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Letzte Bearbeitung: 13.12.2011 19:34     IBS  HEIZUNG/  BIOMASSEHEIZUNGEN/ HACKSCHNITZELHEIZUNG

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Hackschnitzelkessel.

Kesselaufbau, Regelung, Sicherheitseinrichtungen, Zündung, Gebläse, Emissionen, Reinigung, Entaschung, Auswahlkriterien.

Hackschnitzelkessel  mit automatischer Beschickung

Prinzipieller Kesselaufbau und Bestandteile (Beispiel)

Einschubeinheit

Die Einschubeinheit besteht aus dem isolierten Anschlussflansch mit angebauter Zündeinrichtung, dem Schneckenrohr, dem Dosierbehälter, den Lichtschranken und der Sicherheitsfühler.

Alle elektrischen Teile sind in d. R. steckfertig zum Anschluss an den Kessel verkabelt.

 

Die speziell ausgeführte, hochwarmfeste Einschubschnecke fördert den Brennstoff in die Brennkammer.

Für höchste Rückbrandsicherheit erfolgt die exakte Brennstoffdosierung aus dem vollen Dosierbehälter (Brennstoff-Sperrschicht).

 

Fertig montierte Kesselgruppe

Die Kesselgruppe wird auf die Anschlussflansche fertig montiert.

Sie besteht aus Kesselpumpe, Kesselregelventil, Vorlauffühler und Rücklauffühler inkl. der Anschlussstücke. Die Pumpe ist zwischen 2 Absperrorgane eingebaut.

 

Brennkammer s. Feuerungssysteme

Automatische Entaschung

Über die motorisch angetriebene Entaschung wird z. B. die Asche automatisch aus der Hauptbrennkammer in die vordere Brennkammer aufgeführt, um dort vollständig auszuglühen.

 

Die großzügige Dimensionierung erlaubt einen automatischen Betrieb über viele Wochen ohne Ascheentnahme.

 

Automatische Reinigung

Die senkrechten Wärmetauscherflächen werden z. B. mit motorisch bewegten Spiralfedern permanent gereinigt.

 

Reglermodule

bestehen in d. R. aus einem im Kessel integrierten Modul und dem Bedienmodul (s. a. Regelung).

 

Sicherheitseinrichtungen

Rückbrandsicherungen (Löschwassersystem, Absperrklappen, Zellradschleusen etc.)

Unterdruckregelung, Überhitzungsschutz.

Kessel-Regelung

Automatisch beschickte Anlagen sind in d. R. teillastfähig und benötigen somit eine Leistungsregelung.

Um wechselnd Leistungen und Verbrennungszustände optimal zu erfassen, sind Messfühler zur Übermittlung der Werte an die Regelung notwendig.

 

Leistungsregelung

Sie ermöglicht einen automatischen Betrieb entweder bei mehreren fest voreingestellten Leistungsstufen oder eine stufenlose Leistungsanpassung.

 

Es werden die Brennstoff- und Verbrennungsluftzufuhr variiert.

Regelgröße ist meistens die Kesseltemperatur.

Der Regelungsbereich liegt meistens zwischen 100% (Volllast) und 50% (Teillast).

 

Unterhalb der kleinsten Wärmeleistung, die im kontinuierlichen Betrieb noch erbracht werden kann, arbeiten die Anlagen im Ein-Aus-Betrieb in Verbindung mit einer automatischen Zündeinrichtung oder einer Glutbetterhaltung.

 

Verbrennungsregelung (Feuerungsregelung)

Das ist eine zusätzliche Funktion zur Leistungsregelung. Sie garantiert eine hohe Ausbrandqualität und einen hohen Wirkungsgrad.

Regelgröße ist die Einstellung eines optimalen Brennstoff-/ Luft- Verhältnisses.

 

Bei Hackschnitzelfeuerungen wird z. B. die Lambda-Regelung häufig eingesetzt. Die Lambda-Sonde (Messfühler) misst den Luftüberschuss im Abgasstrom.

Für optimale CO-Werte ist dies ein definierter Wert.

Bei Abweichungen wird die zugeführte Brennstoff- bzw. Luftmenge automatisch angepasst.

 

Kombinierte Leistungs- und Verbrennungsregelung > Regelschema

Das Zusammenspiel beider Regelkreise erfolgt als Kaskade, in welcher die Leistungsregelung als übergeordneter, langsamer Regelkreis die Leistung (Wärmeabgabe) beeinflusst und gleichzeitig Vorgabewerte an die Verbrennungsregelung als inneren, schnellen Regelkreis liefert.

 

Herstellerbeispiel:

Steckfertige Regelung für Kesselanlage mit Speichermanagement:

Die Anlagensteuerung ist ein dezentrales Mikroprozessorsystem (CAN-BUS).

