Auswahl- und Planungskriterien für Pelletheizungen
- Tipps für Verbraucher |
Anlagenkauf |
Nennwärmeleistung des Kessels |
Kesselgröße
Die Kesselnennleistung muss bei Kleinfeuerungsanlagen dem Heizbedarf des Hauses
angepasst sein.
Dazu ist eine Berechnung des Wärmebedarfs notwendig, die
Grundlage jeder fachgerechter Gebäudeplanung sein sollte.
Keinesfalls sollte der Kessel „sicherheitshalber“ größer
dimensioniert werden.
Gerade im Altbaubereich sind viele Kessel in der
Vergangenheit viel zu groß dimensioniert worden.
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Beachten Sie, ob in der Zwischenzeit evtl. Maßnahmen
getroffen wurden um den Brennstoffverbrauch zu senken (neue Fenster,
nachträgliche Wärmedämmung etc).
Es macht sich in jedem Fall bezahlt, gerade bei
Sanierungen der Heizungsanlage die notwendige Kesselleistung zu
überprüfen.
Überlegen Sie auch, ob evtl. für die Zukunft weitere
Maßnahmen bei der Gebäudesanierung geplant sind, welche Auswirkungen auf
die notwendige Kesselgröße haben könnten.
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Bedienerfreundlichkeit, Bequemlichkeit und Komfort |
Bequemlichkeit
Wenn Sie die Heizanlage mit geringem Aufwand betreiben wollen,
bevorzugen Sie solche mit automatischer Reinigung und Entaschung.
Komfort
Automatische Reinigung und Entaschung erhöhen den Komfort.
Neben dem Komfort bieten diese auch die Garantie, dass der
Kessel aufgrund der regelmäßigen und gründlichen Reinigung stets mit optimalem
Wirkungsgrad betrieben werden kann.
Größere Aschebehälter verringern den Bedienungsaufwand.
Häufigkeit der Ascheentleerung
Bei der Verbrennung von Holz entsteht auch weiterhin Holzasche. |
Durch die unterschiedliche Dimensionierung der Aschebehälter
kann die Häufigkeit der Ascheentleerung von Hersteller zu Hersteller
variieren.
Wer einen geringen Bedienaufwand wünscht, sollte daher auf ein
relativ großes Behältervolumen achten.
Dabei sollte aber auch beachtet werden, dass eine größere
gefüllte Aschelade im Gewicht zunimmt.
Tipp für die Praxis
Für die Lagerung der Asche sollte ein feuerfester Behälter
bereitgestellt werden, der für heiße Asche geeignet ist.
Holzasche ist übrigens ein sehr guter Gartendünger.
Kombikessel
Bei Kombikessel (Stückholz und Pellets) bequemer Wechsel der
Betriebsarten (ideal: Knopfdruck oder selbständiger Wechsel, automatische
Pelletzündung) |
Reinigungsmechanismen |
Reinigung des Rauchgaswärmetauschers
Bei der Verbrennung der Pellets entsteht eine geringe Menge
Flugasche, die sich auf den Flächen des Wärmetauschers niederschlägt.
Um einen guten Wärmeübergang zu garantieren, ist daher in
regelmäßigen Abständen eine Reinigung der Wärmetauscherflächen, manuell oder
automatisch, notwendig.
Automatische Reinigungsfunktionen erhöhen zwar den Preis der
Anlage, stellen aber sicher, dass ganzjährig ein optimaler Wirkungsgrad
erreicht wird. |
Ideal ist:
- automatische Entaschung ohne aufwendige bzw.
störanfällige
Mechanik
- selbstständiges Durchfallen der Pelletasche nach unten
in einen
großen Aschekasten.
- lange Entaschungsintervalle von mindestens 2-3 Wochen bei
Pellet-Dauerbetrieb
- Reinigung der Rauchgaswärmetauscher mit von außen bedienbare
Heizflächenreiniger (Turbulaturen) |
Ausbrand- und Abgasqualität, Emissionen |
Emissionen
sind ein wichtiges Indiz für die
Umweltverträglichkeit der Verbrennung und ein wichtiges Kriterium bei der
Bewilligung von Fördergeldern.
