Neues aus den Fachbereichen Heizung, Lüftung,
Klima, Sanitär, Energie, Umwelt, Wissenschaft.
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Neuigkeiten, Pilotprojekte etc. Ältere Beiträge finden Sie im Archiv. |
Themenüberblick
25. ?
24. Grüner Strom aus Dampf mit geringem Überdruck
23. Energieautarkes und bezahlbares Sonnenhaus
22.
Parabolrinnen-Kraftwerke zur
Stromerzeugung
21. Hocheffiziente Server-Kühlung durch Kombination von
BHKW und
Zeolith-Adsorptionskältemaschine
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Themenüberblick
20. "Schwarmstrom"-Konzept - Dezentrale
Kraft-Wärme-Kopplung mit
"Volks-BHKW" von "Lichtblick" und
VW
19. Langzeit-Energiespeicher (Eisspeicher) versorgt
Gas-Absorptions-
Wärmepumpe im Winter mit Wärme und kühlt im Sommer mit Eis
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Neu!
24. Grüner Strom aus Dampf mit geringem Überdruck |
Bericht 21.1.12
Green Power Container (GPC)
Mit dem von der Enva Systems GmbH entwickelten System ist es
nun auch möglich, Niederdruckdampf (Rest-, Überschussdampf etc.) mit geringen Überdruck von wenigen Millibar
noch wirtschaftlich in grünen Strom umzuwandeln (Patent).
Der Vertrieb erfolgt durch die Umwelttechnik Brandenburg GmbH
(UTB).
Funktion
Der normale Prozessverlauf der Drucklufterzeugung mittels eines
von einem E-Motor angetriebenen Drehkolbengebläses wird einfach umgedreht:
Dampf mit einem Restdruck ab ca. 300 bis 400 mbar wird durch das
Drehkolbengebläse (Turbine) als Antriebsenergie für einen Generator verwendet,
der den Strom erzeugt.
(Dampf wird also erst in mechanische und dann in elektrische
Energie umgewandelt)
Die gesamte Technik mit Verrohrung und Regelung wird komplett
in einem Container untergebracht und geliefert, der ohne Fundament sofort
aufgestellt werden kann.
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Leistung
Je nach Größe des Green Power Containers (10 kW, 30 kW) und
Dampfmenge können zwischen 55 und 150 kWh Strom produziert werden.
Wasserdampfparameter
Es ist Wasserdampf mit einem Druck zwischen 0,5 und 5 Bar
erforderlich.
Anwendung
> Papierindustrie
> Stahlwerke
> Chemie- und Pharmaindustrie
> Lebensmittelindustrie
> Raffinerien
> Biomasse(heiz)kraftwerke etc.
Beispiel (Pilotprojekt Stadtwerke Lünen/Westfalen)
Hinter einen Dampfdruckmotor, der Restdampf mit höheren Druck
verwendet, wurde ein GPC mit 10 kW Leistung gesetzt, der dann den übrigen
Restdampf mit geringeren Druck in ca. 3 bis 4 kWh Strom umwandelt.
Quellen: www.utb-umwelttechnik.com: VDI Nachrichten, 25.3.11, Autor:
Ariane Rüdiger; |
23. Energieautarkes und bezahlbares Sonnenhaus |
Bericht 1.12.11
Das Sonnenhaus wurde zwischen Nov. 2010 bis Mai
2011 von der Fa. Helma Eigenheimbau AG im Musterhauspark Lehrte/NS errichtet.
Die Wärme- und Stromversorgung basiert nur auf Sonnenenergie
und Holz. Ein Netzanschluss ist nicht vorhanden.
Gesamtkosten 363.000 €
Funktion
Die Wärme der
thermischen Solaranlage wird in einem zentralen Langzeit-Wärmespeicher
gespeichert.
65% des Jahreswärmebedarfs werden über die thermische
Solaranlage gedeckt, der Rest über einen Kaminofen für Stückholz mit
Wassertasche (90% der Holz-Wärme fliest in den Puffer).
