden Fenster wegen des Lärms nur nachts geöffnet und auch der Einbruchschutz kann die Fensterlüftung einschränken:

Bei Abwesenheit der Bewohner fehlt es meist an ausreichender Lüftung.

 

Feuchteabführung

Im Bad bereiten z. B feuchte Handtücher u. U. Probleme.

 

Zu hoher Luftwechsel

Fenster lediglich zu kippen, hat allerdings einen unnötig hohen, hygienisch ungerechtfertigten Luftwechsel zur Folge. Dies gilt auch dann, wenn Räume nicht genutzt werden. Ungenutzt verstreicht die Wärme durch gekippte Fenster ins Freie.

Abhilfe durch mechanische Lüftungsanlagen

Mechanische Lüftungsanlagen ziehen die verbrauchte Raumluft dort ab, wo sie belastet ist, aus WC, Bad und Küche (Ablufträume).

 

Je nach Anlage strömt frische Außenluft über ein Kanalsystem, speziell für Lüftungsanlagen, oder über Nachströmöffnungen in den Außenwänden zu.

Die Luft fließt durch definierte Luftspalte der Innentüren oder durch Überströmgitter von den Zuluft- zu den Ablufträumen.

 

Die Strömungsrichtung der Luft bei Lüftungsanlagen verläuft optimal, wenn kein Toilettengeruch und keine Kochdämpfe in die Wohnräume gelangen.

Ein Ventilator stellt dabei den dauerhaften Antrieb zum Luftaustausch sicher.

 

Zur Wärmerückgewinnung lässt sich zusätzlich ein Wärmetauscher bei Lüftungsanlagen anschließen.

 

Regelung

Lüftungsanlagen werden manuell oder automatisch nach entsprechender relativer Luftfeuchte geregelt.

Dabei sollten sowohl die Abluftmengen als auch die Verteilung der Zuluftmengen je nach Luftverhältnissen regelbar sein.

Die wichtigsten Begriffe von A bis Z

Abluft

Die aus dem Raum abströmende bzw. abgesaugte warme Luftmenge (vom Raum aus betrachtet) in m³/h.

 

Abluftbereich

Feuchträume bzw. Bad-, Toiletten- und Küchenbereiche, aus denen verbrauchte Luft abgesaugt wird.

 

Außenluft

Die aus dem Freien angesaugte Frischluftmenge in m³/h.

 

Behaglichkeit

Menschliches Wohlbefinden infolge psychologischer und physiologischer Einwirkungen.

 

Entfeuchten

Verringern der absoluten Luftfeuchte.

 

Fortluft

Die ins Freie abgeführte, abgekühlte Abluftmenge in m³/h.

 

Fugenlüftung

Freie Lüftung über baulich bedingte Fugen, z.B. Fenster und Türen, durch Wind- und Temperaturunterschiede.

 

Lüftung

Austausch von Raumluft gegen Außenluft.

 

Luftfeuchte, relative (in % r. F.)

Verhältnis des momentanen Wasserdampf-Anteils der Luft, bezogen auf den größtmöglichen Wert bei entsprechender Temperatur.

 

Luftrate

Luftvolumen, bezogen z.B. auf die Anzahl der Personen pro Zeiteinheit in m³/ (Person x h).

Luftwechsel

Pro Stunde ausgetauschtes Luftvolumen für einen Raum in 1/h.

 

Querlüftung

Freie Lüftung von einer Seite eines Gebäudes zu einer anderen, durch z.B. Fugen oder offene Fenster, vorwiegend durch Winddruck hervorgerufen.

 

RLT-Anlage

Kurzbezeichnung für Raumlufttechnische Anlage.

 

Stoßlüftung

Kurzzeitiges starkes Lüften (Durchzug) durch Fenster oder Türen.

 

Taupunkt

Luftzustand, bei dem die Luft keinen Wasserdampf mehr aufnehmen kann (100 % r. F. Sättigung). Wird bei diesem Zustand die Lufttemperatur weiter gesenkt, kommt es zur Schwitzwasserbildung.

 

Überströmbereich

Bereich zwischen zwei Räumen einer Wohnung, wo durch Druckunterschied Luft überströmt (vom Zuluftbereich zum Abluftbereich).