Die Anforderungen an Wirkungsgrad und Verbrennungsgüte durch
die Förderstellen wie z.B. das BAFA, liegen weit unter den gesetzlichen
Anforderungen.
Die Förderwürdigkeit eines Pelletkessels ist damit ein sehr
gutes Indiz für dessen technische Ausgereiftheit.
Für bestimmte Förderprogramme und kritische Regionen ist das
Umweltzeichen Blauer Engel erforderlich. |
Anforderungen für den Blauen Engel:
- Höchstgrenze Staubemisson 30 mg/m³ Abgas,
- bestimmte Steuerungsprozesse müssen automatisiert erfolgen,
- Nachweis einer Einstellung der Feuerung durch Fachpersonal
etc.
Aktuell dürfen ca. 5 Hersteller das Umweltzeichen einsetzen!
Eine Reihe von Herstellern hält aber die Bedingungen auch ein,
hat aber aus Kostengründen das Umweltzeichen nicht beantragt.
Mehr unter >
www.blauer-engel.de |
Service, Wartung, Gewährleistung, Herstellergarantie |
Herstellerservice
Einige Hersteller bieten keinen eigenen Service an und
verweisen auf die Installationsfirmen.
Fehlender Service kann sehr unangenehm für den Kunden werden,
wenn ein ernsthaftes Problem eintritt und der Installationsbetrieb über wenig
praktische Erfahrungen verfügt und noch keine oder nur weinige Anlagen
eingebaut hat.
Da sind die günstigen Kaufpreise sehr schnell vergessen!!!
Gewährleistung, Herstellergarantie
auf Kesselkörper, Anbauteile Pumpen, Elektronik
und feuerungsbelastete Teile (Schamotte, Roste etc.)
Gewährleistung beträgt bei Neuanlagen gesetzlich 2 Jahre,
darüber hinaus kann der Hersteller auf freiwilliger Basis Garantien geben.
Diese können von Hersteller zu Hersteller erheblich variieren!
Servicevertrag
Ein Servicevertrag mit ihrem Heizungsfachmann ist sehr
empfehlenswert, um die Funktion und Betriebssicherheit auf Dauer
sicherzustellen (Vermeidung von Betriebsausfällen).
Darüber hinaus wird dadurch ein emissionsarmer und damit brennstoffsparender Betrieb gesichert. |
Wartung
Eine Kesselwartung erfolgt in d. R.
1 mal jährlich.
Neben dem technisch einwandfreien Zustand der Kesselanlage
selbst, bietet eine jährliche Wartung die Möglichkeit auch den
Allgemeinzustand der Heizungsanlage zu überprüfen.
(Zustand der Abgasanlage, Wasserdruck im Heizungssystem,
Vordruck im Ausdehnungsgefäß, Funktion einer evtl. vorhandenen Solaranlage
etc.)
Es ist auf Dauer immer preiswerter eine regelmäßige Wartung
durchführen zu lassen, als zu warten bis die Heizung von allein ihren „Geist“
aufgibt.
Die dann anfallenden Kosten für Instandsetzung und einer evtl.
zu wiederholenden Messung durch den Schornsteinfegermeister kommen teurer.
Zusätzlich kann die Wohnung vorübergehend nicht mehr mit Wärme
und warmen Wasser versorgt werden.
Kontrolle
Mindesten alle 600 Betriebsstunden (oder je nach
Herstellerangabe) ist der Brennertopf ist zu kontrollieren und
auch die Asche zu entsorgen. |
Kesselwirkungsrad |
Feuerungssystem |
Bei Kombikessel Angaben für beide Betriebsarten beachten. Geringfügige Unterschiede
einzelner Hersteller müssen nicht überbewertet werden (für Förderung >
85%). |
Je nach Qualität der einzusetzenden
Brennstoffe ist das entsprechende Feuerungssystem (Fallsystem,
Unterschubsystem etc.) auszuwählen.