Die Eigenversorgung mit Strom übernimmt eine PV-Anlage
mit Stromspeicher (Blei-Akkus)
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Technische Daten EFH
Haus
Beheizte Wohnfläche 162 m², FB- und Wandheizung
42 cm monolithisches Mauerwerk U=0,18 W/m²K
Wärmebedarf 12.000 kWh/a
Strombedarf 2.000 kWh/a
Primärenergiebedarf 1.500 kWh/a (9 kWh/m²a)
Speicher
Langzeitwärmespeicher 9,3 m³ Wasser
Stromspeicher Bleiakkus mit einer Kapazität von 48 kWh im
Freien
Zusatzheizquelle
Kaminofen 25 kW mit Wassertasche
Solaranlagen (dachintegriert, 45° Neigung, Süd)
Thermische Solaranlage mit 46 m² Kollektorfläche, 65% Deckung
PV-Anlage mit 58 m² Modulfläche
Steuer- und Messtechnik
Quelle: VDI Nachrichten, Lehrte 20.5.11;
Autor: A. Weingärtner |
22. Solarthermische Kraftwerke zur Stromerzeugung -
Parabolrinnen-Kraftwerk |
Bericht 19.2.11
Technische Beschreibung
Die rinnenförmigen Spiegel des Solarfeldes
konzentrieren die einfallenden Sonnenstrahlen ca. 80-fach auf ein
Absorberrohr (Receiver) in der Brennlinie des Kollektors.
Jeder Kollektor besteht aus Parabolspiegel
(=Reflektor), Trägerkonstruktion, Solarfeldverrohrung und Absorberrohr.
Bei hohen Windgeschwindigkeiten (z. B. > 20 m/s
bzw.70 km/h) können auch Teile der Kollektoren in eine windgeschützte
Schlafstellung gefahren werden.
Im Absorberrohr zirkuliert eine
Wärmeträgerflüssigkeit HTF (Heat-Transfer-Fluid) im geschlossenen Kreislauf
und wird auf ca. 400 °C erhitzt und in den Wärmetauscher des
Kraftwerksblocks (Dampferzeuger) gepumpt.
Auf diese Weise wird Wasserdampf erzeugt, der
wie bei konventionellen Kraftwerken eine Dampfturbine mit
Stromgenerator antreibt.
Falls ein thermische Wärmespeicher (2
Tanks, kalter und warmer) mit flüssigem Salzgemisch installiert wird und das
Solarfeld entsprechend überdimensioniert ist, kann auch nachts oder bei
Bewölkung, je nach Jahreszeit mehr oder weniger Strom produziert werden.
Ein Teil der erzeugten Wärme wird immer an einen
Wärmespeicher abgegeben, der andere an den Dampfkreislauf.
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In sonnenreichen Gebieten (z. B. Südspanien) ist
ein Gesamtanlagenwirkungsgrad im Jahresmittel von ca. 15 % (Spitze ca.
28 %) zu erreichen.
Dampfturbine
z. B. zweihäusiger Turbosatz: schnell laufendes
Hochdruckteil mit direkt gekuppelten Niederdruckteil mit axialer Abströmung
des Dampfes in den direkt folgenden Kondensator mit Zwischenüberhitzung.
Absorberrohr
besteht z. B. bei Schott Solar aus
mehrfach selektiv beschichteten Edelstahlrohr mit einem Absorptionsgrad von 95
% (emittiert bei 400 °C maximal 14 % Wärmestrahlung).
Das Edelstahlrohr wird von einem
vakuumisolierten konzentrischen Hüllrohr aus Borosilikatglas mit
Antireflexbeschichtung (durchlässig für > 96 % Strahlung) umgeben.
Parabolspiegel
Die Spiegel werden in d. R. über einen
hydraulischen Antrieb und Sensoren dem Ost-West-Tagesverlauf der Sonne
einachsig exakt nachgeführt und reflektieren die Sonnenstrahlung ca. 80-fach
auf das Absorberrohr.