 

Zuluft

Die gesamte dem Raum zuströmende, vorgewärmte Luft in m³/h.

 

Zuluftbereich

Wohn- bzw. Aufenthaltsbereiche, in denen Zuluft eingeblasen wird (z.B. Wohn-, Schlaf- und Kinderzimmer).

Ventilatoren, Gebläse, Lüfter

Analog zur Förderung von Flüssigkeiten mit Pumpen z. B. in Heizungsanlagen, werden für die Förderung von Luft z. B. in Lüftungs- und Klimaanlagen Gebläse und Ventilatoren verwendet.

 

Definitionen

Ventilator (von ventulus, lat. für „schwacher Wind“, „Lüftchen“) ist eine fremdangetriebene Strömungsmaschine, die mittels eines in einem Gehäuse rotierenden Laufrads ein gasförmiges Medium fördert und verdichtet.

 

Zwischen Ansaug- und Druckseite wird dabei ein Druckverhältnis (Pressung) zwischen 1 und 1,1 erzielt.

 

Maschinen mit einem größeren Druckverhältnis, zwischen 1,1 und 3, werden als Gebläse bezeichnet.

Ventilatoren und Gebläse werden auch als Lüfter bezeichnet, insbesondere wenn sie zur Luftabsaugung vorgesehen sind.

 

Im weiteren Sinne werden alle zu den Verdichtern gerechnet.

 

Verdichter im engeren Sinn erzielen dagegen Druckverhältnisse von > 3.

 

Zusammenhang zwischen Druck und Volumenstrom

Es gilt: Je höher der Druck desto kleiner der Volumenstrom und umgekehrt.

Im Verhältnis zur Leistung erzielen Ventilatoren aufgrund des niedrigen Druckverhältnisses (Pressung) hohe Volumenströme.

 

Gebläse erzielen wegen des mittleren Druckverhältnisses mittlere Volumenströme.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Ventilator

1. Axialventilatoren

Funktionsprinzip

Bei Axialventilatoren verläuft die Drehachse des Axiallaufrades  parallel bzw. axial zum Luftstrom.

Die Luft wird durch das Axiallaufrad bewegt (ähnlich wie bei einem Flugzeug- oder Schiffspropeller).

 

Vorteile von Axialventilatoren

im Verhältnis zum hohen geförderten Luftdurchsatz, geringe Abmessungen.

 

Nachteil

geringere Druckerhöhung im Verhältnis zum Radialventilator.

In d. R. ist kein großes Kanalnetz zur Luftverteilung anschließbar.

Ausführungen

Die Ausführung ohne Gehäuse ist z. B. bei Tisch- und Deckenventilatoren (Lüftern) üblich.

 

Axialventilatoren mit Gehäuse und innen liegenden Antriebsmotor haben den Nachteil des Nabentotwassers hinter der Laufradnabe, den man jedoch durch geeignete Einbauten (Innendiffusor) weitgehend vermeiden kann.

 

Da die Luft durch die Rotation hinter dem Axiallaufrad in Wirbeln austritt, wird durch feststehende Einbauten (Nachleitrad) eine Druckerhöhung erreicht.

 

Um die Druck-Austrittsverluste aus dem Axialventilator zu minimieren, werden bei größeren Ventilatoren Außendiffusoren eingesetzt.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Ventilator

2. Radialventilatoren

Radialventilatoren werden überall dort verwendet, wo es im Vergleich zu Axialventilatoren auf größere Druckerhöhung bei gleicher Luftmenge ankommt (z. B. bei einem großen Kanalnetz).

 

Funktionsprinzip

Die Luft wird parallel bzw. axial zur Antriebsachse des Radialventilators angesaugt und durch die Rotation des Radiallaufrades um 90° umgelenkt und radial ausgeblasen.

Der Antrieb befindet sich grundsätzlich außerhalb des Luftstroms.

 

Ausführungen

Es gibt einseitig und beidseitig ansaugende Radialventilatoren mit und ohne Gehäuse.

Bei der Ausführung mit spiralförmigem Gehäuse wird die Luft über eine Austrittsfläche des Gehäuses ausgeblasen.