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Sicherheitseinrichtungen |
Erfahrungen |
Rückbrandsicherungen:
- Löscheinrichtungen
- Fallschächte für die Pelletzuführung
- Zellradschleusen (portionierte Pelletfreigabe im
Zuführsystem)
- Temperaturwächter an der Pellet-Zuführeinrichtung
(bei Gefahr Abstellung des
Fördermechanismus) etc. |
Erfahrungen von anderen Kunden mit dem gleichen Produkt
Subjektive Erfahrungen können zwar sehr
unterschiedlich ausfallen, aber ernsthafte Mängel werden in d. R. mehr oder weniger erkannt.
Montage- und Kundendiensterfahrungen des Fachbetriebes
Ein wichtiger Indikator ist die Qualität und Anzahl
der vorzuweisenden Referenzobjekte des Installationsbetriebes.
u. v. m. |
Pelletkauf |
Norm,
Zertifizierung
Beim Kauf von Pellets sollte man darauf achten, dass die
Pellets nach DIN plus oder ÖNORM M 7135 (bzw. Folge-Normen) zertifiziert sind.
Nur so kann
gewährleistet werden, dass der Brennstoff einer optimalen Qualität
entspricht und ein fehlerfreier Betrieb der Anlage garantiert ist.
Im Zweifelsfall ist es empfehlenswert, sich die Herkunft der Pellets
nachweisen zu lassen.
Pelletpreis
Der Preis für die Holzpellets kann von Anbieter zu Anbieter
variieren. So schwanken die
Kosten zwischen 170 und >200 €/t, wobei Sackware teurer ist als lose Ware.
Ein Vergleich der
Preise und der darin enthaltenen Leistungen ist daher unbedingt zu
empfehlen.
Der Brennstoff Holzpellets gibt ihnen die Möglichkeit sich
für regionale Anbieter zu entscheiden und damit die heimische Wertschöpfung
zu steigern. |
Abklärung mit
Händler
Grundsätzlich sollten vorab folgende Punkte mit dem Händler geklärt werden:
- Mindestabnahmemenge
- Preis in Abhängigkeit von der Liefermenge
(die Kosten sinken wie bei Heizöl mit steigender Menge des
bestellten Brennstoffs)
- zusätzliche Transportkosten
- Zusätzliche Einblaspauschale bei Lieferung mit dem
Silofahrzeug
(bei Anlieferung loser Ware)
- Lieferzeitpunkt |
Probleme bei Pelletheizungen |
Hersteller und Handwerk tun sich nach wie vor schwer, über
technische Unzulänglichkeiten zu sprechen.
Man ignoriert lieber Probleme, um einen möglichen Umsatz nicht
zu gefährden.
Selbst offizielle Vertreter der Handwerksorganisation reagieren
unwirsch, wenn man nach Feinstäuben, Rückbrandsicherungen,
Versorgungsengpässen etc. fragt.
|
Häufig wird vom
Handwerk oder Hersteller Biomasse und Wärmeerzeuger als absolut wartungsfreie
Einheit angepriesen, statt die Kunden vertrauensvoll darauf hinzuweisen, dass
die Anlage hin und wieder auch eine Betreuung (Reinigung, Entaschung etc.)
benötigt.
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Staub |
Von einigen Kessel-,
Silo- und Pelletherstellern wird dieses Problem leider immer noch unterschätzt, zu wenig beachtet oder verschwiegen.
Staub entsteht
besonders beim Beladen und Transport in Silofahrzeugen und beim Einblasen der
Pellets in den Lagerraum durch den Abrieb.
Auch in nicht
komplett leer gefahrenen Pelletlagern wird der Staubanteil immer größer.
Bei Verwendung von nicht genormten Pellets ist besonders mit erhöhtem
Staubanteil zu rechnen. Dem ist schon bei der Anlagenplanung mit geeigneten
Maßnahmen entgegenzuwirken.
Der Preisvorteil
sollte mit den Mehrkosten für zusätzliche Maßnahmen genau abgewägt werden.
!
Ein zu hoher
Staubanteil kann zu Anlagenstörungen und Verpuffungen führen.
Maßnahmen des Verbrauchers
- Pelletlager
vor dem Neubefüllen erst leerfahren und Staub entfernen.