Material: z. B. aus 4 mm dickem,
silberbeschichteten, gebogenen Weisglas
Druckloser thermischer
Wärmespeicher mit Flüssigsalzgemisch
besteht aus zwei Tanks. Beim Umpumpen vom heißen in den
kalten Tank nimmt das Flüssigsalzgemisch (Ausgangstemperatur z. B. 290 °C)
zusätzliche Wärme auf und wird dadurch auf ca. 390 °C erhitzt.
Ein voller Speicher kann bei entsprechender Größe die Turbine
über 8 h mit Dampf versorgen.
Quelle: Emissionsprospekt ibersol, 2010;
www.solarmillennium.de |
22.1. Beispielprojekt Parabolrinnen-Kraftwerk Ibersol in Südspanien |
Bisher bzgl. Kollektorfläche größte weltweit schon gebaute
Parabolrinnen-Kraftwerke:
Andasol 1 (2008) und Andasol 2 (2009), Andasol 3 wird im Sommer
2011 in Betrieb genommen (Provinz Andalusien).
Planung Solar Millennium AG.
Rahmenbedingungen in Spanien
Gesetzlich garantierte Einspeisevergütung für 25 Jahre
(danach Reduzierung auf 80 % der im 25. Jahr geltenden
Vergütung)
Variante 1 (fester Tarif)
Einspeisevergütung 0,284983 €/kWh
Variante 2 (Marktoption Kassamarkt)
Marktpreis für den Stundenstrompreis betrug in den Jahren
2001-2010 bis zu max. 0,15841 €/kWh,
+ zusätzliche staatlich garantierte Prämie 0,268717 €/kWh
-> Gesamtvergütung auf max. 0,363903 €/kWh beschränkt
bei gleichzeitiger minimaler Garantie von 0,268757 €/kWh
Wasserverbrauch
ca. 900.000 m³/a im Wesentlichen für die Kühlung des
Dampfkreislaufes (Verdampfung des Wassers in den Kühltürmen).
(entspricht ca. dem Bedarf beim Anbau von Kulturpflanzen auf
der Kraftwerksfläche)
Kollektoren
bestehen jeweils aus 12 Kollektoreinheiten je B
x L = 5,78 x 12 m.
Jede
Kollektoreinheit besteht aus 28 Parabolspiegeln
und 3 Absorberrohren.
Insgesamt werden 7.296 Kollektoreinheiten
benötigt.
Wirkungsgrade
- Solarfeld: Jahresmittel ca. 50%, Spitze ca. 70%
- Turbinenkreislauf: Jahresmittel ca. 30%, Spitze ca. 40%
- Gesamtanlage: Jahresmittel ca. 15%, Spitze ca. 28%
Kosten
- Gesamtinvestitionskosten ca. 370 Mio. €
- Betrieb und Wartung ca. 0,04
- 0,06 €/kWh
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Daten Solarkraftwerk Ibersol (Projektname) |
Lage |
Standort |
5 km südöstlich von Villanueva de la Serena |
Gelände |
ca. 195 ha, Nord-Süd-Ausrichtung |
Breiten- und Längengrad |
38°95' nördliche Breite / 5°70' östliche Länge |
Hochspannungsleitungszugang |
Entfernung 12,5 km, 132 kV-Leitung |
Wasserquelle |
Fluss Rio Zujar |
Solarfeld |
Parabolrinnen-Technologie |
Skal-ET |
Kollektorfläche |
497.040 m² (304 Kollektorreihen) |
Anzahl der Parabolspiegel |
204.288 Stck; Kantenlänge 1,5-1,7 m |
Anzahl der Absorberrohre |
21.888 Stck a 4 m Länge |
Direktnormal -Strahlung (DNI) |
2.072 kWh/m²a |
Wirkungsgrad Solarfeld |
ca. 50% Jahresmittel, Spitze 70% |
Speicherkapazität Wärmespeicher
(H=16 m, Ø=36 m) |
ca. 30.000 t Salz für 8 h Volllast |
Leistung Kraftwerk |
Turbinenleistung |
49,9 MW |
jährliche Betriebsstunden |
ca. 3.400 Volllaststunden |
kalkulierte Netto-Strommenge |
169,1 GWh |
Wirkungsgrad Gesamtanlage |
Jahresmittel ca. 15%, Spitze 28% |
geschätzte Lebensdauer |
mindestens 40 Jahre |
Investition Kraftwerk (kalkuliert) |