 

Um die Druckverluste durch die hohe Austrittsgeschwindigkeit aus dem Radialventilator zu minimieren, muss auf geeignete weiterführende Kanalgestaltung geachtet werden (ggf. Einsetzen eines Diffusors).

 

Bei der Ausführung ohne spiralförmiges Gehäuse wird die Luft radial aus dem Radiallaufrad ausgeblasen und durch eine geeignete Gehäuseausführung wie z. B. bei Dachventilatoren ins Freie geblasen.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Ventilator

3. Tangential- oder Querstromventilatoren

Lüfterrad und Gehäuse ist hier wesentlich breiter ausgelegt (in die Länge gezogen) als bei Radialventilatoren, das Funktionsprinzip ist jedoch grundlegend anders.

 

Funktionsprinzip

Bei den Tangentialventilatoren wird die Luft zweimal (einmal von außen nach innen und einmal andersherum) durch das Lüfterrad bewegt.

Das Lüfterrad ist ähnlich dem des Radialventilators aufgebaut, jedoch meist länger.

 

Die Luft wird also einmal großflächig (ca. halbe Oberfläche des Lüfterrades) tangential zur Drehachse durch das Lüfterrad angesaugt, um 90° umgelenkt, in dessen Inneren wieder tangential zur Drehachse aufgenommen, wieder umgelenkt und in das Gehäuse geführt.

 

Die Luft wird in d. R. durch einen relativ schmalen Spalt (Austrittsöffnung) abgegeben.

Die Spaltlänge entspricht ca. der Länge des Lüfterrades.

 

Der Antrieb befindet sich grundsätzlich außerhalb des Luftstroms.

 

Anwendung

Tangentialventilatoren können große Luftmengen gleichmäßig über eine breite Austrittsfläche abgeben.

 

Sie eignen sich daher gut zur Mantelkühlung von z. B. modernen Elektroherden, Tageslichtprojektoren etc.

Sie werden auch in flach gebauten Klimageräten und Heizlüftern sowie hochwertigen und leisen Tischventilatoren eigesetzt.

 

Vorteile

Tangentialventilatoren sind bei relativ großem Luftdurchsatz extrem leise, da sie schon bei geringen Drehzahlen relativ hohe Druckwerte liefern.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Ventilator

Wärmerückgewinnung bei Zu- und Abluftanlagen

Energieeinsparungen mit passiver Wärmerückgewinnung

Zu- und Abluftanlagen zur Wärmerückgewinnung ergänzen die Lüftung sinnvoll.

 

Energieeinsparungen mit Hilfe von passiver Wärmerückgewinnung sind sowohl von der Qualität der Anlage, als auch von baulichen Voraussetzungen abhängig.

 

Voraussetzungen für Anlagen mit Wärmerückgewinnung

Folgende Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit tatsächlich Energie und Kosten gesenkt werden können.

- Dichte Gebäudehülle

(beim 50 Pa-Unterdrucktest liegt die Luftwechselzahl unter 1-fach pro Stunde)

- Geringer Stromverbrauch der Anlage

- Richtige Dimensionierung

- Sorgfältiger Einbau

- Fachgerechte Einjustierung.

 

Die alleinige Beheizung mit solchen Systemen ist praktisch allerdings nicht möglich, aber die Heizkosten lassen sich auf diese Weise deutlich senken (gegenüber Fensterlüftung).

 

Um auch wirtschaftliche Einsparungen zu erreichen, ist eine Senkung der noch relativ hohen Investitionskosten bei Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung notwendig.

 

Funktion Wärmerückgewinnung

Bei der Wärmerückgewinnung gelangt die frische Luft - im Unterschied zu reinen Abluftsystemen – nicht unmittelbar von außen in die Räume, sondern wird in der Regel außen zentral angesaugt und über ein eigenes Kanalsystem in Wohn- und Schlafräumen geführt.

 

Frisch- und Abluft strömen bei einer passiven Wärmerückgewinnung durch einen Wärmetauscher.

Ca. 50 bis 95% des Wärmeinhalts der abgesaugten Luft lassen sich so für die Vorerwärmung der Frischluft verwenden.

 

Bei den Wärmetauschern werden grundsätzlich Kreuzstrom- von Gegenstromwärmetauschern unterschieden.

Gegenstromwärmetauscher sind als Platten- oder Kanalwärmetauscher auf dem Markt.