- Befüllleitungen
Bei der Installation darauf achten, dass keine rechtwinkligen
Bögen eingebaut werden
- Qualitätsnachweis
Bei der Pelletbestellung sollte ein schriftlicher
Qualitätsnachweis vom Lieferanten angefordert werden >
Bestellformular. |
Maßnahmen beim Lieferanten und Hersteller:
- Silofahrzeugen mit Hochdruckgebläse
Einsatz von Silofahrzeugen mit Hochdruckgebläsen (ca. 1 bar), bisher
wurden aus Kostengründen Niederdrucksilofahrzeuge eingesetzt.
- Pelletlänge
Die Pellets sollten kürzer hergestellt werden, damit sie beim Transport
weniger brechen.
Allerdings führen kurze Pellets wiederum zu einer steigenden Dichte im
Glutbett und so zu erhöhten Verbrennungstemperaturen.
- Lagerzeit der Späne
Längere Lagerzeit der Späne vor der Pelletherstellung verbessern die
Qualität der Pellets (Erfahrungen skandinavischer Hersteller).
- Silofahrzeuge
Die Silofahrzeuge sollten vor dem Befüllen
komplett entleert und gesäubert werden.
Keine zu langen Betankungsleitungen, bei 80 m werden die
Pellets schon beim Einblasen zerrieben.
- Einblasen
Beim Einblasen ist gleichzeitig durch das Silofahrzeug die Luft wieder
abzusaugen. Dazu sind im Lager Absaugstutzen notwendig.
Maßnahmen beim Einsatz von Silos
Bei Verwendung von Silos, besonders bei Sacksilos, sind grundsätzlich nur
von oben zu befüllende Silos einsetzen.
Sonstige Maßnahmen
Lieferung der Pellets vom Erzeuger direkt
zum Kunden mit kurzen Wegen. |
Schlacke |
Einige Pelletanlagen fallen immer wieder aus, weil sich auf dem
Rost oder Brennerteller Schlacke (harte Kruste aus Asche) bildet, die man
entfernen musste.
Während in einigen Regionen Deutschlands überhaupt keine Fälle
bekannt sind, waren bei der Treppe Minaralölhandel GmbH und der Vis Nova
Trading GmbH (Bremen) über relativ viele Pelletkunden betroffen.
Die Visa Nova wiederum ist an dem Holzkontor und Pelletierwerk
Schwedt GmbH (Brandenburg) beteiligt.
1. Ursachen bei der Pelletherstellung
Die Probleme häuften sich besonders bei örtlichen
Pelletherstellern, deren Pellets aus Rundholz hergestellt wurden, welches auf
sandigen Böden gewachsen ist.
Auf Grund der Bodenverhältnisse sind im Holz mehr
Mineralien enthalten, mit denen einige Kessel nicht zurechtgekommen sind.
Die Schlacke, in Form von tiefschwarzen glänzenden Klumpen,
lässt Rückschlüsse auf vermutlich hohen Silikatanteil zu.
Schlacke ist grundsätzlich ein Zeichen für eine zu hohe
Verbrennungstemperatur.
Fichtenholzschlacke beginnt ab 1.200°C zu versintern und der
Erweichungspunkt ist ab 1.400°C erreicht.
Zu Schlacke können auch bestimmte Beimischungen
(Zuschlagsstoffe) und Presshilfsmittel (nach DIN plus max. 2%
Getreidestärke) in den
Pellets führen.
Ein äußeres Zeichen bei Beimischungen sind z. T. seltsame Farbsprenkel im Holz
und dicke schwarze Rauchwolken aus dem Schornstein.
Bei Engpässen in der
Versorgung liegen Beimischungen nahe. Klar ist auch, dass sich nur mit neuen
Rohstoffen wie Frischholz, die Nachfrage nach Pellets zukünftig nicht mehr
decken lässt.
Auch ein zu hoher
Staubgehalt der Pellets (s. o.) durch Abrieb kann zu verstärkter
Schlackebildung führen.
(Der Abrieb kann mit
einem Lignotester überprüft werden)
|
2. Ursachen im Heizungssystem und
Kessel
Wenn die Pellets
aber den Vorgaben der DIN Plus entsprechen, sind die Kesselhersteller in der
Verantwortung.