Kraftwerk, Speicher, schlüsselfertig |
330.411.095 € |
Gas, Wasser, Strom bis zum op. Start |
223.200 € |
Netzanbindung |
1.182.500 € |
Projektentwicklung (Grundstückerwerb, Projektstudien,
inkl. Projektentwicklungsgebühr von 13,85 Mio.) |
28.817.740 € |
Kraftwerksmanagement/Administration |
125.000 € |
Mobilisierung Personal, O&M-Ausstattung |
3.560.000 € |
Avalgebühren (durch Investoren im Rahmen GU-Vertrag) |
274.958 € |
Versicherungen während der Bauzeit
(Bau-, Haftpflicht-, Transport-, Montage-) |
1.500.000 € |
modellseitig unterstellte Zinsen u. Gebühren /
Zwischenfinanzierung Umsatzsteuerkredite |
3.840.799 € |
Gesamtmittelverwendung |
369.935.292 € |
Quelle: Emissionsprospekt ibersol, 2010 |
21. Hocheffiziente
Server-Kühlung durch Kombination von BHKW und Zeolith-Adsorptionskältemaschine |
Bericht 16.10.10
Kälteerzeugung mit Kompressions-Kältemaschinen
ist durch hohen Stromverbrauch, besonders auch für die Kühlung von
Server-Räumen, sehr teuer.
Wesentlich günstigere Ergebnisse sind mit
Adsorptions-Kältemaschinen zu erreichen.
Eine interessante Lösung zur hocheffizienten
Kühlung und gleichzeitigen Stromerzeugung durch eine
Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung bietet die Berliner InvenSor GmbH an:
Adsorptions-Kältemaschinen
mit Zeolith-Adsorber
Durch den Zeolith-Adsorber sind bei der
Baureihe "LTC" niedrige Antriebstemperaturen (ab ca. 50 °C, ab 65 °C fast
100 % Leistung) und hohe Rückkühltemperaturen möglich.
Somit kann sowohl Solarwärme als auch Abwärme
von industriellen Prozessen, Fernwärme und BHKWs zur Kälteerzeugung oberhalb
ca. 8 °C genutzt werden.
Die Baureihe "HTC" ist speziell für hohe
Außentemperaturen > 35 °C mit Antriebstemperaturen von ca. > 80 °C und
Kühltemperaturen von ca. 4 °C (auch für Kühlräume geeignet.)
Auf wartungsintensive Nasskühltürme kann somit
verzichtet werden.
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Die Adsorptions-Kühlanlagen werden in einem
Leistungsbereich von 5 bis 100 kW Kühlleistung angeboten (Eignung auch für
Gebäude mit geringem Kühlbedarf).
Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung
für Serverkühlung
Durch die Kopplung von Adsorptions-Kältemaschine
und BHKW kann gleichzeitig:
- Strom für den Server
- Kälte (Schrank- oder Doppelboden- oder offene
Raumkühlung)
sowie auch doppelte Ausfallsicherheit der
Stromversorgung für den Serverraum produziert werden.
Die Wärme des BHKWs dient als Antriebsenergie
für die Adsorptions-Kältemaschine.
Damit steigt gleichzeitig der BHKW-Wirkungsgrad
von 30 auf > 90 %.
Wirtschaftlichkeit
- 10 Jahre Stromvergütung (BHKW) mit 5,11 Ct/kWh
- Wegfall der Stromkosten und der Stromsteuer
(2,05 Ct/kWh)
- Amortisation nach ca. 3 Jahren
Quelle: IKZ FACHPLANER Oktober/2010; www.invensor.com |
20. "Schwarmstrom"-Konzept
- Dezentrale Kraft-Wärme-Kopplung mit "Volks-BHKW" von "Lichtblick" und VW |
Bericht 25.10.09
Mit zunächst 100.000 eigenen ferngesteuerten
Mini-BHKWs als "Zuhause"-Kraftwerk will der Hamburger Ökostromanbieter
Lichtblick AG (www.lichtblick.de) bis 2020 den Energiemarkt aufmischen.