 

Gegenstrom-Kanalwärmetauscher mit höchsten Wärmerückgewinnungsgrad

Der Gegenstrom-Kanalwärmetauscher hat z. Z. den effektivsten Grad der Wärmerückgewinnung.

 

Kanalwärmetauscher bieten den Vorteil, dass sie die Wärme nach vier Seiten, statt nur nach zwei Seiten, übertragen.

Frischluft- und Abluftstrom laufen streng getrennt, eine Vermischung oder Geruchsübertragung unterbleibt.

 

Hohe Primärenergieeinsparung und Umweltentlastung

Primärenergieeinsparung und Umweltentlastung durch Wärmerückgewinnung sind (besonders bei bei wärmegedämmten und dichten Gebäuden) nachweislich deutlich höher, als z. B. bei vielen von Herstellern/Anbietern, E-Energieversorgern und Politikern* "hochgelobten" Elektro-Wärmepumpen!!!

 

Förderung

Trotz der hohen Ziele der Politik bzgl. Primärenergieeinsparung wurde (im Gegensatz zur Wärmedämmung etc.) gerade diese Technik bis 2008 vom Bund nicht gefördert.

 

Eine Nachrage in den Bundesländern ist allerdings zu empfehlen. Z. B. in NRW gibt es z. Z. eine Förderung von 1000 € (Programm "Progress nrw").

Bauteile (Beispiel)

Nacherwärmung

- Lüftungszentralgerät mit Zu- und Fortluftventilatoren

   und Wärmetauscher

- Zuluftkanalsystem (zu den Wohn- und Schlafräumen)

- Abluftkanalsystem (von den Ablufträumen (Küche, Bad, WC)

- Lufteinlässe und -auslässe (Ventile)

- Überströmöffnungen (in Innentüren)

- Regelung

Einer der Vorteile bei der Wärmerückgewinnung ist, dass die Zuluft-Temperatur auch bei kalten Außentemperaturen kaum unter

10° C fällt, deshalb ist eine Nacherwärmung meist nicht oder nur geringfügig notwendig.

 

Wo sie trotzdem gewünscht wird, sollte die Nacherwärmung durch die Heizung und möglichst nicht unbedingt elektrisch erfolgen.

Stromverbrauch (Beispiel)

Zusätzliche Wärmerückgewinnung mit Wärmepumpen

Bei einer elektrischen Antriebsleistung (Einfamilienhaus) von maximal 100 W für die Lüftermotoren liegt der Stromverbrauch z. B. bei ca. 300 bis 450 kWh pro Heizperiode.

 

Das Verhältnis von Stromeinsatz und rückgewonnener Heizwärme sollte mindestens 1 : 5 betragen.

Moderne Anlagen haben einen Gleichstrommotor mit geringem Stromverbrauch.

Gleichstromventilatoren mit einem Wirkungsgrad von 95 Prozent bringen es sogar auf ein Verhältnis zwischen Stromeinsatz und gewonnener Heizwärme von 1 : 19.

Eine Wärmepumpe, die hinter dem Fortluftauslass des Wärmetauschers geschaltet ist, nutzt einen zusätzlichen Teil der Abluftenergie.

 

Für Wohnungslüftungsanlagen werden elektrisch betriebene Wärmepumpen angeboten.

 

Allerdings ist die Abluftmenge begrenzt. Sie wird durch die Wärmerückgewinnung in etwa auf die Temperatur der Außenluft abgekühlt und enthält damit nur noch wenig Energie.

Voraussetzungen für den Einsatz von Lüftungssysteme in Wohngebäuden

Anlagen zur kontrollierten Wohnungslüftung sind keine Klimaanlagen. Lüftungssysteme versorgen Wohnräume ausschließlich mit frischer Außenluft.

 

Dabei wird die Vermischung von verbrauchter mit frischer Luft vermieden, und auch eine Befeuchtung oder Kühlung ist nicht der Zweck von Lüftungssystemen.

 

Vorteile von Lüftungssystemen

Die Bewohner können die Anlage jederzeit durch Fensterlüftung unterstützen, sind jedoch nicht auf Fensterlüftung angewiesen.