Anfälliger gegen
Störungen sind auffälligerweise Kessel mit Fallsystemen. Diese wurden
eigentlich speziell für Pellets entwickelt.
Bei
Unterschubfeuerungen treten in d. R. weniger Probleme auf, da hier die
Asche vom Brennerteller geschoben wird.
Generell muss
zukünftig die Kesseltechnik an eine breiter werdende Rohstoffbasis
angepasst werden (z. B. für Weiden- und Pappelholz aus Schnellwuchsplantagen
etc.).
Das kann z. B. durch
Kessel mit einer zuverlässigen Rostreinigung erfolgen.
Auch durch eine
fehlerhafte Zuführung der Verbrennungsluft können Temperaturen über den
Ascheschmelzpunkt entstehen.
Tipps bei Schlacke
-
Pelletherkunft überprüfen, auf Zertifizierung DIN plus achten
-
Vom Markennamen lässt sich nicht auf Herkunft schließen
-
Soforthilfe:
durch Veränderung der Steuerungssoftware bzgl. Luftzufuhr
oder wenn das nicht hilft, Austausch der Pellets
-
einige Pellethersteller wissen inzwischen schon, welche Pellets
mit welchen Kesselsystem zusammenpassen
-
Kundengruppen (Sammelbestellungen) können größeren Einfluss
auf die Pellethersteller ausüben
Quelle: HAUS & ENERGIE Juli-August 2007
|
Störungen bei der Verbrennung |
Reinigungsaufwand und Lagerraumkontrolle
Der
Reinigungsaufwand für Kessel, Brenner und Pelletlager ist nicht zu unterschätzen.
Um Störungen zu vermeiden, sind die Intervalle einzuhalten und auch öfters
durch eine Sichtkontrolle zu ergänzen.
Wenn der Brennstoffvorrat zu Ende geht, ist der
Lagerraum öfters zu kontrollieren und je nach Ausführung evtl. die Pellets von Hand in die
Aufnahmevorrichtung zu schieben.
Verwendung von nicht normgerechten Pellets
Norm-Pellets bestehen in d. R. aus reinen Säge- und Hobelspänen
von Weichholz ohne Rindenanteile etc.
Bei Verwendung von
Hartholzpellets kann es evtl. zu Zündproblemen kommen, die Pellets
zünden evtl. schlechter an.
Bei der Verbrennung von nicht normgerechten Pellets ist evtl.
mit einem größeren Staubanteil, Ascheanfall und auch mehr Reinigungsaufwand zu
rechnen.
Es kann u. U. bei Anlagen mit automatischer Entaschung zu einer
größeren Störanfälligkeit
kommen.
Tipp
Bei Pellets mit
unbekannter Zusammensetzung sollte ein Verbrennungstest mit einer kleinen
Menge gemacht werden, bevor das Lager wieder neu gefüllt wird. |
Brennerreinigung
Wenn der Kessel
häufig auf Störung geht, liegt die Ursache häufig am verschmutzten Brenner.
Brennerhals und
Luftbohrungen sollten regelmäßig von Ascheresten und Ablagerungen befreit werden, ansonsten
stockt die Luftzufuhr und der Glühzünder kann wegen Überhitzung durchschmoren.
Einige
Kesselhersteller schreiben eine wöchentliche Brenner- und
Kesselreinigung vor.
Wenn zur Reinigung
der relativ schwere Brenner auch noch abgenommen werden muss, wird das von
vielen Betreibern nicht beachtet.
Häufige Brennerstarts belasten den Glühzünder
und führen dann zur
frühzeitigen Zerstörung des Glühzünders. Deshalb ist durch
richtige Kesselauslegung ein weitgehend stationärer Betrieb mit langen
Brennerlaufzeiten anzustreben.
Feinabsicherung des Glühzünders
Auf keinen Fall
sollte bei häufigen Störungen die Feinabsicherung des Glühzünders erhöht
werden (z. B. von 6,3 A aus 10 A).