Die Gasmotoren liefert die Volkswagen AG als
Partner.
Da schnell regelbare Kraftwerkskapazitäten nicht
ausreichend vorhanden sind, ist Spitzenlast-Strom sehr teuer.
(Regellasten=schnell zuschaltbare Stromerzeuger
für das Abfahren von Verbraucherspitzen.
Konventionelle Großkraftwerke sind hierfür
konstruktiv nicht geeignet, sodass diese Kapazitäten von Stromanbietern, die
keine eigenen Kraftwerke betreiben (wie Lichtblick), teuer hinzu gekauft
werden müssen.
BHKW-Leistung
und Preis
Das Mini-BHKW (elektrische Leistung 20 kW,
thermische Leistung ca. 34 kW) , welches inkl. mit einem 5.000 l-Pufferspeicher beim
Kunden aufgestellt wird, soll dem Kunden nur ca. 5.000 €
Investitionsbeteiligung kosten.
Das "Schwarmstrom"-Konzept
der Lichtblick AG
Bei z. B. 100.000 Geräten verfügt Lichtblick
somit über einen Kraftwerkspark mit einer schnell zuschaltbaren Leistung von
2.000 MW.
Lichtblick steuert das Kraftwerk im Keller des
Kunden fern und schaltet es somit ein, wann immer Spitzenlasten im Netz
benötigt werden.
Der Kunde wird aber nur mit Wärme aus dem 5.000
l-Pufferspeicher versorgt. Der Puffer wird in weniger als 7 h durchgeladen.
(d. h., ein EFH mit 140 m² kann bei 3°C
Außentemperatur ca. 1,5 Tage aus dem Puffer beheizt werden)
Trotz Kraftwerk im eigenen Keller wird ein
Stromanbieter benötigt, da der Strom ausnahmslos von Lichtblick in das
öffentliche Netz eingespeist und verkauft wird.
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Kundenvergütung für den
Zeitraum von 10 Jahren
Je eingespeiste kWh erhält der Kunde von
Lichtblick 5 € Miete/kWh für den zur Verfügung gestellten Platz
und eine Stromvergütung von 5 ct/kWh.
Einsatz und Einsatzgrenzen
Unter Annahme einer optimalen wärmegeführten
thermischen BHKW-Leistung von 30 bis 40% der Gebäude-Heizlast (Grundlast)
kommt man bei 34 kW thermischer Leistung des "Volks-BHKWs" auf eine
Gebäude-Heizlast von ca. 90 bis 100 kW (-> beheizte Gebäudefläche von ca.
1.200 bis 1.500 m²).
-> optimal für z. B. große Pflegeheime
etc.
Lt. Lichtblick AG soll das Mini-BHKW als
"Zuhause"-Kraftwerk aber auch in Ein- und Zweifamilienhäusern
eingesetzt werden können.
Für diesen Einsatz ist der Gasmotor mindestens
um das 10-fache überdimensioniert und die BHKW-Laufzeit liegt damit nur bei
ca. 1.000 bis 1.300 h.
Einschätzung
Der Vorteil einer hohen Kraftwerkskapazität für
die Lichtblick AG wird durch eine geringe BHKW-Effizienz zum Nachteil für den
Verbraucher.
Umgekehrt (mit wärmegeführten Grundlastbetrieb)
wäre es die nachhaltigere Lösung!
In Verbindung mit einer
Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung (Absorbertechnologie für Kühlung/Klimatisierung)
würden sich Stromspitzen im Sommer (wenn weniger Wärme benötigt wird)
vermeiden lassen.
Kostenvergleich zwischen
Volks-BHKW und Mini-BHKW mit Spitzenlastkessel
Die konventionelle Auslegung eines Mini-BHKWs
mit Spitzenlastkessel ist für den Verbraucher deutlich günstiger.
Siehe IBS intern BHKW-Fachplanung (Seite nur intern verfügbar!)