 

Zur Regelung der Kesselanlage mit Speichermanagement besteht die Regelung aus einem im Kessel integrierten Modul und dem Bedienmodul.

Das Bedienmodul wird vorzugsweise an der Wand montiert und über eine Datenleitung mit dem Kessel steckfertig verbunden.

 

Funktion:

- Regler Feuerung mit integrierter Lambda-Sonde und motorisch geregelten

  Luftklappen

- Leistungsregelung mit drehzahlgeregeltem Abgasgebläse
- Regler Beschickung über Bus-Kabel zu den Antriebsmotoren

- Hochhaltung der Rücklauftemperatur mit dem Kesselregelventil

- Speicheransteuerung als hydraulische Weiche

- Unterstützende Hilfs- und Servicefunktionen

- Automatische Zündung in der Startphase

- Exakte leistungsabhängige Brennstoffdosierung

Sicherheitseinrichtungen

Rückbrandsicherungen

Automatische Biomassefeuerungen müssen über eine Absicherung gegen Rückbrand im Zuführungssystem verfügen.

In d. R. geschieht das in Kombination mit der Fallstufe zwischen Austragschnecke (Schnecke vom Lager/ Silo) und Stokerschnecke (Schnecke zum Brenner).

 

- Löschwassersystem

Die Fallstufe allein kann einen Rückbrand nicht vermeiden. Es ist mindestens ein Löschwassersystem vorzusehen.

 

Löschwassersysteme werden in der Praxis häufig mit weiten Sicherungssystemen kombiniert:

 

- Absperrklappen oder Absperrschieber

- Zellradschleusen

portionierte Pelletfreigabe im Zuführsystem

 

- Temperaturwächter an Zuführeinrichtung

bei Gefahr Abstellung des Fördermechanismus

 

Unterdruckregelung

Das Austreten giftiger Gase in den Heizungsraum kann durch einen konstanten Unterdruck im Feuerraum durch ein Saugzuggebläse verhindert werden.

 

Überhitzungsschutz

Durch einen eingebauten Sicherheitswärmetauscher im Kessel in Verbindung mit einer thermischen Ablaufsicherung kann der Kessel im Notfall abgekühlt werden.

Konstant- und Niedertemperaturkessel Zündung

Konstanttemperaturkessel

werden von den meisten Herstellern noch angeboten. Eine Rücklauftemperaturanhebung ist notwendig.

 

Bei Kesselleistungen > 45 kW wird z. T. von den Herstellern eine relativ hohe Systemtemperatur von 65 bis 70°C zur sicheren Vermeidung von Schwelbrand etc. vorgeschrieben.

Die Kessel arbeiten fast nur im Volllastbetrieb.

Verbrennungsprobleme werden dadurch mit großer Sicherheit von vornherein vermieden.

 

Niedertemperaturkessel

Durch entsprechend Anpassung des Wärmetauschers kann die Vorlauftemperatur bis auf 30°C abgesenkt werden.

Wird bisher nur bei einigen neuentwickelten Kesseln angewendet.

Anwendung z. Z. nur bei Kesselleistungen < 40 kW.

Probleme sind nicht immer zu vermeiden.

Automatische Zündung

Die Zündung erfolg bei Anlagen mit automatischer Beschickung über Heißluftgebläse, Elektroheizstab etc.

Die Feuerung ist nur bei Bedarf in Betrieb und wird ohne Arbeitsaufwand gezündet, auch programmierbar.

 

 

Zündung von Hand

Handzündung ist bei Hackschnitzelanlagen eher die Ausnahme.

Bei Kessel ohne Zündautomatik wird meisten das Prinzip der Glutbetterhaltung angewendet.

 

Nachteile:

Verschlechterung der Abgasqualität, für die Brauchwassererwärmung im Sommer oder Heizung in der Übergangszeit ist öfteres Anzünden notwendig.

Zur Verbesserung des Komforts ist ein Pufferspeicher sehr zu empfehlen.

Gebläse Emissionen

Die meisten Kessel arbeiten mit Saugzuggebläse, Kessel mit Naturzug werden nicht gefördert.

- Saugzuggebläse

Vorteile: Optimale Rückbrandsicherung, rückstaufreie Betriebsweise

- Druckgebläse

Vorteile: gute Luftdosierung und Durchmischung mit Sekundärluft

- Kombination von Saugzuggebläse und Druckgebläse

Vereinigt die Vorteile von beiden, allerdings auch höhere Kosten.

Emissionswerte sind die beim Verbrennen anfallenden zulässigen Schadstoffmengen.