Statt des Fenstergriffes wird eine Regelklappe oder ein Schalter bedient, mit dem sich Lüftungssysteme regeln lassen.

 

Möglich sind das Ein- und Ausschalten und der Betrieb von

Schwach-, Voll-, Teillast, wenn die Bewohner nicht zu Hause sind.

Dichtheit des Gebäudes und Energieeinsparung

Beim Betrieb von Lüftungssystemen mit Wärmerückgewinnung ist die Dichtheit des Gebäudes entscheidend für die Energieeinsparung.

 

Entstehen unkontrollierte Lüftungswärmeverluste durch Fugen und Ritzen, so ändert die Wärmerückgewinnung über einen Wärmetauscher an diesen Verlusten nichts.

Der Energieverbrauch für die Heizung des Wohngebäudes bleibt dann trotz Wärmerückgewinnung hoch.

Undichte Häuser sind der Grund für Lüftungswärmeverluste. Zugluft und Bauschäden im undichten Bauteil können durch Tauwasserausfall zu Schimmel führen.

Lüftungssysteme können Schimmel zuverlässig verhindern.

 

Nachweis der Luftdichtigkeit

Bei Zweifeln an einer sorgfältigen Ausführung kann die Einhaltung durch eine Luftdichtheitsmessung (Blower-Door-Messung) im Gebäude geprüft werden.

Anforderungen an die Dichtheit

Luftdichte Bauteile

Anforderungen an die Dichtheit

In Deutschland (und anderen Ländern) werden spezielle Anforderungen an die Dichtheit der Gebäudehülle gestellt.

 

Die Energieeinsparverordnung (EnEV) fordert, dass der Luftwechsel bei 50 Pascal Druckdifferenz zwischen innen und außen bei Gebäuden mit Fensterlüftung den Wert n50 = 3,0 (1/h)

und bei Gebäuden mit Lüftungssystemen, darunter auch einfache Abluftanlage, den Wert n50 = 1,5 (1/h) nicht übersteigt.

 

Passivhäuser sollten nach Angaben des führenden Passivhaus-Institutes sogar den Faktor 0,6 unterschreiten

(n50 <= 0,6 1/h).

Luftdichte Bauteile erzielt man beispielsweise durch das Herunterputzen des Innenputzes von Außenwänden bis auf den Rohfußboden.

 

Fensterblendrahmen

sollten sorgfältig gegen die Außenwand eingedichtet werden, Blend- und Flügelrahmen von Fenstern und Außentüren sind einzujustieren.

 

Leichtbaukonstruktionen

müssen speziell luftdicht gemacht werden, z. B. durch flächige Folien. Dabei müssen alle Bauteilanschlüsse und sämtliche Durchdringungen durch die Außenbauteile den Dichtigkeitsanforderungen der einschlägigen Bauvorschriften entsprechen.

Größe des hygienisch erforderlichen Luftwechsels

Der Gehalt der Raumluft an Kohlendioxid und Wasserdampf ist in Wohnungen ein geeigneter Maßstab, um die Größe des hygienisch erforderlichen Luftwechsels zu beurteilen.

 

Legt man die Abfuhr von Kohlendioxid zugrunde, würde über das ganze Jahr eine Frischluftmenge von etwa 25 m³/h je Person ausreichen.

 

Um in der Übergangsjahreszeit Wasserdampf abzuführen, können jedoch bis zu 40 m³/h je Person notwendig sein.

Nach diesem personenbezogenen Wert sollte sich die Leistung der Lüftungssysteme bemessen.

Die resultierende Luftwechselrate ergibt sich dann in Abhängigkeit von der Gebäude- oder Wohnungsgröße.

 

Lüftungssysteme stellen einen hygienischen Grundluftwechsel sicher.

 

Besteht kurzzeitig höherer Lüftungsbedarf in einzelnen Räumen, kann das Lüftungssystem auf Maximalbetrieb geschaltet werden (Stosslüftungsstufe), auch eine zusätzliche Fensterlüftung ist natürlich jederzeit möglich.

Nachströmöffnungen

Einsatzgrenzen von Abluftanlagen

Notwendige Nachströmöffnungen, zum Beispiel für Feuerstellen im Raum, sind nach genauer Prüfung gezielt einzubauen (Kanalführung, Luft-Abgas-Schornstein).