Quelle: IKZ FACHPLANER Oktober/2009 |
19. Langzeit-Energiespeicher
versorgt Gas-Absorptionswärmepumpe im Winter mit Wärme und kühlt im Sommer mit
Eis
|
Lösungsansatz |
Bericht 26.3.08
Gebäude mit hohen Klimatisierungs- und Warmwasserbedarf (z. B.
Hotels mit gehobenen Standard) sind extrem energieintensiv.
Für den Hotelneubau Riva in Konstanz (52 Zimmer,
Schwimmbad) wurde von Isocal ein völlig
neuer Ansatz umgesetzt, um den Energiebedarf drastisch zu reduzieren (weltweit
erstes kommerziell genutztes Projekt).
Lösungsansatz
Mittels eines im Erdreich versenkten Langzeit-Energiespeichers
mit Latentwärmenutzung (Latentwärmespeicher) auf Wasserbasis ("Solar-Eis-Speicher" von Isocal) wird
eine Gas-Absorptionswärmepumpe (GAHP) im Winter mit Wärme versorgt und dabei im
Energiespeicher ein Eisvorrat für die Gebäudekühlung im Sommer gebildet.
In der Übergangszeit dient überwiegend ein
60 m² Flachdachabsorber als Wärmequelle für GAHP.
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Die Basis zur Grundlastabdeckung bildet eine 4-stufige
Gas-Absorptionswärmepumpe (160 kW Heizleistung, 70 kW Kälteleistung,
Hersteller Robur) mit
Abgaswärmetauscher.
Die Spitzenlast deckt ein
Gasbrennwertkessel ab.
Zusätzlich wird über einen Abwärmetauscher
(für Sole- oder WW-Kreislauf) die Abwärme diverser kleinerer
Kompressionskälteaggregate (Tiefkühlung, Küche, Lebensmittellager) für die
Wärmepumpe genutzt.
Da die Wärmepumpen gleichzeitig Wärme und Kälte erzeugen
können, muss möglichst lange ein energetisches Gleichgewicht zwischen diesen
beiden Hauptenergieströmen erreicht werden (z. B. beim Kühlen der Zimmer wird
die anfallende Abwärme zur Brauchwasserbereitung und zur Schwimmbaderwärmung
genutzt).
Quelle: IKZ FACHPLANER 3/2008; A. v. Rohr, Isocal
Heizkühlsysteme GmbH |
Die besonderen Vorteile beim
Einsatz von Gas-Absorptions-Wärmepumpen (GAHP) |
Siehe auch >
Grundlagen GAHP
Da der mechanische Kompressor entfällt, können die Verluste der
Stromerzeugung (in Deutschland ca. 70% des Primärenergieaufwandes) vermieden
werden.
Die hohe primärenergetische Effizienz bei der gleichzeitigen
Erzeugung von Wärme und Kälte liegt bei ca. 245% bzgl. eingesetzter
Primärenergie.
D. h. mit 1 kWh Erdgas können gleichzeitig ca. 1,7 kWh Wärme
und 0,75 kWh Kälte erzeugt werden.
Da durch den Gasbrenner grundsätzlich ein höheres
Temperaturniveau vorliegt, kann die Vorlauftemperatur ohne Verringerung der
Arbeitszahl (im Gegensatz zur elektrischen Kompressions-WP) 65 °C erreichen.
Wird Geothermie als Wärmequelle verwendet, kann im Vergleich
zur Elektro-WP bei gleicher Heizleistung z. B. die Sondenlänge auf mindestens
50% verkürzt werden.
|
Problem Gleichgewicht von benötigter Wärme
und Kälte
Da sich das Gleichgewicht von benötigter Wärme und Kälte jedoch
nur an wenigen Tagen des Jahres exakt einstellt, wurde das Konzept um einen
saisonalen Latentwärmespeicher ergänzt.
Im Winter wird in unseren Breiten mehr geheizt als gekühlt.
Wärmepumpen liefern während der Heizperiode zwar ausreichend
Wärme, können aber, wenn nicht oder nur wenig gekühlt werden muss, die
gleichzeitig erzeugte "Kälte" nicht nutzbar machen.