 

Grenzwerte nach 1. BImSchV:

Staub < 150 mg/Nm³, Kohlenstoffmonoxyd < 4 mg/ Nm³ (< 50 kW)

 

Grenzwerte für Förderung:

Staub < 50 mg/Nm³, Kohlenstoffmonoxyd < 250 mg/Nm³ bei Volllast und bei Teillast < 500 mg/Nm³, (< 50 kW)

Vorratsbehälter für Hackschnitzel am Kessel Entaschung

Bei vollautomatischen Anlagen

ist in seltenen Fällen ein am Heizkessel integrierter Zwischenbehälter über eine Förderschnecke mit einem Lagerraum bzw. Silo etc. verbunden.

In d. R. ist aber an Hackgutkessel kein Brennstoffmagazin vorhanden.

 

Halbautomatische Kessel

besitzen einen größeren Vorratsbehälter (> 400 l), der von Hand beschickt wird.

Nachrüstmöglichkeiten für den Umbau in eine vollautomatischen Anlage sind mit dem Kesselhersteller vorher abzustimmen.

Manuell

Bei einfachen Modellen muss der Rost in regelmäßigen Abständen mit Bürste oder Staubsauger entascht werden bzw. die Aschelade entleert werden.

 

Automatisch

Eine Förderschnecke, Ascherad etc. fördert die Asche in einem Aschebehälter. Dieser muss dann in Abständen von ein bis mehreren Wochen entleert werden.

Bei einer eingebauten Aschekompression können die Abstände verlängert werden.

Kriterien für die Kesselauswahl

Nennwärmeleistung des Kessels

Eine Wärmebedarfsrechnung ist erforderlich.

Abzudeckender Anteil am Jahreswärmebedarf unter Berücksichtigung eines Spitzenlastkessels bei Großfeuerungsanlagen.

 

Brennstoffqualität

Die verwendeten Holzarten, Größe und die Feuchte sollten bekannt sein.

Die Qualität beeinflusst wesentlich die Störanfälligkeit des gesamten Systems.

 

Feuerungssystem

Je nach Qualität der einzusetzenden Brennstoffe ist das entsprechende Feuerungssystem (z. B. Unterschubsystem etc.) auszuwählen.

 

Ausbrand- und Abgasqualität, Emissionen

Wichtiges Indiz für Umweltverträglichkeit und Bewilligung von Fördergeldern.

Wichtig sind die Werte für die Staubemissionen. Bei Großfeuerungsanlagen sind in d. R. Filter vorgeschrieben.

 

Kesselwirkungsrade

Geringfügige Unterschiede einzelner Hersteller müssen nicht überbewertet werden (für Förderung > 85%).

 

Sicherheitseinrichtungen

Rückbrandsicherungen:

- Löscheinrichtungen

- Fallschächte für die Brennstoffzuführung

- Zellradschleusen (portionierte Brennstofffreigabe im Zuführsystem)

- Temperaturwächter an Zuführeinrichtung

     (bei Gefahr Abstellung des Fördermechanismus)

 

Bedienerfreundlichkeit

Automatische Zündung und Entaschung

Service- und Reinigungsmechanismen

Eine automatische Reinigungsfunktion erhöht zwar den Anlagenpreis, sichert aber immer den optimalen Wirkungsgrad

- Automatische Entaschung ohne störanfällige Mechanik,

- Selbstständiges Durchfallen der Asche in einen Aschekasten.

- lange Entaschungsintervalle

- Reinigung der Rauchgas-WT mit z. B. von außen bedienbare Turbulaturen

 

Komfort

Automatische Reinigung und Entaschung erhöhen den Komfort.

Häufigkeit der Ascheentleerung. Größere Aschebehälter verringern den Bedienungsaufwand.

 

Herstellerservice

Einige Hersteller bieten keinen eigenen Service an und verweisen auf die Installationsfirmen.

Das kann sehr unangenehm für den Kunden werden, wenn ein ernsthaftes Problem eintritt und der Installationsbetrieb über wenig praktische Erfahrungen verfügt und noch keine oder nur weinige Anlagen eingebaut hat.

Da sind die günstigen Rabatte beim Kauf schnell vergessen!!!

Ein Servicevertrag vermeidet Betriebsausfälle

 

Garantiezeiten

auf Kesselkörper, Anbauteile Pumpen, Elektronik und feuerungsbelastete Teile (Schamotte, Roste etc.)

 

Erfahrungen von anderen Kunden mit dem gleichen Produkt

Subjektive Erfahrungen können zwar sehr unterschiedlich ausfallen, aber ernsthafte Mängel werden in d. R. mehr oder weniger erkannt.

 

Montage- und Kundendiensterfahrungen des Fachbetriebes

Ein wichtiger Indikator ist die Qualität und Anzahl der vorzuweisenden Referenzobjekte des Installationsbetriebes.

Für wesentlich mehr Informationen stehen wir Ihnen mit einer persönlichen Fachberatung jederzeit gerne zur Verfügung.

Beispiele für Pilot- und Referenzanlagen > Pilotanlagen

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