Nicht in allen Fällen ist eine Abluftanlage geeignet. Bei hohen Gebäuden (Mehrfamilienhäuser, Schachttyp) oder windexponierten Lagen können thermischer Auftrieb bzw. Winddruck und -sog zu Störungen führen.

Dann sind als Lüftungssysteme u. U. Zu-/Abluftanlagen geeigneter.

Beispiele und Probleme aus der Praxis

Verbesserung der Luftqualität in Schulen etc. durch mechanische Lüftungsanlagen

Gute Luft in Klassenzimmern ist wichtig für den Lernerfolg

CO2-Konzentration

Schon vor 150 Jahren stellte Max von Pettenkofer fest, "dass wir die Gesundheit unserer Jugend wesentlich stärken würden, wenn wir in den Schulhäusern, in denen sie fast den fünften Teil des Tages verbringt, die Luft stets so gut und rein erhalten würden, dass ihr Kohlensäuregehalt nie über 1 pro mille* anwachsen könnte."

*) 1 Promille = 1000 ppm

 

Zu viel Kohlendioxid (CO2) in der Luft macht müde, senkt die Konzentration und mindert so den Lernerfolg um ca. 10%.

 

In der DIN 1946-2 wurde für klimatisierte Räume ein Grenzwert für CO2 von 1.500 ppm festgelegt (ein niedriger Wert wäre bzgl. Geruchsbelästigung besser).

 

Ergebnisse des niedersächsischen Schulmessprogramms

(Landesgesundheitsamt Niedersachsen www.nlga.de)

Messungen der CO2-Konzentration in einer 5. Klasse ohne künstliche Belüftung:

- Start: 800 ppm CO2

- 1. Sunde: > 1.500 ppm

- Mittagszeit: 4.000 ppm

Es ergibt sich also schon in der ersten Sunde eine kritische CO2-Konzentration.

 

In Räumen mit künstlicher Belüftung dagegen wurden keine auffällige CO2-Konzentration festgestellt.

Das muss aber nicht bedeuten, dass damit alle Kriterien für ein gesundes und hygienisches Raumklima erfüllt sind.

 

 

Faktoren für ein gesundes und hygienisches Raumklima

Neben der CO2-Konzentration sind für das Wohlbefinden noch folgende Faktoren ausschlaggebend:

- Lufttemperatur

- Luftfeuchte (trockene Luft)

- Feinstaubkonzentration

 

Maßeinheit der CO2-Konzentration

(alte Bezeichnung Kohlensäuregehalt)

1 Promille = 1000 ppm,

ppm = parts pro millon

Erforderlicher Luftwechsel und Leistungsfähigkeit

Nicht zu öffnete Fenster sind inakzeptabel

Für normalen Unterricht (sitzend, keine Übungen etc.) sind bis ca. 35 m³/h Pers. Zuluft für eine gute Luftqualität erforderlich.

 

Nach einer Veröffentlichung in Österreich (2000) wurde festgestellt, dass bei einer Verdopplung des Luftwechsels von 18 auf

36 m³/h Pers. die Leistungsfähigkeit um 2 bis 4 % stieg.

 

Mit Fensterlüftung sind meistens nur geringere Luftwechselraten erreichbar. Mit einer mechanischen Lüftung ist gegenüber einer Fensterlüftung eine Leistungssteigerung deutlich über 4 % wahrscheinlich.

Unzumutbare Werte bzgl. Luftqualität ergeben sich, wenn aus Sicherheits- oder anderen Gründen die Fenster überhaupt nicht zu öffnen sind und eine mechanische Lüftung nicht vorhanden ist.

 

In der Praxis ist das z. B. durch falsch angewendete und nicht zu Ende gedachte Energiesparmaßnahmen (Raumtemperatur absenken und Fenster geschlossen halten, neue dichte Fenster, Gebäudedämmung etc.) im Gebäudebestand aber sehr häufig anzutreffen.

Dann ist besonders in Schulen und Universitäten etc. eine mechanische Lüftungsanlage eigentlich zwingend erforderlich.