Der "Solar-Eis-Speicher" löst dieses Problem, da er die im
Winter erzeugte Kälteenergie verlustarm über Monate speichert und im Sommer
wieder nutzbar macht.
|
Der "Solar-Eis-Speicher"
- Wärmequelle und Kältespeicher |
Als innovative
Wärmequellenanlage wurde auf dem Gelände des Hotelneubaus anstelle einer
Erdsondenanlage ein unterirdischer saisonaler Latentwärmespeicher mit 170
m³ Wasserinhalt errichtet, der mit einem speziell entwickelten
patentierten Wärmetauschersystem ausgerüstet ist.
Der
"Solar-Eis-Speicher" erfüllt mehrere Aufgaben:
Er ist erstens
im Winter die Wärmequellenanlage für die Gas-WP.
Zweitens
übernimmt er im Sommer die Aufgabe als Kältespeicher.
Die im Winter
dem Wasser entzogene Wärme führt zum gezielten Durchfrieren des gesamten
Wasservolumens (ohne Sprengwirkung).
Das somit
während des Heizbetriebes gebildete Eis (170 t) kann im folgenden
Sommer zur Kühlung genutzt werden.
Da beim
Gefrieren des Wassers der Aggregatzustand von flüssig zu fest
wechselt, kann durch den Latentwärmeanteil eine sehr hohe Energiedichte
genutzt werden.
Die WP kann
somit während der Heizperiode lange Zeit Wärme entziehen, ohne dass die
Temperatur der Wärmequelle unter 0 °C absinkt.
Im Sommer bleibt
die Temperatur des Speichers so lange bei 0 °C, bis das Eis seinen
Aggregatzustand von fest zu flüssig (Wasser) komplett vollzogen hat.
|
Zur Kühlung im
Sommer kann somit eine konstante Kältequelle von 0 °C genutzt werden,
ohne zusätzlichen Energieaufwand.
Zum Kühlen wird
dem "Solar-Eis-Speicher" also 0 °C kaltes Wasser entnommen und dem Gebäude
auf entsprechenden Temperaturniveau zugeführt (Kaltwasser-VL/RL 7 °C/12
°C).
Die bei der Kühlung dem Gebäude im Sommer entzogene Wärme
führt dem Eisspeicher die zum Auftauen und Regenerierung notwendige
Energiemenge für die nächste Heizperiode wieder zu.
In der Heizperiode werden ca. 2000 h geheizt und somit auch
2000 h Kälte erzeugt, die zum großen Teil in den Speicher eingelagert
wird.
Die
Kühlperiode im Sommer dauert aber nur ca. 600 bis 1000 h.
Bei entsprechend großen Speicher kann also mehr Eis (Kälte)
gebildet werden, als im Sommer zum Kühlen benötigt wird.
Im Gegensatz zur Geothermie ist die erzeugte Kälte hier in
einem isolierten Speicher thermisch geschützt, so dass der größte Teil bis
zum Sommer überdauert und zum Kühlen zur Verfügung steht. |
Grundsätzliche Funktion und
Energiebilanzen von Eispeichern mit GAHP im Winter und im Sommer |
Winter
Ca. 40% der
benötigten Heizwärme werden dem Solar-Eis-Speicher" entnommen. Der
Speicher kühlt dabei ab und das Wasser wird zu Eis, welches zu diesem
Zeitpunkt zunächst ein thermisches Abfallprodukt ist.
Kann das Eis
aber im Sommer zum Kühlen nutzbar gemacht werden, geht es in die
Energiebilanz ein.
Heizeffizienz
bzgl. Gaseinsatz: -150%).
Energiebilanz:
100% Heizwärme
(Gebäude) = 42% regenerative Energie (Eisspeicher)
+ 68%
Gasinput (GAHP) - 10% Abgasverluste (GAHP)
Einsparpotential: 33% der Heizkosten
Sommer
Im Sommer kann
das Eis nahezu ohne energetischen Zusatzaufwand zum Kühlen nutzbar gemacht
werden .
|
Der Speicher
nimmt dabei die dem Gebäude entzogene Solarwärme auf, welche im
nachfolgenden Winter wieder zu Heizen genutzt wird.