Eine zu hoch
gewählte Schmelzsicherung löst im Störfall zu spät aus und kann somit die
Brennerplatine zerstören.
Quelle:
www.omnium-technic.com
|
Häufige
Fehler bei der Pelletlagerung |
Laut dem Verbund mittelständiger Energiedienstleister Omnium
Technik sind die Pellheizungen relativ ausgereift, allerdings werden von neuen
Systemanbietern häufig Fehler bei der Planung und Ausführung der
Pelletlagerung gemacht.
Lagerraumgeometrie
ist nicht immer korrekt auf das Pelletsaugsystem abgestimmt.
Die üblichen Sauglanzen eignen sich gut für hohe und
quadratische Lagerräume, sofern der Lagerboden trichterförmig mit eine Schräge
von 40-45° geneigt ist.
Niedrige rechteckige Räume, meist mit einem umgekehrten
Pyramidenstumpf als Boden, sind ungeeignet, weil hier mit abnehmenden
Füllstand nicht selten die Absaugung der Pellets unterbrochen wird.
Staubbildung durch raue Wände und Decken
lässt sich durch glatte Wände und Decken verringern.
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Prallplatte
aus Teppichboden ist
ungeeignet (schneller Verschleiß), nur aus widerstandsfähigem Gummi.
Füllschlauch
möglichst kurz und
gerade verlegen.
Abluftstutzen
Bunkerseitig muss
der Abluftstutzen stets frei von Pellets sein, auch beim erreichen des
maximalen Füllstandes.
Füllstutzen
Abstand zum
Abluftstutzen mindestens 30 cm. Der Füllstutzen sollte mindestens 30 cm weiter
in den Raum hineinreichen als der Abluftstutzen.
Das verhindert, dass
die Pellets von der Entlüftung wieder angesaugt werden.
Staubdichte Ausführung des Lagerraumes
normale Stahltüren
ohne Dichtung sind ungeeignet. |
Diskussionen
um den bei der Verbrennung von Pellets anfallenden Feinstaub |
Absenkung der Feinstaubemissionen ab 2015
Die 1. Bundesimissionsschutz-Verordnung sieht eine Absenkung
der Feinstaubemissionen auf einen Grenzwert von 20 mg/m³ Luft bei Heizkesseln
ab 2015 vor.
Praxismessungen für Feinstaub
Bundesweit verursachen häusliche Holzheizungen (Kamine,
Scheitholz-, Pelletfeuerungen) rd. 20% der Feinstaubemissionen, und damit
deutlich weniger als der Autoverkehr (50%, Quelle ADAC).
Aus Praxismessungen lässt sich für die bundesweit aktuell rd.
80.000 Pelletheizungen ein jährliches Feinstaubaufkommen von rund 95 to
errechnen.
Zur bundesweiten Feinstaub-Gesamtbelastung von 184.000 to
tragen Pelletheizungen damit weniger als 0,05 % bei.
|
Austausch von alten Holzöfen
Der Austausch von alten Holzöfen durch Pelletheizungen und
–öfen würde zu einem deutlichen Rückgang der Feinstaubemission führen.
Holzpelletheizungen benötigen keine Filter
zur Luftreinhaltung
Nutzer von modernen Holzpelletheizungen und –öfen werden
aufgrund der fortschrittlichen Verbrennungstechnologie und wegen des
genormten, trockenen Energieträgers Pellets auch künftig auf
Filtereichrichtungen (Russfilter) verzichten können.
Quelle:
Deutscher Energie-Pellet-Verband e. V. (DEPV) >
www.depv.de
|
Planungshinweise für Pellet-Großfeuerungsanlagen (> 100 kW) |
Wärmebedarf
Sorgfältige und plausible Ermittlung nach gültigen Regelwerken
und Darstellung in Form einer Lastkennlinie und einer
Jahresdauerlinie.
Kesselleistung
Der Pelletkessel sollte für eine gute Auslastung möglichst
klein ausgelegt werden (ca. 50 % der erforderlichen Leistung). Damit kann er
immer noch 80-90 % der benötigten Wärme im Jahr produzieren.
