Neuheiten und interessante Lösungen |
Neu!
Co-Firing (Beifeuerung) von Biomasse-Pellets in Kohlekraftwerken
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1. Direktes Co-Firing
Bei Kraftwerken
mit Kohlestaubfeuerung muss die zur Beifeuerung verwendete Biomasse (optimal
z. B. Industriepellets) auf Partikelgrößen < 2 mm gemahlen werden.
Bis zu 30 %
Biomasse können zusammen mit der Kohle im gleichen Kessel verbrannt werden.
Nachteil:
Anteil Biomasse
zur Beifeuerung begrenzt (max. 30 %)
Vorteil:
Keine zusätzlichen
Investitionen notwendig.
2. Indirektes Co-Firing
2.1. Ein Biomassevergaser vergast einen festen Brennstoff in ein
Produktgas, dieses wird dann im Kohlekessel mit verbrannt.
2.2. Eine weitere Möglichkeit ist, das ein separater Biomassekessel
in das Dampfsystem integriert wird.
Nachteil:
Indirektes
Co-Firing erfordert hohe Investitionen.
Vorteil:
Eine breite
Paillette von Lignocellulose-Biomasse kann eingesetzt werden.
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Thermisch vorbehandelte Biomasse-Pellets
Torrefizierung:
Thermische
Behandlung von Biomasse unter Luftabschluss bei 260 bis 300 °C durch eine
pyrolytische Zersetzung (Mittelding zwischen Trocknung und Pyrolyse).
Dabei werden die
Zellulosestrukturen aufgebrochen (gecrackt), was besonders die
Mahleigenschaften und die Rohstoffflexibilität verbessert sowie auch einen
höheren Biomasseanteil zur Beifeuerung ermöglicht.
Neben Holz
können auch Stroh, Heu, Palmölrückstände und fasrige Zuckerrohrreste
(Bagasse) aufbereitet werden.
Die
Energiedichte von torrefizierten Biomasse-Pellets ist doppelt so hoch
wie die von Standardpellets.
Entwicklungsstand
Weltweit waren
2011 mehr als 10 Torrefizierungsanlagen im Bau oder in der
Einführungsphase.
Führend sind die Niederlande,
Belgien und Dänemark, da hier im Gegensatz zu Deutschland, auch das
Co-Firing über die Einspeisevergütung stark gefördert wird.
In Deutschland werden höhere
Einspeisetarife nur für Strom aus reinen Biomassefeuerungen gezahlt.
Quelle: VDI Nachrichten, 10.6.11 Nr. 23,
Autor: Christian Dany |
Pelletkessel mit Brennwerttechnik
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Nach Gas und Öl
wurde die Brennwerttechnik jetzt erstmalig auch für Holzpellets marktreif
entwickelt und im Herbst 2005 auf dem Markt eingeführt.
Die Holzpellets
enthalten als Brennstoff bis zu 6% Feuchtigkeit, also deutlich mehr als Öl
und Gas.
Der Taupunkt
der Abgase liegt bei Pelletfeuerungen unter 55°C. Damit lassen sich bei
Fußboden- oder Wandheizungen Kesselwirkungsgrade von ca. 103% realisieren.
Das
Pelletkondensat besitzt einen pH-Wert von 4 bis 5.
Funktion
Die Abgase werden
in einem speziellen Abgas-Wärmetauscher aus Edelstahl bis auf dem Taupunkt
abgekühlt. Die gewonnene Wärme wird dann dem System wieder zugeführt
(RL-Anhebung) >
Schnittbild.
Heizkostenersparnis
10 bis 13%, je
nach Rücklauftemperatur des Heizsystems.
Mehrkosten für die Anschaffung
ca. 15%
gegenüber normalen NT-Pelletkessel
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Einsatzempfehlung
optimal in
Verbindung mit Flächenheizsystemen
Anforderungen an den Schornstein
- unempfindlich
gegen Feuchtigkeit (Edelstahl, Keramik)
-
rußbrandgeprüft
Probleme
Am Wärmetauscher
entsteht ein klebriger Teerfilm und zusätzliche Staubablagerungen. Eine Reinigung
ist unbedingt erforderlich.
Maßnahmen:
z. B.
automatische Frischwasserspülung einmal täglich etc.
Quelle:Ökofen
Unsere Einschätzung
Ob die
Brennwerttechnik sich in der Praxis schnell durchsetzen wird, ist z.
Z. schwer einzuschätzen.
Das
Gesundheitsrisiko des Feinstaubes, der lediglich aus organischen Stoffen
besteht (im Gegensatz zu Diesel und Heizöl) ist noch nicht nachgewiesen.
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Abgaswärmetauscher und
Wäscher (Beispiel)
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Anwendung
Der Hydrocube*
(Hydrobox)
dient der Abgaswärmenutzung mit gleichzeitiger Abgasreinigung
und kann für alle kleinen bis mittleren Kesselleistungen (15-1000 kW)
eingesetzt werden.
Er ist sowohl
für Biomasse- als auch Öl- und Gaskessel geeignet und wird zwischen
Abgasstutzen des Kessels und dem Schornstein montiert.
Das System ist
nicht wie bei Brennwertkesseln in den Kessel integriert und kann somit bei
allen Kesseln auch nachgerüstet werden.
Funktion
1.
Wärmerückgewinnung
Die Abgase werden
in einem speziellen Abgas-Wärmetauscher aus Edelstahl bis auf dem Taupunkt
abgekühlt (Brennwerttechnik).