Wirtschaftlichkeit

Einsatz kompakter Lösungen für den Gebäudebestand

Lt. einer Untersuchung (Evaluierung von mechanischen Klassenzimmerlüftungen in Österreich) wurde folgendes ermittelt:

 

Bei Investkosten für die Lüftungsanlage von ca. 6.000 € pro Klasse mit 25 Schülern bedeute dies auf die Lebensdauer der Anlage von ca. 20 Jahren einen Investitionskostenanteil von 1 € pro Schüler und Monat.

 

Wenn man ansetzt, dass die Leistungsminderung bei Verzicht auf maschinelle Lüftung pro unproduktiver Unterrichtseinheit und Jahr

und bei 40 € Kosten für das Lehrpersonal,

ein "Schaden" von 2.400 €/Jahr entsteht,

würde das eine Amortisationszeit für die Lüftungstechnik von nur ca. 3 Jahren bedeuten.

Optimale Bedingungen bzgl. Luftaufbereitung, Kanalnetz und Luftführung im Raum, Standort Lüftungszentrale) können nur bei der Planung eines Neubaus geschaffen werden.

 

Für die Sanierung bieten sich Kompakt-Lüftungsgeräte mit energieeffizienten drehzahlgeregelten EC-Motoren, F6/F8-Luftfilter und integrierter Wärmerückgewinnung (Platten-WT) an.

Lüftungsgeräte mit 750 oder 1.500 m³/h Zuluft (z. B. GEA Kampus) eignen sich z. B. für die Versorgung von ein bis drei Klassenräumen.

 

Ein bedarfsgerechter Betrieb wird über eine Regelung mit Zeitschaltmodul erreicht. Außerdem lässt sich auch ein CO2-Sensor anschließen.

Die Installation der sehr leisen Geräte kann z. B. in der Zwischendecke oder auch an der Außenwand erfolgen.

Quellen: IKZ-FACHPLANER, Heft Febr. 2009, Wolf Hartmann,

www.nachhaltigwirtschaften.at,www.gea-happel.de

Lüftungsgeräte für den zentralen und dezentralen Einsatz

Dezentrale Lüftungsgeräte

Während eine zentrale Lüftungsanlage mehrere Räume versorgt, werden durch dezentrale Lüftungsgeräte jeweils nur einzelne Räume gelüftet.

 

Abluftanlagen

Die verbrauchte Luft wird mit einem zentralen Lüftungsgerät aus den Feuchträumen abgesaugt und ausgeblasen...

Zentrale Be- und Entlüftungsanlagen

Bei einer zentralen Be- und Entlüftungsanlage befördern je ein Ventilator Außen- und Fortluft...

 

Kontrollierte Wohnraumlüftung

für gut gedämmte und dichte Wohngebäuden zur Energieeinsparung und Frischluftzufuhr, Erhaltung der Gesundheit und Bausubstanz, zum Abtransport von Schadstoffen, verbrauchter Luft, Feuchtigkeit und Lärmschutz...

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Luftheizanlagen Zentrale Abluftanlagen

Luftheizungen für Wohnräume

Luftheizungen für Wohnräume unterliegen anderen Anforderungen als Lüftungsanlagen...

 

Luftheizungen für große Hallen etc.

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Zentrale Abluftanlagen haben einen vergleichsweise geringen anlagentechnischen Aufwand. Sie können mit dezentralen Heizregistern an den Nachströmöffnungen in den Außenwänden als reine Luftheizung, oder in Verbindung mit Heizkörpern als Mischsystem eingesetzt werden.

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Absauganlagen Hinweise zur Planung von Lüftungs- und Klimaanlagen

Zur gezielten örtlichen Entfernung von Schadstoffen, Staub, Holzspäne etc.

- Späneabsauganlagen (Spänetransportanlagen) für die Holzverarbeitung

- Zentrale Staubsaugeranlagen für Wohnbereiche  (wird fortgesetzt)

- Schwerpunkte beim Lüftungsbau

Aufstellung, Disposition der Rohre, richtiger Standort, Luftschalldämpfung etc.

- Berechnung von Klimaanlagen

- Mobile Geräte zur Luft- und Klimakonditionierung

- Richtig Lüften - Tipps und Tricks

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Für wesentlich mehr Informationen stehen wir Ihnen mit einer persönlichen Fachberatung jederzeit gerne zur Verfügung.

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