Die restliche 10-20 % sollten mit einem Öl-Spitzenlastkessel
abgedeckt werden (kein Gaskessel, da bei Erdgas der Leistungspreis für das
ganze Jahr zu zahlen ist)
Feuerungstechnik
Eine gute Feuerung verbrennt flüchtige Gase und den Kohlenstoff
möglichst vollständig.
Notwendig sind:
- getrennte Verbrennung mit Primär- und Sekundärluftzuführung
(Primärluft für Vergasung,
Sekundärluft unterstützt Ausbrand der Gase)
- Sekundärverbrennung mit deutlichen Luftüberschuss
- lange Verweilzeit der Gase im Brennraum bei möglicht hohen
Temperaturen
- Z. B. Vorschub- oder Drehroste verhindern ein Anbacken der
Pellets.
Hydraulische Einbindung und Regelung
Verwendung von erprobten Standartschaltungen.
|
Wärmespeicher
ausreichen groß planen, mindestens 10-15 l/kW Heizleistung.
Oftmals wird der Puffer bei großen Anlagen als hydraulische
Weiche verwendet.
Brennstofflogistik
- Optimale Abstimmung bei Anlieferung der Pellets
- Reibungslose Belieferung
- Mögliche Lärmstörung bei Anlieferung beachten
- Zeitaufwand beim Einblasen beachten
(1,5-2 h, bei langen Wegen 4 h)
Schütten mit Muldenkipper ist leiser und dauert nur
einige Minuten.
- Die Brennstoffqualität (DIN oder Industriepellets,
Hackschnitzel)
ist wichtig für die Auswahl der optimalen
Feuerungstechnik.
- Ascheentsorgung
Wärmenetz
Eine ausreichende Anschlussdichte ist zu beachten.
Contracting
Bei Großanlagen spricht viel für ein Contracting. Beim
Einsparcontracting baut und finanziert der der Contractor die Anlage für
seinen Kunden. Die Investkosten tilgt er aus der erzielten Einsparung bei den
Heizkosten.
Bei Wärmecontracting kümmert er sich zusätzlich um einen
reibungslosen Anlagenbetrieb und die Wartung.
Der Kunde bezahlt nur für die gelieferte Wärme.
Quelle:
J. Berner, Markt und Trends 02-2008 pellets |
Brennstofflager |
Art
Silos aus Industrieproduktion sind teuren Beton-Tiefbunkern
vorzuziehen.
Größe
Aus Kostengründen sollte das Lager nicht zu groß (und damit zu
teuer) ausgelegt werden.
Eine Kapazität für einen Bedarf für mehrere Tage mit normalen
Kesselbetrieb in d. R. ausreichend.
Bei z. B. einen optimalen Lagervolumen von ca. 60-100 m³ (Silofahrzeug
liefert ca. 40 m³) ist ausreichend Zeit für die Nachlieferung vorhanden, wenn
der Vorrat zu Ende geht.
Das Lager muss dann je nach Bedarf alle zwei Wochen oder
manchmal auch zweimal wöchentlich aufgefüllt werden.
Lagereintragung (Befüllung)
Es sollten Einblasleitungen als auch
Schüttvorrichtungen vorgesehen werden.
Zusätzlich zu den DN 100-Einblasstutzen für Pellets sollten DN
150-Einblasstutzen für trockene Hackschnitzel eingebaut werden (die meisten
Anlagen werden auch für Hackgut ausgelegt).
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Lageraustragung
Sorgfältige Auswahl je nach Lagergröße, wenig störanfällig,
wenig Abrieb verursachen, einfach und robust etc.
Belastung der Förderschnecken, Rührwerke etc. beachten.
Auch mit der am Boden anfallenden Staubmenge bei großen
Durchsatz sollten die Austragungen fertig werden.
Bei Gelenkarmaustragungen sollte die Förderschnecke über
den ganzen Raum reichen (weniger Pelletbewegung und dadurch auch weniger
Abrieb).
Für niedrige Lager mit großer Grundfläche sind hydraulische
Schubböden optimal.
|
Für
wesentlich mehr Informationen stehen wir Ihnen mit einer persönlichen
Fachberatung jederzeit gerne zur Verfügung.
|
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