Da das Eis im
vorausgegangenen Winter durch die GAHP erzeugt wurde, verbessert sich die
Gesamtenergiebilanz.
Kühleffizienz
bzgl. Gaseinsatz im Winter: -60%).
Energiebilanz:
100%
Entzugsleistung/Kälteleistung (Gebäude)
= 100%
Sonnenenergie (Eisspeicher)
Einsparpotential: -100% der Kühlkosten*
Gesamteffizienz (Winter und Sommer) bzgl. Gaseinsatz : > 200%
*) Die
Kälteleistung kann, solange das Temperaturniveau des Speichers
entsprechend niedrig ist, aus dem Eisspeicher ohne weitere Energiezufuhr
gedeckt werden (bis auf Energie für Umwälzpumpe, GAHP in d. Regel nicht in
Betrieb).
|
Flachdachabsorber für die
Übergangszeit und weitere Komponenten zur Abwärmenutzung |
Da aus
Platzgründen der "Solar-Eis-Speicher" in ausreichender Größe nicht auf dem
Gelände untergebracht werden konnte, wurde zusätzlich ein 60 m² großer
Luftabsorber in Flachdachbauweise (ähnlich Schwimmbadabsorber)
installiert.
Dieser kann die
WP in der gesamten Übergangszeit mit Umweltwärme auf relativ hohem
Temperaturniveau versorgen und so die fehlende Größe des Eisspeichers
kompensieren.
Da er mit einer
Glykol/Wasser-Gemisch betrieben wird, auch ohne Sonneneinstrahlung.
Der
Flachdachabsorber kann in der Übergangszeit (auch bei viel Regen und Wind)
die Entzugsleistung der WP voll abdecken.
|
Der
"Solar-Eis-Speicher" steht somit fast ausschließlich für die
Wärmeversorgung an kalten Tagen (< 0 °C) oder bei Schneefall zur
Verfügung.
Außerdem wurden zur Nutzung vorhandener Wärmequellen ein
Abgaswärmetauscher in den Abgasleitungen der WP installiert und auf
den Entzugsseiten der WP eingebunden.
Auch die Abwärme diverser kleiner Kältemaschinen
wird in einer ersten Stufe zur Brauchwasservorwärmung genutzt.
Erst in einer zweiten Stufe entzieht die GAHP
die noch verbliebene Restwärme, sodass die Effizienz der GAHP und
gleichzeitig die der Kleinkälteaggregate erhöht wird. |
Zusammenfassung |
Der Betrieb der
GAHP in Kombination mit
der innovativen Wärmequelle
"Solar-Eis-Speicher" ermöglicht die Versorgung von Wärme und Kälte bei niedrigen Betriebskosten (hohe
Jahresarbeitszahl) und vergleichsweise geringen Investkosten.
Kann die
Entzugsleistung nicht komplett durch den Eisspeicher gedeckt werden, kann
durch Flachdachabsorber, Abgaswärmetauscher der WP und Abwärmenutzung der
Kleinkältemaschinen die fehlende Wärmemenge ergänzt werden.
Im Fall, dass am
Ende des Sommers der Eisspeicher keine Kälte mehr liefern kann, kann die
GAHP im Kühlmodus aktiv kühlen.
Die Abwärme wird
dann nicht vernichtet, sondern im Speicher eingelagert und steht in der
Übergangszeit als Wärmequelle für die GAHP wieder zur Verfügung.
|
Amortisation:
Je mehr Kälte im
Sommer benötigt wird, desto kürzer die Amortisationszeit.
Da die
Investkosten nicht höher als bei vergleichbaren geothermischen
Elektrowärmepumpenanlagen, zusätzlich aber die nahezu energie- und
kostenneutrale Kältenutzung im Sommer hinzukommt, liegt die Amortisation
bei wenigen Jahren.
Mit
intelligenten und innovativen Lösungen kann also Umweltschutz und
Wirtschaftlichkeit gleichzeitig erreicht werden, ohne auf die
Annehmlichkeiten einer Kühlung etc. zu verzichten.
|
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