Die gewonnene
Wärme wird dann dem System wieder zugeführt (RL-Anhebung).
Im
Kondensatbehälter befindet sich ein zusätzlicher Wärmetauscher
(Kondensat-WT).
Die gewonnene
Wärme wird dem WW-Speicher zugeführt.
2.
Abgasreinigung
Die Abgase werden
in einem Abgaswäscher durch Kondensateindüsung gewaschen. Russpartikel und
Stäube werden dabei bis zu > 70% beseitigt.
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Energiegewinn für Heizung und Warmwasser
bis zu 16% in
Neuanlagen, in Altanlagen wesentlich mehr, je nach Rücklauftemperatur des
Heizsystems.
Die Kosten für die Anschaffung von ca. 2.550 Euro für
Kessel bis 20 kW amortisieren sich mittelfristig.
Anforderungen an den Schornstein
- unempfindlich
gegen Feuchtigkeit (Edelstahl, Keramik)
-
rußbrandgeprüft
Reinigung
Am Abgas-Wärmetauscher
(AWT)
entsteht ein klebriger Teerfilm und zusätzliche Staubablagerungen.
Über Revisions-
und Reinigungsöffnungen kann der AWT auch während des Betriebes gereinigt
werden.
Einsatzempfehlung
optimal in
Verbindung mit Flächenheizsystemen und zur Senkung der Staubemissionen,
besonders bei Biomasse.
Unsere Einschätzung
Sofern die
Feinstaubproblematik bei Holz-, Pellets- und Hackschnitzelanlagen weiter
hochgespielt wird, bietet diese Lösung, neben der Heizkostenreduzierung,
eine echte Alternative, um die Feinstaubemissionen wesentlich zu
reduzieren.
*) Hydrocube
wurde 2010 durch den Partikelabscheider "AL-Top" und den
Abgaswärmetauscher "AWT-Top" ersetzt.
Quelle: Fa. Schräder, Abgastechnologie
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Entwicklungsbedarf und -aktivitäten für
Pelletfeuerungen |
Allgemeine
Entwicklungsschwerpunkte |
- Verbesserung der
Feuerungsgeometrie
Verweilzeitoptimierung, Turbulenz- und Beruhigungszonen, Staubfangzonen.
- Strömungsoptimierung der Brennkammer
Hierzu sind allgemein zugängliche Simulationswerkzeuge zu
entwickeln, damit das Strömungsverhalten, die Temperaturverhältnisse etc. in
der Brennkammer simuliert werden können.
- Verbesserter
Ascheausbrand
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- Geräuschminderung
von elektrischen Antrieben und Magazinbeschickung.
- Minderung der Abstrahlverluste
durch durch verbesserte Isolierung von Kessel, Pumpen und Verteilerbalken.
- Einbau von Datenschnittstellen für den Kundendienst
zur Minderung des Diagnose- und Wartungsaufwands.
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Spezielle
Entwicklungsschwerpunkte |
Weitere Verbesserung der
Regelungstechniken |
Sie betreffen
weniger die technische Durchführung (Hardware), sondern vielmehr die
hinterlegte Logik bzw. die Regelmodelle (Software) bei
Kleinfeuerungsanlagen.
1. Adaptive Regelung
Hier misst der
Prozessrechner mehrere Prozessvarible und regelt den Prozess nach
anfänglich einprogrammierten Sollwerten und Entscheidungsregeln, die dem
Prozessverlauf dynamisch angepasst werden.
2. Fuzzy-Logik-Regelung (unscharfe Logik)
Auch hier misst
der Prozessrechner mehrere Prozessvariable und regelt den Prozess nach
anfänglich einprogrammierten Standartwerten und Regeln, die dem
Prozessverlauf dynamisch angepasst werden.
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Dabei stehen
jedoch die Prozessvariablen nicht in einem mathematisch definierten
Zusammenhang, sondern sind über das eingebrachte Expertenwissen empirisch
gekoppelt.
Die beiden
Regelungstechniken ermöglichen eine verbesserte Anpassung an wechselnde
Brennstoffeigenschaften (Art, Wassergehalt, Stückigkeit Aschegehalt etc.)
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Nutzung von
Nicht-Holz-Pellets |
Die weitere
Verbreitung und Konkurrenzfähigkeit der Pelletheizung gegenüber
konventionellen Heizungssystemen wird weniger von der technischen
Weiterentwicklung der Feuerungssysteme abhängen, als vielmehr von der
weiteren Preisentwicklung bei den Holzpellets.
Nahe liegend
wäre die zusätzliche Nutzung von z. T. wesentlich billigeren Halmgut,
Getreidekörnern, Ölsaaten-Presskuchen etc. mit ähnlicher Schüttdichte und
ebenso günstigen Fließeigenschaften.
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Für die weitere
Entwicklung der Nicht-Holzbrennstoffe im Pelletmarkt werden drei Aspekte
entscheidend sein:
- Minderung des erhöhten Staubgehaltes
- Vermeidung von Verschlackungen
- Minderung des NOx-Ausstoßes
Gleichzeitig
sollte aber eine generelle Klarstellung über die Zuordnung der genannten
landwirtschaftlichen Brennstoffe erfolgen.
Quelle: Schriftenreihe Nachwachsende Rohstoffe,
vom Bundesministerium und FNR |
Für
wesentlich mehr Informationen stehen wir Ihnen mit einer persönlichen
Fachberatung jederzeit gerne zur Verfügung.
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